Hamburg: Demo wegen Tod in Abschiebehaft

Montgomery 10.03.2010 13:46 Themen: Antifa Antirassismus Repression Soziale Kämpfe
Trotz Kälte und kurzfristiger Mobilisierung haben gestern rund 800 Menschen im Hamburger Schanzenviertel anlässlich des Todes des 17-jährigen David in Abschiebehaft ( http://de.indymedia.org/2010/03/275377.shtml) gegen die inhumane Flüchtlingspolitik in Hamburg und Deutschland protestiert.
Der Tod des 17-jährigen Georgiers wurde als gröbster Fall von Verletzung der Fürsorgepflicht in den letzten Jahren bezeichnet. Er saß in Abschiebehaft, da er von Polizisten in Hamburg ohne Aufenthaltsgenehmigung aufgegriffen wurde und sollte nach Polen abgeschoben werden, da er dort einen Asylantrag gestellt hat. Der Jugendliche befand sich seit Wochen im Hungerstreik.
Die Redner und Rednerinnen auf der Demo stellten klar, dass ein Tod hinter Gittern niemals ein Freitod ist. Gefordert wurde eine Abschaffung der Abschiebehaft, möglichst für alle, aber wenigstens für Kinder und Jugendliche. Auch die "Residenzpflicht" und das "Asylbewerberleistungsgesetz" wurden scharf kritisiert. Es sprach unter anderem der Bürgerschaftsabgeordnete Mehmet Yildiz (Die Linke.).
Die Demo zog vom Bahnhof Sternschanze zum Knast am Holstenglacis. Bis auf die üblichen Provokationen, z.B. in Form von aufgefahrenen Wasserwerfern, gab es keinerlei Zwischenfälle mit der Staatsgewalt.
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Ergänzungen

Zahlen

mensch 11.03.2010 - 15:42
Leidiges Thema: Die Bullen sprechen von 450, ich halte die 800 für realisitisch. Außer der PdL gabs noch Redebeiträge von den OrganisatorInnen der Demo Flüchtlingsrat und Avanti.

einer von vielen...

Harburger 11.03.2010 - 16:00
Am 20.01.2010 wählte Wadims K. nach 23 Jahren staatlicher Repression den Freitod.

Als Kind kam er mit seiner Familie nach Deutschland, in der Hoffnung nach einem besseren Leben.

Als Jugendlicher wurde er alleine rausgeworfen, wie ein Stück Scheiße.
Er wurde in ein Land gebracht, das Ihn nicht akzeptierte, dessen Sprache er nicht sprach.

Notgedrungen akzeptierte er sein Schicksal und lebte nun in Lettland.
Die Wirtschaftskrise kam, und er verlor seinen Job, jede Perspektive.
So zog es ihn von Land zu Land, so wurde er nach 3 Monaten von Land zu Land rausgeworfen.

Vor knapp nem halben jahr entschied er sich nach Hamburg zurückzukehren.
Er lebte bei seiner Familie und seinen Freunden, doch konnten sie ihm nicht den Halt geben, der er gebraucht hatte.
Er wusste um die Ausweglosigkeit seiner Existenz, hier wollte man ihn nicht haben, würde ihn in den Knast packen
und ihn dann abschieben, sobald man ihn erwischt hätte. Und woanders, da wollte man ihn erst recht nicht haben, den "Staatenlosen".
So kostete er die letzten Monate seines Lebens voll aus, und entschied sich seine Suche nach einem Platz, wo man ihn haben will zu
beenden. Er legte sich auf die Bahngleise zwischen Harburg & Wilhelmsburg und wartete auf die Bahn...

Der Staat mordet, wieder und wieder...
heute, wie schon immer...


Ruhe in Frieden Wadim !
Ruhe in Frieden David !
Ruhet in Frieden Opfer staatlicher Repression !


Erneut Selbstmord in Abschiebeknast

ASF 13.03.2010 - 12:53
Hamburg: Jugendlicher Flüchtling erhängt sich aus Angst vor Rückführung

Das Abschiebesysten der BRD hat am Sonntag erneut einen Jugendlichen das Leben gekostet. Aus Angst vor seiner drohenden Rückführung erhängte sich der erst 17jährige David M. im Zentralkrankenhaus der Untersuchungshaftanstalt Hamburg, wo er seit dem 25.Februar inhaftiert war. Der offenbar aus Georgien stammende Jugendliche war bereits am 7. Februar von der Hamburger Polizei aufgegriffen und festgenommen worden. Bereits seit seiner Inhaftierung in der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand am 9.Februar hatte der Minderjährige die Nahrungsaufnahme verweigert.

»Alle Kinderschutzmechanismen haben in Hamburg versagt.« Das habe einem jungen Menschen das Leben gekostet, reagierte der Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e.V. Die Organisation forderte den »schwarz-grünen« Senat auf, den Tod des Jugendlichen »lückenlos aufzudecken und nicht nur personelle Konsequenzen zu ziehen«. Für Dienstag abend kündigten verschiedene Flüchtlingsorganisationen einen Protestzug durch die Hansestadt an.

Frank Gockel, Vorsitzender des Vereins »Hilfe für Menschen in Abschiebehaft« warf der Polizei vor, sich nicht an geltende Gesetze gehalten zu haben. M. sei in Abschiebehaft genommen worden, obwohl die Beamten verpflichtet seien, minderjährige Flüchtlinge dem Jugendamt zu übergeben. Gegenünber junge Welt wies Gockel am Dienstag drarauf hin, daß auch in Europas größtem Abschiebeknast im nordrhein-westfälischen Büren immer wieder Minderjährige interniert würden. Der Verein geht von etwa 20 bis 40 inhaftierten Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren pro Jahr allein in der dortigen JVA aus. Gockel forderte Politik und Justiz auf, endlich die UN-Kinderrechtskonvention vorbehaltlos anzuerkennen. Diese verbietet die Abschiebehaft für Kinder und Jugendliche.


www.gegenabschiebehaft.de

 http://asf.kostenloses-forum.be/asf-beitrag1930.html

BITTE UNTERSTÜTZT DAS ANTIFASCHISTISCHE SOZIALE FORUM MIT EUREM VOTING!! ( ALLE 3 STUNDEN MÖGLICH )

 http://www.besucher-award.de/index.php?cid=13

Zum Stand der politischen Auseinandersetzung

Freies Sender Kombinat 14.03.2010 - 18:20
Radiosendung mit Demonachbetrachtung und O-Tönen daraus
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=32737

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Lügner — HAMBURGER

Lügen — KÄSEBURGER

ALTER?? — -

Und ausserdem... — Rosa