BRB: DHL- und Postautos sabotiert

lesender arbeiter 25.04.2010 19:49
In Brandenburg an der Havel haben Antimilitaristen in der Nacht zum 22. April Reifen an 24 Post- und DHL-Transportern zerstochen. In einem Bekennerschreiben, das nachfolgend dokumentiert wird, wendet sich die autonome Vereinigung "reifen platt" gegen den Einsatz des Logistikunternehmens für militärische Zwecke. Das Bündnis verweist auf die Hauptversammlung am Mittwoch, dem 28. April in Frankfurt am Main. Dort soll es ab 9 Uhr Proteste geben.
Insgesamt seien 56 Reifen an den Fahrzeugen des Kriegslogistikers Deutsche Post/DHL zerstochen worden, teilt die Polizei mit. Die Schadenshöhe wurde mit rund 7.000 Euro veranschlagt. DHL steht seit 2008 im Visier von Kriegsgegnern und Antimilitaristen, denn der Konzern wickelt für die Bundeswehr unter anderem den Transport von Kriegsmaterial nach Afghanistan ab. Die Einstellung dieser Kriegsunterstützung fordern auch die Antimilitaristen, die sich unter dem Namen "reifen platt" die Fahrzeuge in Brandenburg an der Havel sabotierten.

Die Proteste zur Aktionärsversammlung in der Jahrhunderthalle, Pfaffenwiese, 65929 Frankfurt am Main, beginnen um 9 Uhr. Der Aufruf mit Hintergrundinformationen:  http://linksunten.indymedia.org/de/node/18524 und:  http://www.linksnavigator.de/node/1943

Die Autoren des Bekennerschreibens werfen der Deutschen Post/DHL vor, als Dienstleister und Logistiker die Bundeswehr zu unterstützen und damit von Kriegseinsätzen zu profitieren. Den Postdienstleister DHL nennen sie Deutsche Heeres Logistik. Sie wollen kritische Aktionäre und Antimilitaristen mit ihrer Aktion unterstützen, dazu gehöre auch die Initiative "Unternehmen zivile Post 2011", deren Vorschlägen sich die Bekenner anschließen. Dazu zähle der Post-Logistikzweig "Military Affairs", der zu schließen sei. Der mit der Bundeswehr 2002 geschlossene Vertrag über den weltweiten Transport leichter militärischer Ausrüstung und der Feldpost. Außerdem solle das DHL-Luftfahrtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle ausschließlich zivil genutzt werden. Es folgen Forderungen zum Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Zugleich zeigt man sich solidarisch mit den Aktionen anderer Antimilitaristen.

Die Post wies die Forderungen der selbsternannten Antimilitaristen am 23. April zurück. Die DHL sei Dienstleister für die Bundeswehr, transportiere aber keine Waffen, Waffenteile oder Munition, sagte Post-Sprecherin Anke Baumann. Im Übrigen seien gewalttätige Handlungen kein probates Mittel, um Forderungen durchzusetzen. Die Post habe Anzeige erstattet. Außerdem berate der Bereich Konzernsicherheit über mögliche Schutzmaßnahmen.

Post-Sprecher Rolf Schulz wies darauf hin, dass Fahrzeuge des Unternehmens in der Havelstadt auffällig oft Opfer von Vandalismus würden. Einen ähnlichen Fall wie die Zerstörung von Reifen an zahlreichen Transportern habe es bislang im Land aber noch nicht gegeben. Zu Brandanschlägen auf Post-Autos in Berlin hatte es in der Vergangenheit ähnliche Bekennerschreiben gegeben.

Bereits am 18. Mai hat es einen Brand-Anschlag auf ein Dutzend DHL-Fahrzeuge im Münsterland gegeben. Auch hier verwiesen die unbekannten Täter auf die militärischen Tätigkeiten der Logistiktocher der Post im Ausland. Bericht:  http://de.indymedia.org/2010/04/278625.shtml

Neue Infos und Broschüre zur DHL-Kampagne:  http://de.indymedia.org/2010/04/277690.shtml


Anschlagserklärung (Quelle:  https://directactionde.ucrony.net/node/628)

"Guten Tag,

wir haben in der nacht vom 21.4 zum 22.4.2010 in der stadt brandenburg reifen von etlichen DHL-Transportern plattgestochen. wir grüssen hiermit die jahreshauptversammlung der deutschen post/deutschen heeres logistik (DHL), die am 28. april 2010 in frankfurt am main stattfindet, und unterstützen alle kritischen aktionäre und aktionärinnen und die zahlreichen antimilitaristen und antimilitaristinnen, die für den ausstieg des unternehmens als Militär-Transport-Logistiker eintreten. wir unterstützen die forderungen der initiative "unternehmen zivile post 2011" mit ihren vorschlägen für die jahreshauptversammlung:

1. die schliessung des logistikzweigs "military affairs BW/Nato"

2. die kündigung des seit 2002 bestehenden vertrages mit der Bundeswehr über den weltweiten transport leichter militärischer ausrüstung bis 50 kg und die feldpost

3. die einstellung aller kriegsunterstützenden maßnahmen im Irak und Afghanistan

4. die ausschließlich zivile nutzung des DHL-luftfracht-drehkreuzes am flughafen leipzig/halle

Es geht um den kompletten ausstieg aus dem kriegsgeschäft.
Es geht um den ausstieg aus den krieg.
wir sagen: "abzug aus afghansitan ist verantwortlich"

"Glaubt den lügen der mächtigen (Merkel) nicht, wenn sie nach argumenten suchen, um den krieg zu legitimieren". wärend die bundesanwaltschaft ermittlungen gegen oberst georg klein und hauptfeldwebel markus wilhelm, zwei der verantwortlichen des bombenangriffes auf zwei tanklastzüge in Kundus/afghanistan durch die bundeswehr, bei der mindestens 142 menschen ermordet worden sind, darunter viele zivilisten, nach 7-monatigen nachforschungen eingestellt hat, werden antimilitaristen/innen, wie die gruppe bamm wegen eines flugblattes, in dem dazu aufgerufen wird, am ehrenmal der bundesehr schampus zu trinken, wenn der nächste soldat in afghansitan "fällt", kriminalisiert und ein buchladen in berlin nach "beweismitteln" durchsucht. das ist doch absurd: da werden die, die in afghanistan 142 menschen töten, von jeglicher verantwortung freigesprochen und die, die sich gegen den krieg in afghanistan in einer satirischen art und weise positionieren und die heldenverehrung der deutschen soldaten kritisieren, kriminalisiert und verfolgt. das werden wir nicht akzeptieren und wir glauben auch, dass mehr und mehr menschen auch in diesen land sich gegen den krieg stellen werden.

wir grüssen in diesem zusammenhang alle antimilitaristen/innen mit ihren aktionen gegen die deutsche heeres logistik (DHL), die bundeswehr, den krieg und den kapitalismus.

autonome vereinigung "reifen platt"

p.s. wir werden täglich mehr und kommen wieder und wünschen noch einen angenehmen Tag

22.4.2010"
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Ergänzungen

Neue Werbekampagne der DHL

R. Appel 25.04.2010 - 21:49
"Für Kriege und Profite überschreiten wir Grenzen. Vor allem ethische." ist auf den neuen DHL-Plakaten zu lesen.

DHL-Flugzeugträger

T3000 25.04.2010 - 22:10
DHL - Deutsche Heeres Logistik

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