"Wir lassen uns nicht an die Kette legen"

Wolfgang Ehmke 25.04.2010 13:18 Themen: Atom Ökologie
BI Umweltschutz kündigt neue Anti-Atom-Proteste an
"Wir lassen uns nicht an die Kette legen"

"Die Anti-Atom-Bewegung ist wieder ein politischer Player", nach der eindrucksvollen Anti-Atom-Manifestation am Samstag, Hunderttausende hatten sich allein zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel zu einer Menschen- und Aktionskette eingereiht, kündigt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) weitere Proteste an, solange bis Schwarz-Gelb begreift, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien statt der Atomkraft auf der Tagesordnung steht und dass Gorleben als Endlagerstandort fallen muss.
Am 5. Juni wird der "Schwarzbau Gorleben" umzingelt. "30 Jahre nach der Räumung des legendären Hüttendorfes 1004 werden wir den widerständigen Geist aus der Flasche lassen und den Fokus als nächstes auf Gorleben und das Atommülldilemma richten. Im Herbst organisieren wir anlässlich des nächsten Castortransports nach Gorleben eine Abstimmung mit den Füßen, Atomkraftwerke gehören abgeschaltet, statt des Ausbaus in Gorleben fordern wir den Rückbau der Schachtanlage, Gorleben ist politisch vermurkst und geologisch sicher wie die Asse und Morsleben," sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Die Lüchow-Dannenberger Atomkraftgegner waren zu einem dreitägigen Treck, mit einem zusätzlichen Fahrräder- und Treckerkonvoi und zahlreichen Bussen nach Krümmel aufgebrochen und haben dort am AKW-Gelände die Demonstration und Kundgebung mit geprägt. Kritik an der parteipolitischen Einflussnahme der Menschen- und Aktionskette wird laut: Es wäre völlig falsch, den massenhaften Protest dahingehend umzumünzen, dass die Hunderttausend angesichts der Pläne von Schwarz-Gelb, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern, den rot-grünen "Atomkompromiss" verteidigen wollten. "Dieser Vertrag mit den Konzernvertretern ist uns ein Dorn im Auge, denn Rot-Grün hat seinerzeit den störungsfreien Betrieb der Atomkraftwerke garantiert und sich sogar die angebliche "Eignungshöffigkeit" von Gorleben in den Vertragstext hinein diktieren lassen. Wir bleiben als die Sofortisten treibende Kraft in der Atomausstiegsdebatte und lassen uns nicht an die Kette legen", kommentiert die BI.

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Ergänzungen

Gut so

dabei 25.04.2010 - 14:07
Das war Klartext. Die BI machte deutlich, dass sie einerseits der Menschenkette skeptisch gegenüber und doch dabei sind, aber dies sehr eigenständig. Hier war das zu hören, was wo anders in der Menschenkette vermisst wurde und hier waren viele Menschen, die sich im Herbst wohl nicht nur mit Händchenhalten, Demos oder Sitzblockaden gegen den Castortransport wehren werden: Atomausstieg ist Handarbeit - wir sind vielfältig!

Leider waren in Krümmel kaum VertreterInnen der Medien, diese gingen lieber zu Gabriel und Trittin, um ihrer Rolle als MeinungsmacherInnen gerecht zu werden. Es wird halt gezeigt und interviewt, was ins Geschäft passt. Die 1000den, die den sofortigen Ausstieg wollen und die dafür auch ganz andere Dinge in Kauf nehmen, als diese Herren, die wurden zur Kulisse degradiert - wie so oft. Diesen Medien gehört mal eins vor den Bug geknallt.

drei Ü-Wagen in Krümmel

Auch dabei 25.04.2010 - 17:04
Äh... ich habe in Krümmel vor dem AKW drei Sateliten-Übertragungs-Wagen gezählt.
Man kann nicht sagen, daß da keine Medienvertreter waren.
In den Stellen, in denen die Bilder und Redeausscnitte zur veröffentlichung ausgewählt werden, sitzen natürlich wieder Leute, die im Parteien-Proportz ausgewählt wurden...

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Stimmt — das meinte ich letztlich