Radikal 162 erschienen

radieschen von unten 07.02.2010 19:04 Themen: Blogwire Soziale Kämpfe
die neue ausgabe der "radikal" nr. 162 mit beiträgen der "revolutionären linken" (rl) und der "revolutionären aktionszellen" (raz) ist erschienen und im gut sortierten zeitschriftenhandel erhältlich. hier eine erste übersicht über die artikel bzw. die anschlagsserie mit gaskartuschen in berlin.
seit einigen tagen kursiert in der linken öffentlichkeit die neuausgabe der klandestin hergestellten zeitschrift "radikal" nr. 162. diese ist offenbar, wie die vorgängernummer, vom neuen herausgeberInnenkollektiv, das sich in der revolutionären linken (rl) organisiert hat, hergestellt und vertrieben worden.
in der aktuellen "radi"-nummer finden sich einige brisante artikel, die bislang in keinem anderen blatt erschienen sind. zum einen findet sich ein langer beitrag von "einige aus der ex-(mg)", in dem sich mit der sog. hassbrennerei und dem konzept der bildung "sozial-rebellischer banden" auseinandergesetzt wird. zum anderen enthält die ausgabe einen bekennerbrief der "revolutionären aktionszellen" (raz) zu einem gaskartuschenanschlag auf ein gebäude der arbeitsagentur ende dezember 09 in berlin. eine schriftliche anleitung zur handhabung und dem einsatz der gaskartuschen ist dieser anschlagsbekennung beigefügt. ergänzt wird die ausgabe durch zwei kommuniques des projektes "revolutionäre linke" (rl) zur frage des parlamentarismus und zur streikfrage. abgerundet wird die "radi" 162 durch die rubrik "international classwar" (beitrag zum "volkskrieg in indien" durch die pci(m) und zu "revolutionären bewegungen in brasilien" im vergangenen jahrhundert). der zweite serienbeitrag "für ein revolutionäres leben" zur frage der kollektivität beschliesst diese winter-"radi". die neue "radi"-nummer ist auch im internet zu finden.
seit mehreren tagen wird in der berliner presse über den verstärkten einsatz von gaskartuschen bei brandanschlägen geschrieben und spekuliert. der anschlag auf eine stiftung, die der bundesregierung nahesteht, und der anschlag auf das haus der wirtschaft, in dem sich die kommunalen arbeitgeberverbände befinden, haben hohe wellen geschlagen. zumindest der anschlag auf das haus der wirtschaft wird laut presseberichten den "raz" zugeordnet. in der taz hiess es, dass am anschlagsort eine aktuelle "radi" hinterlassen wurde. interessant ist, dass sich die "raz" auf zwei militante und klandestine gruppen bezieht, die nicht mehr existieren: die "militante gruppe" (mg) und "klasse gegen klasse" (kgk). in dem in der "radi" abgedruckten bekennerschreiben heisst es u.a., dass diese beiden gruppierungen die "bezugsquelle" der "raz" darstellen würden. daraus ist zu schliessen, dass sich in der militanten linken der bundesrepublik mit den "raz" ein neuer kontinuierlich agierender klandestiner gruppenzusammenhang etabliert hat.
neben der neuauflage der "radi", der steigenden tätigkeit der (rl) und der militant-klandestinen flanke "raz" dürften sich die strukturen der revolutionären linken, die sich auf einen sozialrevolutionär-klassenkämpferischen und internationalistisch-antiimperialistischen grundkonsens verständigt haben, deutlich gestärkt haben. abzuwarten bleibt, ob dieses spektrum innerhalb der revolutionären linken eine dauerhafte einrichtung ist, die sich stück für stück politisch-organisatorisch auszuweiten versteht.

links zu medienberichten:
 http://www.zeit.de/newsticker/2010/2/4/iptc-bdt-20100204-60-23763212xml
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0206/berlin/0078/index.html
 http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/erneuter-anschlag/
 http://www.morgenpost.de/berlin/article1251160/Experten-warnen-vor-gefaehrlichen-Anschlaegen.html
 http://www.stern.de/panorama/brandanschlag-auf-haus-der-wirtschaft-in-berlin-1540944.html
 http://www.focus.de/politik/deutschland/braende-brandanschlag-auf-haus-der-wirtschaft-in-berlin_aid_477065.html

link zur abendschau:
 http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.%21etc%21medialib%21rbb%21rbb%21abendschau%21abendschau_20100204_brand.html

link zur aktuellen ausgabe der radi:
 http://home.arcor.de/radi161
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Ergänzungen

Boah ey

Name ist vegane Bockwurst 07.02.2010 - 20:30
jupp was wir jetzt brauchen sind Sprengsätze
Auf das auch noch der Teil der Bevölkerung die unseren Hausprojekten und Strukturen wohlwollend gegenüberstehen die Seite wechselt.
Leckt mich am Arsch mit eurem Hammer und Sichel Mist

annonymität

narf 07.02.2010 - 20:31
arcor.de

ist für sowas sicherlich nicht der beste ort für up- und downloads

ich warte auf einen 'seriösen' ausländischen uploader

Nix mehr da...

peter 08.02.2010 - 12:56
Ist natürlich nicht so clever das über arcor zu machen, die interessanten Texte sind schon nicht mehr da.

BKA Verschwörungs-Paranoia

RedZack 08.02.2010 - 16:18
Wirklich unglaublich, dass es hier wirklich Leute gibt, die ernsthaft (!) annehmen, man müsse vom BKA oder vom Verfassungsschutz sein, wenn man "Hassbrenner"-"Aktionen", bei denen womöglich das eigene, jahrelang mühsam zusammengesparte Auto innerhalb von Minuten zu einem Haufen Schrott verkohlt, nicht sooooo besonders toll findet...

Jetzt aber mal im Ernst: GEHT´S NOCH?! Wie kann man solche "Aktionen", die wahllos Menschen schaden, deren einziges gemeinsames Merkmal darin besteht, ein Auto zu haben (!), NICHT Scheiße finden?

Radikal vorwärts!

Halb-Radikaler 08.02.2010 - 17:12
Wer sich ein wenig mit der Geschichte der Zeitschrift radikal auskennt, wird sehr schnell feststellen, dass es sich um eine sehr wechselvolle handelt. Seit über 30 Jahren haben sich vermutlich mehr als ein Dutzend MacherInnenkollektive daran abgemüht, diese Zeitschrift unter unterschiedlichen Bedingungen herauszubringen bzw. wieder zum Leben zu erwecken. Die Struktur der Klandestinität ist dabei sicherlich schwer zu bewerkstelligen, gerade dann, wenn diese "Publikation der revolutionären Linken" bundesweit zu vertreiben ist.
Da der redaktionelle Kreis der sog. Schwarzen Reihe nach dem vermeintlichen Schlag gegen die (mg) im Sommer 2007 nicht mehr in der Lage war, dieses klandestine Zeitschriftenprojekt herzustellen und zu vertreiben, war es nur allzu berechtigt, diese Postille unter abermals neuen Vorzeichen zu etablieren. Das dürfte den GenossInnen der Revolutionären Linken (RL) nun gelungen sein. Die radikal ist sowohl ein Strömungs- als auch ein Gruppenprojekt. Darin liegt die Weiterentwicklung einer Zeitschrift, die bereits seit Jahren auf der Suche nach einem Profil war, um als ein "kollektiver Agitator und Organisator" über die engen autonomen Milieugrenzen hinweg funktionieren zu können. Diese Projektidee und -umsetzung verdient erst einmal eine Chance. Die Hasstiraden von einigen wenigen Leuten aus dem autonomen Rest, die ein Copyright der radikal für sich beanspruchen laufen ins Leere, da die "Besitzverhältnisse" dieses Mediums ungeklärt waren und die Produktion mehrere Jahre brachlag. Wo war denn die Initiative derer, die jetzt so laut aufmerken?
Völlig absurd ist, wenn die berechtigte Kritik an dem zu oft wahllosen Zündeln an PKWs als BKA-/VS-Nummer abgetan wird. Vor allem dann, wenn bspw. in dem radikal-Text von "Einige aus der ex-mg" nicht nur die kritischen Einwände aus früheren mg-Papieren wiederholt und ergänzt werden, sondern gleich ein ganzer Konzeptvorschlag ("Bildung sozial-rebellischer Banden") mitgeliefert wird. Die (sub-)proletarische Organisierung als ein Weg des sozialrevolutionären Klassenkampfes dürfte kaum im Interesse des bundesdeutschen Staatsschutzes sein. Diese ist allerdings sehr im Interesse derjenigen, die hier die Verhältnisse zum Tanzen bringen wollen.
Auch der raz-Beitrag zu den populär gewordenen Gaskartuschen scheint mir sehr reflektiert zu sein. Es wird nicht nur auf Gefahren und Grenzen hingewiesen, sondern auch klar formuliert, dass Erfahrungen mit diesem militanten Mittel noch anzuhäufen sind, damit ein sicherer Umgang damit möglich wird.
Gut finde ich auch, dass ein kritisch-solidarischer Text nachgedruckt wurde, der sich auf das mg-Interview aus der radikal 161 bezieht und damit zur weiteren Diskussion anregt. Auch in dieser Hinsicht sollte deutlcih geworden sein, dass sich die "neue radikal" als Debattenforum begreift und zumindest über e-mail kontaktiert werden kann.
Schade ist, dass nicht alle radikal-Artikel über die Homepage abgerufen werden können. Der Hinweis ist richtig, dass eine sicherere Auslandsadresse für die Webside besser wäre.

Lebt und lest radikal!

Besuch der radikalrl Webseite

ich 29.08.2010 - 08:04
ergänzend zu der kritik an verwendung des internet, email usw., hier kurz eine empfehlung wie man z.b. der tracking der bullen und vs entgeht oder die auffindung seiner selbst etwas schwieriger gestaltet. wer auch immer über innerdeutsche knoten auf was für eine seite auch immer geht, kann, auch ohne zugriff auf den heimischen rechner (also euren), getracked werden. technisch ist das ein kinderspiel und wurde im rahmen von diversen raubkopiefällen schon häufiger durchgeführt. wir empfehlen daher das TOR netzwerk für jeglichen traffic auf basis http und https (ports 80 und 443). die verbindung dann am besten über server in brasilien oder russland laufen lassen, sofern dort welche verfügbar sind.

an die macherInnen der radikal: wordpress ist vielleicht halbwegs anonym für diejenigen die dort hosten wenn man registrierung und traffic für die schreibselei über proxys macht, aber ich bezweifle ernsthaft, dass das eine so sinnvolle lösung für die radikal ist. ein server in der ukraine oder weissrussland wäre durchaus sinnvoller, da dortige behörden nur schwerfällig mit den deutschen zusammen arbeiten und für jeglichen polizeilichen austausch extrem hohe verwaltungaufwände zu bewältigen sind. ebenso sind verschiedene spiegelserver denkbar, in ländern die auch diverse arabische webseiten mit videos über anschläge auf die amerikanischen/nato truppen im irak oder afghanistan hosten. eben überall dort wo der lange arm der europäischen bullen behörden nicht mehr hin reicht.

wenn schon klandestine organisation, dann bitte auch mit dem gedanken an diejenigen die die radikal lesen wollen. wer von seinem 1un1, arcor oder telekom anschluss die radikal aufruft kann ohne große technische hürden aufgespürt werden. das sollte den macherInnen der radi klar sein und allen die sie übers internet, ohne verwendung anonymer proxy, lesen! schutz fänge nun mal zuhause an, also schützt euch.
das tor-netzwerk:  http://www.torproject.org

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 29 Kommentare an

Endlich! — fire...

omg — Antifa Berlin

Sektenmüll — den

Neid? — Siebert

@antifa belin — mg-ao

Neue radikal wirklich analog? — Roland Ionas Biialke

@ "" — --

geht richtig los — jetzt

@ RedZack — ?-

sinnvoll — wäre es

@ Halb-Radikaler — ????????

Jajaja — täglich grüßt das

@ ?- — RedZack

@mg-ao — jeder darf mal kz sein

schnauze, will lesen ! — konsumgeil

gruppenlos — gruppenscheisse

@ @ "" -- 08.02.2010 - 12:03 — vleute vs nazischweine

weiter so! — baretta

@möp — Du bist die Wurzel des Rechts

neue webiste — leser