1. Mai Rostock: 400 Nazis erwartet

Red_Angel 22.04.2010 17:55 Themen: Antifa
Im Rostocker Stadtteil Lütten-Klein haben Neonazis der NPD eine Demonstration angemeldet unter dem Motto "Freiheit statt BRD". Beobachter gehen davon aus, dass es kein Zufall sei, dass nun Rostock und nicht wie sonst üblich Neubrandenburg von den Braunen heimgesucht wird, denn sie benötigen dringend einen öfflichkeitswirksamen Erfolg.
Entsprechend aufwendig ist die Mobilisierung der NPD und ihrem Umfeld. In verschiedenen Stadtteilen mussten diverse Propagandaaktionen festgestellt werden. Zusätzlich wurden mehrere relativ aufwendige Propagandavideos erstellt, die ebenfalls für eine Teilnahme an der Demonstration für kommenden Samstag werben.

Die Neonazis waren in der Vergangenheit massiv unter Druck geraten. Nachdem sich für Berlin, wo ebenfalls ein Neonaziaufmarsch angemeldet ist, bereits abzeichnet, dass sie dort ein zweites Dresden erleben werden, hofft die NPD in MV wohl von entsprechenden Gegenmaßnahmen verschont zu bleiben. Gleichwohl hat sich in der Hansestadt ebenfalls ein breites Bündnis zusammengefunden, welches zu Massenblockaden und zivilem Ungehorsam aufruft. Der gescheiterte Großaufmarsch von Dresden ist jedoch nur ein Grund, warum man unbedingt eine erfolgreiche Demonstration durchführen will. Vor einigen Jahren hatte Rostock noch den Ruf als braune Hochburg, hier wirkte die "Reputation", die man sich durch die Pogrome in Lichtenhagen "erarbeitet" hatte, lange Zeit nach. Im Zusammenhang mit Rostock war jedoch im weiteren Verlauf immer wieder von einer "Festungsstadt" die Rede, womit sich nun auch sprachlich ausdrückte, dass man in die Defensive geraten war. Beim diesjährigen Ersten Mai herrscht auf der rechten Seite nun Vorfreude endlich durch die "rote Hochburg" Rostock zu ziehen. Tatsächlich gehört die Stadt am Meer zu den wenigen Orten in MV die nicht von Neonazis dominiert werden. Gerade in den ländlichen Räumen sind die Neonazis häufig in der Rolle einer Hegemonialmacht. In Rostock hat sich dagegen schon seit langem eine große und bunte alternative Szene herausgebildet. Für bundesweite Aufmerksamkeit sorgen die teils gewalttätigen Proteste gegen einen Naziladen im alternativ geprägten Stadtteil KTV. Der Laden wird nun am 30. Mai schließen. Unterdessen haben sich die Nazis in Rostock und MV in der letzten Zeit radikalisiert. Zum Ausdruck kommt dies im Aufruf zur Demonstration, wo man die Zerschlagung der Gewerkschaften fordert und damit offen an die Terrormaßnahmen im Dritten Reich anknüpft. In den vergangenen Monaten mehrten sich Angriffe auf Abgeordnetenbüros und anderen Einrichtungen hauptsächlich von Linkspartei und SPD. Die Internetseite "MupInfo", die auf den NPD-Kader und berüchtigten Schläger David Petereit registriert ist, wird unter dem Motto "Demokraten gibt es auch in Deiner Stadt" kaum verholen mit weiteren Angriffen gedroht. Anbei ist auch eine Liste mit möglichen Zielen angegeben (hxxp://wxw.mupinfo.de/?p=1389).


Die Polizei hat unterdessen angekündigt alles daran zu setzen die Demonstration stattfinden zu lassen. Den Einsatzkräfte steht ein schwieriges Wochenende bevor. Bereits am Freitag wird zu einem ersten Einsatz ausrücken, um eine "Warm-Up"-Demo linker Kräfte zu begleiten. Am Ersten Mai kommt dann ein entsprechender Großeinsatz auf sie zu, welcher mehr oder weniger nahtlos in den Sonntag übergehen dürfte, wenn der FC Hansa Rostock daheim gegen den FC Energie Cottbus um den Verbleib in der zweiten Liga spielt.



1mairostock.tk Aktionsbündnis für die Demonstration am 30. April und Unterstützer der Massenblockaden
rostocknazifrei.blogsport.de Bündnis für Massenblockaden am Ersten Mai
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Ergänzungen

1. Mai Berlin: 3000 Nazis erwartet

Afa 22.04.2010 - 19:29

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 14 Kommentare an

1.Mai Berlin - No cops, no nazis — erlebnisorientiert

"Freiheit statt BRD" — flassbeck

Rostock — egal

Der Süden — fährt

ALLES — zack und boom

NOCHMAL FÜR HAMBURGE — pssst. keine namen

falsche zahlen — bambi

youtube — derstereotyp

Alle nach berlin???? — nich so wichtig