Muc: Autonome Siko Nachbereitung

Autnome aus der Vorbereitung 18.02.2010 17:35 Themen: 3. Golfkrieg Globalisierung Militarismus SiKo München
2200 bis 3000 Leute, darunter ein autonomer Block von 500 Menschen, demonstrierten gegen die Kriegskonferenz in München - nicht eben eine linke Hochburg. Für eine klar links geprägte Mobilisierung ist das nicht wenig, gute Laune wollte sich bei uns nach dem Wochenende allerdings nicht einstellen. Wir wollen die Mobilisierung und die Aktionen rekapitulieren und aus autonomer Perspektive untersuchen, woher die Schwäche der Mobilisierung rührte.
Im Vorfeld
Die Beteiligung am Aktionsbündnis gegen die Sicherheitskonferenz war schwächer als die letzten Jahre, und auch die autonome Mobilisierung wurde von wenigen Gruppen und Einzelpersonen getragen. Die Gründe sind vielfältig.
Attac zog sich nach der Kontroverse um eine Veranstaltung aus der Mobilisierung weitgehend zurück: Im vergangenen Sommer hatte Attac Siko-Chef Ischinger zu einer Podiumsdiskussion geladen, einige Autonome aus der Mobilisierung sahen darin einen Bruch des Bündniskonsens „Kein Dialog mit Kriegstreibern“ und hinderten ihn am Reden (Stellungnahme dazu).
Trotz der daraus resultierenden Spannungen war die Zusammenarbeit im Bündnis konstruktiv und solidarisch – ein Ergebnis der langjährigen gemeinsamen Mobilisierungen. Allerdings beteiligten sich kaum „neue“ Leute an der Bündnisarbeit. Viele gerade jüngere Genoss_innen sehen die Siko als das Thema einiger „Spezialist_innen“ an und machen die Mobilisierung nicht zu ihrem Projekt. Darüberhinaus sind die Kapazitäten der Münchner Linken begrenzt und größere Events im Vorfeld wie die Aktionen gegen den Naziaufmarsch am 14.11. banden Kräfte, deren Fehlen in der Siko-Mobilisierung spürbar waren.
Andere Probleme lagen nicht in der Hand der Münchner Linken. Die Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch in Dresden am 13.2., der grösste in Europa, entwickelte zuletzt eine grosse Schubkraft. Als Linksradikale sehen wir gerne, wie eine antifaschistische Mobilisierung an Fahrt gewinnt. Lokal stellte uns Dresden aber vor das Problem, dass bundesweit viele Städtezusammenhänge, die sonst Busse nach München gestellt hatten, sich auf Dresden konzentrierten. Es war schnell absehbar, dass weit weniger von außerhalb anreisende Genoss_innen als in den Vorjahren mit uns gegen Krieg und Kapitalismus demonstrieren würden.
Kurz vor der Siko waren wir noch mit einer selten schlechten Presse konfrontiert. Die PR-Strategie Ischingers ging voll auf: Mit Ischingers „Dialogbereitschaft“ und – so behauptete die Süddeutsche Zeitung - dem Ende des Irakkriegs und der letzten Phase des Krieges in Afghanistan gäbe es doch eigentlich keinen Anlass mehr für Proteste, die nichts als leere Rituale seien. Dass mit Stephan Cornelius jener SZ-Redakteur den Artikel verfasste, der tags bei der „Sicherheitskonferenz“ moderierte, ist eine interessante Fußnote, die darauf verweist, wieviel Meinungspluralismus sich ein kriegsführendes Deutschland leistet.
Trotz dieser Probleme versuchten die linken Kräfte gemeinsam, mit der Mobilisierung präsent zu sein. Einen neuen Akzent setzte dabei die Aktion „Nicht in unserem Namen“, mit der auf den – nach Jahren wieder stattfindenden – Rathausempfang für die Siko-Teilnehmer_innen reagiert wurde.

Das Wochenende
Der Rathausempfang stand im Fokus der Freitagsaktion: Mit einem antimilitaristischem Konzert wurde versucht, die Gäste aus Militär und Wirtschaft zu stören. Etwa 200 Leute beteiligten sich an dieser Aktion, der es an Power fehlte.
Etwas später gab es noch eine Kundgebung gegen das Diner im Feinkost-Käfer, zu dem der Anwalt Seyboldt alljährlich ausgewählte Konferenzteilnehmer_innen einlädt. In unseren Augen eine gute Idee; weil aber nur sehr kurzfristig, schwach und völlig vom Aktionsbündnis entkoppelt mobilisiert wurde, fanden sich bloß etwa ein Dutzend Leute ein.
An der Großdemo am Samstag beteiligten sich 2200 bis 3000 Leute. Für eine klar links geprägte Antikriegsdemo eine respektable Grösse, gleichzeitig waren es aber deutlich weniger Menschen als in den Vorjahren (2009: 5000). Bei schlechtem Wetter startete die Auftaktkundgebung mit starker Verspätung und zog sich eine ganze Weile hin. Wir vermissten motivierende Redebeiträge mit einer radikalen Ausrichtung, die eine gute Einstimmung auf die Demo gewesen wären.
Schließlich formierte sich die Demo und zog, über Viktualienmarkt und Oberanger, los. Mindestens 500 Leute liefen im internationalistischen Block, zumindest vor dem Lauti auch alle in Ketten.
Dieses Jahr gingen einige Genoss_innen mit riesigen Sprechblasen-Schildern vor und um den Block. Die Parolen waren zum Teil klare Losungen gegen Krieg, zum Teil etwas absurd anmutende Seyfried-Anleihen. Die Riesensprechblasen waren, zusammen mit dem Hochtranspi, der sichtbarste inhaltliche Ausdruck im Block. Gleichzeitig konnten diese Schilder auch sinnvoll als (Sicht-)Schutz gegen die Polizei eingesetzt werden. In unseren Augen eine gelungene Aktion!
Im Gegensatz zum letzten Jahr zeigten die Bullen wieder massiv Präsenz: Der Block wurde durchgehend von einem Spalier bestehend aus 3 bis 6 (!) Reihen Bullen begleitet. Trotzdem wurde versucht Seitentransparente durchzusetzen. Die Bullen reagierten darauf nicht wie gewöhnlich mit Angriffen auf den Block, sondern indem sie die gesamte Demo stoppten und die Demoleitung unter Druck setzten, bis die Transpis eingeholt waren.
Die Moderation im Block-Lauti tat ihr bestes, die Stimmung während des stop-and-go zu heben, über diesen langen Zeitraum kein leichtes Unterfangen. Gute Musik und inhaltliche Aussagen, die versuchten, Passant_innen die Demo zu erklären, standen wenig kämpferischen Ansagen gegenüber der Polizei gegenüber: Immer wieder wurde diese aufgefordert, die Uniform wegzuwerfen und die Seite zu wechseln, immer wieder wurde die eigene Friedlichkeit betont. Wir und, wie wir glauben, viele andere aus dem internationalistischem Block, halten es schlichtweg für falsch, ausgerechnet Bullen zu agitieren, und haben auch keinen „friedlichen“ Anspruch, um ihn vor uns herzutragen. Entsprechend irritierend waren diese Ansagen vom Lauti, der ansonsten wie auch die letzten Jahre, mit guten Parolen und Sound wesentlich zur Stimmung im Block beitrug.
Nach einer Zwischenkundgebung am Sendlinger Tor mit einer weiteren, wenig motivierenden Rede (diesmal von der Präsidentschaftskandidatin der US-Grünen, Cynthia McKinney) zog die Demo durchs Hauptbahnhofviertel. Inbesondere in der engen Landwehrstrasse zeigten sich die Spalierbullen von ihrer ätzenden Seite und bedrängten die Demo. An der Ecke Landwehr-Schillerstr. fanden sich der Bayerische Innenminister Herrmann sowie Münchens Polizeichef Schmidbauer mit ihren Personenschützern am Strassenrand ein, um sich die Demo anzuschauen. Es dauerte viel zu lange, bis sich rumgesprochen hatte, wer da am Wegesrand steht. So blieb es bei einigen Parolen gegen die beiden. Hier wäre eine schnelle massenhafte Reaktion notwendig gewesen.
Am Hauptbahnhof gab es dann einen längeren Halt, weil dort über eine frühzeitige Auflösung der Demo beraten wurde, die dann schließlich kurz nach dem Stachus umgesetzt wurde. Diese im Vorfeld als Reaktion auf massive Repression diskutierte Option scheint uns in diesem Fall inadäquat. Der vorzeitige Abbruch, als Moment der Stärke geplant, wirkte wie ein glanzloses Ende einer verregneten Demo. Die nicht stattgefundene Abschlusskundgebung hätte die Chance geboten, die Demo mit kämpferischen Inhalten in unmittelbarer Nähe zum Tagungsort der Kriegsstrategen zu beenden.
Auch dieses Jahr gab es wieder ein Convergence Center, wegen der schwachen Resonanz außerhalb Münchens war es schlechter besucht als in den Vorjahren. Trotz kurzer Vorbereitungszeit beteiligten sich viele Genoss_innen aus München an der Organisation des CCs; von der Konsumhaltung, die wir sonst gegenüber der Mobilisierung wahrnehmen, war hier nichts zu spüren.

Fazit
Die Demo fand das neunte Mal statt – als nach wie vor größte Demo im Polit-Kalender Münchens. Das ist gut. Trotzdem betrachten wir die Demo im ganzen nicht als Erfolg: Zu spät gestartet, zu lang, zu nass, kaum offensive Momente, wenig gute Redebeiträge, verhältnismäßig wenig Leute und dann der defensive Abbruch der Demo. Vieles davon ist Ausdruck der oben genannten Probleme der Mobilisierung: Wenig Leute im Bündnis heißt weniger Mobilisierung, heißt auch, dass wichtige Organisationsarbeit auf wenigen Schultern lastet, sicherlich ein Grund für die verspätete Auftaktkundgebung. Auch die eher mittelmässigen Redebeiträge mussten wir uns deshalb anhören, weil sich nicht genug Leute im Bündnis um bessere Redner_innen gekümmert haben. Die Liste ließe sich fortsetzen... .
Wir sehen darüberhinaus ein grundlegenderes Problem in der Tatsache, dass sich sowohl Teile der linken Szene als auch ein Großteil der anderen potentiellen Demobesucher_innen immer weniger für antimilitaristische Themen zu interessieren scheint - deren Brisanz nach dem Bombardement von Kundus auch für breite gesellschaftliche Kreise wieder deutlich geworden sein müsste.

Wie der autonome Beitrag zur Mobilisierung 2011 aussehen soll, ist für uns erstmal offen. Wir werden uns Zeit lassen für eine breite Diskussion über die Perspektiven der Proteste. Eines ist allerdings klar: Antimilitaristischer Widerstand in München hat nicht nur einen Ort und nicht nur ein Datum! Es bedarf mehr antimilitaristischer Aktionen übers gesamte Jahr verteilt – gegen die Präsenz der Bundeswehr in Schulen, Arbeitsämtern und Unis, gegen die Präsenz von Militäreinrichtungen, gegen Kriegslogistik und Kriegslogik!

Einige Autonome aus der Mobilisierung gegen die „Sicherheitskonferenz“
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Ergänzungen

Da fehlt was...

! 18.02.2010 - 19:35
Dass die Proteste dieses Jahr schwächer ausfielen hat noch andere Gründe:

-2009 war der Nato-Gipfel in Strassbourg. Dadurch waren viele für das Thema Antimilitarismus
sensibilisierter. (Eine Mobi-Linie, erst München, dann Strassbourg)
-Scheisswetter (Dauerausrede, aber dennoch Fakt)
-Kein medial zentrales Kriegsereignis ("Kundusmorde scheinen nicht "genug" Protestpotential
zu liefern")
-Fixation der autonomen Linken auf CC, wenig Überschneidung mit anderen Leuten und Veranstaltungen: In Zukunft mehr einbinden und gemeinsam organisieren.
-Nebeneinanderarbeiten statt gemeinsam kämpfen: Ignoranz gegenüber guten Aktionen der SDAJ im Vorfeld.
-Wenig Interesse an Mobilisierungsaktionen

gründe

blabla 18.02.2010 - 20:26
Die Gründe werden hier gesucht, die Gründe werden dort gesucht, niemals werden sie aber im Inhalt vermutet. Gerade die bayerische autonome/linksradikale Szene hat sich, zumindest außerhalb Münchens und Nürnbergs, in den letzten Jahren stark entwickelt und verändert. Ebenso verändert haben sich die Siko und die NATO selbst und deren Charakter. Bei der Gegenmobilisierung jedoch hat mensch nach wie vor das Gefühl als wäre die Zeit um einige Jahre zurückgedreht. Nötig aber wäre eine Auseinandersetzung mit der Siko die von vorn beginnt, die das Heute analysiert und die nicht ständig auf inhaltliche und rhetorische Versatzstücke von gestern zurück greift. So wie es derzeit läuft kann ich jedenfalls garantieren, dass sich nächstes Jahr nochmals deutlich weniger Leute mobilisieren lassen. Zu konkreter inhaltlicher Kritik wurde bereits viel geschrieben (und das nicht erst dieses Jahr) und ich gehe davon aus, dass ihr die entsprechenden Texte kennt. Dementsprechend werde ich hier jetzt auch auf eine weitere Komplettanalyse verzichten, zumal Indy wohl der falsche Rahmen wäre.

Eine andere Sache ist natürlich noch die Bündnisbeteiligung bzw. die Unterstützer_innen. Schon allein die Beteiligung von Gruppen wie der ARAB oder der RAS führen dazu, dass eine nicht ganz unerhebliche Anzahl an Leuten nicht mal im Traum daran denken würde auf die Siko zu fahren. Teile der Gruppen sind in "ihren" Städten aus guten Gründen massiv isoliert. Wieso holt mensch sich solche Leute dann nach München und wundert sich danach auch noch, dass das einen Effekt auf die Mobilisierungsfähigkeit hat?

Also, wenn ihr wollt, dass sich was ändert dann ändert was und fangt bei der Analyse an. Nicht Dresden ist der Grund und auch nicht die schlechte Presse im Vorfeld. Es liegt in eurer Hand. Macht was draus oder lasst es aber seid zumindest ehrlich euch selbst gegenüber.

@blabla

junge 18.02.2010 - 20:47
mensch holt sich nicht "solche leute" nach münchen, sondern solche leute kommen nach münchen. und wer nach münchen kommt, hat offenbar kapiert, dass mensch nach münchen kommen muss um gegen krieg und kapitalismus zu demonstrieren. wenn du das nicht kapierst, dann ist das dein problem. mach doch für nächstes jahr eine infoveranstaltung in deiner stadt und erklär den leuten, warum mensch deiner meinung nach kommen muss. und dann komm auch du.

@ junge

blabla 18.02.2010 - 21:38
Es ist ein Unterschied ob eine Gruppe anreist um an einer Demonstration teilzunehmen oder ob sie als Unterstützerin unter dem offiziellen Aufruf steht. Ein Bündnis kann nämlich sehr wohl selbst darüber entscheiden ob sie (potentielle) Unterstützer_innen auf den Flyer schreibt oder eben nicht, insofern ist die von dir proklamierte Passivität hier schlichtweg nicht korrekt.

Ansonsten werde ich definitiv keine Mobilisierungsveranstaltung mit den in meinen Augen richtigen Inhalten machen um dabei zur Teilnahme an einer Demonstration aufzufordern deren Aufrufe nicht nur meiner Meinung nach einer radikalen inhaltlichen Überarbeitung bedürfen.

Was ich machen kann ist Ursachen zu benennen die bei einem nicht ganz unerheblichen Teil früherer Teilnehmer_innen inzwischen zu einer Nichtteilnahme geführt haben. Diese Ursachen können vom Vorbereitungskreis aufgegriffen oder bspw. durch Floskeln wie "wenn du das nicht kapierst, dann ist das dein Problem" ignoriert und vom Tisch gewischt werden. Mein Beitrag jedenfalls war kein Diss gegen den Münchner Vorbereitungskreis sondern ein Hinweis auf Probleme die offenbar in der eignenen Analyse bislang nicht diskutiert wurden.

krizll

Krizll 19.02.2010 - 00:20
Wenn münchen nicht langsam mal anfängt auch mal ein klein wenig mehr auf die Provinzen die es umgeben einzugehen, d.h. beispielsweise einfach mal von sich aus vorschlagen irgendwo in der bayerischen Provinz eine Mobilisierungsveranstaltung zu machen, von sich aus Flyer und ähnliches an die Ansprechpartner_innen zu schicken oder vielleicht einfach auch mal auf die Demos fahren würden dann würde bestimmt auch mehr Support aus dem Hinterland kommen, aber da man das Gefühl hat das sich der Münchner durschnittslinke zu schade dafür ist auch mal über die eigenen Stadtmauern zu sehen und die Leute ausserhalb auch mal aktiv zu unterstützen dann wird in Zukunft keinerlei unterstützung mehr kommen, wobei es sowieso mehr als unverständlich ist warum die Münchner lieber auf Demos gehen wo sie von 10.000 Bullen umringt sind als auf ne schöne Hinterland demo zu gehen wo gerade mal ne Streife vor ort ist, aber das müssen die Leute selber wissen!
Mein Tipp wäre es aber ganz auf diese rituellen "Siko-Demos" zu verzichten, meinetwegen können die DKP'ler ja ihre Fahnen schwingen und vom "Kriegstreiber USA" reden, die halten uns dann wenigstens die Bullen vom Leib und es könnten evtl. dezentrale aussagekräftige Aktionen durchgeführt werden, die auch ein gewisse Aussenwirkung und Aussage haben nicht nur "500 im Polizeikessel brüllen bisschen rum".

Zur Presse im Vorfeld

verlinkende 19.02.2010 - 11:31

ignoranter großstadtlinker, ich weiß

frankin 19.02.2010 - 11:39
fakt ist doch, dass in bayern AUßER in Nürnberg und Muc kaum was geht...nicht dass es die leute nicht gäbe...aber entweder sie bauen nix eigenes auf was über "meine-gang-fährt-auch-auf-das-nächste-hauptstadt-event" geht oder es sind antideutsche spinner, die nicht einmal mehr wollen, dass sich gesellschaftlich etwas verändert.

Star Wars

Total 19.02.2010 - 11:56
Eine Idee für eine dezentrale Aktion und mehr Unruhe im Hinterland wäre mal 'ne Kundgebung in Oberpfaffenhofen (S-Bahn-Bereich) zum Thema Bundeswehr-Satellit:

 http://www.dlr.de/DesktopDefault.aspx/tabid-1/86_read-20176/

Nicht die Provinz ist schlimm, ...

@@@ 19.02.2010 - 19:00
... sondern die ProvinzlerInnen selbst. Bereits unter der ersten kurzen Auswertung in der Ergänzungsfunktion finden sich kaum zu ertragende Kommentare:

 http://de.indymedia.org/2010/02/272631.shtml

Häufig scheinen diese wohl aus der bayerischen oder bw Provinz zu stammen, denn nördlicher als Stuttgart findet eine Mobilisierung seit dem diesjährigem Wochenende in relevanter Größe sowieso kaum noch statt. An all die NörglerInnen ist nur soviel gesagt: Bleibt doch die nächsten Jahr einfach zuhause und startet dort etwas oder bringt Euch doch mit Euren prima inhaltlichen/praktischen Ideen vor Ort ein. Ich bin schon mal gespannt wie das aussehen wird...

Denn mal ehrlich, Mobilisierungen leben natürlich immer von den Engagement aller. Leider höhrt sich aus den Kommentaren, sofern man diese überhaupt noch ernst nehmen
kann aber etwas ganz anderes raus, nämlich eine traurige Entwicklung, die nur auf den Konsum von Demos aus ist. Wenn was passiert dann gut, wenn nicht dann schlecht. Schaut mensch sich dann die Kampagnen bundesweit an ist festzustellen, dass es größere linksradikale Mobilisierungen nur noch als Reaktion auf Naziaufmärsche gibt, mal mit Ausnahme einiger weniger positiver Beispiele, die auch zur Stadtentwicklung oder sozialen Frage Stellung nehmen. Aber wie radikal sind denn Abwehrkämpfe und ist es nicht traurig das selbst in Städten mit einer starken linksradikalen Szene wie Berlin oder HH (ausgenommen dem 1.Mai oder bundesweiten Events) häufig nur noch maximal 1000 Leute erscheinen.

In dieser Hinsicht sind doch 3000 Leute auf einer stark linksradikal geprägten Antikriegsdemo mit einem Block man der Spitze von 500 Leuten nicht schlecht. Wo bitteschön gab es denn bundesweit in den letzten Jahren eine linksradikal geprägte Antikriegsdemo, die einen klaren antikapitalistischen Ausdruck hatte, zu der mehr als 1000 Leute gekommen

Sicherlich, auch ich fand die Stimmung dieses Jahr nicht unbedingt die beste, die Reden waren auch nicht toll, die Auftaktkundgebung zu lange und der frühe Abbruch ebenfalls nicht unbedingt sinnvoll. Inhaltlich waren dagegen beide Aufrufe (Bündnis und linksradikaler) sehr gut, nachzulesen auf >>>> www.no-nato.de

Ferner gibt es einen Konsens im Bündnis (ebenfalls zu lesen auf der no-nato Seite), dass das Tragen von Nationalfahnen unerwünscht ist. Alles meiner Meinung nach sehr fortschrittleiche Positionen.

Jetzt kann mensch sich schon denken, dass er oder sie nicht unbedingt in einem mehreihigen Bullenspalier durch München latschen will - das ist durchaus nachvollziehbar, es gibt ja genügend Möglichkeiten, vor, während oder nach der SIKO was eigenständiges auf die Beine zu stellen. Nur passiert das einfach nicht. In den letzten 9 Jahren gab es immer auch direkte Aktionen gegen die SIKO (ebenfalls nachlesbar unter www.no-nato.de >>> Aktionen gegen die SIKO, oben rechts auf der Webseite). Diese fanden aber fast ausschließlich in München statt...

Demnach stellt sich einfach die Frage, was eine Kritik, die keine progressive Lösung zu bieten hat, weder theoritisch noch auf praktischer Ebene bringen soll. meiner Meinung nach nichts. Das sollten sich die vmtl. sowieso marginalen und keine Strukturen repräsentierenden KritikerInnen (bisher gibt es keine einzige kritische Stellungsnahme von einer Gruppe oder einem Zusammenhang??) mal überlegen - aber bereits dort findet mensch ja Anschluß an die obige Auswertung: Ohne das eigene Tun, wird sich auch nichts verändern.

Ich vermute bei vielen SchreiberInnen in den Kommentaren sowieso nicht ein solches Interesse. Für alle anderen gilt sich für das kommende Jahr gut zu überlegen, was wir wollen und wie wir das ganze nach vorne bringen können. Wie wir wieder unberechenbarer werden können. Eien stärkere inhaltliche Ausrichtung und überraschende, für die Cops unvorhersehbare Aktionen, möglicherweise bereits im Vorfeld, denn immerhin wird es im nächsten Jahr das 10.jährige Jubiläum der Mobilisierung gegen die NATO-Kriegskonferenz.

In diesem Sinn: Radikal gegen Krieg,Patriarchat & Kapitalismus!!

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