Dresden, wir kommen... Flashmobs in Köln

Antifaschistische Koordination Köln & Umland 23.01.2010 19:40 Themen: Antifa Repression
Köln 23. Januar 2010: Erfolgreiche Flashmob-Aktionen gegen die
Kriminalisierung von antifaschistischem Engagement
Anlässlich der Hausdurchsuchungen gegen antifaschistische Initiativen
wegen geplanter Blockaden gegen den Naziaufmarsch am 13. Februar in
Dresden und dem hanebüchenden Versuch der Staatsanwaltschaft,
Sitzblockaden zu einem Strafbestand zu deklarieren, fanden am Samstag, dem
23.01.10 zwei Flashmob-Aktionen in Köln statt.

Um 15.00 Uhr wurde auf der Domtreppe der Slogan der Aktion präsentiert:
Nazis blockieren-
Jetzt erst recht!

Um 16.00 wurde in einer symbolischen Aktion kurzweilig die Fahrbahn des
Friesenplatzes blockiert.
Im Verlauf der friedlichen Aktion kam es zu Personalienfeststellungen
durch die Polizei.

Neonazis blockieren – jetzt erst recht

Vergangenen Dienstag gab es in Berlin und Dresden Razzien gegen engagierte
Antifaschisten und Antifaschistinnen. Ihnen wird zur Last gelegt wird, zu
Blockaden gegen den Neonaziaufmarsch am 13. Februar in Dresden aufzurufen.

Wir werden uns weder nehmen lassen, weiterhin zu den Blockaden aufzurufen,
noch im Vorfeld unsere Solidarität zu zeigen.

Blockieren? Können wir nämlich auch. Das haben Zehntausende Menschen am
20. September 2008 in Köln gezeigt, als sie den rassistischen Kongress von
„Pro Köln“ durch Massenblockaden verhinderten.

Nach Dresden? Kommen wir. Über 200 Menschen aus Köln und Umgebung planen,
am 13. Februar nach Dresden zu kommen, um den Neonaziaufmarsch zu
blockieren. Das sind Gewerkschafter, Parteijugend, Antifas, Studenten,
Schüler…

Und unsere Antwort auf die Kriminalisierungsversuche?
Neonazis blockieren – jetzt erst recht!


Weitere Informationen:

 http://www.koeln.antifa.net/
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Ergänzungen

Flash Mob oder Flop Möbchen?

das ist hier die frage 23.01.2010 - 20:05
"Erfolgreiche Flashmob-Aktionen" sehen sicher anderes, 15-20 Leute am Dom und 35-40 am Friesenplatz sind nicht gerade ein großer Erfolg. In anbetracht dessen wie umfangreich in den letzten Tagen für den Termin mobilisiert wurde, war die Beteilligung doch sehr gering. Das ganze jetzt auch noch als super/erfolgreiche/subversive Aktion zu feiern ist eher peinlich. Und das sahen auch viele der Anwesenden so, weshalb kann man nicht auch mal etwas selbstkritisch sein?

Hier noch das am Rande verteilte Flugblatt:

Fresse halten selber machen

@ das ist hier die frage 23.01.2010 - 21:03
Ich kann diese ewigen Nörgeleien nicht mehr hören/lesen.
Für mich hört sich das so an, als sei eine Aktion, die deinen Ansprüchen nicht gerecht wird, direkt für den Arsch ist. Wenn die Aktion für Dich so schlecht gewesen ist, mach doch morgen eine bessere.

Kritik hin oder her - Ich finde die Soli-Aktion kann sich sehen lassen.

Außerdem ist die Message garantiert in Dresden und Berlin angekommen:
Unsere Solidarität gegen Ihre Repressen - Nazis blockieren - Jetzt erst recht.

Also am 13. Februar von NRW nach Dresden:
 http://nopasarannrw.blogsport.de/

...

Hi 23.01.2010 - 21:37
Ich stand vorhin etwas abseits der Domtreppe und muss sagen, dass ich doch relativ enttäuscht war, da ich mir aufgrund der Mobilisierung in den letzten Tagen wirklich mehr erhofft hatte als nur so wenige Leute. Die Sache mit den Flugblättern war eine gute Aktion, jedoch die Reaktion von den Leuten, an die diese verteilt wurden, eher negativ. Mehrere Flugblätter wurden sofort in den Müll geworfen. Scheiße gelaufen, jedoch können die AKKU Leute auch nix dafür, da sich (leider) nicht jeder Mensch für Europas größten Naziaufmarsch interessiert. Trotz allem war es eine gute Aktion, da nochmals auf die Hausdurchsuchungen und den Naziaufmarsch aufmerksam gemacht wurde.

youtube

Mobiclip 24.01.2010 - 00:20

Nix Flop Möbchen, Kreativer Protest

sowas braucht das LAnd 24.01.2010 - 03:13
Gute Sache das ganze, Soliaktionen sind eine wichtige Sache. Props an Akku dafür das sie auch mal eine andere Aktionsform ausprobiert haben. Auch wenn es ein wenig in die Hose gegangen ist, hat die Aktion dennoch ihre Wirkung gehabt. Ob zu einer Demo mehr Leute gekommen wären kann man nicht sagen, Akku hat soweit ich weiß auch noch nie ne Demo organisiert. Im Bullenkessel durch die City latschen bringt meist gar nix und taugt höchstens fürs Ego. Sowas wie Flashmobs sind viel Cooler, Antifaschistischer Kreativer Kölner Undergroundshit YEAH

Va Köln Sichtbare Zeichen

... 25.01.2010 - 18:39
Die neue deutsche Geschichtspolitik
Von der Tätergeschichte zur Opfererinnerung

Für die nationalen Geschichtsmythen in Deutschland war die NS-Erinnerung immer eine besondere Hypothek. Faschismus, Holocaust und Vernichtungskrieg waren (und sind?) bis heute Barrieren auf dem Weg zum unbefangenen nationalen Bekenntnis in Deutschland. Aus diesem Grund gab es seit Bestehen der Bundesrepublik immer wieder Versuche, diese Erinnerung zu relativieren und die NS-Vergangenheit umzudeuten. Im Vortrag wird ein allgemeiner Überblick über die Entwicklungen und Verschiebungen in der öffentlichen Erinnerung und der staatlichen Gedenkpolitik im Bezug auf den Nationalsozialismus geben. Dabei wird u.a. eine Kritik an den Gleichsetzungstendenzen und Vergleichen von NS und DDR im Sinne der Totalitarismustheorie formuliert. Am Schluss steht die Frage, welche Bedeutung die NS-Erinnerung heute in Deutschland hat und welcher Geschichtsmythen sich die die Anhänger der “unverkrampften” Nation heute bedienen.

Gerd Wiegel ist Politkwissenschaftler und Fachreferent Rechtsextremismus/Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag

Datum 3 Februar - Beginn 20:00 Uhr - Alte Feuerwache Köln im Projektraum (Melchiorstr.3)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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sprache

kj 23.01.2010 - 20:55
"Das sind Gewerkschafter, Parteijugend, Antifas, Studenten,
Schüler… "

Alles nur Männer? Und die Antifas studieren alle nicht und in der Parteijugend sind keine Schüler? Köln scheint ja ne komische Stadt zu sein.

selbstkritik? statt weinen über papa staat?

linkseröm(-rächseröm?) 23.01.2010 - 23:11
von flash"spontis" und kriminalisierungen

es hat also mal wieder "flashmobs" (in köln) gegeben... das verwöhnte publikum der kölnarena und der einkaufspassagen rund um den dom, hohe straße, schildergasse, neumarkt, rudolplatz, friesenplatz, strömt gelangweilt vorbei. der verkehr kommt kurz zum erliegen, in köln auch nichts neues... na, und?

wenn mensch so das posige bild vor dem dom sieht, könnte fast angenommen werden die "antifaschist_inn_en" wollten das klerikale monument ehren oder schützen... sieht so afa aus?

ok, immerhin ist mal wieder was passiert, netter versuch, und lass sie doch, oder so, könnte mensch meinen... naja. was ist denn da los in köln?

es geht also um die bekannten aktuellen repressionen gegen (ja es ist kaum zu glauben, nur) die - leider trotz aller anderen bekundungen in der szene (und der abgrenzungsversuche im aufruf von no pasaran zu den) - bürgerlichen "antinazi"bündnisse (eher anti-rechts-extremismus bündnisse mit linkspartei (pdl), grünen, "piraten", attac, und co) - also die (versuchten, da noch nicht durch alle instanzen entschiedenen und damit noch nicht rechtmäßigen, endgültigen) kriminalisierungen der proteste gegen den nazimarsch in dresden.

das kriminalisierte plakat dazu ist juristisch ziemlich lächerlich.
( http://www.dresden-nazifrei.de/wp-content/uploads/plakat_220x313.gif -  http://www.dresden-nazifrei.de/)
letztes jahr sah das plakat jedenfalls (bis auf andere formulierungen) nicht viel anders aus:
 http://linksunten.indymedia.org/de/system/files/images/119260-Dresden.png

eigentlich würde es sich nämlich bei einer blockade lediglich um eine ordnungswidrigkeit im straßenverkehr, wie falschparken und nicht um eine vorgebliche
straftat handeln. dem widersprechen natürlich die bildzeitung, sowie diverse weise bullizist(_inn_)en.
( http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2010/01/21/bundestagsabgeordnete-wegen-dresden-poster-festgenommen_2419)
dadurch daß der nazimarsch aber als rechtmäßig(er trauermarsch, "aufzug") genehmigt wurde und der sog. linksextremismus (mit dem gleichsetzungsparadigma) verurteilt, sowie alle weiteren antifaschistischen gegenaktionen ja sowieso per se schon unterbunden werden sollen und nur bürgerliche "zeichen" erlaubt sind. (siehe zb die bekannten erzählungen im aufruf von venceremos:  http://venceremos.antifa.net/13februar/2010/aufruf.htm)

die cdu bürgermeisterin veranstaltet diesmal also eine menschenkette (angeblich gegen nazis aber auch um fast genau so geschichtsrevisionistisch um dresden zu trauern) viele std später, also wenn der nazimarsch vermutlich vorbei sein wird.
( http://dresden1302.noblogs.org/post/2010/01/23/die-wagenburg-der-heulsusen)

das allerdings auf plakaten zu einer aktiven oder passiven blockade und nicht nur zu einer demo und vielleicht möglichen aktionen oder diversen aktionsformen (also scheinbar direkt) aufgerufen (für die staatsanwaltschaft sprich angestiftet) wird, genügt dem lka/bka wer hätte es nicht erwartet für die kriminalisierungsversuche, schikanen und beschlagnahmungen. für irgendwas müssen all die gut bezahlten stellen zur politischen polizeiarbeit und sog. gewaltprävention gegen den vermeintlichen "linksextremismus" und sog. chaot(_inn_)en (bildzeitung, springerpresse) ja gut sein...

deswegen hat es die antifa berlin (alb und afabfh,  http://freeweb.dnet.it/antifhain/) seit den erfahrungen von 2009 diesmal sogar (und zt vielleicht auch zum glück) geschafft (kommt drauf an auf welche karte gesetzt wird...) über die anderen bürgerlichen veranstalterinnen gegen das fest der völker in jena die (immerhin) progressiven bürgerlichen "kräfte" breiter mit ins boot gegen die nazis zu holen. und, wer hätte es gedacht, selbst der (selbst latent-immanent rechte) dgb ist wieder einmal mit dabei, angesichts der naziattacken vom letzten jahr (auf busse und auf die 1. mai demo dortmund). siehe mobiseite der il gruppen in nrw und ihren "aufruf".

eklig wird jedoch es erst "recht" wenn sich einmal alle labels unter der internetseite  http://www.dresden-nazifrei.com angesehen werden. ist da doch sogar die bisweilen antisemitische neoliberale (neogrüne oder wahlweise auch neofdp) "piratenpartei", "attac", der jusos bundesverband (der bisweilen mitglieder der roten hilfe aus seinen eigenen reihen schmiß) und sogar eine "tierrechtsgruppe" (dresden) ist mit dabei...
( http://www.dresden-nazifrei.com/?page_id=590)

[btw. konstantin wecker scheint mittlerweile ziemlich verwirrt zu sein, er unterstützte übrigens u.a. ebenso im letzten jahr den weltweiten marsch der friedensheischenden siloianischen esosekte der vermeintlichen und sog. "humanisten", siehe "worldwidemarchforpeace", "theworldmarch.org", (hxxp://xxx.theworldmarch.org/index.php?secc=adhesiones&acc=veradhid&adh_id=179).]

der angriff der justiz und polizei sachsen usw könnte diesmal aber auch als komischer tritt gegen sich selbst gesehen werden, denn viele brüskierte menschen werden vermutlich jetzt erst recht zeigen was in ihrem sinne recht und was unrecht ist. denn da wo recht zu unrecht wird wird widerstand zur pflicht (lautet ja so ein bürgerlicher spruch... siehe wikipedia  http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstand_%28Politik%29).

witzig an der sache ist aber auch, daß alle anderen spektren "der antifaszene" so gut wie nicht betroffen sind, sofern sie nicht direkt mit no pasaran (np) zusammenarbeiten und in den bundesländern sachsen oder berlin weilen, obwohl doch diesmal so einige aufrufe (mehr) geschrieben wurden.
(siehe dazu zb:  http://venceremos.antifa.net/13februar/2010/index.htm in der Navigation auf der Seite unten unter "Aufrufe anderer")

und das neue sächsische versammlungsgesetz hebelt sich unterdessen beinahe selbst aus:  https://linksunten.indymedia.org/de/node/16080

die repression gegen reformantifas, linkspartei (pdl), dgb, attac, geht aber derweil weiter:  https://linksunten.indymedia.org/de/node/16076
das könnte für noch mehr bürgerlichen stunk und radikalisierung sorgen. wollen wir es hoffen.
( http://www.no-pasaran.mobi/)

ob nun sog. flashmobs statt mahnwachen oder unangemeldeten kundgebungen und spontandemos (spontis), flyern, usw. das mittel der wahl sind um die problematik in die öffentlichkeit, der öffentlichkein näher, oder eigentlich "was", zu bringen, ist mehr als fraglich, wenn es nicht einmal einen antifaschistischen grundkonsens oder wenigstens eine eindrittelmehrheit der befürwortung von antifaschismus (en gros) in der sog. mehrheitsbevölkerung der sog. zivilgesellschaft (quer durch alle konformistischen sozialen analysen und beschreibungen der bürgerlichen brd) gibt.
da wären mir doch ne videoinstallation vom durch luftangriffe angekratzten kölner dom und das geheul der kölner_inn_en im hintergrund dazu fast schon lieber gewesen.
beispielhaft für köln ist jedoch, daß sich um die stadt die wesentlich mehr zerstört wurde als dresden, zum glück noch keine hochstilisierten opfermythen ranken und dort wenigstens der konsens galt: "durch die straßen bettlern gleich, ziehn wir dank dem nazireich" (was nicht in allem, dh jeder interpretation, viel besser ist. aber immerhin, die ansätze zur selbstkritik sind da. und genau darum geht es!)

es ist also nach wie vor wesentlich mehr aufgeklärter antifaschismus in aktion und antifaschistische aufklärung - diskurs, in allen bereichen, notwendig als es ein paar kurze schockerlebnisse leisten könn(t)en. wobei diese vielleicht, wenn sie denn effizient, gezielt und erklärt genug sind, sicher zeitweilig eine gewisse wirkung entfalten könn(t)en.

in diesem sinne: "lieber eine bombe auf den kopf" als sich nazis zu unterwerfen. (frei nach einer jüdin (unbekannt?) die in dresden den holocaust überlebte ,
siehe zb  http://www.bg-geschichte.org/140,  http://www.conne-island.de/nf/63/18.html, als nachschlagetipp dazu auch:  http://venceremos.antifa.net/art/news/preisberechnung.htm)

viel spaß noch beim "probesitzen", antifa heißt angriff!

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"Daß die [Emanzipation der Menschen etwas] hervorbringen kann, [das] auch in dieser Zeit der Massenlosungen, der schlechten Alternativen, der unentwegten Begeisterung für das Geistlose alleinstehen [kann], Menschen die zum Widerstand fähig sind, auch gegen ihre eigene Gruppe, in die sie einmal hineingeboren sind, das scheint mir ihr edelste Aufgabe zu sein."
(Verändert nach Max Horkheimer)

ja wat denn?

aars 24.01.2010 - 02:24
Was da in Köln stattfand, war in allererster Linie eine solidaritätsgeschichte, dass es aber jetzt von verschiedenen Personen so zerrissen wird, ist ein Armutszeugnis. Hier wird mal wieder klargestellt, wer genau weiss wie´s läuft, und naja, soligeschichten sinds wohl nicht. Dann muss man einfach selber was basteln und eine grossartige Aktion starten, um auf Repressionen aufmerksam zu machen. Rummüllen und Fachsimpeln bringt da reichlich wenig, und erst recht nicht auf indymedia, denn otto-normal-verbraucher schaut lieber schaufenster an ;-)

@ linkseröm(-rächseröm?)

wat haben wir jelacht... 24.01.2010 - 05:07
eigentlich inhaltlich ja so janz sauber dat ding von dir...

aber: Warum packst du das ganze nicht in schöne Sätze, die auch jeder quer durchs europäische Festland verstehen kann? Oder machst gar ein feature für die Startseite daraus - bei vier Dresden-Artikeln pro Tag scheint mir eben das längst überfällig...

Dumm?

@selbstkritik? statt weinen über papa staat? 24.01.2010 - 20:40
Dir haben sie doch ins Hirn geschissen oder? Geh dringend mal zum Arzt!