Besetzung wird erfolgreich beendet

Bettina Setzer 26.04.2010 14:07 Themen: Biopolitik Ökologie
Kein GVO-Anbau in Düllstadt dieses Jahr
Nachdem vor dem Wochenende kein Nachweis über die aktuelle Situation auf dem Gentechnik-Maisacker zu bekommen war, wurden die Besetzer*innen heute persönlich bei der Regierung von Unterfranken vorstellig. Als Antrag nach dem Umweltinformationsgesetz erreichten sie schließlich die Herausgabe der umstrittenen Verzichtserklärung von Monsanto. Daraus geht hervor, dass Monsanto am 16.04.2010 erklärte, dieses Jahr keinen gv-Mais-Anbau in Düllstadt betreiben zu wollen.

Die Aktivist*innen freuen sich über diese Entwicklung und kündigen für morgen ihren Auszug an. Natürlich nicht, ohne dieses Ereignis noch einmal gebührend zu feiern. Alle UnterstützerInnen sind für den heutigen letzten Abend herzlich auf das Feld eingeladen. Für morgen werden noch fleißige Abbauhelfer*innen gesucht. Abschließend meint Anne Leitz: "Es hätte alles gar nicht so weit kommen brauchen, wenn z.B. Monsanto die Absage gleich an die Öffentlichkeit weitergegeben hätte. Für die Zukunft fordern wir mehr Transparenz über solche Vorgänge."

Anschließend unterzeichnete der Feldbesitzer Herr Hetterich den Feldbesetzer*innen, dass er für dieses Jahr keinen GVO-Anbau auf seinen Feldern plane, und die Besetzer*innen versicherten ihm schriftlich, bis morgen abend abgezogen zu sein. Da Monsantos Genehmigung noch bis zum Jahr 2011 gilt, wird das nächste Jahr zeigen, ob sich Feldbesetzer und -besitzer wieder in einer ähnlichen Situation gegenüber stehen.

Nach den Erfahrungen des letzten Jahres gibt es nun noch einen weiteren Freiland-Standort für MON810-Mais: im beschaulichen Dörfchen Üplingen in Sachsen-Anhalt. Hier soll es ein 20.000 qm großes Feld zu "Anschauungszwecken" im Schaugarten geben (www.schaugarten-ueplingen.de). "Dort wird nicht einmal so getan, als würden irgendwelche Forschungszwecke verfolgt," kritisiert Anne Leitz. "Die Pflanzen stehen nur so da rum, und trotzdem wird das vom BVL als Freisetzungsversuch genehmigt..." Die Besetzer*innen bemühen sich auch hier um eine aktuelle Information über die mögliche Aussaat.

Während die Aktivist*innen mit dem Einpacken beginnen, endete der erste Prozesstag gegen eine Feldbefreierin, die 2008 schon MON810 auf einem Acker nahe Kitzingen unschädlich machte. Die Besetzer*innen solidarisieren sich ausdrücklich auch mit dieser Aktionsform gegen die Gentechnikindustrie.

Kontakt: 0162/19 66 288
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