Rosenheim: Erste Mai Demostration

out of Rosenheim 03.05.2010 09:56 Themen: Soziale Kämpfe
Zwischen 150 und 200 Menschen beteiligten sich am gestrigen Samstag an der klassenkämpferischen Erste Mai Demonstration, unter dem Motto „Kapitalismus ist Krise – Unsere Chance heißt Widerstand“. Die Teilnehmer_innen aus unterschiedlichen linken Spektren kritisierten die Ausbeutungs- und Lebensverhältnisse in Rosenheim vor dem Hintergrund des globalen Kapitalismus.
„Gegen Kapital, Staat und Nation. Für die soziale Revolution“ war auf einem Transparent zu lesen. In Redebeiträgen wurden lokale Themen wie die Landesgartenschau, das Gelöbnis am 13. Juli, Armut in Rosenheim oder auch die Wohnungssituation thematisiert. „Eine ganz alltägliche Immobilienkrise erleben wir hier schon lange: Es ist in dieser Stadt kaum möglich, angenehmen und dabei bezahlbaren Wohnraum zu finden,“ tönte es aus dem Lautsprecher.
Mit Frauenkämpfen, Beschäftigungsverhältnissen in der Textilbranche und dem Einzelhandel sowie bildungspolitischen Aspekten wurden auch Themen von überregionaler Bedeutung aufgegriffen. Am internationalen Kampftag der Arbeiter_innenklasse erklärten sich die Demonstrierenden auch solidarisch mit der aufständischen Bevölkerung in Griechenland und aktuellen Streiks in Portugal. Am Bahnhof wurde die Praxis der Bundespolizei gegenüber Flüchtlingen als institutioneller Rassismus kritisiert. Ein Betroffener bezeichnete Leih- und Zeitarbeit als „moderne Lohnsklaverei“ und legte dar, dass diese und andere „atypische Beschäftigungsverhältnisse“ wie „Mini-Jobs“ in Rosenheim auffällig ausgeprägt sind.
Die Demonstration wart trotz einiger technischer (Lauti) Probleme, sehr vieler Redebeiträge und einer langen Demonstrationsstrecke sehr stimmungsvoll. Soviel ich mitbekommen habe gab es keine Polizeiprovokationen, diese war auch nur mit wenigen Kräften vorort. Meines Wissens nach gab es keine Festnahmen. Bereits am Vormittag(hat nach angaben von Rosenheimer Genossen) eine DGB Demonstration mit knapp 80 Teilnehmer_innen und eine Kundgebung (ca. 120 Teilnehmer_innen) stattgefunden. Alles in allem darf die „Rosenheimdemo“ als Erfolg gewertet werden. Es ist toll das es in einer Kleinstadt nun auch eine eigenständige linksradikale Demo gibt, welch gleich im ersten Jahr mehr Menschen auf die Straße bringt wie der DGB.
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Ergänzungen

Nebendran

Wastl 03.05.2010 - 10:22
Auch neben der Demo gab es immer wieder Aktionen. So wurde die Demostration mehrfach von Transparenten und Fahnen auf Haus- und Garagendächern begrüßt.

Erlebnisbericht

photograph_in 03.05.2010 - 22:39
Die Demo war von wenig Polizeiaufgebot begleitet. So konnte die etwas übertrieben schwarze Demospitze immer mal wieder Tempowechsel (stehenbleiben auf Kreuzungen, Laufen durchs Wohngebiet...) hinlegen und mancher Spaß ereignete sich am Rande: Ein verselbstständigtes Transparent überholte das Einsatzfahrzeug zwischenzeitlich und lief in die falsche Richtung, Menschen begrüßten die Demo von Dächern mit Fahnen und Transparenten etc.
Vom Lauti kam zeitweilig Live-HipHop und ziemlich viele Redebeiträge. Leider war die Route viel zu lange und am Ende wurde die Demo wegen eines üblen Platzregens aufgelöst. Lustig war aber, dass sie mitten durch einen Flohmarkt verlief. So mancher Dorfpöbel an seinem Stand fühlte sich dadurch ernsthaft gestört, andere, vor allem Besucher_innen, hingegen kommentierten wohlwollend und nahmen Flugblätter entgegen. Später schloss sich gar ein amüsierter kleiner Teenie-"Fanclub" bis zum Bahnhof an - am Dorf gibt es wohl einfach zu wenig Unterhaltung...
Auf der weiten Hälfte des Demozuges fanden sich DGB-Gewerkschafter_innen, Linke aller Altersschichten, Attac und die DKP. Die Zahlenangabe von 150 bis 200 dürfte gut hinkommen, wenn auch selten mehr als 150 gleichzeitig.
Insgesamt ein weiter Weg, ein großer Spaß und ein nasses Ende, dem die meisten ein feuchtfröhliches bei einem Fest in der selbstverwalteten Kneipe Vetternwirtschaft folgen liesen.

Das good night - white pride Konzert 2010

ig 28.05.2010 - 10:55


Das good night - white pride Konzert 2010

findet voraussichtlich am Sa. 06.11.2010

in der Vetternwirtschaft statt.



Bands welche sich bewerben wollen mailen an:  infogruppe.rosenheim@googlemail.com

Es ist ein Solikonzert, d.h. es gibt keine gage sonden nur Benzkohle.

gnwp

gnwp 03.06.2010 - 14:11
die ersten beiden bands stehen:

noiscore aus Innsbruck |  http://www.myspace.com/bugbuam |  http://www.workstation.or.at/bug/index.html



KACHEL

Hard-/Trashcore aus München |  http://www.myspace.com/kachelxsindxgeil

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