Köln: Tausende auf Bildungsstreik-Demo

Anarchosyndikat Köln/Bonn 22.04.2010 16:34 Themen: Bildung Globalisierung Soziale Kämpfe
Am 22.4.2010 fand in Köln, wie in anderen Städten in Nordrhein-Westfalen, ein dezentraler Aktionstag für freie Bildung statt:
An der Demonstration der „Bildungsstreik“-Bewegung nahmen etwa 2000 Schüler/innen, Auszubildende und Student/innen teil. Von zwei Auftaktkundgebungsorten in Deutz und Sülz aus zogen die Demonstrationen zum Barbarossplatz und von dort gemeinsam zur Abschlusskundgebung am Heumarkt.

Sie fordern unter anderem die Abschaffung des gegliederten Schulsystems, die Rücknahme des Turboabiturs, mehr Ausbildungsplätze und Übernahmen, sowie freien und kostenlosen Zugang zu Bildung für alle (siehe auch  http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/2010/03/31/koeln-bildungsstreik-im-fruehjahr-2010/).

Zahlreiche Demonstrant/innen zogen im Anschluss zum Autonomen Zentrum in Kalk, das Freitagabend in einem Teil der ehemaligen KHD-Fabrik besetzt wurde ( http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/2010/04/18/koeln-autonomes-zentrum-besetzt/).

Neben Schüler- und Studi-Vertretungen, DGB-Gewerkschaften und Parteien waren auch Anarchosyndikalist/innen an dem Protest beteiligt. Mit einer landesweiten Demonstration am 5.5. in Düsseldorf soll die Bildungsstreik-Bewegung dazu benutzt werden, um im Rahmen der „Bildungsperspektive“ zur Wahl einer rot-grünen Landesregierung aufzurufen.

Doch weder im Studierendenparlament, noch in der Regierung, wird ein sozialer Wandel für freie und kostenlose Bildung entstehen. Eine libertäre Gesellschaft mit gleichen Bildungschancen kann nur durch gemeinsame direkte Aktionen auf der Straße, im Hörsaal und am Arbeitsplatz erkämpft werden. Und dafür braucht es eine starke Streikbewegung und Bildungssyndikate…


Fotobericht:
 http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/2010/04/22/koeln-bildungstreik-demo-22-4/
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Ergänzungen

Kritik der Inkonsequenz

asfafw 22.04.2010 - 17:31
Forderungen an die Politik (Rücknahme von Turboabitur, Veränderungen in Schulstruktur), Forderungen an die Wirtschaft (mehr Ausbildungsplätze), dass ganze unter dem Slogan kostenlose und freie Bildung für alle von Anarchosyndikalisten. Widersprüche, die nicht wahrgenommen werden, weil die Beteiligten außer Phrasen selten Inhalte von sich geben und noch nie einen Satz von Marx gelesen haben.
Zum Thema:  http://freundeskreiskritik.blogsport.de/2009/12/03/erster-eintrag/

Freundeskreis der Ignoranz

Kleinstadtzyniker 22.04.2010 - 21:41
Merke Proteste für eine emanzipatorische Bildung darf nur dann stattfinden wenn die Schüler*innen, Azubis und Studis mindestens einen Satz von Karl Marx gelesen haben...


Sagt mal in welchen Paralleluniversum lebt ihr eigentlich... naja viel Spaß beim Latte Macciato trinken und sich schlauer als der Pöbel auf der Straße fühlen

elite

nicht 23.04.2010 - 01:23
als ehemaligeR bildungsaktivistIn kann ich der kritik an der etatistischen ausrichtung der proteste nur zustimmen! wenn anarchosyndikalstInnen sich darin einrehen solten sie vielleicht auch über eine beteiligung in der "linkspartei" oder vielleicht sogar bei der spd nachdenken! selbstreflexion hat noch niemand geschadet.
die studierenden verteidigen ihre privilegien, die generationen vor ihnen mit radikaleren methoden erkämpft wurden. ihre eigene priviligiertheit wird aufgrund selbstgewählter prekarität aus dem fokus genommen und die meisten können noch nicht einmal die zuständigkeiten der verschiedenen körperschaften der institution universität differenzieren...
da wird einerseits auf die universitäre autonomie von forschung und lehre gepocht, aber gleichzeitig von den selben protagonistInnen auf den "befehl" zur abschaffung der anwesenheitspflicht durch das rektorat gehechelt... schonmal leute gefragt, die firm in den hochschulstrukturen sind?! nein? warum nicht?!

studentInnen sind dumm!

 http://www.youtube.com/watch?v=Wk_TTTD3l3Q

Auch in Bonn

ein Name 23.04.2010 - 02:27
wurde für "Bildung für alle und zwar umsonst [sic!]" protestiert. Laut Polizeibericht demonstrierten "deutlich weniger als die 2500 erwarteten Teilnehmer". Da hier, wie allerorts, keine sonderlich kritischen Worte zum Thema "Bildung" und "Ausbildung" verloren wurden, sah sich offensichtlich die Liste Undogmatischer STudentInnen dazu veranlasst einen Text zu verteilen. Dieser ist scheinbar noch nicht online verfügbar, jedoch findet sich auf der Homepage ein Text zum letzten Bildungsstreik: HIER (@mods: Den zerhackten Versuch oben und diese Zeile löschen, ginge das?)

Wahlkampf geht nicht auf

Rheinländer 23.04.2010 - 18:27
Das gestern nichts ging liegt daran, dass die Demonstrationen mit den bisherigen Bildungsstreiks einfach nichts zu tun hatten. Das autoritäre Lager versuchte die Proteste der letzten Jahre für den Wahlkampf zu benutzen.

Selber Schuld.

Bildungsstreik ist am 09. Juni. Anderorts gibt es dieses Semester ein breites Bildungs- und Kulturprogramm mit dem Ziel Alternatives Lernen und Leben zu vermitteln. Dies' passiert überall dort nicht, wo die Anarchos pennen und sich aus den Bildungsprotesten ganz raushalten.

Auch in Marburg

Hochschulpakt-Abgefuckt 23.04.2010 - 19:13
Auch in Marburg kam es gestern zu Protesten. So stehen in Hessen Kürzungen von 79 Millionen Euro im Bildungsbereich ein. Die mitverantwortliche Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann war in Marburg zur Amtseinführung der neuen Uni-Präsidentin geladen.
Ca. 1000 Menschen sammelten sich vor der Alten Uni, zu vor hatten ca. 100 Menschen mit einer Campus-Demo nochmal in den Hörsälen mobilisiert.
Nach einer Kundgebung mit 2 Reden drangen ca. 200 Menschen in die alte Universität ein, weitere 40 durften dann mit Transpis in die Aula, in der die Ministerin eine Rede halten wollte. Als dann weitere Studierende von außen versuchten in die Aula einzudringen (Platz war noch genug), in dem Moment als die Ministerin mit "sehr geehrte Damen und Herren" begann, wurde diese von der Polizei von der Bühne geholt und nach Hause eskortiert.
Ein voller Erfolg an diesem Tage, auch wenn Einige von der Polizei gewaltsam angegangen wurden.

Für emanzipatorische Bildung und eine Gesellschaft frei von Herrschaft und Erniedrigung!

Link aus der lokalen Presse:  http://www.op-marburg.de/Lokales/Marburg/Eklat-Ministerin-verlaesst-Feier#comments

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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kann — nur

ganz schön wenig — anonym

Marx — Uwe