[Erfurt] Hausbesetzung

Hausbrecher 06.04.2010 16:34 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Sie können es nicht lassen. In den frühen Abendstunden des 05. April haben Freundinnen und Freunde der Kampagne „Hände hoch – Haus her! Für ein selbstverwaltetes Zentrum in Erfurt“ an der Krämerbrücke, beliebtes Ausflugsziel für Tourist_innen und andere Chaot_innen, ein seit Jahren leerstehendes Haus besetzt. Das Haus war bereits vor einigen Jahren Ziel einer spontanen Besetzung, die von der Polizei gewaltsam geräumt wurde. Diese Aktion am heutigen Abend ist die vierte Besetzung innerhalb eines Jahres und wird nicht die letzte bleiben.
Die Krämerbrücke war in Erfurt seit jeher ein Treffpunkt für Alternative und Zecken. Nicht zufällig wurde also vor drei Jahren ein leerstehendes Gebäude in unmittelbarer Nähe spontan besetzt. Die sofortige gewaltsame Räumung, bei der unter anderem Personen mit auf dem Rücken gefesselten Händen eine Leiter runter gestoßen wurden, zog Prozesse mit Verurteilungen wegen Hausfriedensbruch und Widerstand gegen die Staatsgewalt nach sich.

Bekanntermaßen nicht die einzige Räumung in Erfurt.

Traurige Berühmtheit erlangte die Räumung des besetzten Hauses auf dem ehemaligen Topf & Söhne Gelände am 16. April vergangenen Jahres, bei der die Polizei SEK mit zwei Hubschraubern und mehrere Hundertschaften aus drei Bundesländern einsetzte. Seitdem fehlt es in Erfurt an einem Raum für antifaschistische und emanzipatorische Projekte. Deshalb gründete sich die Kampagne „Hände hoch – Haus her!“, welche seither immer wieder Häuser besetzt hat, was jedoch in allen Fällen eine sofortige Räumung nach sich zog.

In einer Pressemitteilung gaben "Freundinnen und Freunde" der Kampagne an, die bereits begonnene Sanierung des Gebäudes nun selbst in die Hand zu nehmen. Des weiteren wollen sie mit dieser Aktion auf die anstehende öffentlich angekündigte Besetzung am 10. April aufmerksam machen, die gleichzeitig den Beginn einer Aktionswoche, mit diversen politischen Veranstaltungen, darstellt. Abschluss der Woche soll eine bundesweite Demonstration unter dem Motto „Selbstverwaltete Zentren erkämpfen!“ am 17. April in Erfurt sein. Infos unter  http://haendehoch.blogsport.de

Die Besetzung an der Krämer Brücke zeigt, dass der Ruf nach selbstverwalteten Räumen noch lange nicht verhallt ist. Häuser besetzen ist nicht schwer, wie die Bilder zeigen. Nachmachen erwünscht.
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juhuuu

ihr 06.04.2010 - 18:40
seid toll!!!

revolutionäre grüße nach erfurt!!

Schön, schön, schön

Solidarität

mit 06.04.2010 - 19:03
allen besetzten Häusern. Für mehr Freiräume überall!

RiotDefendTopfSquat !

. 06.04.2010 - 21:52
YeaH es geht wieder weiter, wir werden euch auch weiterhin unterstützen !

Solidarische Grüße

Auf nach Erfurt!

berlinerIn 07.04.2010 - 07:37
Selten sone aktive Szene gesehen, alleine die Aktionen letztes Jahr... respekt, weiter so!
Wir kommen auf jeden Fall zu eurer Unterstützung!

Wie siehts denn aktuell aus?

(muss ausgefüllt werden) 07.04.2010 - 12:01
Wie is die Lage ist das Haus immer noch besetzt, wie verhalten sich die Bullen/Politiker, usw.
Ich würd mich über nen kleines Update echt freuen.

Soli Grüße aus HH

weitermachen

xyz 07.04.2010 - 13:00
endlich... es geht wieder los...
weitermachen!!! für eine entschlossene demo am 17. april in erfurt!

juhu

hoserunterhausher 07.04.2010 - 15:02
kommt alle am 10 4 nach erfurt looooooooossssssssssssss

dann

hgtzu 07.04.2010 - 21:48
fangt schon mal zu sparen.
Die Genossen sorgen dafür dass das eigene Heim teurer wird.

"Die rotrote Regierungskoalition in Brandenburg will die Grunderwerbsteuer auf fünf Prozent anheben. Das teilte der finanzpolitische Sprecher der Linken, Christian Görke, am Mittwoch in Potsdam mit.

Bisher beträgt der Steuersatz in Brandenburg 3,5 Prozent. Ein Steuersatz von fünf Prozent wäre der höchste aller Bundesländer.

Görke verteidigte das Vorhaben als eine "maßvolle Erhöhung". Er verwies zur Begründung auf das hohe Defizit im Landeshaushalt. Prognosen zufolge könnte die höhere Grunderwerbsteuer dem Land Brandenburg jährliche Mehreinnahmen von gut 37 Millionen Euro bescheren.

Der Bund der Steuerzahler kritisierte die Pläne. Gerade Menschen mit wenig Geld werde es deutlich schwerer gemacht, Wohneigentum zu erwerben, hieß es.

Grunderwerbsteuer muss zahlen, wer ein Grundstück kauft. Wird ein Gelände zu einem Preis von beispielsweise 100.000 Euro verkauft, müsste der Käufer künftig 1500 Euro mehr zahlen."

Gute Sache

Mein name 07.04.2010 - 22:13
Gute Aktion. Jetzt lasst die Bude nicht weiter vergammeln (wie die Besitzer, die das Gebäude seit Jahren verrotten lassen, weil sie nicht "genug" Kohle dafür geboten bekommen), sondern macht was draus. Aber so wie ich die Politiker in EF kenne, werden sie versuchen euch möglichst schnell aus der Bude rauszukanten - wegen den Touristen z.B.. Also überzeugt durch Qualität, Relevanz und Zielstrebigkeit.
Weiter so! Erfurt braucht mehr Plätze für Jugend, Bildung, Kultur und (inter)kulturellen Austausch! Mehr Plätze urbanen Zusammenseins. Ich hoffe, die Bullerei wird euch nicht schon in den nächsten Tagen auf die Pelle rücken. Vielleicht sollten mehrere Aktionen dieser Art parallel ablaufen, so das eine Handhabe gegen Hausbesetzungen kaum noch gegeben ist.