Minister Besuch und Anzeigen an der Uni Köln

Kölnbrennt 14.01.2010 13:14 Themen: Antifa Bildung Freiräume Medien Repression Weltweit
Am 13.01.2010 trafen sich „herausragende“ Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft im neu eingerichteten Kuratorium der Universität zu Köln
• Paul Bauwens-Adenauer - Geschäftsführender Gesellschafter der Bauwens Unternehmensgruppe und Präsident der IHK Köln
• Professor Alfred Neven DuMont - Verleger
• Christopher Freiherr von Oppenheim – persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim
• Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln
• Dr. Jürgen Rüttgers – Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
• Professor Dr. Axel A. Weber – Präsident der Deutschen Bundesbank
• Werner Wenning – Vorsitzender des Vorstands Bayer Aktiengesellschaft
Diese Tatsache nahmen wir Besetzer der Uni Köln zum Anlass, um auf die undemokratische Haltung und Methode des Rektor Freimuth aufmerksam zu machen! Es wurden in kurzer Zeit ca. 20 Personen mobilisiert, die vor dem Eingang zum Hauptgebäude die Studierenden informierten!

VIDEO HERR JÜRGEND RÜTTGERS (CDU) UND STUDENTEN

 http://www.youtube.com/watch?v=gTOZfZKKKHY


In einer Ansprache wurde darüber berichtet, dass Herr Freimuth den Studenten zugesagt hatte, dass die Anzeigen zurückgezogen werden sollten. Dies geschah jedoch nicht. Nach einigen Gesprächen sagte er zu, dass nur die Anzeigen bei Personen fallen lassen werde, die noch nicht durch Demonstrationen, Proteste, Besetzungen aufgefallen sind! Das ist eine Selektion kritisch denkender Menschen, um bewusst Druck auf sie auszuüben! Durch solche Repressionen wird vergebens versucht, die Studenten_innen, Schüler_innen, Azubis usw. davon abzuhalten ihren Unmut zu äußern!

Nachdem die Studenten Informiert wurden, haben sich die Besetzer/ Bildungsstreikende der Uni Köln auf dem Weg zum Rektorat gemacht. Vor der Tür zum Rektorat wurde die private Security von uns gebeten, einen Offenen Brief dem Ministerpräsidenten NRW (CDU) Herrn Jürgen Rüttgers zu übergeben! Dies wurde vehement abgelehnt! Hier wurde einem Studenten der Zutritt ins Rektorat verwehrt, obwohl Ihm nach einer Kontrolle (Videokamera am Eingang) der Zutritt gestattet wurde.


Nach einer kurzen Diskussion kamen die Ordnungshüter in grün und sehr viele Zivilpolizisten, die den ganzen Tag in der Universität umher rannten. Es baute sich eine Mauer an Securitys (ca. 8-10), Offiziellen (6-7)und Cops(2 Grüne 5-6 Zivis) vor den Studenten auf. Im Hintergrund sah man den Ministerpräsidenten, der sich verabschiedete. Als Herr Rüttgers in unmittelbarer Nähe war (abgeschirmt von einer Sicherheitsgruppe), sprachen die Besetzer den Minister direkt an und informierten Ihn dass sie ihm gerne einen Offenen Brief übergeben wollen.

Herr Rüttgers nahm sich (wenn auch ungewollt) die Zeit und hörte den Besetzern zu. Er wurde über die Anzeigen gegen die Besetzer_innen informiert und ebenso darüber, dass repressive Methoden gegen Studierende angewendet wurden. Die Studierenden erklärten Ihm, dass man durch diese Methoden Menschen einschüchtern will kritisch zu denken und zu einer Veränderung beizutragen! Nach dieser kurzen Information wurde Herr Rüttgers gebeten sich den offenen Brief durchzulesen und dazu Stellung zu beziehen! Herr Rüttgers nahm diesen Brief entgegen und sagte, dass er dieser Bitte nachkommen werde. Ob das tatsächlich passieren wird, muss uns der Minister beweisen!!!!!

Dieses Gespräch, zwischen Studierenden und dem Minister verfolgte Herr Freimuth (ganz) kritisch. Daraufhin wurde Herr Freimuth zu einem Gespräch in den besetzten Hörsaal 13 eingeladen, worauf er auch eingegangen ist! Als Herr Ferimuth auf den Weg zum Besetzten Hörsaal war, konnte man nicht übersehen, dass er mit seiner Eskorte an Sicherheitsleuten in den Hörsaal kommen wollte. Die Besetzer verweigerten den Sicherheitsleuten den Zutritt und gestatten nur zwei Angestellten des Rektorats den Zutritt! Als wir Herrn Freimuth darauf angesprochen haben wieso er sich beschützen lassen muss, wenn er mit uns reden will, nahm er Abstand von den Sicherheitsleuten! Er gab der Security die Information
“..es besteht keine Gefahr..: Sie können hier draußen warten“. Im Gespräch wiederum versuchter er uns davon zu überzeugen, dass diese Personen nicht zu seinem eigenem Schutz mitgekommen sind. Da stellt sich uns die Frage, wieso diese Herrschaften kurz vor dem Eintreffen des Rektors den Raum kontrollieren wollten und erst dann sich zurück gezogen haben, nachdem der Rektor eine Entwarnung ausgesprochen hat? Haben Sie Angst vor ihren eigenen Studenten? In diesem Gespräch versicherte er uns (zum zweiten Mal), dass er die Anzeigen gegen JEDEN zurückziehen wird.

Wieso er jetzt eine Kehrtwende gemacht hat und doch alle Anzeigen zurück ziehen will, liegt einzig und allein vermutlich darin, dass wir durch das erzwungene Gespräch mit dem Minister noch mehr Druck ausgeübt haben. Letztendlich musste Herr Freimuth sich eingestehen, dass er keine Legitimation für die Anzeigen und vor allem zur Selektion hat, hatte und haben wird!!! Wir lassen uns nicht durch Einschüchterung, Repression und gezieltem Druck davon abhalten unsere Rechte einzufordern. Dieser verzweifelte Repressionsversuch und die Methoden der Polizei und des Rektors, machen uns deutlich, dass wir sie stören und ihnen ein Dorn im Auge sind!! Wir haben einen empfindlichen Nerv dieses Systems getroffen und das sie sich durch Angriffe wehren, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind!

BILDUNG IST EIN GRUNDRECHT UND DAFÜR ZAHLEN WIR NICHT!!



AUF NACH FRANKFURT AM 30.01.2010 UM FÜR UNSERE RECHTE ZU KÄMPFEN!

GEMEINSAME FAHRT AUS NRW AB KÖLN:

Anmeldung
 busffm@hotmail.de



Schüler_innen, Azubis, Studierende und Symphatisanten des Bildungsstreik-Köln
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Ergänzungen

Köln: Bildungsstreik für Selbstbestimmung

ibis 14.01.2010 - 22:27
Das Bildungsstreik-Plenum der Uni Köln unterstützt den Aufruf zur Demo in Frankfurt/M. (am 30.01.) unter dem Motto "Die Uni gehört allen! Solidarisch für freie Bildung und ein selbstbestimmtes Leben" verfasst. Dort wird unter anderem gefordert:

"Statt den kürzenden, ausschließenden, überwachenden Staat um Hilfe anzurufen, müssen wir gemeinsam auf die Straße gehen und dafür kämpfen, dass die Schule unsere Schule, die Uni die Uni aller, die gesellschaftliche Produktion nach den Bedürfnissen aller - das Leben ein selbstbestimmtes Leben sein soll. Unser Leben in unsere Hände! Für die radikale Demokratisierung aller Lebensbereiche!"

Bleibt zu hoffen, dass die Bildungsstreik-Aktivist/innen in Schule, Hochschule oder Ausbildung sich weniger an Parteipolitik als an Staatskritik orientieren und ihr sozialrevolutionäres Potential im kommenden Jahr 2010 gemeinsam mit Erziehenden, Lehrenden und anderen an freier Bildung Interessierten weiter entfalten.

Köln: Bildungsstreik geht in die nächste Runde
 http://anarchosyndikalismus.org/bildung/bildungsstreikjanuar2010nchsterunde/
(Initiative für ein Bildungssysndikat Köln)

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