Berlin: Misshandlungen durch Polizei

Dokumentation Polizeifolter 19.02.2010 16:13 Themen: Antirassismus Repression
Am vergangenen Mittwoch zerrten Beamte der Berliner Polizei einen 21-jährigen
Vietnamesen in ihr Dienstfahrzeug, verschleppten diesen nach Schöneberg, schlugen ihn auf einem Ackerfeld mehrfach brutal nieder und traten, während sie ihn rassistisch beleidigten mehrfach in den Kopf.
Nach Darstellung der beiden uniformierten Berliner Rassisten sei der Mann am Berliner Bahnhof Britz wegen illegalen Zigarettenhandels festgenommen worden, "woraufhin dieser die Flucht ergriff und mehrfach gestolpert sei". Daraufhin hätten ihn die beiden Beamten nach Schönefeld
gefahren. Nach Aussagen des Misshandelten wurde er von den beiden Polizisten gezwungen ins Dienstfahrzeug einzusteigen um daraufhin bei Schönefeld aus dem Auto gezerrt zu werden und mehrfach mit Fäusten geschlagen wurde und mit Füssen am Boden liegend getreten wurde.
Nach Aussage von Augenzeugen die den Vorfall in Schöneberg beobachteten reiht sich dieser Fall ein in unzählige Alltagsbeobachtungen von rassistischen Beleidigungen und Misshandlungen durch die Berliner Polizei. Die für ihre Menschenrechtsferne weltweit bekannte Berliner Polizei schreckt auch nicht davor zurück Menschen mit dem Tod zu bedrohen. So kommt es immer wieder vor, dass Menschen von der Berliner Polizei nicht nur mit Waffen bedroht werden, sondern auf diese auch scharf geschossen wird , vgl. 6.12.2009 :  http://www.rbb-online.de/nachrichten/vermischtes/2009_12/polizei_schuesse.html
Für die Menschen in Berlin kann dieser weitere Fall nur bedeuten, sich in Zukunft näher mit dem Thema Polizeigewalt zu beschäftigen, Fälle genau zu dokumentieren, eine Gegenöffentlichkeit zum Märchenprinzip "Polizei=Freund und Helfer" aufzubauen und einer breiten Bevölkerungsschicht genau zu erklären, warum eine Kennzeichnungspflicht für Berufsschläger zwingend erforderlich ist.
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Ergänzungen

mmhh...

rudi 19.02.2010 - 16:33
das haben meines erachtens nach die bullen auch schon ende der 90er gemacht mit punks und anderen die (damals)auf der straße lebten oder immer noch leben. da mußte mensch schon echt aufpassen wo mensch sich hinlegte. kennen das daher da ich damals in berlin ne zeitlang immer rumhing

Umgang der Berliner Polizei mit Schusswaffen

cop killer 19.02.2010 - 16:38
Also der Umgang mit Waffen scheint solche Nervosität bei den Bullen auszulösen, dass sogar vergessen wird die Waffe zu sichern:
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/156320/index.html

Ansonnsten kann Mensch den Vorfall nur verurteilen und entschlossen gegen die Schweine vorgehen!

Schönefeld oder Schöneberg?

Roland Ionas Bialke 19.02.2010 - 16:43
Ich glaube, im Artikel ist nur Schönefeld gemeint.

Hier auch noch eine Meldung vom Polizeiticker:

Polizist schießt sich selbst in den Oberschenkel

In einem Schießkeller auf dem Polizeigelände in der Friesenstraße in Kreuzberg hat sich heute Vormittag ein Polizist versehentlich selbst ins Bein geschossen. Der Beamte absolvierte gegen 10 Uhr 30 ein jährliches Schießtraining. Im Zuge des Wegsteckens der Waffe in das Holster löste sich ein Schuss und drang in den Oberschenkel des Polizeibeamten ein. Der Verletze wurde in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nicht.´

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/156320/index.html

@ cop killer

oberlehrer 19.02.2010 - 16:58
Zumindest bei der Berliner Polizei werden Dienstwaffen stets durchgeladen (d.h. Kugel in der Kammer) und entsichert geführt. Sonst würde es in gewissen Situationen zu lange dauern, die Waffe schussbereit zu machen...

Polizeiwaffen

me 19.02.2010 - 18:02
In manchen Bundesländern eingesetzte Polizeiwaffen (ich glaube Niedersachsen) haben gar keine mechanische Sicherung mehr, ungesichert und durchgeladen ist also Normalität.

jaja klar doch

in grün 20.02.2010 - 04:42
@ Polizeiwaffen
me 19.02.2010 - 18:02
In manchen Bundesländern eingesetzte Polizeiwaffen (ich glaube Niedersachsen) haben gar keine mechanische Sicherung mehr, ungesichert und durchgeladen ist also Normalität.

so soll und muss das sein
vorbereiter sein ist alles falls man einen antifaschisten oder so müll sieht

ACAB

egal 20.02.2010 - 13:20
Irgendwie wird sowas in Berlin leider schon zur traurigen Normalität. Ich habe schon in einigen Großstädten gelebt, aber in keiner waren die Bullen so krass drauf wie hier in Berlin.

Hier mal nur ein paar Auszüge der letzten 12 Monate in Berlin:

Polizist beklaute Toten

Polizist mißbraucht Kinder (Nicht im Dienst)

Polzisten verprügeln friedlichen Demonstranten

Polizist zerschlägt Frau Flasche ins Gesicht (Nicht im Dienst)

Dann lese ich aber auch mal Artikel, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, so wie diesen:

 http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/2-polizisten-toeten-sich-mit-dienstwaffe-article728916.html

Wie sing K.I.Z. so schön: "Ihr wurdet Bullen weil ihr zu feige wart Verbrecher zu werden

Ackerfeld

noe 20.02.2010 - 14:09
Berlin Schöneberg hat kein Ackerfeld, also muss es in de Tat Schönefeld( Stadtrand) gewesen sein.Diese Unterscheidung bezüglich des Ortes, an dem der Mensch ungestört von diesen ekelhaften Bullen misshandelt werden konnte, finde ich wichtig, weil es zeigt, dass die das geplant hatten.

@cop killer

Kritiker 21.02.2010 - 14:28
Die Polizeibeamten, welche sich mit ihrer Dienstwaffe umgebracht haben, gehörten wohl eher zur anständigen Sorte. D.h. sie waren dem Korpsgeist nicht gewachsen oder nicht bereit diesen mit zu tragen. Solche werden bei der Polizei gnadenlos gemobbt, was auch in Selbstmord münden kann. Siehe das Interview mit Thomas Wüppersahl:

"Für den Volkssport Nr. 1 in der Bundesrepublik - Mobbing -, der auch in den Polizeien rege betrieben wird, werden sie kaum eingesetzt. Aus meiner Betreuungsarbeit von gemobbten PolizeibeamtInnen kenne ich alleine aus Hamburg drei Einzelfälle, in denen angefragte PolizeipsychologInnen eine Mediation bzw. andere Formen der Konfliktbearbeitung rundweg ablehnten. In anderen Bundesländern und den Bundespolizeien sieht es nicht anders aus. Aber dafür sind mir Fälle bekannt - zum Teil gingen diese Sachverhalte durch die Medien -, in denen sie bei Mobbing und auch Selbstentleibungen eingesetzt wurden, um die Angehörigen zu bearbeiten, dass ja kein dienstlicher Bezug existiere bzw. hergestellt werden soll. Das also öffentlich der Hintergrund dieser unfreien "Freitode" ja keine dienstlichen Bezüge aufweist."

Quelle:  http://gulli.com/news/kritische-polizisten-ber-willk-r-polizeigewalt-2010-01-25

Nicht nur in Berlin

polizei no! 21.02.2010 - 19:47
Solche Übergriffe gibt es überall, wo es Polizei gibt. Ein ähnlicher und wohl noch härterer Fall ereignete sich vor ein paar Jahren in Wien. Dazu ein Auszug aus einem Artikel auf no-racism.net:

Im 'Auftrag dich zu töten': Mildes Urteil für lachende Beamte

Sie sind dazu da, um Gewalt zu exekutieren. Die Abschiebepolizisten der Polizeisondereinheit WEGA. Richter Thomas Schrammel verurteilte vier WEGAs zu bedingten Haftstrafen. Sie hatten am 7. April 2006 nach einer verhinderten Abschiebung Bakary J. in eine Lagerhalle gebracht und dort massiv misshandelt. In der Folge hatten sie versucht, die Ereignisse zu verschleiern.

Am 30. und 31. August 2006 mussten sich die Beamten wegen "Quälen eines Gefangenen" (Strafmaß bis zu drei Jahre Haft) vor dem Landesgericht Wien verantworten. Doch zur Verantwortung wurden sie schlussendlich nicht gezogen. Stattdessen muss resümiert werden, dass das Gericht mit dem Spruch vom 31. August 2006 den Angeklagten - und damit dem gesamten Polizeiapparat - offenbar das Recht zugesteht, Menschen zu misshandeln.

Den ganzen Artikel lesen:  http://no-racism.net/article/1795

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