Spontandemo gegen Nazitreffen in Ludwigshafen

Antifas aus der Region Rhein-Neckar 10.04.2010 20:27 Themen: Antifa
Am Abend des 10. April 2010 fand eine spontane Demo gegen ein von NPD- und HDJ-Strukturen organisiertes Treffen mit Konzert in Ludwigshafen statt. 30-40 AntifaschistInnen zogen lautstark durch die Fußgängerzone von Rathauscenter bis Berliner Platz. Dabei wurden Flugblätter verteilt, die auf das Nazitreffen im Stadtteil Gartenstadt hinwiesen.
Laut einer Pressemitteilung der AIHD wurde der "Südwestdeutsche Kulturtag" von der NPD und der verbotenen HDJ organisiert. Nach Informationen der Presse nahmen mehr als 80 Nazis ab 15 Uhr an der Veranstaltung teil, die konspirativ organisiert wurde. Am Abend soll der Liedermacher Frank Rennicke auftreten. Die anwesende Polizei sah keinen Handlungsbedarf und beobachtete die Veranstaltung ohne einzuschreiten.

Antifaschistische Strukturen aus der Region mobilisierten spontan zu einer kleinen Demonstration gegen das Nazi-Treffen. Gegen 19 Uhr trafen sich die AktivistInnen am Rathauscenter, verteilten Flugblätter und zogen mit Transparenten durch die Fußgängerzone. Dabei wurden Parolen gerufen, es gab spontane Solidaritätsbekundungen von PassantInnen, die sich ebenfalls über das Nazi-Treffen verärgert zeigten. Ein zufällig anwesender Nazi, der die Demo etwas genauer beobachten wollte, wurde höflich des Platzes verwiesen. Anonsten verlief die Demo ohne Zwischenfälle, die Polizei rückte erst an, als die AntifaschistInnen auf der Abreise waren.

Von einer direkten Konfrontation im Stadtteil Gartenstadt wurde abgesehen, einerseits aufgrund der Zahlenverhältnisse, andererseits, weil die Gartenstadt sehr schlecht zu erreichen war und sich im öffentlichen Raum kaum Personen fänden, die man mit einer Demo informieren kann.

Der heutige Tag hat gezeigt, dass antifaschistischer Widerstand in Ludwigshafen dringend nötig ist. Stadtverwaltung und Polizei haben wieder einmal zugesehen und sind untätig geblieben. In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche Aktivitäten der rechten Szene: Infostände von NPD und Republikanern, Mahnwachen und Demonstrationen, Drohungen, Provakationen und Gewalt gegen ihnen missliebige Personen und Organisationen.

Wir machen weiter und werden dem nationalsozialistischen Treiben in Ludwigshafen nicht tatenlos zusehen! Organisiert euch in Antifa-Gruppen! Werdet aktiv und kämpft gegen den braunen Sumpf in Ludwigshafen und eine Stadtverwaltung, die lieber wegschaut als zu handeln!
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Ergänzungen

gut aber.....

multikriminell 11.04.2010 - 01:17
.....es wäre noch zu erwähnen, dass abends im 7ner in der mannheimer neckarstadt eineböhse onkelz-party stattgefunden hat auf der auch zahlreiche nazis waren sowie unzählige thor steinar-prolls.es wäre also angebracht auch dem nationalsozialistischen treiben in mannheim mal wieder was entgegenzusetzen.....hat früher ja ganz gut geklappt
mag

Presse zum Nazi-Treffen

AIHD 12.04.2010 - 11:42
Rechtsradikale "feiern" im Volkshaus

Von der Polizei beobachtetes Treffen in Gartenstadt verläuft ohne Zwischenfälle
Gegendemo der Antifa

100 bis 150 Anhänger der rechten Szene haben sich am Samstag von 15 bis 21 Uhr im Volkshaus in der Gartenstadt (Königsbacher Straße) zu einem "Südwestdeutschen Kulturtag" versammelt. Das hat die Polizei gestern auf Anfrage bestätigt.

Es gab dort ebenso keine Ausschreitungen wie bei einer Gegendemonstration Linksextremer.
Nach RHEINPFALZ-Informationen nahmen am Volkshaus-Treffen Vertreter aus dem Spektrum der NPD, ihrer Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) sowie der verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) teil. Unter den Versammelten sollen sich der vorbestrafte "Liedermacher" Frank Rennicke sowie JN-Chef Michael Schäfer befunden haben. Das Treffen wurde vorab im Internet für das Rhein-Main-Gebiet angekündigt. Wo genau es stattfinden sollte, war bis zuletzt unklar. Auch für die Polizei, die erst vom Volkshaus-Betreiber informiert worden war und die Veranstaltung mit mehreren Streifenwagen beobachtet hat.
Ursprünglich, so ein Polizeisprecher gestern, sei das Volkshaus von einer "Wandervereinigung" angemietet worden. Eine gewisse "Brisanz" habe das Treffen dadurch erhalten, dass sich ein "polizeibekannter, der linken Szene nahestehender Reporter" am Veranstaltungsort aufgehalten habe. "Es ist aber alles ruhig geblieben", so der Sprecher.
Die anreisenden Rechten wurden von verschiedenen Schleuserpunkten von Kadern aus der Rhein-Neckar-Region in Richtung Volkshaus gelotst. "Zum größten Teil unbeachtet von der Polizei", wie die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD) kritisiert.
"Am Verhalten der Behörden zeigt sich erneut der unreflektierte und unzureichende Umgang der Stadt sowie des Landes mit Nazi-Strukturen", erklärte deren Sprecherin Carla Störtz. "Solche Treffen wie heute, rechtsoffene Kneipen und rassistische Angriffe auf Migranten gehören in der BASF-Stadt zur Tagesordnung. Rechte Kader brüsten sich in Internetforen sogar damit, Ludwigshafen zu einer so genannten befreiten Zone gemacht zu haben." Störtz droht sogar: "Wenn sich Oberbürgermeisterin, Stadtverwaltung, Stadtrat und Polizei nicht angemessen um das Problem kümmern werden, müssen das antifaschistische Kräfte wohl selbst in die Hand nehmen."
Gegen das "Nazi-Treffen in der Gartenstadt" demonstrierten am Samstag 20 bis 25 Antifa-Anhänger in der Innenstadt (Bismarckstraße). Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle. "Völlig aus der Luft gegriffen" nannte der Polizeisprecher gestern die Antifa-Vorwürfe, die Ordnungshüter würden den Rechten nicht energisch entgegentreten. Die Ankündigung linker Kreise, die Sache künftig selbst in die Hand zu nehmen, werde sehr ernst genommen. Damit befasse sich das auf extremistische Gruppen spezialisierte Kommissariat 12. (ier)


Die Rheinpfalz, 12.04.2010

nazistrukturen Mannheim

q 12.04.2010 - 13:52
Hi, Waren die NAZIs dort immer schon so praesent order ist das jetzt erst seit kurzem?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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onkelzparty — antifa

Lunara — Lurchi