Bundesweiter Iransoli-Aktionstag am 8. März

Antifa T 02.03.2010 11:01 Themen: Antifa Gender
Der Aufstand gegen das fundamentalistische Regime im Iran geht - trotz massiver Repression - weiter. Da in den nächsten Wochen mit einer weiteren Eskalation im Iran zu rechnen ist, wird für den 8. März (Weltfrauentag) zu einem 2. bundesweiten Iransoli-Aktionstag mobilisiert.Infos/ Termine/ Texte

Inhaltsverzeichnis

Situation im Iran
Aktionstag 8. März
Gelaufene Soliaktionen
Techniks und Materialien
Interessante Artikel zum Thema

>> Situation im Iran <<

Teheran, 2009/2010. Was asoziieren wir mit diesen Schlagwörtern? In erster Linie wahrscheinlich Massendemonstrationen, brennende Barrikaden, Straßenschlachten. Und eine Generation, die aufgewacht ist.

Der putschartige Wahlbetrug zugunsten des erzkonservativen Islamismus-Fanatikers Mahmood Ahmadinedschad am 12. Juni 2009 brachte ein Fass, welches sich seit 30 Jahren IRI mit Frust, Verzweiflung und Wut über die wachsenden Missstände (allen voran im wirtschaftlichen und sozialen Bereich) im Iran füllt, zum Überlaufen. Insbesondere die junge Generation formiert sich zur „grünen Bewegung“ und bringt den Thron der Islamischen Republik ordentlich zum Wackeln.

Sämtliche Aktionstage über die mittlerweile 9 Monate hinweg verteilt nutzte die Freiheitsbewegung, um ihrem Protest auf den Straßen – mal mehr, mal weniger – Ausdruck zu verleihen. Früh positionierten sich die Hardliner der Führungsriege unversöhnlich und kompromisslos gegenüber der Bewegung, allerdings brachen auch dort Unruhen aus; sämtliche prominente Ayatollahs distanzierten sich vom repressiven Vorgehen ihres Staates und erlitten ihrerseits Schikanen. Patrouillierende Paramilitärs sind zum Alltag geworden; Schlagstock, Pfefferdosenspray und Tränengasgranaten sowie Schusswaffen kommen tagtäglich zum Einsatz wie Messer und Gabel; Zensur, Verfolgung, brutale Übergriffe mobiler (teils ziviler) Bassidji-Einheiten und Pasdarans, Folter, Vergewaltigung, Hinrichtung, Mord gehören zur Tagespolitik. Erschreckend, aber bei genauem Betrachten der IRI wenig überraschend ist die Bilanz der polizeistaatlichen Antwort auf diese Protestbewegung: Unzählbare Verletzte, Mehrere Tausend Festgenommene und Zig Tote.

Doch die Bewegung lässt sich nicht unterkriegen und geht weiterhin ihren Weg. Mit dabei ein Politisierungsprozess, der deutlich zu hören und zu sehen ist:

Anfangs handelte es sich bei den Parolen um vorsichtige Beschwerden gegen den Wahlbetrug. Mittlerweile schreien aufgebrachte DemonstrantInnen „Tod [dem Revolutionsführer] Khamenei“ und „Freiheit für alle politischen Gefangenen“. Dort, wo anfangs noch harmlose Kundgebungen abgehalten wurden, toben jetzt erbitterte Straßenschlachten in völlig ruinierten Stadtteilen; ein Exempel markiert der Aschura-Tag am 27.12.2009; dort setzte sich die Bewegung zum ersten Mal im größeren Stile zur Wehr und zeigte erhöhte Militanz gegen einen von Anfang an gnadenlosen Repressionsapparat der Mullah-Diktatur.

Indes bleibt es besonders wieder seit Februar heiß in ihrer Führungsetage. Ahmadinedschads erzkonservatives Lager befindet sich in einem unversöhnlichen Spaltungsprozess; somit erleidet das System nicht nur einen, sondern gleich mehrere tiefe Risse im Establishment. Im Rahmen der Machtspielchen und des Kräftemessens wurden vor wenigen Tagen mehrere politische Gefangene freigelassen und der Polizei- und Sepahchef von Teheran abgesetzt. Diese IRI ist dabei, sich von innen zu zerfressen.

Der letzte, groß geplante Straßen-Coup der Bewegung am 11.02.2010 (Jahrestag der „Islamischen Revolution“) blieb aufgrund von selten da gewesenen Vorsichtsmaßnahmen seitens des Regimes aus. Nichtsdestotrotz lauert, regeneriert sich die Bewegung und wird sich mit Sicherheit zurückmelden; vorrausichtlich in der Nacht zum 17.03.2010 (Neujahr nach persischem Kalender) – traditionell ein Tag, an dem Teheran durch Böllerspielchen  brennt und die Sicherheitskräfte viel zu tun haben.

>> Bundesweiter Aktionstag 8. März <<

Aufruf

Gegen religiösen Fundamentalismus, Sexismus und Homophobie – Nieder mit dem islamistischen Regime im Iran! Solidarität mit den iranischen Feministinnen!

Aufruf zum 2. bundesweiten Iransoli-Aktionstag am Weltfrauentag, 8. März 2010.

2) Geplante Aktionen

* Köln: Kundgebung - 18h Kalker Hauptstraße/Ecke Hollweghstr. (Nähe Kalk Kapelle), Köln.

Keine deutschen Geschäfte mit der iranischen Diktatur: „Deutz AG“ raus aus dem Iran!

Abschlusskundgebung des Aktionstags in Köln:

Die BRD ist einer der wichtigsten Handelspartner der iranischen Diktatur. Etwa zwei Drittel der Industrie der Islamischen Republik „stützen sich auf Maschinen und Anlagen deutschen Ursprungs“, konstatierte im Februar 2006 der Präsident der „Deutsch-iranischen Industrie- und Handelskammer“.

Eine dieser Firmen ist die „Deutz AG“. Sie liefert nach eigenen Angaben „Dieselmotoren von 4 bis 440 KW“. Nun ist es nicht nur interessant, wofür diese Motoren im Iran eingesetzt werden. Aufträge und Geschäfte dieser Art werden im Iran nicht mit Privatleuten, sondern mit der pasdaran-eigenen Unternehmensgruppe „Ghorb“ getätigt. Es ist davon auszugehen, dass jedes größere Geschäft im industriellen Bereich direkt mit einer Regime-firma abgewickelt wird. Es muss als nicht gleich Waffentechnik sein: in einem Land, in dem die Paramilitärs die führende Wirtschaftsmacht sind, gibt es keinen „neutralen“ oder „harmlosen“ Handel mit Industriegütern.

Wenn das deutsche Kapital einer der wichtigsten Handelspartner der sexistischen Diktatur im Iran ist, dann gilt unser Kampf dem deutschen Kapital und unsere Solidarität den für Freiheit und Gleichberechtigung kämpfenden iranischen Frauen.

Gegen religiösen Fundamentalismus, Sexismus und Homophobie – Nieder mit der islamischen Republik Iran!

Veranstalter_in: antifa teheran/köln

Veranstaltungshinweis in Köln:

Infocafé, Sonntag 07. März, 17h
Naturfreundehaus Köln-Kalk, Kapellenstr 9a

Mit Inputreferaten von Shirin Perder und Mojdeh Noorzad.
Film „Die Befreiungsbewegung der iranischen Frauen im Jahre Null“ Frankreich/Iran 1979, 12min.

* Frankfurt: Demo - / 17 Uhr / Hauptwache Frankfurt

Am Weltfrauentag demonstrieren Menschen weltweit für die Gleichberechtigung der Geschlechter und gegen sexistische Unterdrückung – und auch wir wollen den 8. März in diesem Sinne nutzen.

Denn trotz des Jahrzehntelangen Kampfes für Gleichberechtigung werden Frauen[1], Homosexuelle und Menschen, die sich keiner geschlechtlichen Identität unterordnen wollen, auch hierzulande immer wieder Opfer von sexistischer Gewalt und verschiedenster Diskriminierungen. Grundsätzlich sind Geschlechter mitsamt ihren Rollen und Möglichkeiten weitgehend festgelegt – jenseits davon ist Anerkennung schwierig und Herabwürdigung wahrscheinlich. Darüber hinaus sind reaktionäre fundamentalistische Bewegungen weltweit auf dem Vormarsch, die solche Verhältnisse noch erheblich verschärfen und emanzipatorische Errungenschaften zurückweisen.

Ein zentrales Beispiel für die praktische Gefahr, die von religiös-fundamentalistischen Bewegungen ausgeht, ist das autoritäre und antisemitische Regime im Iran. Dort werden Frauen per Gesetz zur Verschleierung gezwungen. Überhaupt sind sie den Männern auf der Grundlage angeblich „heiliger Gesetze“ (der Scharia) untergeordnet; auf Ehebruch und Homosexualität steht die Todesstrafe per Steinigung oder Galgen. Auch gegen die Opposition von Arbeiter_Innenn und Student_Innen geht das Regime mit äußerster Brutalität vor: Vergewaltigungen, Folter und Hinrichtungen sind in den iranischen Gefängnissen an der Tagesordnung. Deshalb wollen wir den 8. März nutzen um unsere Solidarität mit der iranischen Opposition auszudrücken, die in letzter Zeit die dortige Diktatur der Geschlechterapartheid ins Wanken gebracht hat.

Praktische Solidarität muss hier heißen, insbesondere gegen die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Deutschland vorzugehen, die dort das fundamentalistische Regime stützen. Migrant_Innen brauchen ein bedingungsloses und unbefristetes Bleiberecht. Die islamische Republik Iran sollte wegen der dort herrschenden Geschlechterapartheid heute weltweit genauso isoliert werden, wie damals das rassistische Apartheidsregime in Südafrika.

Unser Ziel ist eine emanzipatorische Gesellschaft jenseits von allen Herrschaftsverhältnissen wie Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und religiösem Fundamentalismus. Das bedeutet auch: Religionen dürfen – bei all ihrer Verschiedenheit – der Gesellschaft keinen Stempel aufdrücken. Denn sie sind und bleiben im Kapitalismus stets nur der schlechte, ideologische Ersatz für eine menschliche Einrichtung der Welt, die schon so lange möglich und nötig wäre.

Gegen jede Geschlechterapartheid! Nieder mit dem iranischen Regime!

Für eine radikale Säkularisierung der Gesellschaft!

* Göttingen: Kundgebung 17 Uhr | Gänseliesel

Aufruf zum Antifa - Teheran - Aktionstag:

Wir wollen hiermit im Rahmen des bundesweiten Antifa-Teheran-Aktionstages dazu aufrufen, am Internationalen Frauenkampftag dem 8.März 2010  Solidarität mit den protestierenden IranerInnen zu üben und sie in ihrem Widerstand gegen das islamistische Regime im Iran zu unterstützen. Der Wunsch nach (bürgerlichen) Freiheiten  und die Abschaffung religiös fundamentalistisch geprägter Gängelungen und Unterdrückungsmechanismen etc. sind Forderungen, die auf die iranische Gesellschaft bezogen aus unserer Sicht notwendiger Bestandteil auf dem Weg zur Emanzipation sind. Jedoch stellt sich die Frage, ob nicht dieser bürgerliche Entwicklungsprozess zu Gunsten einer emanzipatorischen und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten Gesellschaftsformation in den Hintergrund treten kann. Dochwie heißt es so schön „Geschichte wird gemacht“ und die Proteste im Iran könnten ein Anfang sein. Der ganze Aufruf; Plakat

>> Gelaufene Soliaktionen <<

1) Aktionstag 12. August 2009

Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages haben am 12 . August über 1200 Menschen in zahlreichen deutschen Städten gegen die  Kollaboration deutscher Unternehmen mit dem islamistischen Regime im Iran protestiert. Kundgebungen und Demonstrationen fanden vor Gebäuden von Firmen statt, die mit ihren Geschäften das Regime im Iran direkt unterstützen, unter anderem vor Niederlassungen von Mercedes-Benz, Siemens unter anderen.

Proteste fanden statt in Köln, Berlin, Bremen, Göttingen, Hamburg und Frankfurt. Zu den Protesten hatten linke deutsche und iranische Gruppen aufgerufen.

Zum Übersichtsartikel

2) Blockade des iranischen Konsulats in FFM

+++ In den frühen morgen Stunden wurde das iranische Generalkonsulat in Frankfurt am Main für mehrere Stunden blockiert. +++ Konsulat öffnet erst 4 Stunden nach Beginn der Öffnungzeiten +++ Polizeigroßaufgebot +++ Konsulatsmitarbeiter fährt Demonstranten an +++ Rangeleien mit der Polizei und über 30 Ingewahrsamnahmen +++

Am 3. Februar blockierten mehr als 70 AktivistInnen Exil-Iranischer Gruppen und AntifaschistInnen gemeisam mehrere Stunden das iranische Generalkonsulat in Frankfurt am Main. Im Kontext der aktuellen Hinrichtungen von iranischen Regimefeinden, willkürlichen Verhaftungen im Iran und der praktizierten Folter an Häftlingen brachten die AktivistInnen ihre Solidarität mit der iranischen Freiheitsbewegung durch die Blockade des Generalkonsulats zum Ausdruck. Weiter...

>> Techniks und Materialien<<

Banner zum verlinken: http://www.no-racism.mobi/20M2010BL.gif

Aufruf zum ausdrucken: http://antifateheran.blogsport.de/images/iran_8maerz.PDF

Deutsche Firmen im Iran: http://antifateheran.blogsport.de/images/DeutscheFirmenimIran.doc

>> Interessante Artikel<<

Wildcat-Analyse zum Iran: http://wildcat-www.de/wildcat/85/w85_iran.htm

Oliver M. Piecha: Die Revolutionsfeierlichkeiten im Iran: http://jungle-world.com/artikel/2010/07/40362.html

Carl Melchers: Gespräch mit Schokufeh Montazeri über Repression und Protest: http://jungle-world.com/artikel/2010/07/40365.html

Unter dem allgemeinen Besten: Der iranische Präsident und seine institutionellen Verflechtungen
http://www.krisis.org/2009/unter-dem-allgemeinen-besten-der-iranische-praesident-und-seine-institutionellen-verflechtungen

Von der konservativen Restauration zum Massengrab – Nach der Wahl im Iran
http://www.krisis.org/2009/von-der-konservativen-restauration-zum-massengrab-nach-der-wahl-im-iran

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Ergänzungen

nicht nur in der BRD,

Entdinglichung 02.03.2010 - 13:29
auch in Lyon/Frankreich gibt es eine Aktion zum Thema:  http://iranenlutte.wordpress.com/2010/03/02/rassemblement-a-lyon-pour-la-journee-internationale-des-femmes/ ... Bilder von der Demo am 8.3. 1979 in Tehran gibt es hier:  http://iranenlutte.wordpress.com/2010/01/28/8-mars-1979-quand-les-femmes-faisaient-reculer-khomeini/

Marg Bar Jomhuriye Eslami!

Marburg: Infoveranstaltung / Zugtreffpunkt

... 02.03.2010 - 13:58
Infos zu dem bundesweiten Aktionstag mit VertreterInnen von Antifa Teheran im Antifa Cafe: Sonntag, 07. März ab 16.00 Uhr im Havanna8.

Treffpunkt für die gemeinsame Anreise zum Antifa Teheran Aktionstag am Marburger Hbf ist um 15.20 Uhr. Der Zug (RE) fährt um 15.35 Uhr los.

und am 7. März in London:

Entdinglichung 02.03.2010 - 14:34
 http://hopoi.org/?p=1050

If you are outraged by 31 years of anti-women Islamic laws against Iranian women!
If you are disgusted by 31 years religious oppression and repression!
If your heart is full of pain because of fallen heroines such as Neda and Taraneh!
If you hate the inequality and discrimination against women!
If you oppose patriarchy in any form!

Join Our March on March 7 2010 on the occasion of
the International Women’s Day to support the Iranian women’s struggle against the anti-women Islamic regime of Iran!

Date and Time: 7th March 2010 at Noon
Assembly: In front of the Embassy of Islamic Republic of Iran
16 Princes Gate, London SW7
Nearest Underground Station: South Kensington

Präsenz auf iranischen Blogs

AFA Teheran K 02.03.2010 - 16:15
 http://www.akhbar-rooz.com/article.jsp?essayId=27665

auch ein gut besuchter, im Iran viel gelesener und regimekritischer Blog macht auf das Infocafe am Vortag zum Aktionstag aufmerksam. weitere Berichte folgen.

Veranstaltung in Berlin

ARAB.ANTIFA.DE 02.03.2010 - 16:46
Politische Gefangene und Widerstand im Iran

Am internationalen Tag der politischen Gefangenen wollen wir uns mit staatlicher Repression und Widerstand in der islamischen Republik Iran beschäftigen. Nader Sadeh, ein iranischer Genosse im Exil, wird über die Erfahrungen der iranischen Linken mit Folter und Gefangenschaft unter dem Schah und später unter den Mullahs erzählen und auf die aktuelle Situation in und ausserhalb der Knäste eingehen.

Der Historiker Dr.Nick Brauns wird einen Blick auf die kurdische Befreiungsbewegung im Iran werfen. Immer öfter kommt es in den kurdischen Gebieten des Irans zu Gefechten zwischen Guerillaeinheiten und den iranischen Revolutionsgarden. Erst im Januar wurde ein iranischer Staatsanwalt der für mehrere Todesurteile gegen kurdische Aktivist_innen veranwortlich war, von der Guerilla erschossen.

18. März | 20 Uhr | Stadtteilladen "Zielona Gora" | Grünberger Str. 73

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin (ARAB) und des Kurdistan Solidaritätskomitees Berlin

bis zum Sturz! Kundgebungen in Münster

Antifa Linke Münster 02.03.2010 - 20:09
Marg Bar Jomhuriye Eslami!
Solidarität mit dem Widerstand im Iran!

Aus Anlass des internationalen Frauentages möchten wir unsere Solidarität mit den Kämpfen der Menschen im Iran gegen das dortige Regime auf die Straße tragen.
Seit über dreißig Jahren wird in der sog. Islamistischen Republik jedwedes Streben nach mehr individuellen Freiheiten auf blutige Art und Weise unterdrückt.
Durch das auf der Sharia basierende System geht vor allem für Frauen, die sich dem alltäglichen gegen sie gerichteten Tugendterror nicht mehr unterwerfen wollen, eine ständige Gefahr aus.
Aber auch religiöse Minderheiten wie die Bahai, KommunistInnen, Homosexuelle oder alle, die sich für eine Demokratisierung der iranischen Gesellschaft einsetzen, sind mit härtester Repression konfrontiert.

Gegen die unzumutbaren Zustände gibt es seit Bestehen des Regimes Widerstand.
Seit dem all zu offensichtlichen Wahlbetrug durch die islamistische Herrschaftsclique um Ajatollah Ali Chamenei und Ahmadinedschad ist es allerdings zu den bislang heftigsten Revolten gegen das verhasste System gekommen, die bis dato noch anhalten und zu einer enormen politischen Destabilisierung beigetragen haben.

Weiter so – bis zum Sturz!

Wir nehmen den 8. März und den Aktionstag der Antifa Theran zum Anlass, um uns mit der kämpferischen iranischen Frauenbewegung sowie mit allen anderen Kräften, die sich für eine Demokratisierung des Landes einsetzen, solidarisch zu erklären.

In Münster finden deshalb folgende Veranstaltungen statt:

Samstag, 6. März, 12 – 13 Uhr, Kundgebung vor dem Rathaus, am Prinzipalmarkt

Montag, 8. März, Kundgebung und Agit-Prop-Theater der Antifa Linken Münster, 17 Uhr, Stubengasse (Karstadt Sport)

Kundgebung in Bremen

8mars 02.03.2010 - 21:06
Kundgebung in Bremen der iranisch-afghanischen Frauenorganisation "8. März":

Die Befreiung der Frauen ist eine Befreiung der Gesellschaft!

Wir, die Frauen der Organisation „8.März“ in Bremen, starten am Weltfrauentag eine Protest Aktion. Diese Aktion richtet sich gegen die Islamische Republik Iran und den Imperialismus. Sie richtet sich gegen:

- sexuelle Unterdrückung
- Ungleichheiten der Geschlechter
- Gefangenschafft, Folter und Vergewaltigung

Mit dieser Aktion unterstützen wir den heldenhaften Widerstand der Frauen im Iran. Wir laden alle Menschen ein, die für Gleichberech-tigung und Freiheit stehen, an unserer Aktion teilzunehmen.

8. März 2010
15.00 – 17.00 Uhr
Marktplatz Bremen

8. März-Organisation (Iran-Afghanistan) – Bremen
 http://www.8mars.com,  8mars.br@gmail.com

Unterstützer/innen:
Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrant/innen
The Voice Refugee Forum

Iranische GewerkschaftlerInnen

willy 05.03.2010 - 01:09
05.03.2010 / Gewerkschaftliches
Weitgehend unbeachtet
Gewerkschafter von DGB, ver.di, IG Metall und GEW aus Südwestdeutschland setzen sich in einem Aufruf für die Freilassung des iranischen Gewerkschafters Mansour Ossanloo ein. Der Vorsitzende der Gewerkschaft des staatlichen Teheraner Busunternehmens wurde 2007 zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er sein Recht auf Vereinigungsfreiheit wahrgenommen hat. In der Haft war er Folterungen ausgesetzt. Auch Aktivisten der unabhängigen Zuckerarbeitergewerkschaft Dezful wurden mit der Begründung inhaftiert, sie würden die nationale Sicherheit gefährden.

Die staatlichen Angriffe verstärken sich, nachdem verschiedene oppositionelle iranische Gewerkschaften, darunter die Interessenvertreter der Busfahrer, der Zuckerarbeiter, aber auch von Elektrizitäts- und Metallarbeitern, mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit getreten sind. Dort fordern sie neben demokratischen Reformen wie dem Streikrecht auch eine Erhörung des Mindestlohns, die Zahlung ausstehender Löhne und die Rücknahme der von der iranischen Regierung geplanten Kürzungen von Subventionen bei Grundnahrungsmitteln.

Diese Ansätze einer neuen iranischen Arbeiterbewegung sind besonderen staatlichen Repressionen ausgesetzt. Deshalb bedarf es einer internationalen gewerkschaftlichen Solidaritätsbewegung zu ihrer Unterstützung. Der Aufruf der süddeutschen Gewerkschafter ist daher nur zu begrüßen. Hier wird der Fokus auf den von Anfang an extrem arbeiterfeindlichen Kurs der islamischen Republik Iran gelegt. Die Konzentration auf die gewerkschaftlich Solidarität hebt sich auch positiv ab von einer unreflektierten positiven Bezugnahme auf die iranische Oppositionsbewegung. Statt einem Austausch der Eliten in Iran fordern die Gewerkschafter soziale Rechte ein. Ihre auf der Homepage justiceforiranianworkers.org dokumentierten Aktivitäten blieben in der deutschen Linken, trotz der seit Monaten heftig geführten Debatte um Iran, weitgehend unbeachtet.

Vielleicht verschafft der Aufruf, der auf der Homepage emanzipationundfrieden.de/Ossanloo-Usammlung.pdf unterzeichnet werden kann, den Aktivitäten der unabhängigen Gewerkschaften in Iran hierzulande eine größere Aufmerksamkeit.

Peter Nowak

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Schade — Antifa

yeah... — discomieze

super sache! — aus Hamburg