Springer, Spiegel und co. am 1.Mai

Ex- P.O.P.er 16.04.2010 14:34 Themen: Antifa Medien
Über den Umgang mit der bürgerlichen Presse am 1. Mai!

Bereits jetzt überbieten sich die Hetzblätter bürgerlicher Ressentiments darin Horrorszenarien für den 1. Mai zu entwerfen. Es ist selbstverständlich müßig sich darüber aufzuregen, dass der Spiegel und Konsorten in einer bestimmten Art und Weise über die Demonstrationen und Ausschreitungen rund um den 1. Mai berichten. Wichtig ist es jedoch darauf hinzuweisen, wie man mit diesen Typen umgehen sollte, wenn sie einem die Kamera ins Gesicht halten und in Grundzügen (also verkürzt) unsere Kritik an den bürgerlichen Medien zu formulieren.
Arschloch Spiegel

Der Spiegel ist eine Stütze des bürgerlichen Rechtsstaats. Und besonders wenn es um politischen Extremismus geht, tun sich die bürgerlichen Medien im Allgemeinen und der Spiegel im Besonderen hervor. Es wird dann gesprochen von „besonders aggressiven Krawallmachern“ oder es heißt: „Einem SPIEGEL-ONLINE-Reporter zufolge ging an der Feuerwache Kreuzberg plötzlich und unvorhersehbar ein massiver Steinehagel auf Polizisten nieder.“ Diese Art der Berichterstattung ist bezeichnend für die Geisteshaltung der Protagonisten. Kein kritisches Wort darüber das der Ausnahmezustand gezielt von der Polizei herbeigeführt wird. Das Gewaltmonopol des Staates muss schließlich auch am 1. Mai gelten. Immer mehr Menschen haben aber keinen Bock mehr auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse, auf Hartz IV, auf Polizeigewalt, auf Rassismus und Ausbeutung. Kurzum, es gibt zum Glück viele Leute die keinen Bock mehr auf den Kapitalismus haben und es werden jedes Jahr mehr!
Und weil sie grundsätzlich keinen Bock mehr haben gehen sie z.B. am 1. Mai auf die Strasse um ihre Ablehnung für diese bürgerliche Scheiße hier kund zu tun! Und auch Steine und brennende Barrikaden sind eine politischer Ausdruck! Die herrschenden Verhältnisse bringen so viel Gewalt mit sich, dass es eigentlich auch Spiegel-JournalistInnen möglich sein sollte zu erkennen, dass vollgepanzerte Robocops nicht dafür da sind Bürgerinnen und Bürger zu schützen, im Gegenteil. Komisch, dass nie vom „durch Polizisten paramilitärisch besetzten Kreuzberg“ oder „von staatlich bezahlten Schlägerbanden, die sich verabreden um gemeinsam Straftaten zu begehen“ gesprochen wird...

Schweinesystem!

Die Verantwortlichen des Spiegel, BLÖD und anderer wollen selbstverständlich diese legitimen Anliegen diskreditieren, denn sie selbst wollen weiterhin ihre Produkte verkaufen und finden den Rechtsstaat so wie er ist in weiten Teilen ja völlig in Ordnung. Ihre Funktion wahrnehmend wird über politische Bewegungen und Widerstandsformen auf bestimmte Art und Weise. Bezeichnend ist die journalistische Auseinandersetzung mit den Themen des 1. Mai. Der Fokus (haha) wird gezielt auf die Randale gelegt. Die legitimen politischen Anliegen der vielen Tausend Menschen, die sich z.B. an der revolutionären Mai-Demo in Berlin beteiligen werden negiert und in den Dreck gezogen. Wichtig ist es aus bürgerlicher Perspektive zu verhindern, dass soziale Unruhen um sich greifen. Darum muss alles dafür getan werden um zwischen legitimen Formen der politischen Ausdrucksformen (friedliche Latschdemo) und illegalen (Steine schmeißen) zu unterscheiden. Am Ende sind es dann eben „besonders aggressive Krawallmacher“ die das eigentlich gute Anliegen (soziale Gerechtigkeit) in den Dreck ziehen. Ziel ist somit, die oft erfolgreiche Spaltung der Menschen, die sich für die grundlegende Veränderung der bestehenden Verhältnisse einsetzen. Wir müssen begreifen, dass es nichts bringt darauf zu hoffen, dass diejenigen, die am 1. Mai rumlaufen und filmen von sich aus einsehen, dass nicht die Leute das Problem sind eine Bank plündern wollen, sondern diejenigen, sie eine Bank betreiben und die Bullen die davor stehen um zu verhindern, dass sie geplündert wird! Die JournalistInnen brauchen ihre krassen Bilder, damit sie ihren Kram auch verkaufen können. Es ist ziemlich sicher, dass sie in Zeiten der Krise zu sehen bekommen, wonach sie lechzen...

Aufpassen!

Im übrigen sollte Mensch sich darüber im Klaren sein, dass sich auch die Bullen die Berichte von Spiegel TV anschauen und zu Strafverfolgungszwecken nutzen! Teilweise arbeiten Bullen und Presse Hand in Hand um „böse Chaoten“ dingfest zu machen. Spiegel und co. sind Agenten des Kapitals, genauso schlimm wie die Bullen!

Null Toleranz mit Spiegel und co. lasst euch nicht filmen, gebt keine Interviews. Sagt ihnen dass sie abhauen sollen. Wir haben genug eigene Leute die Polizeigewalt dokumentieren können.

Wir sehen uns am 1. Mai! Für den Kommunismus!
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Ergänzungen

Springer-Verlagshaus beschmiert

v 16.04.2010 - 15:03
Springer-Verlagshaus beschmiert

Einen Tag nach dem Bundeswirtschaftsministerium ist auch das Verlagshaus der Axel Springer AG in Kreuzberg von unbekannten Tätern beschmiert worden.

Eine Journalistin hatte nach Polizeiangaben in der Nacht zum Freitag in der Rudi-Dutschke-Straße drei maskierte Männer dabei beobachtet, wie diese auf die Glasfassade eine Buchstabenfolge sprühten. Die Täter flüchteten unerkannt auf Fahrrädern. Die Polizei stellte in Tatortnähe einen Beutel mit Utensilien sicher. Das Landeskriminalamt prüft, ob es sich um eine Botschaft politischen Inhalts handelt und ob ein Zusammenhang zu einem ähnlichen Vorfall am Bundeswirtschaftsministerium in der Nacht zum Donnerstag besteht.

 http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/springer-verlagshaus-beschmiert/1802330.html

Spiegel=Bertelsmann

. 16.04.2010 - 17:55
Der Spiegel gehört zwar zu 50 % der Mitarbeiter GmbH und zu 25 % der Augstein Erbengemeinschaft, aber zu 25% dem Verlag Gruner und Jahr, der widerum schon seit 1975 zu 75 % zu Bertelsmann gehört. Im Zusammenspiel mit ihren vielen anderen Beteiligungen (RTL...) und politischen Instituten haben die Bertelsmänner damit beim Spiegel die Richtlinienkompetenz für die Medienkampagnen. Bertelsmann ist ja bekannt als politischer und medialer Vorkämpfer für Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen (Bildung, Verwaltung, Sicherheit, Logistik usw). Bertelsmann dient damit nicht nur seinen Anzeigenkunden, sondern seinem eigenen Profitinteresse, z.B. weil er über seine Tochterfirma Avarto im großen Stil an der Übernahme der öffentlichen Verwaltung verdienen will.

Die Spiegel-Mitarbeiter GmbH dient als Pensionskasse und nicht wie man vielleicht denken könnte als redaktionelles oder politisches Kontrollorgan. Je größer der Gewinn aus Anzeigen und Verkauf, desto besser für die Mitarbeiter.

Nicht die Zeitung, du bist das Produkt – welches der Spiegel an seine Anzeigenkunden und Eigentümer verkauft: Kaufwünsche und politische Einstellungen. Als Spiegelleser hast du noch Glück: Man geht davon aus, dass du nicht total bescheuert bist und verfeinert die Kampagnen ein bischen. Ab und zu gibt es sogar noch richtige Aufklärung, aber nur um das Image aufzupolieren.

Der Spiegel gehört zu Bertelsmann...

Medien selbermachen 17.04.2010 - 19:33
... und der internationale Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann schickt sich an, nebenbei privater Polizei- und Militärdienstleister zu werden. Das Dementi vom damaligen Arvato-Chef Ostrowski (heute Chef des Gesamtkonzerns) im Jahre 2005: «Wir werden sicher nicht als Gefängnisbetreiber aktiv» ( http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/331014.html) darf durchaus als Drohung verstanden werden. Bertelsmann macht alles, was sich eben rechnet.
Deswegen wird sich der Spiegel auch nicht grundlegend kritisch zu Polizei-Aktivitäten äußern, denn er würde damit ja die Geschäftstätigkeit des Mutterhauses stören. So beteiligte sich die Bertelsmann-Dienstleistungstochter arvato bereits mehrfach am Europäischen Polizeikongress, um IT-Produkte für die Polizei-Arbeit anzupreisen. In East Ridung, Großbritannien, übernahm Arvato bereits hoheitliche Aufgaben der öffentlichen Verwaltung.

Außerdem versucht die Milliardärsfamilie Mohn, die den Bertelsmann-Konzern beherrscht, selber Einfluss auf die Politik zu nehmen. Da stören DemonstrantInnen im Zweifel nur, besonders wenn sie berechtigte Interessen der breiten Bevölkerung gegen die Herrschenden/Besitzenden vertreten. Ein paar SteinewerferInnen – notfalls ProvokateurInnen von der Polizei – reichen immer, um noch so berechtigte politische Anliegen in den Medienberichten zu diskreditieren – wenn überhaupt berichtet wird. Entsprechend gestalten sich die Berichte der Bertelsmann-Medien. Vereinzelte kritische Artikel werden ab und zu eingestreut, damit die LeserInnen nicht zu misstrauisch werden, aber die wesentlichen Informationen, z. B. die Machenschaften der Mohns, werden vorenthalten. So können die Mainstream-Medien und ihre Anzeigen-Kundschaft, andere große Konzerne und Banken, ihren Geschäften möglichst ungestört nachgehen.

Aber den Mohns reicht die Medienmacht zur Beeinflussung von Politik, Verwaltung und Justiz noch nicht aus. Mit den Gewinnen aus dem Medienkonzern finanzieren sie eine gleichnamige Stiftung, die bundesweit, ja weltweit Regierungen/PolitikerInnen und öffentliche Verwaltungen berät. Diese Beratung geschieht natürlich immer im Sinne der weltweiten Expansion des Konzerns.
Eine der Hauptarbeitsfelder der Stiftung ist (neben der Militarisierung der EU) die Privatisierung öffentlicher Bereiche, bzw. deren Zurichtung nach betriebswirtschaftlichen Kriterien (d. h. vor allem Entlassungen für die einen und mehr Arbeit bei weniger Lohn für den Rest). Und dort wo privatisiert wird, bietet dann Arvato an, die vormals staatlichen Aufgaben gegen einen profitablen Preis selber auszuführen. Wenn PolitikerInnen den Mohns nicht genehm sind, kommen sie u. U. bei den Bertelsmann-Medien, wie Spiegel, Stern, FTD oder RTL schlecht weg.

Was der Spiegel übrigens nicht berichtet:
Der vermutlich mächtigste Mann (nach Bertelsmann-Erbin Liz Mohn) im Bertelsmann-Imperium ist Dieter Vogel, ein Freund der Familie Mohn. Seit 1986 war er Vorstandsmitglied im Rüstungskonzern Thyssen, später wurde er sogar Thyssen-Chef. Während dieser Zeit war Thyssen in mutmaßliche Schmiergeldzahlungen an PolitikerInnen und illegale Parteispenden verwickelt, so in der Affäre um Fuchs-Panzer-Verkäufe an Saudi Arabien durch den Thyssen-Lobbyisten Karlheinz Schreiber, der mit Geldern von Thyssen mindestens den Ex-Staatssekretär Holger Pfahls schmierte. So auch in der Affäre um die Privatisierung der Leuna-Raffinierien. Dieter Vogel stand auch schon mal mit einem Bein im Knast: Er soll bei der Übernahme der DDR-Außenhandelsfirma Metallurgie-Handel 73 Mio DM zu Gunsten von Thyssen und zu Lasten der Treuhand veruntreut haben. Zunächst kam Vogel gegen Kaution auf freien Fuß. 1998 wurde das Verfahren dann eingestellt als „verurteilungslose Friedensstiftung ohne Schuldspruch“. Dafür zahlte Thyssen zehn Millionen Mark an die Staatskasse und gemeinnützige Organisationen. Dieter Vogel ist heute Kuratoriumsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, wo namhafte PolitikerInnen und selbst Kanzlerin Angela Merkel ein und aus gehen. Weiterhin ist er Mitglied der Bertelsmann-Verwaltungsgesellschaft, die die Aktionärsstimmrechte am Bertelsmann-Konzern ausübt. Sollte Vogel als Thyssen-Vorstand, bzw. Thyssen-Chef in den Besitz von Belegen für Schmiergeldzahlungen an PolitkerInnen gekommen sein, wären diese PolitikerInnen erpressbar. Der Spiegel berichtete bisher nicht darüber. Lediglich welt-online (Springer) brachte einen kritischen Artikel, und forderte im Dezember 1999, Vogel vor den parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Parteispendenpraxis zu laden, ging der Sache aber auch nicht weiter nach:  http://www.welt.de/print-welt/article593624/Der_Thyssen_Komplex.html

Den Spiegel/Bertelsmann zusätzlich zu Springer und co. in den Fokus einer linken, aktionsorientierten Medienkritik zu nehmen, ist also längst überfällig. Bertelsmann steht Springer und den anderen Konzernmedien in Sachen Meinungsmanipulation in nichts (mehr) nach.

Zu Bertelsmanns Machenschaften siehe auch:  http://ww.anti-bertelsmann.de

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