Athen- Rassistische Provokationen und Morde

Max Brym 29.03.2010 10:29 Themen: Antifa Antirassismus Soziale Kämpfe Weltweit
Anlässlich des griechischen Nationalfeiertages am 25 März spielten sich in Athen skandalöse rassistische, vor allem antialbanische Provokationen ab. Spezialeinheiten der Armee traten mit Bannern auf einer Parade auf, auf denen zur „Offensive gegen „Albaner, Mazedonier und Türken,“ aufgerufen wurde.
Anlässlich des griechischen Nationalfeiertages am 25 März spielten sich in Athen skandalöse rassistische, vor allem antialbanische Provokationen ab. Spezialeinheiten der Armee traten mit Bannern auf einer Parade auf, auf denen zur „Offensive gegen „Albaner, Mazedonier und Türken,“ aufgerufen wurde. Aufgrund eines Amateur Videos berichtete die Zeitung „Elefterotipia" unter der Schlagzeile „ Rassistische Flaggenparade“ über die Vorgänge. Dieser Vorgang war eine bewusste Provokation, Anhänger der faschistischen Szene Griechenlands begleiteten die Armee Einheit mit frenetischem Jubel. Gleichzeitig grölten die Soldaten Parolen wie,- „ Als
-Grieche wird man geboren, Grieche wird man nicht. Wir werden euer Blut
fließen lassen, ihr albanischen Schweine"-. Eine besondere Provokation, die schon fast an einen Putsch erinnerte fand bei der Wachablösung vor dem griechischen Parlament statt. Während im Saal der griechische Innenminister die Aktionen verurteilte, machte die Wachablösung vor dem Parlament mit ihren Provokationen weiter.Das Verhalten der Spezialeinheiten soll nun angeblich untersucht werden. In Wahrheit ist diese bewusste faschistische Aktion ein Ausdruck der tiefen kapitalistischen Krise in Griechenland. In Griechenland leben und arbeiten mittlerweile rund 500.000 Albaner und Albanerinnen. In den letzten Wochen kämpften die griechischen Arbeiter und Arbeiterinnen zusammen mit vielen Albanern, gegen den größten Sozialabbau in der griechischen Nachkriegsgeschichte. Dieser gemeinsame Widerstand soll mittels rassistischer Provokationen durch den griechischen Staatsapparat und durch die griechischen Faschisten gebrochen werden. Am 29. März explodierte in einem Viertel Athens mit vielen Emigranten eine Bombe. Resultat- Es gab einen TOTEN und viele Verletzte. Offensichtlich

Um was geht es ?

Seit mehreren Wochen demonstrieren und streiken die ArbeiterInnen in Griechenland gegen die geplanten massiven Kürzungen bei Löhnen, Renten und Bildung, gegen Stellenabbau im öffentlichen Dienst und Erhöhungen von Massensteuern. Deutsche Politiker, Unternehmer und Medien behaupten, „die Griechen“ hätten „über ihre Verhältnisse gelebt“ und müssten nun dafür den Preis zahlen. Zudem wird das Klischee bedient, dass in Griechenland - und generell in Südeuropa - Misswirtschaft und Korruption vorherrschen.
Mit dieser Propaganda soll davon abgelenkt werden, dass die Masse der griechischen Bevölkerung, wie in Deutschland und überall, nicht die Rezession verursacht hat, sondern im Gegenteil mit ihren Steuergeldern die Banker und Spekulanten „gerettet“ wurden. Dieselben Banken saugen jetzt ihre Retter finanziell aus! Gleichzeitig wollen die herrschenden Eliten und ihre Meinungsmacher in den Massenmedien nach dem Motto "teile und herrsche" die arbeitenden und erwerbslosen Bevölkerungen der verschiedenen europäischen Länder gegeneinander ausspielen.
Die Mehrheit der Griechen muss von deutlich niedrigeren Löhnen als in Deutschland leben, bei Preisen welche in den Großstädten mit den Preisen in Deutschland vergleichbar sind. Mit der Kampagne des Establishments soll davon abgelenkt werden, wer die Schuldigen für die schwerste Rezession seit achtzig Jahren sind und der ideologische Boden bereitet werden, um die Kosten der Masse der Bevölkerung aufzuhalsen. Reiche und Konzerne werden gleichzeitig weiter beschenkt.
Die Antwort von Gewerkschaften, sozialen und linken Bewegungen muss sein: Gemeinsam gegen die Verursacher der Krise auf die Straße! Mobil machen gegen die Politik der nationalen Regierungen und gegen die EU-Kommission, die auf Anweisung der Großmächte Griechenland de facto unter Zwangsverwaltung stellt und entrechtet.
Der Widerstand der Lohnabhängigen, SchülerInnen, StudentInnen und RentnerInnen in Griechenland darf sich durch den rassistischen Staatsapperat und die zivilen faschistischen Banden nicht spalten lassen.

Internationalismus statt Nationalismus

Die Provokationen der griechischen „Spezialbrigaden“ und der griechischen Faschisten sind unerträglich. Dagegen fanden in Tirana zurecht Demonstrationen statt. Es gilt aber immer zu berücksichtigen: Die griechischen Faschisten wollen den sozialen Widerstand in Griechenland gegen das kapitalistische Krisenbewältigungsprogramm nationalistisch kompensieren. Sie setzen auf den weit-verbreiteten antialbanischen Rassismus in Griechenland, um die dortige Arbeiterklasse auf nationalistischer Basis zu spalten. Es ist im eigenen Interesse der griechischen Arbeiter diese faschistische Provokation zurückzuschlagen. In Albanien muss es darum gehen schnellstens Kontakte mit der griechischen Linken herzustellen. Denn auch in Albanien gibt es eine ungeheure soziale Situation. Es muss alles unternommen werden, um den sozialen Kampf in Griechenland zu unterstützen.

Dokumente
 http://www.youtube.com/watch?v=Gm0GSH_1zmI&feature=
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Ergänzungen

Bombe

ddfdf 29.03.2010 - 11:13
Laut deutschen Medien starb bei der Bombenexplosion ein 15-jähriger Junge. Allerdings gehen deutsche Medien von LINKEN Tätern aus!

siehe N24 :


"Linksextremer Terror?

Bombe tötet afghanischen Jungen in Athen
Ein afghanischer Junge ist in Athen bei der Detonation einer Bombe getötet worden. Der 15-Jährige stieß zufällig auf den Sprengsatz. Medien vermuten einen terroristischen Hintergrund.

Ein 15-jähriger Afghane ist in Athen bei der Explosion einer beim Lumpensammeln gefundenen Bombe getötet worden. Seine Mutter und seine zehnjährige Schwester wurden leicht verletzt, berichtete der Athener Rundfunk Skai unter Berufung auf Ärzte eines Krankenhauses der griechischen Hauptstadt. Die Bombe detonierte Medienberichten zufolge vor einer Fortbildungsstätte für Staatsangestellte im dicht bewohnten Stadtteil Patissia. Der Sprengsatz sei vermutlich von einer der zahlreichen linken Untergrundorganisationen gelegt worden.


Der griechische Minister für Zivilschutz, Michalis Chryssohoidis, verurteilte im Fernsehen den Zwischenfall: "Die gesamte griechische Gesellschaft ist gegen diese Mörder". Er versprach, "sie zur Rechenschaft" zu ziehen. "Der Mann (Junge) war zerstückelt", sagten übereinstimmend mehrere Augenzeugen im Radio. Aufgrund der Gesten der schockierten und verletzten Frau sei es "augenscheinlich gewesen", dass es sich um eine Familie handelte. Die verletzte Frau habe kein griechisch gesprochen. Es sei aber klar gewesen, dass der Tote Verwandter gewesen sei, sagte ein anderer Augenzeuge.

Opfer stieß zufällig auf Bombe
Polizeioffiziere vermuteten am Montagmorgen, dass eine der vielen griechischen Untergrundorganisationen die Bombe vor dem Eingang des Gebäudes der Fortbildungsstätte deponiert hatte. Solche Gruppen verüben in Griechenland immer wieder Anschläge.

Die afghanische Familie durchsuchte Mülleimer und Abfall und sei zufällig auf die Bombe gestoßen. Das Opfer hätte den Sprengsatz hochgenommen, um zu sehen, ob es sich etwas Wertvolles handelte, mutmaßten Polizisten. Dabei kam es zur Explosion.

Tatort weiträumig abgesperrt
Psychologen und Mitglieder afghanischer Migrantenorganisationen versuchten in der Nacht der verletzten Frau und dem Mädchen zu helfen und die genauen Umstände der Bombenexplosion zu klären. Offizielle Angaben der Polizei gab es nicht. Der Tatort blieb bis in die frühen Morgenstunden weiträumig abgesperrt.

Erst am vergangenen Wochenende waren drei Bomben in Athen detoniert, es wurde niemand verletzt. Eine linksgerichtete Untergrundorganisation übernahm die Verantwortung dafür.

(dpa, N24)29.03.2010 06:44 Uhr"


Quelle:  http://www.n24.de/news/newsitem_5958280.html

Wow...

TutNixZurSacheArschloch 29.03.2010 - 12:43
Man ist doch immer wieder angenehm überrascht, wie sich deutsche Medien über derartige Fälle das Maul zerreißen, wenn aber in der BRD Ausländer gejagt werden, dann sind sie meist Mittäter für diese Tat, nicht die armen, beklagenswerten Opfer (wie in diesem Fall).
Dass die Absicht der Bombenleger dabei wohl nicht das Töten von obdachlosen Menschen sein kann, wenn sie tatsächlich aus dem "linken Untergrund" kommen, sollte jedem, der klar denken kann, bewusst sein.

Es ist ein Unglück, es ist traurig, dass so etwas passiert ist.

Aber gleich wieder den Extremismus-Hammer auszupacken, wie N24 es tut, und dabei richtig farbenfroh irgendwelche Scheisse zusammenzudichten, ist wieder typisch westliche Medien. Alleine schon der herzzerreißende Part mit den Augenzeugenberichten und der Aufruf der Politikgurke ist reißerische Presse und reine Propaganda. Es ist einfach ein subjektiver Haufen Scheisse mit Halbwahrheiten und voreiligen Schlüssen.

Mich würde es nicht wundern, wenn jetzt ein riesiges Bohei darum gemacht wird, weil man hier vielleicht aber auch nur vielleicht mal den "Linksextremisten" die Schuld für den Tod eines Unbeteiligten geben kann.

So kann man gut von eigenen Schandtaten ablenken.
Ich würd mich mal fragen, warum in einem EU-Staat wie Griechenland Leute in Mülltonnen nach Essen suchen müssen.

auf Englisch (Anti-Albanische Soldaten)

s 29.03.2010 - 14:49
das ganze mit Englischem Kommentar. (interessant die chauvinistischen Kommentare der albanischen user.)
 http://www.youtube.com/watch?v=d1xN1qxjJ8Q
Maxl! Is nix mit internationaler Solidarität in Albanien. Schluss is. Schmuh is. Aus die Maus.

die Linke in der Defensive

s 29.03.2010 - 14:56
hier ein Text von libcom vom 14. März aus libertärer Sicht. Der Text setzt sich bereits am 14. März mit der Demobilisierungstaktik der Gewerkschaften und auch der Rolle der PAME(KKE) kritisch auseinander.
Und wie die Ereignisse seit dem Generalstreik zeigt, ist die radikale Linke aus sich heraus nicht zur gesellschaftlichen Mobilisierung gegen die Krise in der Lage. Es sieht nicht gut aus. Aber auch in Deutschland "tote Hose" angesichts der zu erwartenden Angriffe des Kapitals.

 http://libcom.org/news/tptg-%E2%80%9Cthere%E2%80%99s-only-one-thing-left-settle-our-accounts-capital-its-state%E2%80%99%E2%80%99-16032010

Keine Ahnung ob es eine deutsche Übersetzung gibt.

urgent!!!

Piazza Fontana 29.03.2010 - 16:59
The mass media in Greece have started since yesterday aiming the "Conspiracy of Cells of the Fire" as responsible for the explosion in Athens. CCF published an announcement before some minutes and say that they DO NOT have any involve in this action ... (maybe translation later ...)

CCF Announcement

Piazza Fontana 29.03.2010 - 18:05
Statement by the conspiracy of cells of fire regarding last night’s explosion

Rough translation; original on Athens IMC.

The past 24 hours find us in an extreme emotional antithesis…

On the one hand, great sorrow for the death of the 15-year old Afghani and the injury of his sister and on the other hand, maximum rage for the reportages of the media which totally arbitrarily and purposefully try to involve our organisation in this event. We are not usually “bothered” by the panic-ridden scenaria of the media, yet the importance of the event forces us to take a public position directly, without a connection to any attack of ours. For this reason we CLEARLY STATE THAT THE CONSPIRACY OF CELLS OF FIRE HAS ABSOLUTELY NOTHING TO DO WITH THE EVENT IN QUESTION. We know only too well that our word against the word of the Anti-terrorist unit does not have the same exposure, since the media, in a paid mission, “photograph” and slander our organisation and our supposed involvement in the explosion in the [neighbourhood of] Patisia [, Athens].

For this reason we turn to every thinking individual, in order for them to understand the dirty game that is being set.

For all the above we declare

First – as we have already written in the communique following our attack against the National Insurance “…the time given for the evacuation of the building was set with knowledge of the number of forces held by the police in the surrounding area. In the future, depending on the geographical characteristics of each area, we will set the time frame for evacuation accordingly. Our aim is material destruction and police are always warned so that they can evacuate each area on time… “. And so, it would be inconsistent and murderously careless for us to place an explosive device in a heavily populated area, without a warning call.

Second – in the case that the phone call to the [corporate TV station] ALTER did indeed take place in the morning of the same day, it would be criminal neglect for us to “abandon” the explosive device for approximately 14 hours with the possible danger of an explosion that would have passers-by as victims. THE RISK WE TAKE AS REVOLUTIONARIES PRESUPPOSES EVEN OUR MAXIMUM PERSONAL EXPOSURE AS COUNTER-BALANCE TO THE POSSIBILITY OF AN ACCIDENT. In plain words, we would neither give a time limit of 6 minutes, knowing it is impossible for an area to be evacuated in such time, nor would we leave a device exposed without us ourselves going, with our personal exposure, to pick it up. This is also part of the claim of responsibility of our choices.

Third – it is our standard tactic , in order to avoid the malfunction of each device, to always place two clocks (and not one, as it has so far been leaked by the media) so as in the case of the malfunctioning of one of the clocks, the second one to operate instead.
Fourth – always, the warning calls that we make are to at least two institutional media in order to avoid any misunderstanding on the side of the phone operators, as well as a possible cover up of the warning call, as has happened in the past to other organisations. Also, there is always a full and detailed description not only of the target where we have placed the device but also a reference to certain roads, the size of the explosive device and the relevant advice for the evacuation and sealing off of buildings (the hotel La Mirage in Omonoia square in the case of the [neo-nazi group] Golden Dawn, the blocking off of both lanes of traffic and surrounding buildings]

Fifth – in the case of the placement of an explosive device at the house of the vice-president of the Greek-Pakistani Union in Patisia, having knowledge of the area and the mobility of migrants in the area, we gave a time limit of 20 minutes to the police and used for this reason, a low-intensity explosives (handmade black gunpowder) and not the explosive material we used at the offices of Golden Dawn or the Police Directorship for Immigrants. Also, it was no coincidence that the explosives were placed outside the storey of flats, not inside – as we wanted to avoid in any case a possible injury of the tenants. Finally, we are no judges, prosecutors or police reporters to reach easy conclusions. At the end of the day, the truth for what happened is only known by the perpetrators of the action. In the POSSIBLE CASE that the particular explosive device was placed by a Revolutionary Organization then revolutionary dignity dictates a public claim of responsibility with the relevant self-criticism which would clear up the scene, otherwise political anonymity sabotages the revolutionary direction and “charges” an entire strategy, that of the urban guerrilla.

The conclusions are many along with the reminder that if it is really a “blind” attack then it is a very specific political tendency that finds itself to the right of the state and has a special preference for such practices (Piazza Fontana, Italy – explosive device by parstatal extreme-rightists) under certain conditions of social tension.

EVERYTHING CONTINUES…

CONSPIRACY OF CELLS OF FIRE

GUERRILLA GROUP OF TERRORISTS

NIHILIST SPLINTER


(source: occupied london)

...

Piazza Fontana 30.03.2010 - 15:10
A communique was sent before some minutes to a site taking the responsibility of the murderous attacks by a new NAZI organization. The organization signs under the name "Revolutionary National-Socialist Front" ...

They also state their solidarity with "Combat 18" ...

We do not know yet if the communique is true or fake ...

@Max

bitte sorgfältiger 30.03.2010 - 16:19
moin, bei allem verständnis für unsere empörung über die erneute eskalation griechischer nazis, ist es kontraproduktiv mit halbinfos zu arbeiten. in griechenland leben wesentlich mehr menschen aus albanien und z.t. sind sie es die etwas vom neuen ausländergesetz profitieren. auch beteiligen sich albaner an kämpfen in griechenland, angefangen mit der dezember-revolte. zudem gibt es griechisch-stämmige albaner und umgekehrt und es leben in athen albaner schon seit mehreren generationen. vor einigen wochen wurde ein unbeteilgter familienvater in athen von bullen mit 9 kugeln bei einem zusammenstoss mit bankräubern ermordet und je nach politischer suppe als albaner oder griechischer albaner bezeichnet... eine protestdemo in dem viertel des mordes wurde dabei brutal von den berüchtigten DELTA-moto-cops von hinten überfallen und angegriffen. informationen dazu und mehr hintergrund findet sich in den updates zu griechenland, die u.a. hier regelmässig gepostet werden..
natürlich gibt es auch einige "balkan-fori" im netz auf denen sich nationalisten aus verschiedenen ländern die finger auf den tastaturen wundkloppen

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