Repression in Göttingen... Demo Sa 17 Uhr!

Hans Wurst 28.01.2010 01:40
Am Mittwoch, dem 27. Januar 2010, rannten Polizisten von einer am 22. Januar in Brand geratenen Teeküche im Gebäude des Landkreises Göttingen, mit einem Sprengstoffspürhund durch die Stadt und machten Halt an einem linken Wohnprojekt. Dort verschafften sie sich am frühen Abend Zugang und stürmten das Haus, in dem ein paar BewohnerInnen gerade vor dem Fernseher saßen. Im Anschluss durchsuchten sie mehrere Räume und beschlagnahmten Computer und diverse andere Dinge, die sich nicht dazu eignen Teeküchen anzuzünden.
Am Mittwoch, dem 27. Januar 2010, rannten Polizisten von einer am 22. Januar in Brand geratenen Teeküche im Gebäude des Landkreises Göttingen, mit einem Sprengstoffspürhund durch die Stadt und machten Halt an einem linken Wohnprojekt. Dort verschafften sie sich am frühen Abend Zugang und stürmten das Haus, in dem ein paar BewohnerInnen gerade vor dem Fernseher saßen. Im Anschluss durchsuchten sie mehrere Räume und beschlagnahmten Computer und diverse andere Dinge, die sich nicht dazu eignen Teeküchen anzuzünden.

Als Reaktion auf die offensichtlichen Durchleuchtungs- und Einschüchter-ungsversuche gegen Linke versammelten sich über 200 Menschen vor dem Haus und zogen ab 21h mit einer offensiven Spontandemonstration durch Göttingen. Die mit der Situation überforderte Polizei konnte noch Glasbruch und etwas Unordnung in der Innenstadt feststellen und nahm am Rande fünf Personen in Gewahrsam, die alle am selben Abend wieder laufen gelassen wurden.


Die Hausdurchsuchung ist der vorläufige Höhepunkt der anhaltenden Hetze und Repression gegen Linke in Göttingen, die seit dem Brand in der Teeküche nahe der Ausländerbehörde des Landkreises an Qualität deutlich zugenommen hat. Dass die Rechnung von Polizei und Staatsanwaltschaft jedoch nicht aufgehen wird, haben die spontanen Reaktionen der Göttinger Linken noch am Abend bewiesen.

Für Samstag, den 30. Januar, ist eine Demonstration bereits in Planung. Start ist um 17h am Gänseliesel.
Achtet auf weitere Ankündigungen!

Kommt alle!

Staat. Repression. Kapital. Scheisse!
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Ergänzungen

1. aufruf

redical M 28.01.2010 - 02:06
Solidarität ist eine Waffe! Polizeiterror zurückschlagen!

Am Abend des 27. Januars 2010 stürmte die Polizei in Göttingen ein Haus in der Roten Straße und führte eine Hausdurchsuchung durch. Offizielle Begründung ist ein Sprengstoffhund, der fünf Tage nach dem Brand in einer Teeküche des Göttinger Landkreisgebäudes, von dort in die Rote Straße lief. Die Polizeirazzia in dem Wohnprojekt ist ein offensichtlicher und bewusster Angriff auf linke Strukturen in Göttingen!

Seit dem Feuer im Landkreisgebäude verbreitet die Göttinger Polizeiführung Spekulationen und versucht erstens propagandistisch einen „Sprengstoffanschlag“ zu verkünden und auf Pressekonferenzen eine „andere Liga“ herbeizureden, während im Detail von „unbekannten Vorrichtungen“ die Rede ist. Vor allem stellt sie zweitens einen Zusammenhang zum linken, völlig legitimen Widerstand gegen die unmittelbar bevorstehenden Abschiebungen von Roma aus Göttingen in Not, Verfolgung, wahrscheinlich Folter, vielleicht sogar Tod in den Kosovo her.

Weder willkürliche Kriminalisierung linker Strukturen, Projekte, Organisationen, noch die Diffamierung antirassistischer Praxis, die ausdrücklich Menschenleben schützen will, nehmen wir widerstandslos hin!

Kommt zur Demonstration am 30. Januar 2010 ab 17 Uhr in Göttingen ab Marktplatz/Gänseliesel!

Keine Kriminalisierung antirassistischer Praxis! Für freies Fluten!

Mitteilung der BewohnerInnen

redstreet inc. 28.01.2010 - 09:20
+++Pressemitteilung anlässlich der Hausdurchsuchung in der Roten Straße 1 Göttingen am 27. Januar 2010+++

Polizei durchsucht Haus in der Roten Straße. Konstruierte Vorwände sollen Repression gegen linke Strukturen legitimieren.

Gestern, am 27. Januar 2010, hat die Polizei eine Hausdurchsuchung in der Roten Straße 1 in Göttingen durchgeführt. Bereits gegen 19.00 Uhr hatte ein Großaufgebot an Einsatzkräften die Rote Straße abgesperrt. Anschließend wurden mehrere Zimmer von Bewohnerinnen und Bewohnern, sowie das Wohnzimmer und der Dachboden durchsucht. Darüber hinaus verschafften sich die Polizeikräfte Zutritt zu weiteren Zimmern.

Als Vorwand galt der Polizei eine vermeintliche Spur, die ein Spürhund trotz Schneefalls und Tauwetters auch nach fünf Tagen noch aufgenommen haben soll. Diese habe angeblich von dem Brandherd im Kreishaus, der nach Spekulationen der Polizei auf einen Anschlag zurückgeht, direkt zum Haus in der Roten Straße geführt. „Es ist offenkundig, dass hier Stimmung gemacht wird gegen die linke Szene im Besonderen und antirassistische Politik in Göttingen im Allgemeinen.“, erklärte Sonja Meier, eine Sprecherin der Roten Straße. Während der Durchsuchung verstießen die Polizistinnen und Polizisten gleich mehrfach gegen geltendes Recht. So verschafften sich die Beamten, ohne die Bewohner und Bewohnerinnen des Hauses darüber in Kenntnis zu setzen, Zutritt zur Wohngemeinschaft. Als die Betroffenen die Vorlage eines Durchsuchungsbeschl usses forderten, verweigerten die Polizeikräfte diese. Zudem wurde Sven Adam, der von den Betroffenen hinzu gerufene Anwalt, zunächst von Polizeibeamten daran gehindert zum Haus zu gelangen. Die Sprecherin erklärte hierzu: „Es ist ein Skandal, dass ein Richter einen Durchsuchungsbeschl uss auf einer solch vagen Beweisgrundlage überhaupt unterschreibt. Die Durchsuchung reiht sich ein in eine Vielzahl von Repressionsmaßnahmen gegen linke Strukturen.“ So wurde im vergangenen Jahr eine linke Wohngemeinschaft in der Geismar Landstraße durchsucht; ein Gericht hat diese Maßnahme mittlerweile für rechtswidrig erklärt.

„Wir werden diese willkürlichen Maßnahmen nicht widerstandslos hinnehmen und verurteilen sowohl die Hetze gegen antirassistische Politik als auch die mit ihr verbundene Repression.“, so Sonja Meier abschließend.

Für Samstag, den 30. Januar 2010, rufen die Bewohner und Bewohnerinnen der Roten Straße zu einer Demonstration gegen das Vorgehen der Polizei auf. Treffpunkt soll laut Angaben der Sprecherin um 17.00 Uhr am Kornmarkt sein.

Bewohnerinnen und Bewohner der Roten Straße Göttingen

label? missverständnis!

solidarität mit betroffenen 28.01.2010 - 10:37
vor allem rufen keine gruppen, sondern die rote straße zu der demonstration auf!!
bitte kein labeling!

demo in frankfurt

schade 28.01.2010 - 11:30

nicht immer nur auf repression reagieren, lieber zur antikapitalistischen demo nach frankfurt kommen und eigene Akzente setzen.

30.1. 14 Uhr Bockenheimer Warte Ffm

krise.blogsport.de

aus wiki schiesse ich

wiki 28.01.2010 - 15:43
Ich stelle mal in den Raum das es kein sprengstoffsuchhund war, sondern ein Mantrailer.
Und die beamten nach Personengrüchen gesucht haben und nicht nach einer Sprengstoffspur die durch ganz GÖ geht. Dafür sind die Sprengstoffsuchhunde in der Regel garnicht ausgebildet...
Allerdings kann ein Mantrailer, wenn die gesuchte Person nicht Blut auf der Flucht verlohren hat und bei der Witterung auch keine Spur mehr verfolgen.
Aber wo soll der Hund auch sonst hin wollen als in die Rote? ist ja viel schöner da als im Zwinger....

In dem Sinne ACAB, lasst den Hund seinen willen, die Rote hat wenn das Plenum zustimmt einen neuen Mitbewohner.

Bullen: "Szenetypischer Brandsatz"

esso 29.01.2010 - 03:14
28.01.2010 ABENDMELDUNG

Kreishaus-Anschlag : Zwei Spezialhunde folgen konkreter Spur

Der Verdacht, dass der Brand- oder Sprengstoffanschlag auf eine Teeküche im Kreishaus „aus dem linksextremistischen Umfeld“ heraus verübt wurde, habe sich „konkretisiert“. Bei der benutzten „unkonventionellen Brand- und Sprengvorrichtung“ habe es sich um „einen szenetypischen Brandsatz“ gehandelt. Es sei „die Bewertung zulässig“, dass „linksextremistische Gewalt zunimmt“.

Das alles sagte gestern bei einer Pressekonferenz Polizeivizepräsident Roger Fladung. Er wertete die Durchsuchung am Mittwochabend in der Roten Straße als „polizeilichen Erfolg“.

[ VIDEO: Zwei Spürhunde im Einsatz (1:34) ]
[ FOTO : Randale nach Polizeiaktion: Es gibt fünf Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung.]

Zu verdanken ist die Tatsache, dass jetzt zwei Männer und zwei Frauen, die in den durchsuchten Wohnungen leben, als Tatverdächtige gelten, einer ungewöhnlichen Aktion. Zwei Spezialhunde aus Nordrhein-Westfalen, sogenannte „Mantrailer“, waren am Tatort mit einer aufgefundenen Geruchsspur des mutmaßlichen Täters konfrontiert worden. Fünf Tage nach dem Anschlag erschnüffelten beide Hunde unabhängig denselben Weg des mutmaßlichen Täters vom Kreishaus zur 600 Meter entfernten Roten Straße. Darauf, dass beide Hunde vor denselben Türen anschlugen, war die Durchsuchungsanordnung begründet.

Welcher Spurenträger mit dem Geruch des Täters den Hunden vorgehalten wurde und in welchem Zusammenhang dieser mit der Tat steht, darüber schweigt die Polizei. Ebenso zur genauen Zusammensetzung des benutzten Spreng- oder Brandsatzes. Auch sind die bei der Durchsuchung sichergestellten Computer und weitere Unterlagen noch nicht ausgewertet.

In Internet-Kommentaren zur Tageblatt-Berichterstattung ist eine wilde Debatte darüber ausgebrochen, welche Beweiskraft es hat, Hunde auf eine fünf Tage alte Fährte zu setzen. Sogar die Zweifel, dass es überhaupt ein Anschlag war, reißen nicht ab.

Ein Video sehen Sie unter www.goettinger-tageblatt.de .


Alle etwas gelassener / Kommentar von Jürgen Gückel

Jetzt mal bitte eine Spur gelassener! Auf allen Seiten. Die Polizei tut ihre Pflicht, sie ermittelt, und das ist gut so für uns alle. Sie hat weder gezielt Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung „schikaniert“, wie einige behaupten, noch hat sie den Kreishaus-Anschlag erfunden oder die Fährte der Spürhunde in Richtung linke Szene vorbestimmt.
Dass es ein gezielter Anschlag war, müssen wir zunächst glauben. Ebenso, dass der Spurenträger, der dann in die Rote Straße führte, etwas mit dem Täter zu tun hat. Warum sie davon ausgehen, verraten die Ermittler vorerst nicht. Sie haben gute Gründe.
Sie haben aber auch noch keine Beweise. Und so lange das so ist, sollte sich Polizei-Vize Roger Fladung hüten, mit dem Finger auf „die linksextremistische Szene“ zu zeigen, von „szenetypischen Brandsätzen“ – was immer das ist? – zu reden und so zu tun, als habe er es schon immer gewusst. Das nährt sonst den Verdacht, als wolle er sich in den wenigen Tagen, in denen er oberster Chef sein darf, als Linkenfresser in Hannover empfehlen.

Wasserkocher im Landkreis-Gebäude explodiert

Sicherheitshinweis der Stadt Göttingen 29.01.2010 - 03:20
"
Von / An: E-Mail in der Stadt Göttingen
Gesendet: Freitag, 22. Januar 2010 14:13
Betreff : Sicherheitshinweis

Hallo, ein Hinweis zu dieser E-Mail, mit der Bitte um Beachtung: Am Freitagvormittag ist ein Wasserkocher im Landkreis-Gebäude explodiert. Dieses nimmt FB 80 zum Anlass, dass bei Auffälligkeiten an technischen Geräten, sofort die Hausverwaltung, Hausmeister oder Pforte informiert werden müssen. Bitte geben Sie diese Info an Ihre Mitarbeiter/innen weiter.
Danke Mit frdl. Grüßen
[Grünes Männchen]
"

Ich glaube das die Polizei Göttingen etwas vorschnell war mit der Aussage das es sich um einen linken "Anschlag" handelt. Aber vieleicht passt das einfach nur zu gut ins politische Konzept.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ihh fernsehen — der gugl

wiki sagt — wiki