Nazianschlag auf KZ Gedenkstätte Neuengamme

oskar schädlich 05.04.2010 17:26 Themen: Antifa
Am Ostermontag 2010 haben mehrere mutmaßliche Anhänger der Naziformation Combat 18 ( http://de.wikipedia.org/wiki/Combat_18) auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme auf der Gedenkstele ihren Namen und ein Hakenkreuz gesprüht.
Augenzeuginnen bestätigen es: Die beiden schwarz gekleideten Figuren waren etwa 25 Jahre alt. Um 14h wurde der Schaden durch MitarbeiterInnen entdeckt.
Unter den verstärkten Aktivitäten der Hamburger Nazi-Szene leiden besonders die BergedorferInnen. Schon seit etwa Mitte der 1990er passiert hier vieles: NPD, Freie Nationalisten und Skins marschierten auf. In Bergedorf ist schon ein Sprengsatz auf ein Stadtteilzentrum geworfen worden.
Ideologisches Futter finden die AttentäterInnen in den aus Hamburg stammenden Gazetten, eine Mischung aus strategischen Texten, stolzen Nachrichten über Aufmärsche und Interviews mit ihren Führern. Dabei setzen sie mit CD-Besprechungen auch auf eine LeserInnenschaft in der Skinhead-Szene.

Schon früh verorteten sich die Nazis in ihren Publikationen: "Wir sind eine Gruppe von mehreren Personen, die in der NPD politisch tätig sind, aber mit dem NPD-Führungsstil unzufrieden sind. Unser Weg ist der aus dem Untergrund handelnde Aktivist. Also der der Freien Nationalisten, der National-Revolutionären Zellen." Diese Verbindung aus legaler Struktur in der NPD, die Demos anmeldet und bei Wahlen auftritt, und illegalen Strukturen erweist sich für die rechtsextreme Szene als äußerst schlagkräftig“.

Vorbilder vieler deutscher Untergrundkämpfer: die Combat 18 (die 18 steht für die Buchstaben des Alphabets: 1= A(dolf), 8= H(itler)), eine extrem gewalttätige Ansammlung von NaziterroristInnen in Britannien und Schweden, von denen einige wegen Waffenhandels, Totschlags, Briefbomben und Handels mit Nazimusik im Gefängnis sitzen. Eine Linie, die auch die Nazitruppe verficht:
"Man darf einfach nicht vergessen, dass wir im Krieg sind mit diesem System, und da gehen nun mal einige Bullen oder sonstige Feinde drauf."
Die antifaschistische Bewegung wird diese Ansage gebührend würdigen. Smash Nazi scum!

 http://www.youtube.com/watch?v=uMgIHwYargk
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Ergänzungen

KZ-Gedenkstätte Neuengamme geschändet

AG Neuengamme 06.04.2010 - 11:47
Am gestrigen Ostermontag wurde das Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit neofaschistischen Sprüchen, Hakenkreuzen und SS-Runen großräumig besprüht. Die Polizei wurde sofort informiert und die Tat zur Anzeige gebracht…

Über 100.000 Menschen aus weit über 20 Ländern wurden zwischen 1938 und 1945 ins KZ Neuengamme und seine 87 Außenlager deportiert, zwischen 42.000 und 50.000 überlebten ihre Haftzeit nicht. Der Ort, an dem das Mahnmal sich befindet, ist symbolischer Friedhof des ehemaligen Konzentrationslagers – ein Ort, der häufig von Überlebenden und ihren Angehörigen und Hinterbliebenen besucht wird, um ihrer Toten zu gedenken.

Die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme ist entsetzt und schockiert über die Unverschämtheit und Geschmacklosigkeit dieses Aktes. Im Gegensatz zu KZ-Gedenkstätten in anderen Regionen war Neuengamme bisher von derlei Übergriffen weitgehend verschont geblieben, Schmierereien waren eher eine Seltenheit.

Wir sind besorgt über diese neue Dimension der Aggression und fordern den Bezirk Bergedorf auf, künftig dafür Sorge zu tragen, dass eine solche Schändung nicht wieder möglich ist.

PM, Arbeitsgemeinschaft Neuengamme

Solidaritätserklärung der FIR

FIR-BdA 06.04.2010 - 13:14
Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) empört über
Schändung der KZ – Gedenkstätte Neuengamme

Hakenkreuzschmierereien und SS-Runen verunstalten seit Ostermontag die KZ-Gedenkstätte
Neuengamme. Wenige Tage vor den Veranstaltungen zum 65.
Jahrestag der Befreiung des Lagers haben Neonazis sich diesen Ort der Erinnerung
an die Verbrechen des deutschen Faschismus, des Gedenkens an die weit über
40.000 Opfer der SS-Verbrecher für ihre Provokation ausgesucht.
Dies macht einmal mehr deutlich, dass die Erinnerung an das historische Geschehen
mit einer Wachsamkeit gegenüber heutigen Tendenzen und Auftritten der extremen
Rechten verbunden sein muss.
Im Namen unserer gut 60 Mitgliedsorganisationen in über 20 Ländern Europas und
Israels möchten wir der KZ-Gedenkstätte und ihren Mitarbeitern sowie der
„Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V“ unsere tiefe Verbundenheit und
Unterstützung im Handeln für die Gedenkarbeit und gegen Neofaschismus und
Rassismus heute übermitteln.
Wir gehen davon aus, dass die Sicherheitsorgane alles in ihrer Macht stehende tun
werden, um die Täter zu ergreifen und eine Wiederholung einer solchen Schändung
zu verhindern.

Beleg

Lalilu 06.04.2010 - 17:23
Ich zitiere nur ungern, war aber der erste Googleartikel:

Nazi Schmierer - die Bilder

babsi 09.04.2010 - 12:07

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

Wie doof sind die denn — Hakenkreuzkritischgegenübersteher

Anschlag? — Ruhig Brauner

fake — wertzui

authentisch — egon

Frage — Entdinglichung

hahaha — egonie

HÄ??? — hher

apropos wortwahl... — Schwarz Rot