[B] Neues von der Liebig14

L14 26.02.2010 14:07 Themen: Freiräume
Seit dem 28. 1. 2010 hat zum Aushandeln einer friedlichen Lösung für die Liebig14 nun schon dreimal ein Runder Tisch stattgefunden. Die Forderung der Bewohner_innen und Unterstützer_innen ist ein langfristiger Mietvertrag zu Kollektiv-freundlichen Konditionen oder ein Kauf des Hauses über eine Stiftung, mithin natürlich die Aussetzung der Räumung.
Zu den Verhandlungen kamen bisher der Bezirksbürgimeister, Politiker_innen der Bezirks- und Bundesebene, Vertreter_innen von Bürgi-Innitiativen und lokaler Kirchengemeinden; nur leider – wie aber zu erwarten -. nicht die Eigentümer Thöne und Beulker. Momentaner Stand der Dinge ist, dass eventuell sich die Stadt Berlin als Käuferin anbieten könnte, was natürlich immer noch heißt, dass die Eigentümer erstmal zum Verkauf überredet werden müssten. Auf politischer Ebene haben die Kampagnen der „autonomen Häuserszene“ der letzten Jahre offenbar dazu geführt, dass brutale Räumungen eher vermieden werden sollen.
Stadtentwicklung soll aktuell wieder sozialer gestaltet werden, was einen massiven Polizeieinsatz und andere Repressionen schwer legitimierbar macht. Zumal in den Mainstreammedien verstärkt auf die massive Solidarität in der militanten Szene hingewiesen und zum Teil sehr positiv auf die Forderungen der Liebig14 reagiert wird. Zumindest wurde durch die Medienarbeit eine breite Öffentlichkeit hergestellt, die das Interesse an einer Lösung verstärkt hat.
Die Räumungstitel, die für alle neun Wohnungen vorliegen, sind aktuell vollstreckbar; bisher wurden aber die rechtlich notwendigen Räumungsbescheide, also die Aufforderung zum Verlassen des Hauses und die Fristsetzung zur polizeilichen Zwangsräumung, noch nicht zugestellt. Für die Hausgemeinschaft bedeutet dies einen ungewissen Schwebezustand, da die Verhandlungen noch zu keinem konkreten Ergebnis geführt haben und die Bescheide jederzeit zugestellt werden könnten. Wann das passiert ist momentan überhaupt nicht vorhersehbar. Bisher zeigen sich die polizeilichen Repressionen vor allem in Form 10-Minuten-taktiger „Streifenwagen“ in Wannenformat und häufige Hubschraubereinsätzen. Skandalöse Höhepunkte waren vorerst die Razzien in der Liebig34 und 14 im November 09.
Trotzdem, gerade deswegen und sowieso wollen wir die Zeit in und mit diesem Freiraum nutzen, den Kampf gegen die Räumung und für autonome und kollektive Lebensentwürfe zu organisieren. Weiterhin stellen wir interessierten Gruppen und Einzelpersonen Räume im Projekt für Veranstaltungen zur Verfügung. Und weiterhin freuen wir uns über solidarische Aktionen und eure phantasievolle Unterstützung!

Liebig14? Wir bleiben Alle!

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Ergänzungen

Support Liebig 14

Wir bleiben Alle 26.02.2010 - 21:40
Das Hausprojekt in der Liebigstraße 14 in Berlin steht kurz vor der Räumung. Seit November 2009 bestehen offiziell keine Mietverträge mehr. D.h. das Haus könnte jederzeit geräumt werden. Dagegen wollen wir kämpfen! Um dem Protest festen Boden unter den Füßen zu verleihen möchten wir ihn in ein breites Spektrum tragen. Von sozialen Bewegungen, autonomen Gruppen Anarchist_innen und Antifaschist_innen bis hin zu Stadtteilinitiativen und Mieterschutzbünden. Da wir vor allem auf Rückhalt und Unterstützung aus antifaschistischen, antikapitalistischen und sozialen Bewegungen angewiesen sind hoffen wir dass möglichst viele Gruppen, Zusammenhänge und Initiativen sich mit dem Kampf um den Erhalt der Liebig 14 solidarisch erklären.
Es gibt einen Unterstützer_innen Aufruf und Banner, die ihr auf euren Seiten, Blogs und anderen Medien veröffentlichen könnt um solidarität zu zeigen und eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Leitet den Aufruf bitte weiter und schreibt uns, ob ihr den Text mit eurem Gruppennamen unterschreibt und als Unterstützer_innen auf der auftauchen möchtet.

Ergänzung zur Ergänzung von Krieg in Berlin

Krieger 01.03.2010 - 14:04
Passt ganz gut zum Thema der Ergänzung und beleuchtet ebenfalls den "Ost-Diskurs" mal aus der Sicht der "Altmieter und Ost-Subkultur" und zeigt auf, dass auch diese sehr wohl links/linksradikal politisiert sind. Ebenfalls kommt das Thema Hausbesetzungen zur Sprache an denen die Ostberliner Anfang der 90er Jahre maßgeblich beteiligt waren und den dem entsprechenden Zuspruch bei den normalen Altmietern hatten welche sich zum Beispiel an den Auseinandersetzungen um die Mainzer-Straße beteiligten.

"..etwas neues zu erschaffen was im Gegensatz zu den vorherrschenden Verhältnissen steht, [..] dass das Projekt einer womöglich besseren Welt zu sichern ist um den kapitalistischen und imperialistischen Feinden einer freien klassenlosen Gesellschaft die Stirn zu bieten und zwar bis zu dem Tag an dem die Welt von diesem Ausbeuterpack befreit wird!.."


"..und ich GARANTIERE dir: das du garkeiner subkultur angehören musst um heute ins visier der staatlichen repressionsorgane zu kommen( abhören, observieren etc). wenn du aber ernsthaft an den heutigen verhältnissen etwas ändern willst GARANTIERE ich dir, wird dir hier ganz schnell der prozess gemacht auf welche art auch immer, egal mit welchen mitteln. berlin ist da gerade ein sehr gutes beispiel!..."


"...Die Räumungswelle fing erst nach der sogenannten "Wende" an, als die Westbehörden darauf drängten beispielsweise in Ostberlin die "(West)Berliner-Linie" durchzusetzen. Das Ende vom Lied erlebte die Ostbesetzerszene in Berlin vom 12.-14. November 1990 in Berlin Friedrichshain als die Mainzer-Straße mit militärischer Gewalt von Schlägertruppen aus dem gesamten alten Bundesgebiet geräumt wurde. Soetwas hat es im Osten vorher niemals gegeben!..."




 http://de.indymedia.org/2010/01/270763.shtml?c=on#c623794


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