Berlin: Reclaim Tempelhof "Der Countdown läuft"
Am letzten Sonntag fand in Berlin Neukölln ein Zaunspaziergang statt, der Nato-Stacheldraht wird abgebaut, die Eingangstore sind fast fertig...auch unsere Vorbereitungen für den 8. Mai laufen auf Hochtouren
Am letzten Sonntag fand von der Initiative Reclaim Tempelhof ein Zaunspaziergang entlang der Oderstraße statt. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir so einen letzten Blick auf den Stacheldraht werfen. Dieser wurde heute auch auf Neuköllner Seite entfernt, somit ist der komplette Zaun ohne Stacheldraht. Des Weiteren warfen wir schon mal einen kritischen Blick auf die Eingangstore und wer hätte es gedacht, sie sind enger und kleiner als wir dachten. Ausgerüstet sind sie oben mit Zacken, womit ein Drüberklettern verhindert werden soll.
Nun soll am kommenden Wochenende, 8. und 9. Mai 2010, das Tempelhofer Feld unter dem Motto "Bewegungsfreiheit" eröffnet werden. Jedoch existiert weder Bewegung noch Freiheit wie der Berliner Senat so gern suggeriert. Das ganze Areal ist mit Extrazäunen übersät...um Häuser, um Wiesen, um Lampen und um mehrere hektargroße Brachflächen (alte Müllverbrennungsanlage). Der Sicherheitszaun wird für immer bestehen bleiben, es gibt Parkregeln die bei Verstoß rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen werden, private Securities (am 8.+9. Mai 300 an der Zahl) und eine nächtliche Schließung sorgen für "Bewegungsfreiheit". Des Weiteren werden jetzt Drehkreuze installiert, welche ein deutliches Signal für Eintrittsgelder sind. Damit wird der Grundstein gelegt, für einen späteren Privatpark, der durch die Internationale Gartenbauaustellung (2017 Tagesticket: 16 Euro) hochgestylt wird. Abgeschottet wird der Park durch Eigentumswohnungen, Luxuslofts, Townhouses und Kreativwirtschaft.
Der Seant wählte sich für die Eröffnungsfeier den 8. Mai 2010 aus. Der 8. Mai ist auch für uns ein Grund zum Feiern. Vor 65. Jahre kapitulierte Nazideutschland. Jedoch hat der Senat es verpasst das ehemalige Konzentrationslager Columbia-Haus, welches auf dem Tempelhofer Feld stand, zu thematisieren. Stattdessen veranstaltet es einen "Volkslauf" (Teilnahmegebühr: 8-10 Euro) in unmittelbarer Nähe des KZs. Die Wahl des Eröffnungsdatums ist nicht nur unsensibel, sondern leistet einer weiteren Geschichtsglättung Vorschub.
Nicht nur den Privatpark mit Sicherheitszaun gilt es abzulehnen, sondern auch die geplante Bebauung. Die neoliberale Stadtumstrukturierung ist auch in anderen Berliner Bezirken spürbar. Trotz eines Bürger_innenentscheids wird fleißig am Kreuzberger Spreeufer weitergebaut. Vor 2 Wochen sagte die Senatorin für Gentrifizierung, Junge-Reyer, dass die A100 in Treptow definitv ausgebaut wird. Eine Bebauung des Mauerparks in Prenzlauer Berg steht außerdem kurz bevor (am 25.04.2010 wehrte sich die dort ansässige Freie Schule am Mauerpark gegen die Bebauung des Spielplatzes mit einer "Spielplatzdemo").
Das "Stadt-für-Alle"-Bündnis will genau diese Entwicklungen theoretisch und praktisch angreifen. Den Anfang machen wir alle gemeinsam unter dem Motto von Reclaim Tempelhof "Nehmen wir uns die Stadt zurück" am 8.+9. Mai auf dem Tempelhofer Feld. Es wird dazu aufgerufen, nicht nur den Sicherheitszaun von innen und außen zu attackieren, sondern auch die nächtliche Schließung zu verhindern. Dazu wird es ein alternatives Veranstaltungsprogramm geben, welches unter http://tempelhof.blogsport.de/alternatives-veranstaltungsprogramm/ einsehbar ist. Einen Monat später, am 5. Juni, werden wir gemeinsam das Spreeufer besetzen und Mediaspree entern (siehe http://mediaspreeentern.blogsport.de/). Spätestens im September will die Anti-LiFo-AG der Wir-bleiben-Alle Kampagne den Liegenschaftsfonds thematisieren. Dieser verwaltet mehr als 5000 leerstehende Flächen, Grundstücke und Häuser in Berlin. Diese Räume gehören uns allen, holen wir sie uns zurück.
Am 8. Mai soll es vielfältige Aktionen auf dem Tempelhofer Feld geben, unter anderem eine Gedenkdemo zum Erinnern an die Opfer des Naziterrors um 15 Uhr und eine Reclaim Tempelhof Demo um 17 Uhr (alle Demos beginnen in der Nähe des Reclaim Tempelhof Infostands auf dem Feld).
Nun soll am kommenden Wochenende, 8. und 9. Mai 2010, das Tempelhofer Feld unter dem Motto "Bewegungsfreiheit" eröffnet werden. Jedoch existiert weder Bewegung noch Freiheit wie der Berliner Senat so gern suggeriert. Das ganze Areal ist mit Extrazäunen übersät...um Häuser, um Wiesen, um Lampen und um mehrere hektargroße Brachflächen (alte Müllverbrennungsanlage). Der Sicherheitszaun wird für immer bestehen bleiben, es gibt Parkregeln die bei Verstoß rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen werden, private Securities (am 8.+9. Mai 300 an der Zahl) und eine nächtliche Schließung sorgen für "Bewegungsfreiheit". Des Weiteren werden jetzt Drehkreuze installiert, welche ein deutliches Signal für Eintrittsgelder sind. Damit wird der Grundstein gelegt, für einen späteren Privatpark, der durch die Internationale Gartenbauaustellung (2017 Tagesticket: 16 Euro) hochgestylt wird. Abgeschottet wird der Park durch Eigentumswohnungen, Luxuslofts, Townhouses und Kreativwirtschaft.
Der Seant wählte sich für die Eröffnungsfeier den 8. Mai 2010 aus. Der 8. Mai ist auch für uns ein Grund zum Feiern. Vor 65. Jahre kapitulierte Nazideutschland. Jedoch hat der Senat es verpasst das ehemalige Konzentrationslager Columbia-Haus, welches auf dem Tempelhofer Feld stand, zu thematisieren. Stattdessen veranstaltet es einen "Volkslauf" (Teilnahmegebühr: 8-10 Euro) in unmittelbarer Nähe des KZs. Die Wahl des Eröffnungsdatums ist nicht nur unsensibel, sondern leistet einer weiteren Geschichtsglättung Vorschub.
Nicht nur den Privatpark mit Sicherheitszaun gilt es abzulehnen, sondern auch die geplante Bebauung. Die neoliberale Stadtumstrukturierung ist auch in anderen Berliner Bezirken spürbar. Trotz eines Bürger_innenentscheids wird fleißig am Kreuzberger Spreeufer weitergebaut. Vor 2 Wochen sagte die Senatorin für Gentrifizierung, Junge-Reyer, dass die A100 in Treptow definitv ausgebaut wird. Eine Bebauung des Mauerparks in Prenzlauer Berg steht außerdem kurz bevor (am 25.04.2010 wehrte sich die dort ansässige Freie Schule am Mauerpark gegen die Bebauung des Spielplatzes mit einer "Spielplatzdemo").
Das "Stadt-für-Alle"-Bündnis will genau diese Entwicklungen theoretisch und praktisch angreifen. Den Anfang machen wir alle gemeinsam unter dem Motto von Reclaim Tempelhof "Nehmen wir uns die Stadt zurück" am 8.+9. Mai auf dem Tempelhofer Feld. Es wird dazu aufgerufen, nicht nur den Sicherheitszaun von innen und außen zu attackieren, sondern auch die nächtliche Schließung zu verhindern. Dazu wird es ein alternatives Veranstaltungsprogramm geben, welches unter http://tempelhof.blogsport.de/alternatives-veranstaltungsprogramm/ einsehbar ist. Einen Monat später, am 5. Juni, werden wir gemeinsam das Spreeufer besetzen und Mediaspree entern (siehe http://mediaspreeentern.blogsport.de/). Spätestens im September will die Anti-LiFo-AG der Wir-bleiben-Alle Kampagne den Liegenschaftsfonds thematisieren. Dieser verwaltet mehr als 5000 leerstehende Flächen, Grundstücke und Häuser in Berlin. Diese Räume gehören uns allen, holen wir sie uns zurück.
Am 8. Mai soll es vielfältige Aktionen auf dem Tempelhofer Feld geben, unter anderem eine Gedenkdemo zum Erinnern an die Opfer des Naziterrors um 15 Uhr und eine Reclaim Tempelhof Demo um 17 Uhr (alle Demos beginnen in der Nähe des Reclaim Tempelhof Infostands auf dem Feld).
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Veranstaltung "Gentrifizierung" im Wedding
"Gentrifizierung" im Wedding
Diskussionsveranstaltung mit mit Andrej Holm, MediaSpree Versenken u.a.
13. Mai, 20:00 Uhr, Schererstraße 8
Die Aufwertung und Umstrukturierung von Stadtteilen; auch Gentrifizierung genannt; und Städtebauliche Großprojekte, wie MediaSpree oder die geplante Bebauung von Tempelhof sind Ergebnis politischer Entscheidungsprozesse, von denen insbesondere sozial schwache Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen sind. So gehen die Folgen, wie Sanierungsmaßnahmen, Mieterhöhungen und Verdrängungen auf Kosten derer, die sich nicht gegen die Stimmgewalt von Investoren, neoliberalen Stadtplanern und Hausbesitzern durchsetzen können. Auch im Wedding lassen sich derartige Entwicklungen nachzeichnen.
Im Rahmen des regelmäßig im Hausprojekt "Scherer8" stattfindenen Politischen Cafés wollen wir diskutieren, woran Prozesse der Stadtumstrukturierung und Gentrifizierung deutlich werden, inwieweit der
Wedding von diesen betroffen ist und wie linke Initiativen gegen problematische Entwicklungen aktiv werden können. Weitere Veranstaltungen zum Thema sind geplant.
Das Politische Café Wedding ist Anlauf- und Vernetzungspunkt für linke Initiativen und politisch interessierte Menschen im Wedding. Jeden zweiten Donnerstag im Monat wird zu Diskussionsveranstaltungen ins Hausprojekt Schererstraße 8 (S+U Wedding) geladen.
Infoveranstaltung zum 8. Mai von Reclaim Tem
Kommt zahlreich.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
8. Mai in Wiesbaden — Afa
RECLAIM YORK 59 — YORKS
muss ausgefüllt werden — muss ausgefüllt werden
Kameraspaziergang Neukölln — rosa