Dinslaken: NPD kneift

AKDU 28.04.2010 18:14 Themen: Antifa
Wie schon auf Indymedia berichtet wurde, blamierte sich die NPD in Dinslaken dank ca. 20 Antifas, die den Wahlkampfstand der Nazis am 17.04 begleiteten. Am darauffolgenden Samstag erschienen mehr als doppelt so viele Gegegendemonstranten_innen und zeigten erneut, dass Dinslaken kein "Hafen" für die NPD ist.
Wie vergangenen Samstag hatte die NPD für den 24.04. von 10-16 Uhr einen Wahlkampfstand in Dinslaken angemeldet. Diesmal meldete DIE LINKE eine Gegenkundgebung an, die sich in der Nähe von dem geplanten Infostand der Nazis versammelte.
Über zwei Stunden warteten ca. 50 NPD-Gegner_innen auf die angekündigte Partei, von der zunächst jedoch jede Spur fehlte. In dieser Zeit wurden Flyer verteilt und Gespräche mit Passant_innen geführt, welche erneut bestätigten, dass die NPD in Dinslaken unerwünscht ist. Einzelne Sympathisant_innen der Partei kundschafteten mehrmals die Lage aus und telefonierten teilweise laut mit den erwarteten Nazis. Somit war klar, dass die Kameraden der NPD nicht erscheinen werden, solange Proteste bestehen. Scheinbar haben sie aus dem letzten Wochenende gelernt und die Müllsäcke schon wieder rascheln gehört, selbst bezeichneten sie die Müllsammelaktion auf ihrer “Weltnetzseite” als “pfiffige Idee”. Nachdem die Polizei mitteilte, dass sie die NPD heute nicht mehr erwarte, löste DIE LINKE ihre Kundgebung um 12:30 Uhr offiziell auf. Kleingruppen von Antifas koordinierten sich und hielten sich weiter in der Innenstadt auf, um abzuwarten ob die Volksgenossen doch noch aus ihren Löchern kommen.


Nachdem gegen 14 Uhr immer noch nichts von der NPD zu sehen war, schloss sich eine kraftvolle Spontandemonstration von ca. 40 Personen zusammen, die über den Altmarkt durch die ganze Einkaufsstraße zog. Etwa eine halbe Stunde nach Abreise der Antifas tauchte die NPD mit ihrem sog. “Flaggschiff”, ein für den Wahlkampf umgebauter Wohnwagen, auf und verbreitete ihre Propaganda über einen Lautsprecher.

So konnten die Nazis zwar doch noch ihre Hetze in Dinslaken propagieren, ob dies jedoch zu einem Wahlerfolg führt ist fraglich. Das Vorgehen der NPD hat mit dem Agieren einer etablierten Partei wohl wenig zu tun und dürfte potentiellen Wähler_innen gezeigt haben, was sie sich von der Politik der NPD versprechen können.


Dieser Tag zeigte, dass Dinslaken kein “Hafen” für die NPD ist und die Kameraden dank starken Gegenaktivitäten “keinen Fuß an Land” setzen, sondern ihre Propagandazüge gerade mal feige per Durchfahrt abhalten konnten.

Ganz klassisch und nicht anders zu erwarten feiert die NPD sich im Internet selbst und scheint sich großen Erfolg ihres “Engagements” zu versprechen. Was für NS-Propaganga, damals wie heute, typisch ist, ist wohl die Kunst jede noch so gescheiterte und blamable Aktion als riesen Erfolg zu feiern. Doch da stellt man sich ganz ehrlich die Frage ob Nazis wirklich blind und taub für die schlechte Außenwirkung und die negativen Reaktionen auf ihre Aktionen sind oder ob sie wissentlich die Tatsachen verdrehen/ausblenden und sich somit selbst belügen.

Es ist damit zu rechnen, dass die NPD in den übrigen Wahlkampftagen erneut versuchen wird einen Infostand anzumelden, achtet also auf Ankündigungen. Auch das “Flaggschiff” dürfte weiterhin in Ruhrgebietstädten unterwegs sein.

Antifa Infoportal Duisburg
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