Berlin: Mobilisierung für den 1.Mai beginnt

Antifa 30.03.2010 03:45 Themen: Antifa Medien Repression Soziale Kämpfe
So langsam aber sicher zieht der Frühling in Berlin ein und die Vorbereitungen für den 1.Mai laufen an. Neben der revolutionären Grossdemonstration um 18 Uhr am kreuzberger Kottusser Tor gilt es dieses Jahr auch einen der zentralen bundesweiten Naziaufmärsche in Berlin verhindern. Auf der DGB-Demonstration am Morgen wird es wie in den letzten Jahren einen klassenkämpferischen Block verschiedener linker und linksradikaler Gruppen geben. Schon am Vorabend des 1.Mai wollen Antifaschisten mit einer Demonstration zur Nazikneipe "Der Henker" den faschistischen Strukturen in Berlin auf die Pelle rücken. Ausserdem soll es wieder eine antikapitalistische Walpurgisnacht auf dem Boxenhagener Platz in Friedrichshain geben.

Ein kleiner Überblick über die Mobilisierungen und die aktuelle Debatte in den Medien.
Eine kleine Medienschau:

Während die Mobilisierung der radikalen Linken erst jetzt so langsam in den Gänge kommt, läuft die Debatte und die Hetze in Politik und Medien schon wieder auf hochtouren. "Autonome drohen offen mit Gewalt zum 1. Mai" meldet die Berliner Morgenpost in ihrer heutigen Ausgabe. Hintergrund des reisserisch aufgemachten Artikels ist eine militante Aktion gegen ein SPD-Büro in Wedding.

 http://www.morgenpost.de/berlin/article1283563/Autonome-drohen-offen-mit-Gewalt-zum-1-Mai.html

Während der Tagesspiegel sich in den letzten Tagen intensive Gedanken zur Demo-Route der 18 Uhr-Demonstration und ihrem
Verhältniss zum Alkohol-Genußes machte.

Nüchtern gegen Armut protestieren - Kreuzberger Demo ächtet Alkoholkonsum:
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/art270,3070380

Autonome wollen raus aus Kreuzberg:
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/1-Mai-Kreuzberg-Autonome;art270,3065958

Linke rüstet zum 1.Mai:
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/1-Mai-Aufmarsch;art270,3066914

Der Berliner Senat hat unterdessen in einer Erklärung der sich alle Parteien ausser der FDP(?) angeschlossen haben schon im Vorfeld Gewalt verurteilt, womit jedoch nicht die Prügelorgien der Polizei gemeint sein dürften. Erhellend ist dabei zu Beobachten wie insbesondere die Linkspartei strammsteht um Recht, Ordnung und das deutsche Strafgesetzbuch zu verteidigen. Partei-interne Kritiker wie Evrim Baba oder Kirill Jermak werden kaltgestellt und rausgemobbt.

 http://www.berlinonline.de/aktuelles/berlin/detail_ddp_2695374430.php

Nach dem Durchlesen einer pseudowissenschaftlichen Studie ist der Senat desweiterern auf die Idee gekommen die angespannte Situation in Kreuzberg am Tag der Arbeit durch Einschrenkungen des Alkoholkonsumes zu befrieden. Dafür wird sogar der sonst so heilige freie Warenverkehr in Kreuzberg stark eingeschränkt. Polizei und Ordnungsamt sollen aufpassen und dafür sorgen das die Spätverkäufe etc geschlossen bleiben. Ob das gut gehen kann?

 http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/bier-nur-noch-im-pappbecher/


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Die Mobilisierungen:

Revolutionäre 18-Uhr-Demo:


Die zentrale Aktion, das zeigt sich schon aus der Medienschau, wird auch diesmal die traditionelle revolutionäre 1.Mai-Demonstration am U-BHF Kottbusser Tor um 18 Uhr sein. Nachdem es im letzten Jahr das erste mal seit 9 Jahren wieder auf der Demo selber (und nicht erst danach) zu massiven Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war, sind alle Seiten gespannt wie die Demo dieses Jahr verläuft und wie sich die Polizei im Vorfeld und während der Demonstration verhält. Es werden jedenfalls wieder über 10 000 Menschen und mehrere tausend Polizisten zu dieser Demonstration erwartet. Das Motto lautet dieses Jahr "Heraus zum revolutionären 1.Mai : Die Krise beenden - Kapitalismus abschaffen!" und es hat sich wieder ein breites Bündnis aus verschiedenen linken, sozialistischen, kommunistischen, anarchistischen, feministischen und antifaschistischen Gruppen zusammengefunden. Die Demo-Route soll dieses Jahr vom Kottbusser Tor in den von sozialer Verdrängung und Gentrifizierung besonders betroffenen Bezirk Neukölln und zurück nach Kreuzberg gehen. Plakate und Flyer liegen in diversen Berliner Buch- und Infoläden aus und die Internetseite des Mobilisierungsbündnisses  http://www.erstermai.nostate.net ist seit kurzen Online.



Naziaufmarsch in Berlin blockieren, sabotieren, verhindern!


Sogenannte "Autonome Nationalisten" und andere faschistische Gruppierungen wollen dieses Jahr einen ihrer zentralen 1.Mai-Aufmärsche in der "Reichshauptstadt" durchführen. Grosse Teile der bundesweiten Naziszene haben sich schon angekündigt, es könnte einer der grössten Naziaufmärsch in Berlin in den letzten 5 Jahren werden. Doch sie müssen mit breiten Antifaschistischen Widerstand rechnen. Wie schon bei ihrem letzten (kläglich gescheiterten) Versuch eines Grossaufmarsches am 1.Mai 2004 in Berlin stellt sich ihnen breiter antifaschistischer Protest entgegen. Ein Bündnis aus linksradikalen Antifagruppen mobilisiert bundesweit nach Berlin um den Naziaufmarsch mit allen Mitteln zu verhindern. Informationen zur linksradikalen Mobiliserung in kürze auf:
 http://www.antifa-berlin.de

Auch ein breites gesellschaftliches Bündniss mit Parteien, Gewerksschaften usw, das sich an den erfolgreichen Aktionen gegen den Naziaufmarsch in Februar in Dresden orientieren will, hat sich gegründet und plant den Naziaufmarsch zu blockieren:
 http://1-mai-nazifrei.tk/

Desweiteren hat sich ein Bündniss verschiedener Antifa-Jugendgruppen gegründet das unter dem Motto "Los jetzt hier" mit eigenem Schwerpunkt junge Menschen sowohl zu den AKtionen gegen den Naziaufmarsch, wie auch zur revolutionären 1.Mai-Demo um 18 Uhr zu mobilisieren will. Infos, Materialen und einen Mobilisierungsjingle gibt es auf ihrer Website:
 http://ajbb.blogsport.de/


Klassenkämpferische Block:


Wie im letzten Jahr mobilisiert ein Bündniss verschiedener linker und linksradikaler Gruppen zu einem eigenständigen "Klassenkämpferischen Block" auf der zentralen Gewerkschaftsdemonstration um 9 Uhr am U-BHF Wittenbergplatz. Unter dem Motto "Klassenkampf statt Standortlogik" wollen sie der reformistischen Phrasen der Gewerkschaftsführung einen revolutionäre, klassenkämpfersiche Alternative entgegensetzen.
 http://klassenkampfblock.blogsport.de/

Mayday und 13 Uhr-Demonstration

Von der 13 Uhr-Demonstration maoistischer Gruppen vom Oranienplatz aus durch Kreuzberg ist dieses Jahr noch nichts zu hören gewesen. Es ist jedoch davon auszugehen das sie wie jedes Jahr stattfindet und zwischen 200 und 1000 Anhänger zu mobilisieren vermag. Die Mayday-Parade die in den letzten Jahren versucht hat prekäre Arbeitsverhältnisse zu thematisieren und den 1.Mai für andere Spektren zu öffnen, wird dieses Jahr nicht stattfinden.


Aktionen im Vorfeld:

Schon am Abend vor dem 1.Mai ist in Berlin einiges geboten. Während das "Ums Ganze-Bündniss" nach Frankfurt am Main zu einer bundesweiten (?) Demonstration gegen Lohnarbeit mobilisiert, wird es in Berlin eine antifaschistische Vorabenddemonstration zur Nazikneipe "Zum Henker" geben. Sie beginnt am 30.4. um 17 Uhr am S-BHF Schöneweide. Ziel ist es den Nazistrukturen in Berlin schon vor dem 1.Mai auf die Pelle zu rücken und ein deutliches Zeichen gegen die vermehrten Naziangriffe auf linke Läden, Kneipen und Infrakstruktur zu thematisieren.
 http://abso.blogsport.de/

Die antikapitalistische Walpurgisnacht am Boxhagener Platz, die in den letzten Jahren von einem Bündnis um die Berliner Anti-NATO-Gruppe (BÄNG) organisiert wurde, wird es höchstwarscheinlich dieses Jahr wieder geben. Auch wenn es noch keine Ankündigungen gibt, zumindest wurde im Vorfeld auf Soli-Partys schon für die Kosten getrunken.
 http://www.jano.antifa.de
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Ergänzungen

Jetzt Neu - Alte Videos

akkraakantiquariat 30.03.2010 - 06:46
Walpurgisnacht 1996

 http://www.youtube.com/watch?v=1XLxAeGpcDw

Es geht voran!

13h MaoistInnen-Demo

Alerta! 30.03.2010 - 10:00
Die 13h-Demo findet dieses Jahr anders als im Artikel beschrieben erstmals nicht mehr statt. Nachdem im letzten Jahr trotz enormer Mobilisierung lediglich 200 Menschen demonstrierten, verzichten die OrganisatorInnen diese Jahr auf die Anmeldung.

Demo statt Malle

nüchtern 30.03.2010 - 10:05
Die Zugedröhnten im letzten Jahr haben nicht nur sich selbst, sondern vor allem andere TeilnehmerInnen der Demo gefährdet, vermutlich gab es sogar mehr Verletzte durch stumpfes Flaschenrumwerfen in die eigenen Reihen bzw. die vorderen Reihen als durch Aktionen der Bullen. Also: reclaim your protest, no alk no drugs!

Ansonsten:
 http://www.rote-hilfe.de/infos-hilfe/rechtshilfetipps

Na endlich ....

bz 30.03.2010 - 10:37
Na endlich geht auch der Medienrummel zum 1. Mai los. Das sichere 2. Standbein der Mai-Mobilisierung. Sonst interessiert es doch wieder keinen.

1. Mai: Chaoten kündigen Gewalt an
 http://www.bz-berlin.de/tatorte/1-mai-chaoten-kuendigen-gewalt-an-article789124.html

Gewaltaufrufe und so

trustnotroll 30.03.2010 - 10:42
Angesichts der üblichen stumpfen Gewaltaufrufe im Umfeld des ersten Mai sei allen dringenst der Artikel "Muppets und andere Puppen..." im aktuelle AntifaInfoBlatt Nr.86 ans Herz gelegt. Schon so mancher verbalradikaler Kommentar oder you-tube-Film, der später als Futter für die Hetze der bürgerlichen Medien gegen die Proteste am 1.Mai dient, wurde von den staatlichen Stellen selbst ins Spiel gebracht.
Checkt  http://www.erstermai.nostate.net/web/ und  http://www.antifa.de für Infos.

Antifajugend - Jingle

fickdiecops 30.03.2010 - 10:51

Auch Myfest ohne Alkohol

XXX 30.03.2010 - 11:20
Nicht nur das Demo-Bündnis auch das Myfest fährt in diesem Jahr einen anderen Kurs und will Alkoholausschank im Bereich des Festes zumindest stark einschränken wenn nicht sogar ganz verhindern. Sämtliche Verkaufsläden für Alkohol wie Spätis oder Imbisse sollen schließen, an Ständen nur noch alkoholfreie Getränke verkauft werden dürfen. In den letzten Jahren lag der Unterschied zwischen Myfest und Friedrichshainer Biermeile ofmals nur noch in den billigeren Preisen in Kreuzberg.
 http://www.morgenpost.de/berlin/article1276901/Myfest-nur-noch-ohne-Alkohol-und-Kommerz.html
Kleine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet das Myfest als die Veranstaltung, die SO36 am1.Mai befrieden sollte, inzwischen nach einhelliger Meinung selbst erheblich zu den Auseinandersetzungen letztes Jahr beigetragen hat.

"Mayday-Parade" schon nach 4 Jahren am Ende

ausgefüllt 30.03.2010 - 11:39
Die Berliner Gruppe "fels", deren Arbeit sich in den letzten Jahren maßgeblich um die Organisierung der Paraden gedreht hat musste jetzt das Scheitern des Projekts eingestehen, das ja auch in der linken Szene immer heftig umstritten war. Immerhin wurde jetzt der Hauptkritikpunkt an den Paraden, nämlich die Entpolitisierung durch Spaßcharater und der reine Eventcharakter eingestanden.
taz vom 16.März:

Mayday-Demo fällt aus

1. MAI Linke Gruppen sagen Parade ab. Linker Event-Charakter befürchtet
In diesem Jahr haben linke Demonstranten am 1. Mai weniger Auswahl. Die Mayday-Parade gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen fällt aus. Seit 2006 hatte ein Bündnis sozialpolitischer, postautonomer und antifaschistischer Gruppen diese Parade organisiert, an der sich jedes Jahr tausende Menschen beteiligten hatten - viele mit selbst gestalteten Wagen, Bannern und Transparenten. "Wir konnten bei den Paraden zahlreiche Menschen organisieren und hatten immer Spaß dabei. Trotzdem müssen wir feststellen, dass wir an Grenzen gestoßen sind", sagte Hannah Schuster vom Berliner Mayday-Bündnis der taz.

Ihr Hauptkritikpunkt ist, dass sich der Großteil der Arbeit um die Organisierung der Parade gedreht hat. Eigentlich sollten sich dort Menschen und Initiativen präsentieren, die das ganze Jahr über aktiv sind. Doch Versuche einer solchen kontinuierlichen Arbeit seien nach dem 1. Mai meistens wieder eingeschlafen.

Für die Gruppe "Für eine linke Strömung" (fels), die wesentlich an der Organisierung der Mayday-Paraden beteiligt war, bestand daher die Gefahr, dass hier lediglich ein weiterer linker Event am 1. Mai entsteht, was aber gerade nicht beabsichtigt gewesen sei.

Fehlende Basisarbeit vieler Gruppen kritisiert

Klaus Strohm von der anarchosyndikalistischen Freien Arbeiterunion (FAU), die sich ebenfalls am Berliner Mayday-Bündnis beteiligte, vermisste weniger die theoretische Unterfütterung als vielmehr die alltägliche Basisarbeit bei vielen Gruppen. "Fehlende soziale Verankerung in konkreten Auseinandersetzungen kann nicht durch eine Großaktion am 1. Mai übertüncht werden."

Allerdings haben nicht nur die Mayday-AktivistInnen Schwierigkeiten, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen dauerhaft zu organisieren. Auch Andreas Kraft, der eine Kampagne der Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gegen prekäre Arbeitsverhältnisse bei der Jugend- und Sozialarbeit koordiniert, konstatiert gegenüber der taz, dass die Konfliktbereitschaft mit dem Arbeitgeber bei den meisten Beschäftigten oft nur sehr schwach ausgeprägt sei. Das wiederum erschwere kontinuierliche Organisierungsprozesse. PETER NOWAK

frage des alkkonsums

A 30.03.2010 - 13:06
Die Frage stellt sich nur, wenn mensch die (Bullen-)Studie gelesen hat, kam es ja schon vor einzug in das myfest zu ausschreitungen gegen die bullen. wie wollen sie das denn erklären. ich glaube die leute die da randaliert haben brauchen nicht besoffen sein. und bevor die bullen dieses myfest fest installiert haben in xberg. gab es auch schon randale und da waren auch die wenigsten besoffen. (kleine anmerkung: als damals bolle fachgerecht unter allen aufgeteilt wurde, sind als erstes einige leute rein und habe alle alkflaschen zerstört damit die leute nicht besoffen von den bullen geknastet werden). fazit: die leute haben nicht erst etwas gegen dieses mörderische system wenn sie fünf promile haben. bei einigen staut sich die jahrelange unterdrückung und kommt dann vulkanartig zum ausdruck, mit alkohol, aber die wenigsten davon sind, wie statisch erkannt poltische-aktive menschen.

für ständige revolten

Es muss noch mehr organisiert werden!

Roland Ionas Bialke 30.03.2010 - 13:34
Es fehlen noch einige wichtige Dinge, vor allem die Antirepressionsarbeit. Es wurde kaum die (repressiven) Geschehnisse des letzten 1. Mai´s aufgearbeitet und für die TeilnehmerInnen dieses 1. Mai´s nutzbar gemacht. So weiss kaum jemand, dass letztes Jahr Teile des 18-Uhr-Demonstrationszuges und Abschnitte des Gebietes extrem mit PolizistInnen in ziviler Klediung durchsetzt waren. Es gab Situationen wo jeder zehnte Mensch in dem Demonstrationsgebiet verdeckt ermittelte. Relativ unbekannt in diesem Zusammenhang ist auch, dass nun Einsatzhundertschaften direkt an operativen Massnahmen beteiligt sind, verdeckt observieren. Fast untergegangen in diesem Zusammenhang: Die, die als erstes Polizeifahrzeuge aus der Demonstration heraus Polizei-Fahrzeuge angriffen, wurden fast lückenlos observiert und auch gefasst.

Auch wurde traditionell, wie in den Jahren zuvor, kein extra Geld für die zu erwartenden Gefangenen und Repressionsbetroffenen organisiert. Das sorgt dann dafür, dass im Nachhinein die ganzen Soligruppen/Angehörigen die ganze Arbeit machen müssen und der Antirepressionsarbeit hinterherhinken. Das ist dann nicht besonders angenehm für die betroffenen Menschen. Besser wäre es, wenn schon vor 2 Monaten die Antirepressions-Parties für den diesjährigen 1. Mai stattgefunden hätten und noch mehr Parties solcher Art bis zum 1. Mai stattfinden würden. Mit alkoholfreien Cocktails und Getränken, ausser die VeranstalterInnen wollen betrunkene Menschen auf ihren Demonstrationen forcieren bzw. als Deckungsmasse oder Vermassung nutzen. Antirepressionsarbeit lässt sich übrigens auch ohne Parties machen: T-Shirts, CDs und Sportveranstaltungen wären Ideen hierfür.

Ich möchte aber auch für die "berauschten Repressionsbetroffenen" eintreten. Ich finde die "Message in a Bottle", die ein betrunkener Punk auf die Polizei wirft, ehrlich. Ausserdem können "Alkohol und Drogen" auch eine Verteidigungstrathegie sein, wenn überhaupt nichts mehr geht. Letztes Jahr war das so, dass ein anwaltlicher Beistand eine tödliche Dosis Kokain anzugeben, um den Mandanten noch irgendwie rauszuhauen.

Vergessen zu erwähnen wurde auch, dass 1. Mai-Gefangene im letzten Jahr verurteilt wurden, obwohl sich in einem Fall die Nicht-Schuld herausstellte (Der Polizist sagte aus, er habe gesehen, wie der Beschuldigte sich Flaschen in die Hose steckte und die dann warf. Der Beschuldigte hatte aber erwiesen keine Hosen mit Hosentaschen angehabt.) oder die Tat verhindert werden konnte. (Ein verdeckter Ermittler beteiligte sich am Bau eines Brandsatzes und wartete ab, bis der Verurteilte diesen in Richtung Polizei warf.)

Jedenfalls muss sich noch ein Prison Support organisieren (eigentlich mehrere) und, sollte es Repressionsbetroffene und Gefangene geben, was wahrscheinlich ist, eine Demonstration zu den Gefängnissen/Gefangenensammelstellen/Polizeistationen am 2. Mai. Im Vorfeld wurde da ja auch nichts organisiert.

Meine Kritik richtet sich diesmal an mich selbst! Denn ich hatte durchaus die Gelegenheit diese Kritik vorher an die organisierenden Gruppen heranzutragen und mich selbst an der Organisation zu beteiligen. Ich war aber zu faul und darum bin ich dafür direkt verantwortlich, wenn irgendwas mit Repression anderen Menschen geschieht und sie keine genügende Hilfe bekommen.

Aber Wir haben noch einen Monat Zeit, um da was zu organisieren! Also beteiligt Euch, bringt Euch ein!!





1. Mai 2010 - Nieder mit dem Lohnsystem!

kamue 30.03.2010 - 16:44
TREND onlinezeitung - www.trend.infopartisan.net
1. Mai 2010
Nieder mit dem Lohnsystem!

Veranstaltungsreihe zum 1. Mai im Infoladen LUNTE, Weisestr. 53, 12049 Berlin- Neukoelln

Dienstag: 6. April 2010 um 20 Uhr
Der aufrechte Gang - Spielfilm von Christian Ziewer, 1976, 115 min
Den Hintergrund der Handlung bildet die wirtschaftlichen Krise. In einem Stahlwerk kommt es zum Streik. Gezeigt werden vier Tage aus dem Leben von Dieter Wittkowski, der nicht nur durch den Streik aus seinem gewohnten Alltag gerissen wird, sondern auch privat unter Druck gerät
Inputreferat & Diskussion

Dienstag: 13. April 2010 um 20 Uhr
Der Tarifkampf in der ostdeutschen Metallindustrie 1993 - Doku-Soap 1993, 60 min
Unter dem Druck einer massiven Deindustrialisierung kämpfen zehntausende ostdeutscher Metall-KollegInnen um die Angleichung ihrer Löhne auf das Westniveau. Inputreferat & Diskussion

Dienstag: 20. April 2010 um 20 Uhr
Jeder Schritt zählt - Gewerkschaftsoppositionelle Gruppe Bochum, Dokumentation, 1998, 30 min
Die GOG Opel Bochum erhielt in den Betriebsratswahlen 2010 von 6.000 Beschäftigten nur 90 Stimmen und verlor ihre letzten beiden Betriebsratsposten. 1975 stellte die GOG 12 von 32 Betriebsräten bei 20.000 Beschätigten. In dem vor 12 Jahren gedrehten Film erinnern sich Protagonisten der GOG an rund 30 Jahre klassenkämpferische Betriebsarbeit. Waren bereits 1998 die Bedingungen des heuitgen Niedergangs der GOG sichtbar? Inputreferat & Diskussion

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Sonntag: 25. April 2010 ab 18.00 Uhr
im Café Groessenwahn, Kinzigstr. 9 (HH), 10245 Berlin - Friedrichshain
Nicht für „linke“ Luftschlösser sondern für die soziale Emanzipation kämpfen!
Robert Schlosser (Bochum) diskutiert seinen Vortrag mit AktivistInnen aus Betrieb & Stadtteil - klassenkämpferische Lieder von DetlevK moderiert & vorgetragen
In der Diskussion soll es darum gehen, die Klassenauseinandersetzungen im Produktionsbereich mit den Kämpfen im Stadtteil in Bezug zu setzen und eine politische Perspektive aufzuzeigen, die die Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise zum Ziel hat. Ferner soll diese Veranstaltung ermöglichen, dass unterschiedliche Strömungen in einen gemeinsamen Diskurs treten, der versucht die Spaltungen innerhalb der Linken, wie sie sich in den 1. Mai-Aktivitäten wieder abbilden, zu überwinden, indem gemeinsame Schnittstellen für eine politische Praxis gefunden werden.

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Dienstag: 27. April 2010 um 20 Uhr
Aufstand im Kiez - Der Kampf ums Schanzenviertel, Dokumentation 2010, 30 min
Die NDR-Reportage zeigt wie sich das Schanzenviertel zum trendigen Stadtteil wandelt und welche Kämpfe dagegen laufen. Zu Wort kommen MieterInnen, LadenbesitzerInnen und Leute aus dem autonomen Spektrum. Inputreferat & Diskussion

13 UHR Demo findet statt!

Richtigsteller 30.03.2010 - 23:42
Die Revolutionäre 1.Mai Demo 13 Uhr vom Oranienplatz aus findet wieder statt und ist auch angemeldet worden.!

@Richtigsteller, RH, ISLAMIFA

nerdbuster 31.03.2010 - 11:52
Das hat aber ganz schön gedauert, bis sich die ersten trolls hier einfinden.
Die 13.00 Uhr-Demo wurde im Übrigen für gefühlte 100 Jahre im Voraus angemeldet und ist es deswegen grundsätzlich natürlich auch dieses jahr, es wird allerdings nicht mobilisiert, was neben der letztjährigen Minusbeteiligung wohl an der weitren Spaltung des maoistischen Flügels liegen dürfte.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

A.C.A.B

ACB 30.03.2010 - 07:45
bullen bullen bulllen fickt euch A.C.A.B  http://www.youtube.com/watch?v=hWfoqMPTf38 es werden uns häuser genomen und bullen haun aufs demos rein  http://www.youtube.com/watch?v=W_cG1TVTge4 ja und da schaun wir nicht weg ihr last nazis laufen ok da könnt ihr auch weg laufen bullen  http://www.youtube.com/watch?v=pVq918i6orA

May Day Parade

..................... 30.03.2010 - 08:02
Man soll ja nicht schlecht über verstorbene Reden, aber das Ende der May-Day-Parade ist doch sehr zu begrüssen.

Na Prost

null-promille 30.03.2010 - 12:33
Das Myfest ohne Alkohol? Wie soll das denn gehen? Ist wie Oktoberfest auf Brause. Die Leute gehen doch dort hin um sich zu besaufen. So ein Alkoholverbot wird auf der großen Fläche sicherlich schwer kontrollierbar.

Demo ohne Alk

Karlos 30.03.2010 - 13:15
Eine 1.Mai Demo ohne Rausch und Biermitschlepper ist ebenso zu empfehlen, wie jede andere Demo ohne Suff.
Abends freut es den findigen "Fliegenden Händler" beim Dosenbier - Verkauf.Klasse, da kommt richtiges 80er Jahre Strassenfest - Feeling auf, da war das "offizielle" Bier auch schon meist abends um 5 alle. Und lustig wurde es dann doch oft auch so und hier verkneife ich mir mal ein Lachen.

ALERTA ANTIFASCHISTA!

@RIBialke

18uhramkotti 30.03.2010 - 13:54
Die Schwierigkeiten der letztjährigen Antirepressionsarbeit hatten ziemlich viel mit dem Komplex der "berauschten Repressionsbetroffenen" zu tun. Mit Deiner Solidarität den Besoffenen gegenüber stehts Du nämlich ziemlich alleine da. Fast alle Antirepressionsstrukturen und organisierte autonome Gruppen in Berlin haben nur wenig Bock, Zeit und Energie für volltrunkene Macker zu verschwenden, die ohne jeden Überblick sich und andere massiv gefährden. Dass das Thema "Kein Alk auf der Demo!" dieses Jahr am Anfang der Mobilisierung steht ist auch eine deutliche Warnung an diejenigen, die nicht ohne angetrunkenen Mut agieren können. Wenns eng wird werden die dann nämlich dieses Jahr auch ziemlich alleine dastehen, Solidarität ist keine Einbahnstraße !

Falsch verstanden - Wegen Alkohol

Roland Ionas Bialke 30.03.2010 - 14:40
@ 18uhramkotti 30.03.2010 - 13:54

Du hast mich falsch verstanden bzw. ich habe mich falsch ausgedrückt. Auch ich bin gegen Alkohol und andere berauschenden Mitteln auf Demonstrationen (und sogar auf Solidaritätsparties). Jedoch finde ich die Schneckenhaustaktik einiger doch sehr unehrlich. - Darauf wollte ich u.a. anspielen.

ARAB wieder bei 18Uhr?

Siebert 30.03.2010 - 15:56
Ich dachte Stalinist_innen sind nur auf der 13Uhr Demo gern gesehen. Naja, so verändert sich die radikale Linke halt. Hauptsache cool auf revolutionär machen.
 http://de.indymedia.org/2008/12/237817.shtml

Wohin dieses Jahr?

Fragender 30.03.2010 - 19:02
Wo ist dieses Jahr außer in Berlin was los? in Hamburg auch?

1.Mai

ASF 31.03.2010 - 22:14
Bitte nehmen Sie Platz.

Den Neonazi-Aufmarsch am 01.05.10 in Zwickau verhindern!
 http://asf.kostenloses-forum.be/asf-beitrag1672.html

1. Mai 2010 in Wien - Demonstration und Fest
 http://asf.kostenloses-forum.be/asf-beitrag2524.html

1.MAI
ANTIFASCHISTISCH & SOZIAL KÄMPFEN
BITTE UNTERSTÜTZT UNS!
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Antifaschistisches Soziales Forum
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