Freies Netz Geithain stellt sich vor

AG Recherche und Gamma LeserInnen 04.04.2010 17:07
Wir geben den Naziaktivisten Namen und Gesichter.
In Geithain (Sachsen) existiert seit Ende 2009 ein NPD Bürgerbüro des NPD Landtagsabgeordneten Alexander Delle und seit kurzen eine "Kampfsportgruppe" des Freien Netz Geithain unter Trainer Tommy Naumann (Kader Freies Netz Leipzig). Doch damit nicht genug. Kameradschaftsausflüge, nationale Fußballturniere und geschichtsrevisionistische Zeitzeugenvorträge finden regelmäßig in der Kleinstadt im Landkreis Leipzig statt. Grund genug den regelmäßigen NazidemobesucherInnen etwas entgegen zu setzten !
Das "Freie Netz Geithain" stellt sich vor

In Geithain (Landkreis Leipzig), einem Nazikaff inmitten der ostdeutschen Provinz existiert mit des Gründung des Freien Netzes Mitteldeutschland vor 3 Jahren durch die Hauptinitiatoren Maik Scheffler (Delitzsch) und Thomas Gerlach (Altenburg) eine Ortsgruppe namens „Freies Netz Geithain“. Nach mehreren Änderungen existieren derzeit Stützpunkte in Nordsachsen, Borna, Geithain, Jena, Erzgebirge, Leipzig, Chemnitz und Zwickau neben dem "FN Süddeutschland" und "FN Sachsen-Anhalt". Der Stützpunkt in Geithain besteht überwiegend aus jungen „Autonomen Nationalisten“ und wurde seit der Existenz kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Mittlerweile besitzen sie mit dem NPD-Bürgerbüro von Landtagsabgeordneten Alexander Delle eine wichtige Infrastruktur für ihre aktionsorientierende und politische Arbeit.

Manuel Tripp

NPD-Stadtratsabgeordnete und Kameradschaftsführer Manuel Tripp aus Geithain ist mit Gründung des „Freien Netz Geithain“ einer der wichtigsten Protagonisten der lokalen Naziszene. Er gilt als Organisator für Veranstaltungen, Kontaktperson zur NPD, militanten Nazis und Nazibands. Der an der Leipziger Universität Jura studierende Tripp pflegt spätestens mit seiner Kandidatenaufstellung zur Kommunalwahl 2009 sehr gute Kontakte zur NPD. Der rege Austausch und die enge Zusammenarbeit belegen der Erwerb des NPD-Bürgerbüros in der Chemnitzer Straße 50 oder eine Vortragsveranstaltung mit anschließendem Liederabend am 21.08.2009. NPD Kreisrat und Publizist Gerd Fritzsche aus Borsdorf referierte damals im Rahmen des Landtagswahlkampfes in der Gaststätte Petersilie über „die Solidarität mit dem deutschen Volk“. Mit der neu erworbene Infrastruktur Ende 2009 wird das NPD-Büro zur Schaltstelle zwischen NPD und parteiunabhängigen Nazis in Form des „Freien Netz Geithain“. Mitarbeiter von NPD-Abgeordneten Delle soll Tripp werden. Der 21 Jährige meldete am 03.10.2008 eine Nazidemo unter dem Motto „Revolution ist machbar! Für eine Zukunft mit Perspektive“ in Geithain an und fungiert(e) als Ordner bei rechten Demonstrationen.

Und wer noch ?

Neben Manuel Tripp sind vor Allem noch die Geithainer Sebastian Oehme, Rico Graulich, Andy Krumbiegel, Benjamin Leuschel, Marcel Eichhorn und Marco Starke aus Frankenhain als Personen des „Freien Netz Geithain“ zu nennen. Die zwischen 20 und 28 Jahren alten Nazis übernehmen bei Naziveranstaltungen überwiegend Ordnerfunktionen oder bekommen bei szeneinternen Veranstaltungen Aufgaben aufgetragen. Täglicher Treffpunkt der braunen Jugendclique ist das Geithainer NPD-Bürgerbüro und eine Gartenlaube. Mit der Organisation von nationale Fußballturniere, Zeitzeugenvorträge mit SS-Veteranen, Kameradschaftsausflüge und der Pflege von intensive Kontakten zu anderen militanten Strukturen der „Freien Kräfte“ in Mitteldeutschland wird nicht nur das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, sondern auch eine regionale und überregionale Vernetzung angestrebt. Die faschistische Freizeitgestaltung besteht nicht nur aus den wöchentlichen Aufmärschen in Deutschland oder Propagandaaktionen, Übergriffen, spontanen Aufmärschen und Wortergreifungen bei öffentlichen Veranstaltungen. Denn auch Schlauchbootfahrten, Wanderungen oder Kinobesuche verknüpfen Naziaktivisten mit vermeintlich unpolitischen Freunden.
Die Gewaltbereitschaft der Geithainer Naziszene zeigt sich beispielsweise in einem Angriff auf das von alternativen Jugendlichen genutzte „Kinder- und Jugendhaus R9“ in Geithain im Mai diesen Jahres und in anderen Überfällen auf nicht-rechte Personen. Die AngreiferInnen stammen aus der Struktur des „Freien Netz Geithain“ und dessen direktem Umfeld. Um sich für den militanten Straßenkampf und Angriffen auf alternative Jugendliche und Migrant_innen vorzubereiten trainieren sie seit Dezember 2009 wöchentlich Kampfsport in verschiedenen Turnhallen der Region.
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Aber was ist das für Anti-Antifa Arbeit? — Recherche Mitte as its best!