Antisemitismus und Islamophobie vergleichen?

http://kuepeli.blogsport.de/ 17.03.2010 11:53 Themen: Antirassismus Medien
Kritische Rezension von:
Sabine Schiffer / Constantin Wagner (2009): Antisemitismus und Islamophobie – ein Vergleich. HWK Verlag, Wassertrüdingen.
Bis vor einigen Jahren konnte sich die Feindschaft gegenüber Muslimen in Deutschland als „Islamkritik“ legitimieren. Auch einige linken Gruppen hatten wenig Hemmungen, die Muslime als besonders reaktionär und anti-emanzipatorisch zu kritisieren, ohne zu berücksichtigen, inwiefern diese Kritik zur Legitimierung des Rassismus in Deutschland instrumentalisiert werden konnte.

Inzwischen gibt es eine breitere Debatte um die Feindschaft gegenüber Muslimen. Dies ist nicht zuletzt auf die öffentliche Auseinandersetzung um die Vergleichbarkeit von Antisemitismus und Islamophobie zurückzuführen, die im Dezember 2008 durch die wissenschaftliche Konferenz „Feindbild Muslim — Feindbild Jude“ des Zentrums für Antisemitismusforschung ausgelöst wurde (vgl. analyse&kritik Nr. 547). Die Frage nach der Vergleichbarkeit mit dem Antisemitismus dominiert zur Zeit die Debatte um antimuslimische Diskurse. Im Rahmen dieser Auseinandersetzungen ist auch die Publikation „Antisemitismus und Islamophobie – ein Vergleich“ entstanden.

Nach den AutorInnen Sabine Schiffer und Constantin Wagner soll der Vergleich zum Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts dazu dienen, die rassistischen Merkmale der Islamophobie-Debatte zu analysieren.

Hier soll jetzt nicht darüber diskutiert werden, ob Islamophobie der richtige Begriff ist (oder doch damit Religionskritik delegitimiert wird) und ob nicht der Antisemitismus mehr ist als „nur“ ein rassistischer Diskurs. Diese Schwierigkeiten betreffen die gesamte Debatte um den Vergleich.

Die Publikation hat jedoch ganz andere Defizite. Der Vergleich zwischen Antisemitismus und Islamophobie setzt die genaue Analyse der beiden Phänomene voraus. Eine solche Analyse fehlt hier jedoch. So wird für den Antisemitismus auf eine Rassismus-Definition des Brockhaus-Lexikon von 1992 zurückgegriffen (vgl. S. 18-19), ohne überhaupt zu versuchen, die wissenschaftliche Debatte um Antisemitismus sinnvoll einzubeziehen. Die Absurdität, das komplexe Phänomen des Antisemitismus durch einen Lexikon-Eintrag über Rassismus definieren zu wollen, bleibt leider nicht die einzige. Neben der fehlenden Analyse ist ein Hauptdefizit der Publikation, dass da, wo eine inhaltliche Auseinandersetzung zu erwarten wäre, stattdessen viele Seitenhiebe gegen Einzelpersonen zu finden ist. So etwa schreiben die Autoren, man könne nicht von Antisemitismus sprechen, wenn das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird oder wenn die „Praktiken in Israel mit Praktiken in Nazi-Deutschland verglichen werden“ (S. 60). Anschließend folgt aber keine inhaltliche Begründung der streitbaren Thesen. Stattdessen geht es um Gerichtsprozesse zwischen Henryk Broder und Abraham Melzer (nein, die Namen muss man nicht kennen). Ebenso ist im Kapitel „Muslime und Antisemitismus“ kaum etwas zum Thema selbst zu lesen, aber vieles über Matthias Küntzel, einen Antideutschen. Dies sind nur zwei Beispiele dafür, wie seitenlang auf Kosten der inhaltlichen Auseinandersetzung über relativ unwichtige Einzelpersonen geschrieben wird.

Neben diesen Hauptdefiziten existiert noch eine Reihe kleinerer Defizite:

- Obwohl laut AutorInnen der Bezugsrahmen der Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sein soll und der nationalsozialistische Antisemitismus nicht mit Islamophobie verglichen werden soll, wird der Film „Der ewige Jude“ mit „Fitna“, einem islamophoben Film, gleichgesetzt (S. 169-170).
- Es wird behauptet, die Taliban wäre als „Speerspitze gegen die Sowjetunion“ (S. 76) aufgebaut worden. Allerdings entstand die Taliban Anfang der 1990er Jahre, als die sowjetischen Soldaten bereits aus Afghanistan abgezogen waren und die Sowjetunion ohnehin in Auflösung begriffen war.
- Die AutorInnen behaupten Hassan al-Banna (Begründer der islamistischen Muslimbruderschaft) sei ein muslimischer Reformer, der „die islamischen Tugenden für eine durchaus optimierungsbedürftige Moderne nutzbar machen wollte“ (S. 76). Jedoch sind aus einer emanzipatorischen Perspektive die Vorstellungen der Muslimbrüderschaft darüber, wie solche „Optimierungen“ aussehen sollen, eindeutig abzulehnen.
- Es wird behauptet, es gebe keine Beweise dafür, dass al-Qaida für die Anschläge am 11. September 2001 verantwortlich ist (S. 137).

Das Buch schließt mit einer weiteren Merkwürdigkeit ab: Im letzten Absatz wird von „Drahtzieher[n] der Ordnung der Welt“ (S. 210) gesprochen, die nationalistischen und religiösen Hass schüren würden und die man erkennen solle um sich zu befreien. Wer diese Drahtzieher sein sollen, wird bis dahin nicht genannt. Das gegenwärtige Weltsystem auf das Wirken von geheimen Mächten im Hintergrund zurückzuführen, ist jedoch zumindest verschwörungstheoretisch und anti-emanzipatorisch.

Angesichts dessen, dass Sabine Schiffer als Expertin für Islamophobie auftritt und Zuspruch nicht zuletzt aus dem linken Milieu erhält, wäre es sehr ratsam, sich mit diesen sehr problematischen Aussagen auseinanderzusetzen. Die Besprechung der Publikation zeigt, dass hier sehr viele Defizite und Probleme und damit kaum sinnvolle Anknüpfungspunkte für linke und emanzipatorische Ansätze existieren.


Sabine Schiffer / Constantin Wagner (2009): Antisemitismus und Islamophobie – ein Vergleich. HWK Verlag, Wassertrüdingen.
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Ergänzungen

lesenswert dazu:

Entdinglichung 17.03.2010 - 18:19

Wenn schon dann richtig

Lesebär 18.03.2010 - 09:01
Islamfeindlichkeit und Antisemitismus - ein schwieriger Vergleich. Ein Versuch, die "Broder-Benz-Debatte" zu versachlichen (S. 31), Analyse & Kritik Ausgabe 547.

Islamfeindlichkeit schürt Antisemitismus.

Hier beisst sich die Katze in den Schwanz, werden die selbsternannten "Anti"Deutschen wieder zu Traditionsbewahrern ihrer Vorfahren.

Literatur statt dummer Kommentare

name 18.03.2010 - 14:13
Es gibt dazu durchaus seriöse Bücher von seriösen Leuten.

"Antisemitismus und Islamophobie: Ein Vergleich" von Sabine Schiffer und Constantin Wagner
 http://www.amazon.de/Antisemitismus-Islamophobie-Vergleich-Sabine-Schiffer/dp/3937245057/ref=pd_cp_b_2

"Islamfeindschaft und ihr Kontext: Dokumentation der Konferenz Feindbild Muslim Feindbild Jude" von Wolfgang Benz
 http://www.amazon.de/Islamfeindschaft-ihr-Kontext-Dokumentation-Konferenz/dp/3940938327/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1242749499&sr=1-1


Wolfgang Benz ist Leiter des "Zentrums für Antisemitismusforschung". Zu dem Buch hier eine ausführliche Rezension. Interessant ist auch, dass das Buch auf die Bloggerszene wie PI-News eingeht.  http://arnehoffmann.blogspot.com/2009/05/buchvorstellung-islamfeindschaft-und.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 15 Kommentare

Taliban

egal 17.03.2010 - 12:34
Der Autor kritisiert das Buch u.a. wie folgt
"Es wird behauptet, die Taliban wäre als „Speerspitze gegen die Sowjetunion“ (S. 76) aufgebaut worden. Allerdings entstand die Taliban Anfang der 1990er Jahre, als die sowjetischen Soldaten bereits aus Afghanistan abgezogen waren und die Sowjetunion ohnehin in Auflösung begriffen war."

Geht es ihm um sprachliche Korrektheit oder inhaltliche Relativierung der "westlichen" Welt für die reaktionären Islamfundamentalisten?

Am 27. April 1978 kam in Afghanistan eine Linksregierung an die Macht, die eine gesellschaftliche Umgestaltung (Bildungsprogramm, Bodenreform) vorantrieb. Insbesondere die Säkularisierung sowie die (versuchte) Entmachtung privilegierter Klan-Strukturen führte zu islamistisch konnotierten Widerstand, der sofort von der CIA und dem pakistanischen Geheimdienst ISI unterstützt wurde. Es gründeten sich in dieser Zeit rund 30 islamistische "Mudschaheddin"-Gruppen.

Nach der Ablehnung von mehr als 20 Hilfeersuchen der afghanischen Regierung gegen die vom Westen unterstützten islamistischen Kampfgruppen, unterstützten am der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 1979 die UdSSR die afhghanische Linksregierung mit der Entsendung von (im weiteren Verlauf) 115000 SoldatInnen.

Diese militärische Unterstützung wurde umgehend von den westlichen und den islamischen Staaten verurteilt. Der Kampf gegen die Linksregierung wurde von einer Allianz aus sieben islamischen Parteien geführt, die ihren Generalstab in Pakistan hatten und untereinander zerstritten waren.

Der Stützpunkt der ISI, von dem aus der Afghanistan-Krieg geleitet wurde, war das Ojhri-Lager im Norden von Rawalpindi. Neben einem Lager, das 70 Prozent der Waffen passierten, befand sich dort auch ein Trainingslager mit Simulatoren, das später insbesondere für die Stinger-Raketen verwendet wurde sowie eine Einheit zur psychologischen Kriegführung. Weitere Lager der ISI befanden sich unter anderem in der Nähe der Mudschahedin-Quartiere in Peshawar und Quetta. Von 1984 bis 1987 absolvierten über 80.000 Mudschahedin in pakistanischen Lagern eine Waffenausbildung.

Die finanziellen Beiträge zum Krieg kamen etwa zur Hälfte von den USA und zur Hälfte von Saudi-Arabien. Sie beliefen sich auf mehrere hundert Millionen Dollar pro Jahr. Die Waffen stammten aus China, Ägypten, Israel, den USA, Großbritannien und weiteren Staaten. Sie wurden von der CIA nach Pakistan geliefert, von wo die ISI sie an die Stützpunkte der Mudschahedin-Führer verteilte.

Die sowjetischen Truppen verloren infolge der Lieferung von hochmodernen Stinger-Raketen an die Mudschaheddin durch die CIA die Luftüberlegenheit über das Land. Die sowjetische Führung gelangte zu der Einsicht, dass der Krieg nicht zu gewinnen war und zog auf Anweisung Gorbatschows ihre Truppen zwischen dem 15. Mai 1988 und 15. Februar 1989 ab.

Die Linksregierung hielt sich noch drei Jahre gegen den hochgerüsteten Feind. Am 25. April 1992 wurde Kabul jedoch kampflos an die Mudschaheddin übergeben und in sechs Einflussbereiche aufgeteilt, deren Grenzen vermint waren. Die Mudschaheddin übernahmen in den folgenden Tagen auch alle übrigen Städte und Garnisonen in der Umgebung. Die verschiedenen Mudschaheddin-Gruppierungen begannen jedoch sofort nach der Eroberung Kabuls, sich gegenseitig zu bekämpfen. Es entbrannte ein weiterer Bürgerkrieg. Aus den folgenden Auseinandersetzungen, die nur noch auf geringes Interesse im Westen stießen, gingen schließlich die fundamentalistischen Taliban als Sieger hervor und errichteten einen islamistischen Gottesstaat.

Für die, die englischsprachige Texte lesen mögen, sei als Lesetip " The CIA's Intervention in Afghanistan. Interview with Zbigniew Brzezinski,President Jimmy Carter's National Security Adviser" also einem der Hauptverantwortlichen empfohlen:  http://www.globalresearch.ca/articles/BRZ110A.html

echt

schwieriges thema 17.03.2010 - 12:42
rassismus ungleich religionskritik
religionskritik ungleich rassismus

es ist leider sehr schwierig den islam als religion zu kritisieren. wenn ich was gegen das christentum sage stimmen mir sogar viele deutsche zu, aber wenn ich was gegen den islam sage stellen sogar manche atheisten mich als rassist dar.
mit dem judentum ist es seit der schoa genauso. man darf das judentum nicht kritisieren, weil ja damals über 5mio juden ermordet wurden.

religionskritik richtet sich gegen die religiösen institutionen und gegen den glauben aber NICHT gegen die menschen.

der islam darf nicht kritisiert werden, da die faschos das ja auch tun. mir kommt es vor als ob viele leute einfach genau das gegenteil machen als die nazis.
nazis sind gegen juden. muss ich deswegen jude sein oder israel-flaggen auf antifa-demos tragen obwohl der staat israel schon viele unschuldige menschen ermordet hat?
nazis sind gegen islamisierung. muss ich deswegen jeden moscheebau fördern und verteidigen, obwohl die religion homophob und frauenfeindlich ist?

religionskritik musste schon immer vorsichtig geäußert werden, aber in den letzten jahren wird man selbst von ungläubigen menschen sofort beschimpft.

reale vs. irreale bedrohung

... 17.03.2010 - 12:54
Eine sehr wichtige Kritik am Vergleich zwischen "Islamophobie" (ein von Chomenei geprägter Kampfbegriff, den mensch meiner Meinung nach überhaupt nicht verwenden sollte) und Antisemitismus ist zudem, dass der Antisemitismus in all seinen Varianten auf völlig unbegründeten, verschwörungstheoretischen und irrealen Annahmen und Zuschreibungen beruht (die Juden - Weltverschwörung, die Juden zersetzen die Gesellschaften, die Juden stecken hinter was auch immer, die Juden sind von Natur aus raffgierig etc.). Demgegenüber beruht die Angst vor dem Islam (auch) auf faktischen und nur allzu realen Bedrohungen durch den militanten Islamismus/politischen Islam, der die Welt mit Terror und Hass überflutet. Die Anst vor dem Islam und der Antisemitismus müssen daher in völlig verschiedenen Kategorien angesehen und analysiert werden, wodurch ein direkter Vergleich von Grund auf absurd ist.

Zbigniew Kazimierz Brzeziński

.... 17.03.2010 - 13:02
außenpolitischer Berater des US-Präsidenten Barack Obama

Bild: Zbigniew Brzezinski with Osama bin Laden, 1979

Wen kümmert ein solches Buch

Ariane 17.03.2010 - 13:05
Wenn zwei Antisemiten sich zusammentun, um Islamophobie als neuen Antisemitismus zu brandmarken, was soll denn dabei rauskommen?
Sabine Schiffer ist als antisemitische Verschwörungstheoretikerin weithin bekannt. Ein solches Buch, in einem Kleinstverlag herausgegeben, von Leuten, die ganz tolle Institute gründen, weil keine Universität was mit ihnen anfangen kann, muss man nicht lesen.

Zur Debatte: Das grundsätzliche Problem, das Leute, wie Benz, die so einen gleichsetzenden Vergleich vollziehen, nicht sehen wollen besteht darin, dass sich der Antisemit gegen Juden richtet, weil er in ihnen die Herrscher der Welt sieht, die die alle Fäden ziehen. Im Muslim sieht der Rassist aber nur den Sozialschmarotzer, den er durchfüttern muss. Islamphobie und Antisemitismus sind also diametral entgegengesetzt. Ersteres ist der Hass auf die Schwachen, auf die Verdammten dieser Erde, letzteres der Hass auf imaginierten Herrscher der Welt. Wenn man diesen Punkt beachtet, dann verbietet sich eine Gleichsetzung oder ein Vergleich, weil es genau entgegengesetzte Punkte sind. Dass sich in jedem Hass auf "Andere" immer auch ähnliche Muster finden lassen ist kein Gegenargument, sondern banal.

Für eine radikale Linke ist die Antwort eigentlich einfach. Sie muss Religion in welcher Variation sie auch immer auftritt hemmungslos und radikal kritisieren. Eine radikale Linke ist also antiislamisch, antichristlich oder auch antihinduistisch oder sie ist nicht radikal. Das mögen die Theologiestudentinnen aus einer Baden-Württemberger-Attac Gruppe jetzt ganz schlimm finden, aber das unterscheidet eben radikale Linke von ihnen.
An dieser religionskritischen Haltung ändert sich auch nichts, nur weil Rassisten sich der Islamkritik bedienen. Als wenn man seine politische Haltung an der Haltung von Nazis ausrichten sollte. Es gilt dies allerdings mitzudenken, sich also eindeutig und genau zu äußern.

@ariane

Chalka 17.03.2010 - 14:36
He, Ariane, du schreibst sehr kraftvoll und selbstbewußt: "Für eine radikale Linke ist die Antwort eigentlich einfach. Sie muss Religion in welcher Variation sie auch immer auftritt hemmungslos und radikal kritisieren. Eine radikale Linke ist also antiislamisch, antichristlich oder auch antihinduistisch oder sie ist nicht radikal."

Muß sie dann nicht auch "antijüdisch" sein? Und wenn wir (wofür es gute Gründe gibt, weil die Nähe des "antijüdisch"-Seins zum Antisemitismus nunmal besteht) als radikale Linke nicht "antijüdisch" sein wollen - sollten wir dann nicht kurz reflektieren, ob es aus den gleichen Gründen auch Sinn machen kann, nicht "antiislamisch" zu sein, solange damit stupide Stereotypen bedient werden?

Im übrigen irrst du, wenn du behauptest, daß "der Moslem" nur als der "Sozialschmarotzer" wahrgenommen wird. Er wird auch als der Ölbaron wahrgenommen, der "uns" erpreßt. So, wie übrigens historisch (Ost-)Juden eben sowohl als sozialschmarotzende Habenichte wie auch als Multimillionäre stigmatisiert und verhaßt gemacht wurden.

Die Antwort ist eben nicht einfach, auch nicht, wenn man sich als brave Antideutsche durch manchen Sekundartext gequält hat.

:-)

Keien Lügen bitte!

Antifa 17.03.2010 - 14:56
"Eine sehr wichtige Kritik am Vergleich zwischen "Islamophobie" und Antisemitismus ist zudem, dass der Antisemitismus in all seinen Varianten auf völlig unbegründeten, verschwörungstheoretischen und irrealen Annahmen und Zuschreibungen beruht (die Juden - Weltverschwörung, die Juden zersetzen die Gesellschaften, die Juden stecken hinter was auch immer, die Juden sind von Natur aus raffgierig etc.). Demgegenüber beruht die Angst vor dem Islam (auch) auf faktischen und nur allzu realen Bedrohungen durch den militanten Islamismus/politischen Islam, der die Welt mit Terror und Hass überflutet."

Hierbei liegst du falsch, denn es ist gerade die Gemeinsamkeit zwischen dem Antisemitismus und dem gegenwärtigen Antiislamismus. Auch der Antiislamismus beruht hauptsächlich auf Verschwörungstheorien und Muslimen zugeschriebenen Irrealitäten. Wilders, Ulfkotte und Co. gehen mit der muslimischen Weltverschwörung hausieren. Nach ihnen gebe es einen weltweiten Plan der Muslime, die Weltherrschaft zu erlangen.

Dass du diesen Unterschied negierst und sogar behauptest, dass der Islam die Welt mit Terror überflutet, zeigt doch nur, wie erfolgreich diese abstruse - und im strukturellen Kern antisemitische - Verschwörungstheorie ist. In den letzten zehn Jahren wurden weit aus mehr Menschen durch christliche Terroristen umgebracht, als durch muslimische. Beiden gemeinsam ist, dass die Opfer hauptsächlich Muslime sind. (Aber vielleicht zählen Vereinigungen wie Blackwater, deren Angehörigen sich einen Spaß draus machen, aus fahrenden Autos wahllos (muslimische) Fußgänger zu erschießen, für die nicht zu Terroristen?)

Wenn du dir die Terrorismus-Studien von Interpol anschaust, dann wirst du sehen, dass islamistischer Terror praktische keine Rolle spielt - aber in den Medien wird das so hochgespielt, dass viele an die jüdisch-bolschewistische äh ich meine muslimische Weltverschwörung glauben.

Mal ein Zitat aus Europols Broschüre zum Jahr 2006:

"Eleven Member States were targeted by 498terrorist attacks in 2006. During October-
December 2005, 51 terrorist attacks were carried out in the EU. Despite the high number of
terrorist attacks, the vast majority of them resulted only in material damage and were not
intended to kill. There were no successful Islamist terrorist attacks in the EU in 2006."

500 Anschläge und nicht einer von Muslimen begannen!!!!

In den Folgejahren sah es nicht anders aus (Broschüren kann man hier anschauen:
 http://www.europol.europa.eu/index.asp?page=publications&language= )

Die Frage wäre nur, warum du ausgerechnet die wahrscheinlich wichtigste Gemeinsamkeit zwischen dem Antisemitismus und dem gegenwärtigen Antiislamismus leugnest und selbst hier antiislamische Hetze mit der von dir unbewiesenen Behauptung betreibst, die Welt werde von Terror und Hass durch die "nur allzu reale Bedrohung" des (politischen) Islam überflutet.

war klar

das 17.03.2010 - 15:36
sowas kommen würde

"dass der Antisemitismus in all seinen Varianten auf völlig unbegründeten, verschwörungstheoretischen und irrealen Annahmen und Zuschreibungen beruht (die Juden - Weltverschwörung, die Juden zersetzen die Gesellschaften, die Juden stecken hinter was auch immer, die Juden sind von Natur aus raffgierig etc.). Demgegenüber beruht die Angst vor dem Islam (auch) auf faktischen und nur allzu realen Bedrohungen durch den militanten Islamismus/politischen Islam, der die Welt mit Terror und Hass überflutet. Die Anst vor dem Islam und der Antisemitismus müssen daher in völlig verschiedenen Kategorien angesehen und analysiert werden, wodurch ein direkter Vergleich von Grund auf absurd ist. "

"der die welt mit hass und terror überflutet"ist das beste beispiel dafür wie die vorurteile die dem antisemitsmus zugrunde liegen verwendet werden um eine ganze religiongruppe unterschiedslos zu diffamieren.es sind die selben mechanismen die die nazis benutzten um ihren hass gegen die juden in die bevölkerung zu tragen, die die antideutschen benutzen um eine rechtfertigung für ihre ausrottungphantsien zu haben.
liebermann will alle palestineser und israelische muslime im roten meer ersäufen
wertmüller will gleich alle muslime töten.
zitat"tötet sie alle denn sie wollen moslems sein"
dieser satz enstammt der göbbelschen propaganda und bezog sich auf zum judentum konvertierte deutsche"tötet sie alle denn sie wollen juden sein"


"völlig unbegründet,raffgierig"sag das dem vizepräsidenten der grade in israel so vorgeführt wurde.50000 tausend neue wohnungen ausschließlich für juden sollen in den nächsten jahren im westjordanland gebaut werden.für israelische araber ist der zutritt verboten.

begründet ist die angst vor dem handeln der iranischen regierung ihr streben nach atomwaffen und ihr aggresives auftreten gegeüber dem israelischen staat an sich,legen die lunte an ein pulverfass welches wenn es den explodiert sich nicht mehr bändigen läßt und unverhersehbare konsequenzen für die ganze welt haben wird,doch steh die iranische regierung nicht stellvertretend für den islam
argumnete hin argumente her
die meisten hier sehen ja die realitäten und wissen sehr wohl zwischen der kritik an einer regierung und ihren handeln und antisemitismus/islamphobie zu unterscheiden.




Lebt mal schön weiter in euren Büchern!

Reales Leben 17.03.2010 - 17:10
Habt ihr schonmal festgestellt, dass die welt nicht nur aus schwarz und weiß besteht?

Wer verallgemeinert, stellt sich mit den Nazis auf eine stufe, egal ob er/sie von Juden, Moslems, Schwarzen, Gelben, Männern, Frauen, Homos, Heteros, Tauchern oder Fahrradfahrern spricht.

Arschlöcher gibt es überall, ja, stellt euch vor, der Westerwelle ist schwul UND ein arschloch! Einer meiner Kommilitonen ist ein Jude UND ein militaristisches Arschloch!

Wer daraus jetzt folgert, dass deswegen alle Schwulen FDPler sind und alle Juden Militaristen, der ist nicht ganz sauber in der birne.

@Chalka

Ariane 17.03.2010 - 17:29
>>> He, Ariane, du schreibst sehr kraftvoll und selbstbewußt: "Für eine radikale Linke ist die Antwort eigentlich einfach. Sie muss Religion in welcher Variation sie auch immer auftritt hemmungslos und radikal kritisieren. Eine radikale Linke ist also antiislamisch, antichristlich oder auch antihinduistisch oder sie ist nicht radikal."

Muß sie dann nicht auch "antijüdisch" sein? Und wenn wir (wofür es gute Gründe gibt, weil die Nähe des "antijüdisch"-Seins zum Antisemitismus nunmal besteht) als radikale Linke nicht "antijüdisch" sein wollen - sollten wir dann nicht kurz reflektieren, ob es aus den gleichen Gründen auch Sinn machen kann, nicht "antiislamisch" zu sein, solange damit stupide Stereotypen bedient werden? >> Im übrigen irrst du, wenn du behauptest, daß "der Moslem" nur als der "Sozialschmarotzer" wahrgenommen wird. Er wird auch als der Ölbaron wahrgenommen, der "uns" erpreßt. So, wie übrigens historisch (Ost-)Juden eben sowohl als sozialschmarotzende Habenichte wie auch als Multimillionäre stigmatisiert und verhaßt gemacht wurden. >> Die Antwort ist eben nicht einfach, auch nicht, wenn man sich als brave Antideutsche durch manchen Sekundartext gequält hat. <<<

Und die Primärtexte erst, wow, das war ein Act. Kannst dir gar nicht vorstellen. Ich hab das allerdings gemacht ohne Antideutsche zu sein. Ja, es reicht Kommunistin zu sein, um gegen Religion zu sein.

Linke und die Juden

bodo 17.03.2010 - 17:38
Nach den Anschlägen von 9/11 waren es mit zuallererst Linke Quellen und deren Vertreter die von "Tanzenden Juden" auf den Dächern NY,s berichteten.
Das hat sich bis heute kaum verändert und jeder der in der Forenlandschaft unterwegs ist wird dies bestätigen können.

Linke Islamfreunde

Moos Lehm 17.03.2010 - 20:57
Die Linken die derzeit gegen Islamophobie wettern und unter diesem Vorzeichen ne neue Rassismuskampagne führen, übersehen einen wichtigen Aspekt. Sie unterstützen nicht die moderaten Moslems, sondern die Fundametalisten, die hier ausprobieren wollen, wie weit sie mit der Einführung einer Parallelgesellschaft gehen können. Ist das zuviel Wahrheit? Darf man das hier sagen?

@Moos Lehm

robert spencer 17.03.2010 - 23:28
"Die Linken die derzeit gegen Islamophobie wettern und unter diesem Vorzeichen ne neue Rassismuskampagne führen, übersehen einen wichtigen Aspekt. Sie unterstützen nicht die moderaten Moslems, sondern die Fundametalisten, die hier ausprobieren wollen, wie weit sie mit der Einführung einer Parallelgesellschaft gehen können."

du übersiehst dabei etwas.
1. Du bist es anscheinend, der bestimmt, was Moslems denken und was man unter Islam zu verstehen hat. Wenn es Moslems noch nicht mal mit 5 Rechtsschulen und weiteren schiitischen und charidjitischen Konfessionen nicht hinkriegen, wie willst du das also machen.
2. Bist du es, der die Position der Islamisten als "authentischen Islam" bestätigt.
3. Kommst du nicht darüber hinaus, Menschen willkürlich nach deinen Gesichtspunkten in Gruppen zu teilen und daraus ihre Feindschaft zu erklären.
4. Bei dem Gebrauch der Ortsbezeichnung "hier" fällt auf, dass es dir anscheinend nichts ausmacht, wenn Islamisten in "ihren Heimatländern" die Sharia einführen.
5. Gibt es keine Parallelgesellschaft, da hier alle Menschen durch den kapitalistischen Zusammenhang von Produktion und Reproduktion bereits vergesellschaftet sind, zu einer Masse von Menschen, die um Jobs, die Höhe der Löhne und Konsummittel konkurrieren. Ob man dabei Allah, Gott oder Jahwe anheult, in Richtung Sonne oder Mekka betet, ist vollkommen unerheblich.

Wie Absurd sei deiner Argument.....

gegen alle faschismus , imperialismus ,...... 18.03.2010 - 00:02
-Der Vergleich zwischen Antisemitismus und Islamophobie setzt die genaue Analyse der beiden Phänomene voraus. Eine solche Analyse fehlt hier jedoch. So wird für den Antisemitismus auf eine Rassismus-Definition des Brockhaus-Lexikon von 1992 zurückgegriffen (vgl. S. 18-19), ohne überhaupt zu versuchen, die wissenschaftliche Debatte um Antisemitismus sinnvoll einzubeziehen. Die Absurdität, das komplexe Phänomen des Antisemitismus durch einen Lexikon-Eintrag über Rassismus definieren zu wollen

Besser ist deiner Definition über Antisemitismus und Islamophobie.....

-das komplexe Phänomen des Antisemitismus durch einen Lexikon-Eintrag über Rassismus definieren zu wollen

und wiesso einfacher ist das Islamophobie Phänomen...

Wie in Deutchland wo vermutet linker ,Rechte Konservative , CDU politeker wie eineger SPD und Anhänger ,NPD ,.... die haben gleißen meinung über das Islam .

-So etwa schreiben die Autoren, man könne nicht von Antisemitismus sprechen, wenn das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird

Seit wann gleiße ist antizionismus und Antisemitismus ?

- Es wird behauptet, die Taliban wäre als „Speerspitze gegen die Sowjetunion“ (S. 76) aufgebaut worden

oder ist fals ?

Ich denke das du nicht betrachte als linker ,und wenn du betrachst ist als deutsche "linker" .Wie viele Leute wie du , denken das Universus drehen auf einer Teil von deutsche Gesichter .Auf ihrer Diskursen immer sind Opfer Erste und Zweite Klasse , egal ob wir über Antisemitismus und Islamophobie oder Opfer von nazisten sprechen , sind einiger die mehr Opfer sind ,und die rest der Welt musste wie euch denken sonder ihr ihnen als Antisemiten betrachten .
Das Gleis Entschuldigung die euch geben auf Israel staat terrorismus
 http://www.challenge-mag.com/en/article__261 oder die Medien über Marwa fall
 http://www.wsws.org/de/2009/nov2009/marw-n12.shtml
Ihr seid als "linker" und antirassistischen bekleidet aber Wahrheit nur Verteidiger eine Ideologie , das Zionismus .

........

bodo 18.03.2010 - 00:43
Nazis haben ein Problem mit Muslimen in Deutschland.
Mit Islamismus dagegen können sie sich ganz gut identifizieren.
Hat schon seinen Grund das der Iranische Staatschef u.a.Deutsche Nazis zu seiner Holocaustkonferenz einlud.