[Suhl] Hausbesetzung

Suhl, die selbsternannte Waffenstadt im grünen Herz Deutschland, ist geprägt von erheblicher Abwanderung und einem beispielslosen Rückbau der in der DDR gebauten Plattenbauten.
Die Einwohnerzahl in der noch kreisfreien Stadt und ehemaligen Bezirksstadt der DDR ist von einst 56.000 auf unter 40.000 Einwohnern innerhalb weniger Jahre gesunken.
Ein Grund für diese drastische Entwicklung ist unter anderem die jugendunfreundliche Politik und der immer mehr spürenden Perspektivlosigkeit der jungen Suhler/innen.
Es gibt nur noch wenige Anlaufstellen für die Jugendlichen, meist verbringen sie ihre Freizeit unter freiem Himmel in der Innenstadt, alternative Veranstaltungen kann man an einer Hand abzählen.
Deswegen kämpfen die dort ansässigen Antifaschisten/innen um ein selbstverwaltetes sozial-politisch-kulturelles Zentrum, damit sie sich frei entfalten können. Unsere Vorstellungen von diesem Zentrum sind, dass wir uns kritisch mit strukturellen Missständen, wie Kapitalismus, Faschismus, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus auseinander setzen können. Wir könnten uns sehr gut vorstellen auf diesem Gelände Wohnräume für Leute zu schaffen, einen Infoladen, Bandproberäume, einen Umsonstladen, aber auch Konzerträume und Räume für andere diverse Veranstaltungen zu realisieren.

Am Freitag, den 23. April 2010, versammelten sich gegen 20:00Uhr mehrere Antifaschisten/innen vor einem leerstehenden Gebäude in der Suhler Aue II.
Das Gebäude befindet sich neben dem Insolventen Logistikzentrum Leypold Am Bahnhof 20.
Durch die Antifaschisten/innen wurden mehrere Transparente am Gebäude befestigt und das Tor zum Gelände verbarrikadiert. Außerdem wurde auf dem Gelände eine Barrikade in Brad gesetzt.
Laut Augenzeugenberichten wurde das Gelände von Feuerwehr und Polizei gegen 21:00Uhr geräumt, zur Zeit der Räumung befanden sich allerdings keine Antifaschisten/innen mehr auf dem Gelände.

Solidarische Grüße nach Erfurt!

Jede Stadt braucht ein autonomes Zentrum!
Vertreibt ihr uns aus der Stadt - so machen wir die City platt!