Bericht zu Stolberg

AK Antifa Aachen 05.04.2010 15:06 Themen: Antifa Antirassismus
Stolberg: Mehr Nazis auf der Vorabenddemo, weniger beim „Trauermarsch“
In Stolberg marschierten vergangenes Wochenende wieder mehrere hundert Neonazis auf. Grund dafür war der Tod eines Jugendlichen bei einem Streit zwischen zwei Gruppen junger Männer Anfang April 2008.

Wie letztes Jahr führten die Neonazis am Freitagabend einen Fackelmarsch durch, der als Vorabenddemo für den „großen Trauermarsch“ am Samstag dienen sollte. An diesem Fackelmarsch beteiligten sich dieses Jahr ca. 230 Nazis, eine Steigerung im Vergleich zu den 90 Nazis des Vorjahres. Wie letztes Jahr war die Route des Trauermarsches Mühlener Bahnhof, Rathausstr, Frankentalstr, Am Grossen Rad (Tatort). Die Nazis legten ihren Aufmarsch schweigend zurück, da die Polizei verfügt hatte, dass wegen des „stillen Feiertages“ Karfreitag keine Parolen gerufen werden durften. Die ach so revolutionären FaschistInnen fügten sich diesen Auflagen sehr strikt. Antifas, die Parolen riefen, wurden von der Polizei direkt gefilmt. Teilweise positionierten sich PolizistInnen hinter den Protestierenden und gingen auf Leute zu die „zu laut“ riefen. Eine Person bekam deswegen einen Platzverweis. Währenddessen zogen etwa 750 StolbergerInnen mit einem „traditionellen ökumenischen Kreuzweg“ hinter einem großen Holzkreuz durch die Straßen, hielten jedoch während die Nazidemo vorbeizog, eine Messe vor der Kirche auf der Salmstr. ab und ignorierten die Nazis. Nur einige Antifas und Stolberger Jugendliche versuchten an die Nazis heranzukommen; zu Blockaden kam es jedoch nicht.

Am Samstag sollte der „Trauermarsch“ stattfinden. Trotz einer sehr umfangreichen und aufwendigen Mobilisierung in Deutschland und anderen Ländern kamen „nur“ zwischen 450 und 500 Nazis nach Stolberg, was ungefähr der selben TeilnehmerInnenzahl wie letztes Jahr entspricht. Es waren hauptsächlich Nazis aus NRW, eine größere Gruppe aus Berlin/Brandenburg, sowie kleinere Gruppen aus den Niederlanden und anderen Ländern auf dem Aufmarsch. Der Aufmarsch bestand hauptsächlich aus sog. „Autonomen Nationalisten“ und Mitgliedern der „Freien Kameradschaften“. Die Nazis gingen die selbe Route wie letztes Jahr, dieses Mal jedoch auch durch die Mühle. Sie sammelten sich um 12.00 Uhr am Bahnhof Schneidmühle und gingen von dort nach etwa zwei Stunden in Richtung Eisenbahnstraße los. Sie gelangten über die Eschweilerstraße und „Am Großen Rad“ zum Tatort (Am Großen Rad/Ecke Birkengangstraße). Nach ihrer Zwischenkundgebung gingen die Nazis über Eschweilerstraße und Nikolausstraße zurück zum Bahnhof Schneidmühle.
Während das Stolberger „Bündnis gegen Radikalismus“ frohlockte, dass die Stolberger Innenstadt frei von Nazis blieb, durften diese durch das migrantisch geprägte Viertel Mühle ziehen. Das „Bündnis gegen Radikalismus“ hatte zu einer Kundgebung in der Nähe der Mühle aufgerufen. Dort lauschte mensch verschiedenen RednerInnen. Zeitgleich mit dem Start der Nazidemo entfernte sich die bürgerliche Demo jedoch in Richtung Innenstadt, weit weg von den Nazis. Nur einzelne TeilnehmerInnen kehrten später zurück, um an der Naziroute vor Polizeisperren zu protestieren. Wie für Freitag hatten Antifas auch für Samstag zu Blockaden aufgerufen. Es gab zwei kurze Blockadeversuche, die von der Polizei geräumt wurden, in der Eschweilerstraße und in der Nikolausstraße. Es muss aber gesagt werden, dass es dem enormen Polizeiaufgebot sehr leicht viel, die Umgebung der Naziroute dichtzumachen.

Siehe auch:
 http://de.indymedia.org/2010/04/277284.shtml
 http://de.indymedia.org/2010/03/276908.shtml

Zum Schluss wollen wir noch darauf hinweisen, dass der Text unter  http://de.indymedia.org/2010/04/277373.shtml nicht vom AK Antifa Aachen geschrieben wurde.
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Ergänzungen

Blockadeversuch in der Eschweilerstraße

hinterhof.action.crew 05.04.2010 - 18:13
An der Eschweilerstraße gelang es einer Handvoll Antifaschist_innen in unmittelbarer Nähe der Nazi-Route (10 bis 15 Meter Abstand) ein Transparent und eine Antifa-Fahne hochzuhalten. Die Polizei verhinderte zwar das Betreten der Demo-Route und drängte die Antifaschist_innen in die Kupfermeisterstraße ab. Nichtsdestotrotz musste der Aufmarsch der Nazis für etwa eine Minute anhalten und wurde beim Vorbeigehen an der "Blockade" stetig durch Parolen-Rufe gestört.

Die Antifaschist_innen wurden durch eine Reihe Polizist_innen von den Nazis abgeschirmt. Seltsamerweise ließen die Einsatzkräfte eine Frau - allem Anschein nach eine Anti-Antifa-Fotografin - durch die Kette, sodass diese hinter die Antifas gelangen konnte.

Bericht des Antifasch. Aktionsbündnisses AC

Antifaschist 05.04.2010 - 20:41

J. Engels

.Tempelhof 07.04.2010 - 20:15
Nach dem letzten Outing hat Lachnummer und selbsternannter "Nazischläger" aus dem "Nazikiez" J. Engels heisse Füsse bekommen und war um, zumindest augenscheinliche Zurückhaltung bemüht. Auf seinem Blog startete er schlechte Versuche einen "Personalwechsel" vorzutäuschen und somit aus dem Blickfeld antifaschistischer Aufklärungsarbeit zu verschwinden.

J. Engels am 3. April 2010 in Stolberg
 http://www.imgupload.org/images/728_img3304n.jpg

Outing März 2010
 http://de.indymedia.org/2010/03/274682.shtml

Seine Stammkneipe "Pupasch"
 http://de.indymedia.org/2010/03/276003.shtml

+++ANTIFA DEMO AM 10. APRIL IN ESSEN+++

 http://de.indymedia.org/2010/04/277509.shtml

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