Ihr zahlt nicht für unsere Bildung?

Schulstreik Essen 23.02.2010 23:18
Ihr zahlt nicht für unsere Bildung? Wir zahlen nicht für eure Krise!



Politik und Medien bemühen sich den Bildungsstreik als einen Protest darzustellen, bei dem Studierende mit der Unterstützung von SchülerInnen nur für ein angenehmeres Studium demonstrieren. Es liegt in ihrem Interesse den Bildungsstreik möglichst elitär aussehen zu lassen und so zu tun, als hätte er mit der Krise, ihren Auswirkungen und anderen Bewegungen nichts zu tun. Jedoch zeigt die Zusammenarbeit der Bildungsstreikbewegung mit Gewerkschaften, Erwerbsloseninitiativen und Gruppen aus der sozialen Bewegung bei der gemeinsamen Blockade der Kultusministerkonferenz am 10. Dezember letzten Jahres die Stärke und Tiefe unseres Protest, sowie die gesellschaftliche Verankerung.



Angesichts der kapitalistischen Krise ist gemeinsamer Widerstand der verschiedenen sozialen Proteste wichtiger denn je. Nicht nur Lohnabhängige, Erwerbslose, Auszubildene und RentnerInnen sind von der Krise betroffen, sondern auch wir SchülerInnen und Studierende spüren die Folgen der Krise. Gerade weil wir zusammen angegriffen werden, müssen wir uns zusammen wehren und dürfen uns dabei nicht spalten lassen. „Gemeinsam sind wir stark, alleine machen sie uns ein.“



Darum beteiligt euch am Bildungsstreikblock bei der „Wir zahlen nicht für eure Krise“ Demonstration am 20. März 2010 in Essen.



Geringere Steuereinnahmen und höhere Sozialausgaben treiben viele Kommunen in finanzielle Schwierigkeiten, einige stehen kurz vor der Pleite. Das zwingt die Kommunen an allen Ecken und Kanten zu sparen. So sollen in den nächsten fünf Jahren allein in Duisburg 12 Schulen geschlossen werden. Darüber hinaus sollen alle Ausbildungsplätze im Öffentlichen Dienst gestrichen und bestehende Auszubildene nicht übernommen werden. In der Kleinstadt Gladbeck stehen ebenfalls 2 Schulen vor dem Aus, über weitere Schulschließungen wird diskutiert. Für die betroffenen SchülerInnen bedeutet das längere Schulwege und noch größere Klassen. Durch weniger Einstellung von LehrerInnen sind sie in NRW ohnehin schon groß genug. In jeder zehnten Klasse sitzen mehr als 30 SchülerInnen, viele andere bewegen sich an der Grenze dazu. Das verhindert effektives Lernen.



Wir fordern:
Erhalt aller Schulen!
Mehr LehrerInnen: Klassengrößen von max. 20 SchülerInnen!




Bildung ist eine kostspielige Angelegenheit. Die Eigenbeiträge für Schulmaterial, Lehrbücher, Lektüren, Mittagessen und Klassenfahrten steigen immer weiter an und machen die Schule für viele Eltern zu einer finanziellen Herausforderung. Ein weiteres Mittel Bildungskosten zu Lasten der Lernenden einzusparen sind die vor einigen Jahren eingeführten Studiengebühren. Bildung und Uni nur noch für Reiche? Nicht mit Uns! Bildung ist ein Menschenrecht und darf nicht vom Wohlstand der Eltern abhängig gemacht werden. BaföG und Studienkredite sind keine Lösung, sondern verschieben die Kosten nur auf die Zeit nach dem Studium.



Kostenlose Bildung für Alle!
Studiengebühren abschaffen!




Über 1 Mio. Jugendliche sind auf Hartz IV angewiesen, Hunderttausende haben keinen Ausbildungsplatz und jedes Jahr kommen neue hinzu. Viele landen in der Falle der unbezahlten Praktika. Durch die Wirtschaftskrise wird die Konkurrenz um Ausbildungsplätze sich weiter verschärfen. Diejenigen mit Ausbildungsplatz müssen um ihre Zukunft bangen. Zwei Drittel aller Auszubildenen wissen noch nicht ob sie übernommen werden. Wer nichts kriegt, wird anschließend vom Job-Center gezwungen, Niedriglohn-Jobs, Zeit- oder Leiharbeit anzunehmen. Sie sind bei Entlassungen dann die ersten, die ihren Job verlieren.



Ausbildungsplätze für alle!
Übernahme aller Auszubildenen im erlernten Beruf!

Wir kämpfen auch für:
Die Abschaffung des Bachlor-/Mastersytem und des Turbo-Abitur: Demokratische Neugestaltung der Bildungsdauer, Prüfungs- und Studienordnungen!
Den Ausbau von Studienplätzen!
Eine Schule für alle! Weg mit dem mehrgliedrigen Schulsystem!

Wir zahlen nicht für eure Krise! Zwingen wir die Profiteure zur Kasse!
Am 20.03.2010 in Essen. 12.30 Uhr Willy-Brandt-Platz.

Essener-SchülerInnenbündnis
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Ergänzungen

Finanzkrisen, Kapitalismus & Bildungspolitik

SaZ 24.02.2010 - 13:48

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Wer soll das bezahlen? — kein Problem ³.0