Call Center buw weiter in der Kritik

Markus L. 19.02.2010 18:18 Themen: Soziale Kämpfe
Ausbeuter-Betrieb als zweitbester Arbeitgeber ausgezeichnet. buw erhält weiterhin zwielichtige Auszeichnung.
DGB zur Auszeichnung der Fa. Buw als „Zweitbester Arbeitgeber des deutschen Mittelstandes": „Vergiftetes Lob“ des ehemaligen Superministers“

Münster. Kritisch bewertet der DGB- Kreisverband Münster die Auszeichnung als zweitbester Arbeiter an die Firma buw durch den ehemaligen Bundesminister und heutigen Leiharbeitslobbyisten Wolfgang Clement. „Wer für den massiven Ausbau des Niedriglohnsektors, die Stärkung prekärer Beschäftigung insgesamt und die Hartz- Gesetze verantwortlich ist, kann kein verantwortungsvoller „Mentor einer Mittelstandsinitiative“ sein“, so der DGB- Kreisvorsitzende Peter Mai.

„Die Gesetze Hartz I-IV waren im Ergebnis schlecht für die ArbeitnehmerInnen in Deutschland. Auch im Münsterland ist die Auswirkung vor allem dieser Gesetze spürbar. Das Ziel, Arbeit „billiger“ zu machen, hat dazu geführt, dass auch in Münster 3222 Menschen vollzeit arbeiten und dennoch auf Hartz IV angewiesen sind“, ergänzt DGB- Kreisvorstand Carsten Peters.

Für den DGB bleibt auch der Preis an die Firma buw fragwürdig: „Von Firmenbeschäftigten hören wir viel Kritik zu den Arbeitsbedingungen des Call-Center- Unternehmens, insbesondere was die Arbeitsbedingungen und den Gesundheitsschutz betrifft. Dass buw ausgerechnet hierfür aufgezeichnet wird, können wir nicht nachvollziehen“, begründete DGB- Kreisvorstand Dirk Habermann die Position des DGB.

Der DGB wird die Situation der Beschäftigten in Call- Centern gemeinsam mit der Fachgewerkschaft auch öffentlich zum Thema machen.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

buw setzt offensichtlich Münsteraner Medien .

bewi 26.03.2010 - 13:49
... unter Druck.

Das Online- Magazin "Echo Münster" hatte die Pressemeldung in folgenden Beitrag umgearbeitet:

Mitarbeiter in Call-Centern klagen über Arbeitsbedingungen
..DGB verteilt Flugblätter vor der Firm buw - Mitarbeiter in Call-Centern klagen über Arbeitsbedingungen

[24.03.2010 | ECHO]
Der DGB- Kreisverband hat gemeinsam mit der Fachgewerkschaft verdi die Arbeitsbedingungen in Call- Centern in Münster zum Thema gemacht. Heute verteilten die Gewerkschafter Flugblätter bei der Firma buw an die Beschäftigten.
„Anlass sind zahlreiche Beschwerden von Mitarbeitern von Call-Centern“, so der DGB- Kreisvorsitzende Peter Mai: „Wir sind mit Flugblättern von der Werkstoren präsent, um die Beschäftigten zu unterstützen.“
„Konkrete Kritikpunkte sind die Arbeitsbedingungen“, führt DGB- Kreisvorstand Carsten Peters aus. „Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, befristete Arbeitsverträge, geringe Gehälter und oftmals Arbeitszeiten, die nicht familienfreundlich gestaltet sind und teilweise willkürlich festgesetzt werden.“ Hier will der DGB die Beschäftigten unterstützen, um bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

"Oft gesundheitsschädlich"
„Oftmals geben sich die Call-Center ein flexibles, sportliches Image, nicht selten sind die Arbeitsbedingungen jedoch gesundheitsschädlich“, weiß DGB- Kreisvorstand Dirk Habermann. „Leider müssen wir feststellen, dass diese Arbeitgeber Unterstützung aus der Politik erhalten.“
Der Arbeitgeber rief die Polizei, um die Aktion zu beenden. Da die Flugblatt- Verteiler jedoch nicht auf Firmengelände, sondern öffentlichen Wegen unterwegs waren, gab es keine Handhabe. Der DGB setzt seine Aktionen fort.

DGB kritisiert buw-Auszeichnung
Kritisch bewertet in dem Zusammenhang der DGB- Kreisverband Münster die Auszeichnung der Firma buw als zweitbester Arbeitergeber durch den ehemaligen Bundesminister Wolfgang Clement. „Wer für den massiven Ausbau des Niedriglohnsektors, die Stärkung prekärer Beschäftigung insgesamt und die Hartz- Gesetze verantwortlich ist, kann kein verantwortungsvoller Mentor einer Mittelstandsinitiative sein“, so Mai.

Arbeit immer billiger
„Die Gesetze Hartz I-IV waren im Ergebnis schlecht für die Arbeitnehmer in Deutschland. Auch im Münsterland ist die Auswirkung vor allem dieser Gesetze spürbar. Das Ziel, Arbeit billiger zu machen, hat dazu geführt, dass auch in Münster 3222 Menschen Vollzeit arbeiten und dennoch auf Hartz IV angewiesen sind“, ergänzt Peters.
Für den DGB bleibt der Preis an buw fragwürdig: „Von Firmenbeschäftigten hören wir viel Kritik zu den Arbeitsbedingungen des Call-Center- Unternehmens, insbesondere was die Arbeitsbedingungen und den Gesundheitsschutz betrifft. Dass buw ausgerechnet hierfür aufgezeichnet wird, können wir nicht nachvollziehen“, erläutert Habermann die Position des DGB.

Quelle:  http://www.echo-muenster.de/node/61495

Versucht gar nicht, den Link anzuklicken - nur zwei Tage nach Erscheinen ist der Artikel wieder runtergenommen worden. nachzulesen ist er noch bei www.chefduzen.de und bei www.myspace.com/muenster_prollt. Den Statistiken zufolge stößt er dort auf großes Interesse (mindestens Verdoppelung der Blog-Zugriffe an einem Tag)

WN dazu...

syndikalist 26.03.2010 - 18:07

Westfälische Nachrichten, 26.03.2010, Münster/Wirtschaft (RMS07)

Gewerkschafter verteilen Infos

Der DGB-Kreisverband hat gemeinsam mit der Fachgewerkschaft Verdi die
Arbeitsbedingungen von Call-Centern in Münster zum Thema gemacht. Die
Gewerkschafter verteilten Flugblätter bei der Firma Buw, heißt es in einer
Pressemitteilung. "Anlass sind zahlreiche Beschwerden von Mitarbeitern von
Call-Centern", betont der DGB-Kreisvorsitzende Peter Mai. "Kritikpunkte
sind die Arbeitsbedingungen", so DGB-Kreisvorstand Carsten Peters. Der
Arbeitgeber habe nach Angaben der Gewerkschafter die Polizei gerufen, um
die Aktion zu beenden. Da die Verteiler jedoch nicht auf dem Firmengelände
unterwegs waren, habe der Arbeitgeber keine Handhabe gehabt.

***
das Flugblatt des DGB:
 http://www.netzmeisterei.com/dgb-muenster/buw/preview_1.0/