Hamburg: Nazi-Konzert in städtischen Räumen

Felix Krebs 22.03.2010 14:55 Themen: Antifa Antirassismus Kultur
Am Samstag dem 20. März hat in Hamburg erneut ein Konzert der Band "Kategorie
C - Hunrige Wölfe" (KC) stattgefunden deren Anhänger wie auch Bandmitglieder aus dem Nazi-
und Hooligan-Milieu kommen. Besonders skandalös: Es fand zum zweiten Mal in öffentlichen Räumen statt!
Folgende Danksagung findet sich auf der offiziellen Homepage von KC

"Danke Hamburg. Grosses Lob an die anwesenden Fans gesten in Hamburg, geniales Konzert,
super Stimmung und es wurde schön locker das Tanzbein geschwungen. Dank
noch mal an den Gastgeber ohne den die ganze Show nicht möglich gewesen
wäre. Wir kommen wieder im Sommer und dann open air.
Hungrige Wölfe"

Das Konzert fand in Moorburg in der Gaststätte "Schützenhof" in den
Moorkathen statt. Dort fand vor genau einem Jahr ebenfalls ein Konzert
der Band statt. Zu diesem Konzert gab eine Kleine Anfrage der LINKEN.
 http://www.buergerschaft-hh.de/Parldok/Cache/5221CAE47AB443D0EC018A0C.pdf
Der Pächter des Schützenhofes, welcher anscheinend keine
Berührungsängste mit Neonazis hat, hat seinen Pachtvertrag mit der SAGA
abgeschlossen, denn die Moorkathen sind Eigentum der SAGA!

Der Anmelder - ein Totschläger?
Das Konzert sollte eigentlich in Buxtehude stattfinden, dort war der
verurteilte Totschläger Stefan Silar zuständig für den Kontakt zum
Veranstaltungsort. Silar betreibt heute Norddeutschlands größten
Nazi-Klamottenladen und ist laut Inlandsgeheimdienst einer der führenden
Köpfe der niedersächsichen Neonaziszene. Laut dem Tageblatt aus
Buxtehude, wurden Silar und KC kurzfristig die Räume gekündigt.
 http://ww8.tageblatt.de/main.cfm?DID=1675351
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass Stefan Silar mit dem
"Schützenhof" den Vertrag für das Nazikonzert geschlossen hat.

Auch in verschiedenen anderen Regionen Deutschlands wurden in den
letzten Jahren Konzerte von Kategorie C verboten, oder diesen die Räume
gekündigt.

Aus dem bisher Bekanntgewordenem ergeben sich folgende Fragen.

Warum kann in städtischen Räumen zum wiederholten Male ein Nazi-Konzert
stattfinden? Warum hat die Polizei und der Inlandsgeheimdienst nicht im
Vorfeld den Pächter oder die SAGA gewarnt? Wenn schon ein Nazi-Konzert
in städtischen Räumen stattfinden kann, wurde dieses Konzert und das
Publikum von der Polizei beobachtet um ggfls. Dritte zu schützen? Kann
ausgeschlossen werden, dass es zu verbotenen faschistischen Äußerungen
oder Gesten von Band oder Publikum kam? Gab es Vorkontrollen auf Waffen,
verbotene Gegenstände, indizierte CD´s oder indizierte Fan-Artikel?

In der Vergangenheit gab es im Hamburg immer wieder Nazi-Konzerte die
den zuständigen Behörden im Voraus bekannt waren. Verschiedene Male
wurde es versäumt die Pächter oder Besitzer der Veranstaltungsorte zu
warnen, geschweige denn die Konzerte zu verbieten. Oftmals wurde auch
versäumt die Konzerte entsprechend zu überwachen und mögliche Straftaten
zu dokumentieren.

Der Umgang von Innenbehörde, Polizei und Verfassungsschutz mit
Nazi-Konzerten in Hamburg bleibt ein Skandal!
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Passt das so?? — Lars

@Lars — Passt so.