Zossen: Nazis verhöhnen Gedenken an die Opfer

Zossener 27.01.2010 22:34 Themen: Antifa Antirassismus
Am 27.01.10, dem 65-jährigen Jahrestag der Befreiung des deutschen KZ Ausschwitz, störten Neonazis in Zossen das Gedenken an die Opfer.
Es ist der 27. Januar 2010. Weltweit wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Shimon Peres spricht sogar vor dem Bundestag im Land der Täter. Ungefähr 40km Luftlinie vom Bundestag gedenkt auch in Zossen die Bürgerinitiative "Zossen zeigt Gesicht". Etwa 150 Menschen, darunter auch viele Antifas aus Berlin Gedenken der Opfer auf dem Marktplatz der ehemaligen Kreisstadt
in Teltow Fläming und wollen wie überall die Namen der lokalen Opfer öffentlich verlesen.

Doch in Teltow Fläming(TF) kann so etwas nicht ungestört vonstatten gehen. Denn hier sind die "Freien Kräfte Teltow Fläming" aktiv. Ihr Sympatisant_innenkreis umfasst in etwa 30-40 Menschen in der Region. Schon vor Beginn der Veranstaltung haben sie sich zu etwa zwanzigst auf der anderen Seite des Marktplatzes versammelt. Dabei haben sie keine Versammlung oder ähnliches angemeldet. Während die Kundgebung der Bürgerini beginnt, fangen die Nazis sofort an, massivst die Veranstaltung zu stören. Dazu benutzen sie sowohl Trillerpfeifen, Tröten und einfach die Stimme. Während die Namen der Zossener Opfer des Holocaust verlesen werden, stören sie mit Parolen wie "Nationaler Sozialismus" usw.. Besonders widerlich wird es, als die Nazis anfangen "Lüge" oder "Alles Lüge". Spätestens hier wäre der Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Die Polizei schirmt aber weiterhin die Nazis gegen jeglichen Protest ab, der sich aus der etwa 20 Meter entfernten Kundgebung der Bürgerinitiative formiert, ab. Ingewahrsamnahmen gibt ews nur gegen Antifas, die angeblich gegen das Kunsturhebergesetz verstoßen, weil sie angeblich kopierte Blätter mit Nazifressen drauf hatten. Festnahmen oder Platzverweise bei den Nazis? Fehlanzeige. Zwar werden die Straftaten von den Cops gefilmt, auch Vermummung ist dabei, aber es wird nicht eingegriffen. Ist ja nicht das erstemal, dass die Polzei den Nazis klar den Protest ermöglicht.

Erst vor wenigen Tagen war das "Haus der Demokratie" der Zossener Bürgerinitiative abgebrannt. Die Ermittlungen dauern noch an. Die Erfolgschancen sind jedoch nicht sehr hoch. In der Vergangenheit waren Ermittlungen bezüglich verschiedener Nazispühereien am Haus oder eingeschlagene Scheiben auch ins Leere gelaufen.
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Ergänzungen

Polizei schweigt bei Volksverhetzung?

demokrat 27.01.2010 - 23:29
Wenn die Zwischenrufe der Neonazis so getätigt wurden, erfüllt dies den Tatbestand der Volksverhetzung, der von der Polizei entsprechend zu ahnden gewesen wäre (Strafanzeigen inkl. Platzverwei´se für die Nazis!). Offensichtlich waren die Gesetzeshüter hier mal wieder taub oder nicht gewillt?, wie so oft! Aber nicht jammern. Wenn dieser Vorgang von Euch festgehalten wurde und , die Polizei hat ja auch gefilmt, Strafanzeige stellen! Aufgrund des Vorgangs müssen hier die Strafverfolgungsbehörden sogar von sich aus tätig werden. Tun sie das nicht, muss nachgeholfen werden!

volksverhetzung

war auch da 28.01.2010 - 00:49
drei polizisten (ja, alles typen), die offenbar was zu sagen hatten (hut statt helm), wurde nachdrücklich auf die "lüge"-rufe hingewiesen, ignorierten sie aber auch im wiederholungsfall. demokratische grundordnung verteidigen geht anders...

bei der anschießenden veranstaltung mit einem zeitzeugen war der saal übrigens rappeldicke voll. und das sicher nicht nur wegen der eisigen temperaturen draußen...

ps: alle nach dresden!

Fotos von den Holocaust-Leugnern

kim 28.01.2010 - 01:06

Mann Mann Mann

... 28.01.2010 - 01:40
Das erste Foto bei Flickr. ist so eindeutig... Problem: der Staatsschutz ist sehr offen für so was, aber im Amtswege muss man sich an sein Revier wenden, jedenfalls bin ich mit diesem Bescheid schon mal vor paar Jahren beim Pförtner vom LKA abgewiesen worden... Damals habe ich auf den Gang zu den Revierbullen verzichtet, erschien mir sinnlos... Vor mehreren Jahren hat der Staatsschutz, soweit ich weiß, auch schon mal die Pirnaer Naziszene gefilzt mit auswärtigen Uniformierten, ohne dass das dortige Revier eingeweiht war... Nichtsdestotrotz: Am 13.2. einfach mal klug sein: "Gefahrenabwehr" gegen Nazis ja, aber keine Angriffe und keine Spaltereien wegen Israelflaggen oder so... Allerdings scheinen mir auch Alliiertenfahnen unzweckmäßig!

In Zossen ist ein Nazi Bürgermeister

.. 28.01.2010 - 08:21
Problem in Zossen: nicht nur die Polizei ist von Nazis durchsetzt sondern auch die Bürgermeisterin ist rechtsextrem. Nazis fühlen sich in der Stadt daher sehr wohl. So werden die Neonazis nach ihrem Brandanschlag auf das "Haus der Demokratie" aufgrund der Sympathien von Bürgermeisterin und Polizei nichts zu befürchten haben. Selbst die lokale SPD ist entsetzt, was da in der Stadt passiert und hat sie angezeigt.

Auch die konservative PNN sieht das kritisch:
Die Bürgermeisterin M. Schreiber behauptete sogar, Mitglieder der Initiative hätten selbst Neonazi-Aufkleber in der Stadt verteilt zu haben, „damit wir das medienwirksam abkratzen können“, wie der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Schulze sagte.
Neue Wut kam bei Wanke, der Sprecherin der Initiative auf, als er am Wochenende die Bürgermeisterin im Radio hörte: Sie habe der Initiative eine Mitschuld an dem Brand gegeben, „weil wir angeblich zu linkslastig sind“.
Quelle:  http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/257096/

Polizei verdreht die Wahrheiten! PM Polizei

B. 28.01.2010 - 08:49
Zossen- Zwei Veranstaltungen zum Gedenken der jüdischen Opfer des zweiten Weltkrieges fanden am 27. Januar in der Zeit von 18 bis 20 Uhr in Zossen statt. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht". Nach einer Demonstration auf dem Marktplatz fand eine Mahnwache an den Stolpersteinen in der Berliner Straße statt. Etwa 130 Teilnehmer nahmen an den Veranstaltungen teil. Unter ihnen befanden sich etwa 30 Personen, die versuchten, ihrer Meinung abseits der Demonstranten mit Sprechchören und Trillerpfeifen Nachdruck zu verleihen.



So viel Dummheit tut weh!

Bullen-PM

antifaschistin 28.01.2010 - 12:48
Der Witz ist ja, dass an dem Abend auf dem Zossener Marktplatz nicht zwei, sondern nur eine Veranstaltung angemeldet war: nämlich die antifaschistische Gedenkkundgebung. Die Nazis hatten weder eine Demo noch eine Kundgebung angemeldet. Schon allein deshalb hätten sie von den Bullen sofort Platzverweise erhalten müssen, als sie mit Parolen und Pfiffen das Gedenken zu stören begannen. Außerdem erwähnt unsere liebe Polizei nicht, dass es bei den 30 "Teilnehmern" mit "anderer Meinung" eben um Nazis handelte, die sich zum Teil eindeutig volksverhetzend betätigten ("Lüge, Lüge, Lüge!"-Rufe, als die Namen von NS-Opfern vorgelesen wurden).

weiterer Artikel

Medienkollektiv Berlin 28.01.2010 - 13:35
ein weiterer Artikel ist beim medienkollektiv berlin erschienen

@...

Soso 28.01.2010 - 17:49
Es ist so ein Elend der Linken, dort, wo es um Zwecke geht, von "Gründen" zu faseln. Einen Naziaufmarsch verbieten ist super, aber bitte nur aus demokratisch-antifaschistischen Gründen!

Und gerade jetzt, wo die Stadt Dresden das bürgerliche Gedenken an die Dresdner Bombenopfer mit aller Gewalt ins Recht setzt und sowohl die "Vereinahmung" durch böse Nazis, als auch die praktische Kritik am Gedenken mittels linksradikaler Demonstration verbieten, sollen keine weiteren "verbale[n] oder andere Angriffe" gegen das Gedenken gefahren werden. Die Stadt gibt eins mit der Rute und schon kuscht der demokratische Antifaschist: nur nicht noch mehr Kritik am Gedenken, sonst wird alles schlimmer!

Das die theoretische und praktische Kritik am Gedenken bitternötig und vor allem richtig ist, zeigt das Verbot mehr als jeder Naziaufmarsch. Dem Gedenken gehört in die Fresse getreten, und zwar mit vollem Anlauf.

brandursache jetzt klar !

Die neonazis waren es! 29.01.2010 - 14:41
neues aus der MAZ vom 29.01/ 14:02 uhr

Jugendlicher unter Verdacht
Festnahme nach Brand im „Haus der Demokratie“ in Zossen

Potsdam/ Zossen - Eine Woche nach dem Feuer im Zossener „Haus der Demokratie“ ist ein Jugendlicher wegen des Verdacht der Brandstiftung festgenommen worden, wie das rbb-Nachrichtenmagazin 'Brandenburg Aktuell' berichtet.

Der 16-Jährige gehöre angeblich nicht zur rechtsextremen Szene, habe aber eine rechte Gesinnung. Spiegel Online berichtet, dass er „die rechtsextreme Motivation der Tat“ bereits eingeräumt haben soll. Nach bisherigen Erkenntnissen geht die Polizei von einer Einzeltat aus. Eine Polizeisprecherin sagte dagegen, dass der Tatverdächtige zwar dem Haftrichter vorgeführt wird, ein Geständnis des Jugendlichen aber noch nicht vorliegt.

Das im vergangenen September eröffnete „Haus der Demokratie“ der Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ war in der Nacht zum 23. Januar vollständig niedergebrannt. Im Haus fand zum Zeitpunkt des Brandes eine Ausstellung zum jüdischen Leben in Zossen statt.

Der Schaden, der durch die Flammen angerichtet worden ist, wird auf 200.000 Euro geschätzt. red/dpa


PNN: 16-Jähriger gesteht Brandstiftung

PNN-Leser 30.01.2010 - 14:35

Er wollte dazugehören, zu den Neonazis von Zossen (Teltow-Fläming). Dafür zündete der 16-jährige Daniel S. vor einer Woche das „Haus der Demokratie“ an, eine Baracke aus DDR-Zeiten, wo die Initiative „Zossen zeigt Gesicht“ Projekte gegen braune Umtriebe anbot und eine Ausstellung über das jüdische Leben in der Stadt zeigte. Seit Freitag sitzt Daniel S. in Untersuchungshaft, er hat ein Geständnis abgelegt und auch die rechtsextreme Motivation für die Brandstiftung eingeräumt.

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13.02.dresden

ich 28.01.2010 - 01:43
naziaufmarsch in dresden vorerst verboten!eine gute nachricht am morgen!
es bleibt bei allen bisher getroffenen vorbereitungen und absprachen!
kein gedenken der täter!

wir können das geschehene nicht ungeschehn machen,aber wir werden alles tun damit es sich nicht wiederholt!

"Trotz allem glaube ich immer noch,
daß die Menschen tief in ihrem Herzen gut sind...?"
Anne Frank


.....mfg....ich

13.02. dresden

ich 28.01.2010 - 01:46
naziaufmarsch in dresden vorerst verboten!eine gute nachricht am morgen!
es bleibt bei allen bisher getroffenen vorbereitungen und absprachen!
kein gedenken der täter!

wir können das geschehene nicht ungeschehn machen,aber wir werden alles tun damit es sich nicht wiederholt!

"Trotz allem glaube ich immer noch,
daß die Menschen tief in ihrem Herzen gut sind...?"
Anne Frank


.....mfg....ich

@ "ich"

Quelle? 28.01.2010 - 02:13
Gute Nachricht. Trotzdem vorsichtig sein - wenn ich so an das OVG etc. denke... Und trotzdem klug sein. Möglich, dass Stadtverwaltung, Gerichte auf den massiven Druck insgesamt, die Kundgebungspläne reagieren und sich in Schadensbegrenzung üben. Die Optionen gegen den Aufmarsch bleiben ggf. und gerade jetzt bleibt es wichtig, auf Zack zu sein, evtl. auch in Hinblick auf rechte Verlautbarungen, Tricks und mögliche Konsequenzen. Dennoch gibt es keinen Grund, auf Krampf das bürgerliche Gedenken mit hohlen Sprüchen zu stören!

@ "Quelle?"

... 28.01.2010 - 02:34
dnn-online und vermutlich auch andere! So gut das ist, stösst es sauer auf, dass das Verbot lediglich mit möglichen Zusammenstößen und dem Willen der Stadt, alles auf Kundgebungen zu beschränken, begründet wird! Immerhin finden diese - nicht von der Stadt initiiert - genau im Umfeld des Aufmarsches statt... Trotzdem stimme ich dir zu: kommt alle weiterhin nach DD, äußert euch auch gern zu den Hintergründen des Verbots in diesem Sinne, aber bleibt klug! Weitergehende verbale oder andere Angriffe auf bürgerliches Gedenken... erscheinen auch mir weder inhaltlich noch zweckmäßig klug!

kindergarten

nicht schlecht 28.01.2010 - 15:02
da sagn aml die gullen nix und ihr empört euch ja sowas von drüber ...junge junge ihr seit so lächerlich...
da haben se euch im stich die herren der polizei,hoff ihr habt taschentücher parat wegen der enttäuchung....
und warum habt ihr die sache et selbst in die hand genommen..?
ganz klar ohne bullen habt ihr einfach keine chance weil euer kindergarten keine eier hat...

antifa heißt angriff..selten so gelacht