Zwickau: Nazigewalt am 1. Mai
2000 Gegendemonstranten auf DGB-Kundgebung am Hauptbahnhof | Blockaden hielten nicht stand | Stattdessen konnten 100 Nazis wiederholt Antifaschisten angreifen | Drei Stunden Polizeikessel
Bereits am Vormittag versammelten sich auf dem Zwickauer Hauptmarkt 1000 Menschen zur Maikundgebung des DGB. Von dort startete ein Demonstrationszug zu den Blockadeaktionen am Hauptbahnhof. An zwei Blockadepunkten – Richtung Bahnhofstraße und Richtung Reichenbacher Straße - versammelte sich ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und verschiedener antifaschistischer Gruppen und Einzelpersonen zum friedlichen Protest gegen den Aufmarsch der sächsischen NPD. Am Rande hatte es weitere vereinzelte Blockadeversuche gegeben. Jedoch gelang es der Polizei schnell eine Gasse für den Demonstrationszug der Nazis zu bilden. 50 Leute in einer Sitzblockade wurden teilweise unter Einsatz von Gewalt weggetragen. Die vom Landratsamt Zwickau angestrebte unbedingte Durchführung der NPD-Demonstration wurde rücksichtslos durchgesetzt.
Währenddessen ertönten plötzlich Nazi-Parolen aus Richtung Bahnhofstraße. Ein etwa 100-köpfiger Nazi-Gewalt-Mob, vorwiegend aus Mitgliedern des „Freien Netzes“, konnte sich völlig unbemerkt auf die Gegendemonstranten zu bewegen. Die Polizei hatte wenige Minuten zuvor ihre Kräfte aus dem Rücken der Antifaschisten abgezogen. Die Nazis stürmten ungehindert los und versuchten durch einen kleinen Park in Richtung Hauptblockade zu gelangen. Dort bewaffneten sie sich und warfen Steine und sonstigen Unrat auf Antifaschisten. Einige Polizisten konnten die Auseinandersetzungen unterbinden und die Nazis vorerst vertreiben. Diese verschwanden daraufhin in eine Seitenstraße (Spiegelstraße). Wer jetzt dachte, dass die Nazis nun von der Polizei festgesetzt wurden, wurde eines Besseren belehrt. Selbst kleinere Gruppen von Antifaschisten wurden an diesem Tage auf Schritt und Tritt von Polizisten in Zivil verfolgt. Für die Nazis hatte die Polizei offenbar eine gänzlich andere Strategie vorgesehen.
Denn etwa zwanzig Minuten später kam der Nazi-Mob erneut die Bahnhofstraße hinauf gestürmt. Abermals war von der Polizei weit und breit nichts zu sehen. Entschlossene Antifaschisten, die sich schützend vor die Blockade stellten, wurden von den Nazis mit Steinen beworfen. Nicht wenigen Gegendemonstranten wurde auch körperlich zugesetzt. Dieses Szenario zog sich über Minuten hin, bis es endlich gelang den Nazi-Mob in eine Seitenstraße zu drängen. Nun stellten sich Polizeieinheiten vor die Nazis und sorgten für deren ungehinderten Zugang zur Demonstration der NPD. Währenddessen wurden die Antifaschisten unter dem massiven Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken zurückgedrängt. So gelang es aber zumindest den Nazi-Mob von den Blockadeaktionen fernzuhalten.
Die angemeldete NPD-Demonstration lief inzwischen auf der Reichenbacher Straße in Richtung Innenstadt. Die friedlichen Blockierer am Hauptbahnhof hatten während dieser Auseinandersetzungen keine Chance den Weg der Nazis zu versperren. Nun wurde versucht zumindest in Hörweite der NPD-Demonstration zu gelangen. Jeder Straßenzug in Richtung der Nazi-Route wurde jedoch von der Polizei verstellt. Menschen mit verschiedensten politischen Hintergründen versuchten dennoch gegenüber den Nazis lautstark ihre Meinung zu äußern. In der Nähe der Crimmitschauer Straße ertönte von Seiten der Polizei schließlich der Befehl „Schlagstock frei!“ und unter massivem und unverhältnismäßigem Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray wurde gegen alles vorgegangen, was zwei Beine hatte. Eine Gruppe von 100 Antifaschisten wurde einige 100 Meter weiter an der Ecke Carola- Lutherstraße eingekesselt und für die nächsten drei Stunden festgesetzt; Personalienaufnahmen, Fotos und Schikanen inklusive. Die Beamten wiesen sich weder aus, noch wurde der Zwickauer Oberbürgermeisterin Pia Findeiß eine Vermittlerrolle zuerkannt. Auch die eintreffenden Pressevertreter wurden in ihrer Arbeit gehindert. Damit war der erfolgreiche Ausgang des Tages aus Sicht der NPD und ihrer Anhänger endgültig gesichert. Weitere kleinere Blockadeversuche am Georgenplatz und anderswo waren zum Scheitern verurteilt.
Letztlich zeigte sich am heutigen Tage die Notwendigkeit eines antifaschistischen Selbstschutzes. Die Polizei konzentrierte sich ausschließlich auf den reibungslosen Ablauf der NPD-Demonstration und konnte heute nicht für die Sicherheit der Anti-Nazi-Aktivisten garantieren. Ein Mob von 100 Nazis, welcher ausschließlich an gewalttätigen Auseinandersetzungen interessiert war, hatte keine polizeilichen Maßnahmen zu befürchten. Dennoch gelang es Dank des entschlossenen Vorgehens der anwesenden Antifaschisten für die Sicherheit der Teilnehmer an den Blockadeaktionen zu sorgen. Unsere Solidarität gilt allen Verletzten, die sich heute mutig den Nazis entgegenstellten – getreu dem Motto: WIR GEHEN VOR GEGEN NAZIS!
Weiter Informationen zur Situation in Zwickau unter:
Währenddessen ertönten plötzlich Nazi-Parolen aus Richtung Bahnhofstraße. Ein etwa 100-köpfiger Nazi-Gewalt-Mob, vorwiegend aus Mitgliedern des „Freien Netzes“, konnte sich völlig unbemerkt auf die Gegendemonstranten zu bewegen. Die Polizei hatte wenige Minuten zuvor ihre Kräfte aus dem Rücken der Antifaschisten abgezogen. Die Nazis stürmten ungehindert los und versuchten durch einen kleinen Park in Richtung Hauptblockade zu gelangen. Dort bewaffneten sie sich und warfen Steine und sonstigen Unrat auf Antifaschisten. Einige Polizisten konnten die Auseinandersetzungen unterbinden und die Nazis vorerst vertreiben. Diese verschwanden daraufhin in eine Seitenstraße (Spiegelstraße). Wer jetzt dachte, dass die Nazis nun von der Polizei festgesetzt wurden, wurde eines Besseren belehrt. Selbst kleinere Gruppen von Antifaschisten wurden an diesem Tage auf Schritt und Tritt von Polizisten in Zivil verfolgt. Für die Nazis hatte die Polizei offenbar eine gänzlich andere Strategie vorgesehen.
Denn etwa zwanzig Minuten später kam der Nazi-Mob erneut die Bahnhofstraße hinauf gestürmt. Abermals war von der Polizei weit und breit nichts zu sehen. Entschlossene Antifaschisten, die sich schützend vor die Blockade stellten, wurden von den Nazis mit Steinen beworfen. Nicht wenigen Gegendemonstranten wurde auch körperlich zugesetzt. Dieses Szenario zog sich über Minuten hin, bis es endlich gelang den Nazi-Mob in eine Seitenstraße zu drängen. Nun stellten sich Polizeieinheiten vor die Nazis und sorgten für deren ungehinderten Zugang zur Demonstration der NPD. Währenddessen wurden die Antifaschisten unter dem massiven Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken zurückgedrängt. So gelang es aber zumindest den Nazi-Mob von den Blockadeaktionen fernzuhalten.
Die angemeldete NPD-Demonstration lief inzwischen auf der Reichenbacher Straße in Richtung Innenstadt. Die friedlichen Blockierer am Hauptbahnhof hatten während dieser Auseinandersetzungen keine Chance den Weg der Nazis zu versperren. Nun wurde versucht zumindest in Hörweite der NPD-Demonstration zu gelangen. Jeder Straßenzug in Richtung der Nazi-Route wurde jedoch von der Polizei verstellt. Menschen mit verschiedensten politischen Hintergründen versuchten dennoch gegenüber den Nazis lautstark ihre Meinung zu äußern. In der Nähe der Crimmitschauer Straße ertönte von Seiten der Polizei schließlich der Befehl „Schlagstock frei!“ und unter massivem und unverhältnismäßigem Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray wurde gegen alles vorgegangen, was zwei Beine hatte. Eine Gruppe von 100 Antifaschisten wurde einige 100 Meter weiter an der Ecke Carola- Lutherstraße eingekesselt und für die nächsten drei Stunden festgesetzt; Personalienaufnahmen, Fotos und Schikanen inklusive. Die Beamten wiesen sich weder aus, noch wurde der Zwickauer Oberbürgermeisterin Pia Findeiß eine Vermittlerrolle zuerkannt. Auch die eintreffenden Pressevertreter wurden in ihrer Arbeit gehindert. Damit war der erfolgreiche Ausgang des Tages aus Sicht der NPD und ihrer Anhänger endgültig gesichert. Weitere kleinere Blockadeversuche am Georgenplatz und anderswo waren zum Scheitern verurteilt.
Letztlich zeigte sich am heutigen Tage die Notwendigkeit eines antifaschistischen Selbstschutzes. Die Polizei konzentrierte sich ausschließlich auf den reibungslosen Ablauf der NPD-Demonstration und konnte heute nicht für die Sicherheit der Anti-Nazi-Aktivisten garantieren. Ein Mob von 100 Nazis, welcher ausschließlich an gewalttätigen Auseinandersetzungen interessiert war, hatte keine polizeilichen Maßnahmen zu befürchten. Dennoch gelang es Dank des entschlossenen Vorgehens der anwesenden Antifaschisten für die Sicherheit der Teilnehmer an den Blockadeaktionen zu sorgen. Unsere Solidarität gilt allen Verletzten, die sich heute mutig den Nazis entgegenstellten – getreu dem Motto: WIR GEHEN VOR GEGEN NAZIS!
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Ergänzungen
Etwas übertrieben, ansonsten richtig
Ich möchte mich hiermit auch noch bei allen Bedanken, die sich den Nazis direkt entgegengestellt haben anstatt nur dabeben rumzustehen - die ganzen normalen Bürgerdemonstranten (die im Gegensatz zu anderen Zwickauer Bürgern zumindest zur Gegendemo hingegangen sind) haben wahrscheinlich wieder mal gar nicht kapiert, wer da für sie den Arsch hingehalten hat.
naja aus der Regionalzeitung
Bilder
gefunden auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=3kJlvEukYkg
1.Mai in Zwickau, kein Anlass zum Feiern!
Für die Mitglieder der FAU Südwestsachsen stand der 1.Mai diesjährig weniger unter dem traditionell internationalen Kampftag. Nötiger denn je wäre es gewesen, dem ortsansässigen DGB vors Schienbein zu treten. Dieser sich am Feiertag auf dem Hauptmarkt kämpferisch gab, obwohl nur ein Tag zuvor die Verhandlungspartner von Vertretern des DGB die Tarifmisere in der Leiharbeit zementiert wurde. (siehe News - 02.05.10 fau.org)
Dies sollte nicht der einzigste Tiefschlag des Tages werden. Groß angekündigt und mobilisiert hatte die sächsische NPD unter dem Motto „Fremdarbeiter-Invasion stoppen!“ Zu denen das „Bündnis gegen Rechts“, neben weiteren offiziellen und lockeren Bündnissen, zum Gegenprotest und Blockaden aufrief. Wir, die FAU Südwestsachsen haben oft genug direkt erfahren welche Auswirkungen rechts offene Positionen in Betrieben, Gruppen oder des alltäglichen Lebens zu Aus- und Abgrenzungen führen. Für uns ist sie nicht nur eine menschenverachtend rassistische Partei, sondern ebenso klar eine Arbeiterspalterpartei und ein Affront unter ihres Motto`s sich zum „Arbeitervertreter des Deutschen“ aufzuspielen. Unbeachtet ihrer offenen, vor Dummheit strotzenden Hetze direkt in einer „Apfelrede“ zum „Kampf gegen Fremdarbeiter“ aufzurufen, wirft sie zugleich den Knüppel zu allen lohnabhängigen Arbeiterinnen und Arbeiter, indem sie als Ziel die Einführung von Zwangsarbeit ( „Pflicht zur Arbeit“ ), unter dem Jubel der angereisten ca. 400 „Apfelanhänger“, offen auf dem „Platz der Völkerfreundschaft“ in Zwickau propagiert.
Diese lebensfeindlich menschenverachtenden Positionen der NPD sind uns nicht neu, so das auch wir uns an den Protesten und Blockaden beteiligten, welche den Marsch von NPD und deren Kameradschaften nicht verhindern konnten. Trotz des für Zwickau beachtlicher Teilnehmerzahl aus einem sehr breiten, wenn nicht gar gesamten Spektrums von Parteien, Gruppen, Verbänden; entsolidarisierte sich zuvor der Zwickauer CDU Verband über „Zwickau Radio“ bzw. eigener Blog Meldung von den Blockierenden, von den Arbeiterinnen und Arbeiter und ihres 1. Mai Tages!
FAU Südwestsachsen
http://www.fau.org/ortsgruppen/sws/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ja ne is klar!
Ein 100-köpfiger Nazi-Gewalt-Mob der Parolen rief, konnte sich unbemerkt nähern???
Leuchtet mir ein!
oh man
@kurt
Ja und
dabei
tatsache war auch, dass viele antifas einfach stehen geblieben sind, oder gar die entgegengesetzte richtung angetreten haben. letztlich konnten wir froh sein, dass der haufen nicht ganz durchbrechen konnte.
fazit des tages: es hat dank bullen so ziemlich nichts funktioniert wie geplant, und obendrein das debakel mit den nazis am gewerkschaftshaus.
glaube nicht das es sich hier um einen nazipost handelt, da es der artikel schon genau beschreibt. allerdings sind die 2000 bürgerlichen etwas übertrieben.
na da
und zu der Sache wie die sich die beliebten hirnlosen nähern konnten,wir waren fleißig dabei ihren demozug zu blockieren.da selbst kleinste aktionen sofort gewaltvoll niedergechlagen wurden,waren jegliche seitenstraßen gesperrt...wir hätten sie ja auf gut glück maschieren lassen können,und uns mit dem rücken zu ihnen stellen (npd demo zug) können.stimmt wieso ist mir das nicht eher eingefallen.ist ja standart das die bullen die durch straßensperren wandern lassen durch die wir nicht kommen!und als das bis ganz vorne durch gedrungen war das sie auf unserer demo waren gab es natürlich gegenwehr...
aber man kann natürlich groß reden schwingen wenn man selbst nicht da war...
abgekartetes Spiel
das war von Anfang an ein abgekartetes Spiel. war doch klar, dass das hier nicht mit Rechten Dingen zugeht. es war doch von Anfang an geplant, uns irgendwo einzukesseln und festzuhalten. merkt man daran, dass unsere autonome Gruppe beispielsweise von den Bullen weggehetzt wurde, während Nazigruppen ungehindert und frei durch Zwickau laufen konnten. merkste was? nun gut, die Gruppe, die wir getroffen haben, musste auch rennen.. :D
zeitung
Freie Presse eben.
Und das Frau Findeiß sich wieder feiern lässt war ja auch klar. Andere organisieren und sie erntet den Ruhm. dämliche Kuh!
soso
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Solidarität vorallem denen die mein Auto (Ford Fiesta) entglast haben!!!
Vielen Dank Frau Findeis, das dieses Pack in unserer Stadt sich am 1. Mai auslassen durfte und Steine werfen konnte!
Ich sah wie Linke Autonome Steine sowie Flaschen rumschmissen, als normale Leute mit Kind und Kegel unterwegs waren!
Der Gewerkschaftsbund hat echt nette Bekannte eingeladen!! Getreu dem Motto Randale auf Kosten anderer...
soso
Frau Findeiß wir erwarten Entschädigung für Ihre katastrophale Wahrnehmung und Organisation.
ausserdem..
die gejagten nazis
Mir scheint es, als wolle man krampfhaft nach Erfolgsgeschichten zum 1.Mai kramen.
Ich schließe mich im Großen und Ganzen den Zeilen des Beitrags an, nur mit dem Unterschied, dass ich mit Nüchternem Kopf in die Bewertung gehe und nicht versuche jeden positiven Aspekt heraus zu kramen. Es bleibt die Kritik und die Gewissheit, dass in Zwickau noch viel Arbeit auf dem Tisch liegt und die Stadt wohl nie ein einfaches Pflaster für Antifas sein wird.
Wer hier aktiv wird lebt gefährlich. Nichts desto trotz sollte man sich nicht einschüchtern lassen.