Berlin: Farbanschlag auf "Zum Henker"

Antifa Süd Ost 20.04.2010 19:11 Themen: Antifa Antirassismus

Zehn Tage vor Antifa-Demo wurde der Berliner Nazitreffpunkt „Zum Henker“ Ziel einer Farbattacke: Fassade komplett Pink – Henker Personal über Stunden beschäftigt mit der Reinigung

Zehn Tage vor der Antifa Demo »Zum Führer mit „Zum Henker“ - Nazikneipen dichtmachen!«, die am Vorabend des 1. Mai durch Berlin-Schöneweide ziehen wird, kam es zu einem Farbanschlag auf besagte Kneipe. Unter anderem in den Onlineausgaben der Tageszeitungen „Welt“ und „taz“ heißt es, die Fassade des „Henkers“ sei »durch einen Farbanschlag komplett in rosa Farbe getaucht worden. Die Täter warfen in der Nacht zu Dienstag Farbbeutel oder spritzten die Farbe auf die Hauswand und die Fensterscheibe der Kneipe „Zum Henker“ in der Brückenstraße. Nach Angaben der Polizei liegt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung vor.«

In dem Bekennerschreiben, das auf dem „Direct Action“-Blog veröffentlicht wurde, heißt es: »Bei der Kneipe „Zum Henker“ handelt es sich zurzeit, neben der NPD-Zentrale in Köpenick, um den zentralen Treffpunkt für Neonazis, vor allem aus dem Spektrum der „Freien Kameradschaften“. Seine Relevanz für die strukturschwache Berliner Neonaziszene unterstrich das Lokal zuletzt am 20. März 2010 als dort eine Mobilisierungsveranstaltung zum Naziaufmarsch am 1. Mai mit überregionaler Beteiligung stattfand. Zudem wird in Szeneforen die Kneipe als Anlaufpunkt für rechte Sympathisanten beworben, wo sie Kontakte knüpfen und an Propagandamaterial kommen können.«

Der 20. April als Geburtstag Adolf Hitlers wurde bewusst als Datum ausgewählt, heißt es, da der Tag für Neonazis »regelmäßig ein Grund in Kneipen wie „Zum Henker“ zu feiern« sei. »Solche Verehrungen der deutschen Massenmörder werden wie niemals unkommentiert akzeptieren« schreiben die Aktivist_innen.

Seit 13 Uhr waren die Betreiber der Kneipe (Wirt Paul Barrington, Tresenkraft Danny Leszinsky sowie die örtlichen Nazis Cindy Prause und Robin Devantier) über mehrere Stunden damit beschäftigt, mittels Hochdruckreiniger und Wasserschlauch verzweifelt die Fassade zu reinigen.

Die antifaschistische Demo »Zum Führer mit „Zum Henker“ - Nazikneipen dichtmachen!« beginnt am 30. April 2010 um 17 Uhr am S-Bahnhof Berlin-Schöneweide. In dem Aufruf heißt es, »am Vorabend des 1. Mai wollen wir eine kraftvolle, kämpferische Demonstration gegen die Nazikneipe „Zum Henker“ in Schöneweide durchführen« und kündigen an, den Nazis »in „ihren“ Kiezen auf die Pelle rücken« zu wollen.
Am nächsten Tag, dem 1. Mai heißt es dann gemeinsam den geplanten Naziaufmarsch zu blockieren. Über ihre Route schweigen sich die Nazis, aus Angst vor den antifaschistischen Gegenaktivitäten, noch immer aus. Ein Problem stellt das allerdings nicht dar. Es wurde ein flexibles Blockadekonzept entwickelt: »Unabhängig vom Ort wird es eine gemeinsame Anreise geben. Das ermöglicht uns ein koordiniertes und entschlossenes Vorgehen.« Das komplette Konzept befindet sich auf der Mobi-Seite für den 1. Mai in Berlin.

Zur Antifa-Demo:
http://www.abso-berlin.tk/

Zum 1. Mai:
http://www.antifa-berlin.de/
http://www.antifajugend.de/
http://www.1-mai-nazifrei.tk/

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Ergänzungen

anleitung

internetsuchmaschinen wissen alles 20.04.2010 - 19:57

@immigrant

bla 20.04.2010 - 20:09
Gib bei u-tube 'how to paint xxl' ein..;)

@was wollt ihr?

..,,.. 20.04.2010 - 20:13
Ich du solltest die Artikel mal lesen bevor du hier schreibts. Es ging nicht um irgendeine Kneipe weil Kapitalismus scheiße ist, sondern um eine Faschokneipe.
Wir brauchen hier auch gar nicht schon wieder anfangen über Haupt- und Nebenwidersprüche zu diskutieren.

Kommt am 1 Mai nach Berlin

1 Mai Nazifrei 21.04.2010 - 11:14
Hier ein Paar Mobisachen zum 1 Mai!!!

 http://www.youtube.com/user/1MaiMobi

Kommt nach Berlin jeder Naziaufmarsch hat seinen Preis wir entscheinden Welchen;)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 10 Kommentare

Bitte

immigrant 20.04.2010 - 19:32
Bitte stellt die "Technik" zu so einem großflächigem Beschmieren rein.
Sieht gut aus! Bis zum 30en!

sieht gut aus,aber

was wollt ihr? 20.04.2010 - 19:49
revoltieren? weil ihr ne kneipe anpinselt? dann setht der untergang des weltweiten kapitalismus ja nichts mehr entgegen...

boah, is das viel farbe

ana 20.04.2010 - 21:26
is echt schön geworden,
hab bis jetzt gar nicht daran gedach das das geht,
habt sicher eine menge leute heut insperiert, danke!!!

Methode

Klaus 20.04.2010 - 21:28
Mit nem Feuerlöscher gemacht. Treibgaspatrone rausdrehen, löschpoulver raus, Farbe rein, zudrehen fertig.
youtube bvideo verfügbar

Sauber!

inspirierter mensch 20.04.2010 - 21:52
Respekt, geile Aktion!

Nice

jawohl 20.04.2010 - 23:44
Super Aktion.

Berlin is back

nochmazurtechnik

frag(g)erin 21.04.2010 - 05:53
Sacht ma: Ist das nicht irrsinnig gefährlich mit nem Hammer an dem Verschlusskopf einer Hochdruckgaskartusche rumzufuhrwerken? Gibts da keine regulären Möglichkeiten?

Zum Teufel mit dem Henker

egal 21.04.2010 - 06:22
Diese Aktion findet meine volle Zustimmung

@ Frag(g)erin

An(n)tworterin 21.04.2010 - 11:07
Wenn Du nicht gerade die Gefahr meinst, Dir mit dem Hammer auf die Finger zu dreschen: nein, ist es nicht! Die Druckkartuschen von Feuerlöschern sind betont robust gehalten um auch Stößen und Schlägen wie sie zB durch Umfallen des Feuerlöschers geschehen können stand zu halten. Außerdem sollst Du auch gar nicht die Druckkartusche mit dem Vorschlaghammer bearbeiten, sondern lediglich den Zahnkranz damit lösen, der übrigens extra zum aufschrauben ein Zahnkranz ist.
Aber wenn Dir dabei wohler ist, und Du ihn gerade zur Hand hast: ein 72er-Maulschlüssel geht bestimmt auch - oder wars ein 73er? Einfach ausprobieren...

@annanym

scoobydoo 21.04.2010 - 14:11
Die Kneipe gehört dichtgemacht. Wer ständig bei jeder politischen Aktion kuscht aus Angst davor, damit kapitalistische Lohnarbeitsverhältnisse zu beeinträchtigen, macht sich selbst handlungsunfähig.
Kritik an und Aktion gegen die Lohnarbeit kann man von Theorie und Praxis gegen faschistische Strukturen nicht ausnehmen. Sonst verstrickt man sich immer wieder in Wiedersprüche wie deinen.