[Muc] 3 Nazikader geoutet
Am gestrigen Mittwoch wurden drei Münchner Neonazis von Antifas geoutet. Bei ihnen handelt es sich um Philipp Hasselbach (Anführer der „Freien Nationalisten München“), Toni Kuster (Kader des „Freien Netz Süd“ und Betreiber des faschistischen Odin-Versands) und Felix Benneckenstein (Kader des „Freien Netz Süd“ und als „Liedermacher Flex“ bzw. im Rechtsrockduo „Bock auf Freiheit“ aktiv)
Vermutlich stehen die drei Outings im Zusammenhang mit zwei Naziterminen im Mai. Felix Benneckenstein und Toni Kuster tun sich besonders in der Planung des Neonaziaufmarschs am 1. Mai in Schweinfurt hervor, Philipp Hasselbach hat einen Naziaufmarsch am 8. Mai in München angekündigt.
Solidarische Grüße an alle, die die beiden Naziaufmärsche in Schweinfurt und München zum Desaster machen wollen!
Antifa heisst Angriff!
Solidarische Grüße an alle, die die beiden Naziaufmärsche in Schweinfurt und München zum Desaster machen wollen!
Antifa heisst Angriff!
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Ergänzungen
Hasselbach ist Redner am 1. Mai in Erfurt
Toni Kuster
Nazi Kuster ist Betreiber vom Odin Versand und lebt mit seiner polnischen Freundin in der Pommerstraße zusammen. Kuster ist kein unbekanntes Blatt mehr in München da er schon auf zahlreichen Demos aufgefallen ist.
Odin-Versand
Inh. Toni Kuster
Pommernstraße 20
80809 München
Dies ist die Adresse seines Versandes in dem zum teil auch schon indizierte Tonträger verkauft wurden.
Voll Karacho
Bordin macht zur Zeit nicht viel und ist in München bekannt genug, Statzberger ist noch an Auflagen gebunden, Hasselbach und Benneckenstein wurden geoutet und Richter ist Stadtrat, Wo willst den denn noch outen? Dieser Kuster (war auch mir unbekannt) versucht hier einen Versand zu etablieren und wurde deswegen gleich mitgenommen. Benneckenstein und Hasselbach wohnen in alternativ geprägten Wohnvierteln (Giesing = Arbeiterviertel mit einem enorm hohen MigrantInnen-Anteil, Glockenbach = Kiez)dieses Outing macht zumindest diesen beiden mal richtig zu schaffen. Wenn ich abends nach Hause gehe, würde ich weder mit Hasselbach, noch mit Benneckenstein tauschen wollen!
Das war nur der Anfang! Rock them!
Keine Nazi-Immobilie in München-Forstenried
Keine Nazi-Immobilie in München-Forstenried
Beinahe hätte die Münchner Neonaziszene in den nächsten Tagen ein eigenes "Versammlungshaus" in München-Forstenried eröffnet. Intern hatten Kameradschaften und "Bürgerinitiative Ausländerstopp" (BIA) sogar schon für die Einweihungsparty sowie eine Veranstaltung in die eigenen Räume mobilisiert. Doch der erst vor wenigen Tagen geschlossene Mietvertrag ist gestern fristlos gekündigt worden.
Der Weg zur Münchner Nazi-Immobilie
Die Geschichte des nun geplatzten neonazistischen Immobilientraums im Münchner Südwesten begann im Februar im östlich gelegenen Stadtteil Berg am Laim: Bürger_innen und Lokalpolitiker_innen wandten sich dort gegen eine jahrelange Serie von Neonaziveranstaltungen in der Gaststätte "Wirtshaus zum Glaskasten". Auf einen Bericht auf der a.i.d.a-Website, einen darauf folgenden Artikel der BILD-Zeitung und einen Beitrag des Bayerischen Rundfunks hin reagierte der überraschte Inbev-Konzern, der den "Glaskasten" verpachtet hat, umgehend: Der Bremer Konzern untersagte dem zunächst uneinsichtigen "Glaskasten"-Betreiber vertraglich jegliche weiteren neonazistischen Veranstaltungen.
Da zunächst keinE andere Münchner Wirt_in bereit war, den extrem Rechten Unterschlupf zu gewähren, erinnerten sich die Münchner Neonazis nach ihrem Rauswurf aus dem "Glaskasten" an ein schon mehrfach in ihren Kreisen diskutiertes Projekt: die Anmietung eigener Räumlichkeiten. Das ging für die Münchner NPD-Liste "Bürgerinitiative Ausländerstopp" (BIA) um Karl Richter, Roland Wuttke und Philipp Hasselbach jedoch nicht schnell genug. Die eigentlich für den 22. März 2010 geplante BIA-Jahreshauptversammlung musste verschoben werden. Bei der NPD griff man zu einem Trick, der die eigene Misere kaschieren sollte: In einem Artikel auf der Homepage des bayerischen NPD-Landesverbands wurde der Journalist, den die Neonazis für die Recherche und Berichterstattung über den Glaskasten verantwortlich machten, beleidigt und diffamiert. Im gleichen Artikel wurde zudem kokettiert, es gebe ja "rund 6000 Gaststätten in München", die angeblich genutzt werden könnten.
Die Arbeit der "FIRM" gegen rechts zeigt Erfolg
Nazigegner_innen setzten derweil die Suche nach weiteren Veranstaltungsorten der extremen Rechten fort. Zu den erfahrenen Beobachter_innen der lokalen Neonaziszene gehört Marcus Buschmueller, Leiter der "Fach- und Informationsstelle Rechtsextremismus München" (FIRM). Im Jahr 2009 hatte der Stadtrat der Landeshauptstadt München mit einem parteiübergreifend getragenen Beschluss die FIRM-Recherchestelle beim Kulturzentrum Feierwerk eingerichtet. FIRM soll die Szene in München beobachten und eine schnelle, praxistaugliche Beratung städtischer und zivilgesellschaftlicher Akteur_innen im Kampf gegen die extreme Rechte gewährleisten. Buschmueller hatte schon im "Fall" Berg am Laim mehrere Beratungsgespräche geführt.
Die FIRM recherchierte nun zu den neonazistischen Immobilienplänen. Gewissheit brachten nicht zuletzt Einladungen der nachgeholten "Bürgerinitiative Ausländerstopp"-Mitgliederversammlung am 26. April 2010. Stephan Wörle (Neubiberg), Aktivist der Neonazi-Kameradschaft "Nationale Solidarität Bayern" (NSB) und bei der BIA "Interessenten- und Mitgliederbetreuer", lud in diesem Schreiben mit Datum vom 10. April 2010 bereits in die eigenen Räumlichkeiten in München-Forstenried ein. Großspurig bezeichnete Wörle die etwa 80 Quadratmeter großen Erdgeschoßräume als "BIA-Versammlungshaus".
Erst am Vortag, am 9. April 2010, hatte der NPD-Multifunktionär Roland Wuttke (Mering) bei der Vermieterin einen Mietvertrag für die teilweise leerstehenden Gewerberäume unterzeichnet. Von April 2010 bis Ende März 2011 wolle er die Lokalität ausschließlich als "Lagerraum" und "Abstellfläche" seiner "Westend-Computer GmbH" nutzen. Marcus Buschmueller von der "Fach- und Informationsstelle Rechtsextremismus München" (FIRM) kennt diese Methode der rechten Szene aus anderen Beispielen im ganzen Bundesgebiet: "Die Eigentümer ahnen nichts vom Hintergrund ihres Mieters/ihrer Mieterin. Sie werden von den Neonazis darüberhinaus über die wahren Anmietabsichten getäuscht. Ist der Mietvertrag erst unterschrieben, werden die überraschten Vermieter/Vermieterinnen dann dreist vor vollendete Tatsachen gestellt".
"BIA-Versammmlungshaus" und "Nationales Jugendzentrum"
Die jungen Neonazis der "Freien Nationalisten München" (FNM) waren von Wuttkes Anmietung begeistert. Die Räume (zu 550 Euro Monatsmiete) passten bestens in ihr Konzept, sich zukünftig in den Stadtteilen Fürstenried und Großhadern breit zu machen. Zur gesteigerten neonazistischen Präsenz im Münchner Südwesten soll ja nicht zuletzt der von Philipp Hasselbach und Roland Wuttke am 8. Mai 2010 in unmittelbarer Nähe zur Immobilie geplante Neonaziaufmarsch dienen.
Erkenntnisse der Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (a.i.d.a. e. V.) belegen zudem: Kaum, dass der Mietvertrag unterzeichnet und die Räumlichkeiten übergeben waren, begannen Neonazis der "Freien Nationalisten München" und der "Nationalen Solidarität Bayern" in Forstenried mit Renovierungsarbeiten. Auch eine erste Grillparty soll in den angeblichen "Abstell- und Lagerräumen" und auf dem Hof davor abgehalten worden sein. Die Neonazis waren sich ihrer Sache sehr sicher: An der Eingangstür wurde gleich eine aus Blech gefertigte "88" angebracht (siehe Bild oben). Dabei beziehen sich die NS-verherrlichenden Münchner Neonazis zum Einen auf die Zahl 88 als Szenecode für die ansonsten illegale "Heil Hitler"-Parole und spielen zum Anderen auch auf das bundesweit bekannte Nazi-Lokal "Club 88" in Neumünster an, das hier offensichtlich als Vorbild dient.
Intensive antifaschistische Recherchen der letzten Tage ergaben Hinweise darauf, dass die "FNM" wohl bereits für den Samstag, 24. April 2010, wenige Tage nach dem in der Neonaziszene beliebten "Führergeburtstags"-Datum, die Einweihung ihres "Nationalen Jugendzentrums" mit einer Party und Rechtsrock feiern wollten.
Die Verhinderung des Nazi-Projekts
Anwohner_innen, Nachbar_innen und Mitnutzer_innen der Gewerbeimmobile waren a.i.d.a. gegenüber entsetzt über die neonazistische Anmietung und kündigten Proteste an. Geschockt war zunächst auch der von den Neonazis offensichtlich getäuschte Vermieter der Forstenrieder Immobilie nachdem er von Medienvertreter_innen kontaktiert worden war. Das vermietende Immobilienunternehmen zog seinen Rechtsbeistand hinzu und zeigte nur wenige Stunden später Zivilcourage: Der mit dem NPD-Funktionär Roland Wuttke geschlossene Mietvertrag wurde noch am Nachmittag des 14. April 2010 wieder fristlos gekündigt.
Ausgelassene Stimmung herrschte am Mittwochabend bei den Aktivist_innen mehrerer Münchner Antifa-Initiativen. Die Freude über die neonazistische Bauchlandung ging dabei mit neuem Engagement einher. Den Schwung aus der erfolgreichen Immobilienverhinderung wollen die jungen Leute nun mitnehmen: in die "eh schon unerwartet gut laufende" Mobilisierung gegen den am 8. Mai 2010 geplanten Neonaziaufmarsch von Fürstenried-West nach Großhadern.
Glockenbachviertel ...
Nazidemo am 08. Mai
:: 08. Mai 1945 – Der Krieg war zu Ende, das Morden nicht!
Nazi-Veranstalter:
:: Freie Nationalisten München
Nazi-Vorabtreffpunkt:
:: 17.30 / München HBF, Raucherecke, Ausgang Arnulfstraße
Infos für die Nazis:
:: Tel.: 0177 / 7078488
:: Internet: http://xxx.nationales-muenchen.net
Bilder
weil mensch die iregdwie nicht sehn kann :(
am 25. april nazis wegbaszen :)
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Ihr Pfeifen habt ja gar nix drauf! — Klaus Karacho