Kalabrien: 34 Bullen&Rassisten ins Krankenhaus
Seit zwei Tagen andauernder antirassistischer Aufstand afrikanischer Wander- und Erntearbeiter in Kalabrien (Süditalien)
Es ist noch nicht lange her da gab es inneritalienischen Rassismus gegen Süditaliener und auch heute noch ist das Schimpfwort "terrone"(Erdfresser) nicht nur vom Stadium-Kick gelangweilten Fußballfanatikern geläufig.
Wenn es um Afrikaner geht, treten diese "Terroni" weiter nach unten durch. Wie in Spanien und Griechenland werden sog. "Illegale" zu Tausenden brutalst ausgebeutet: 15 Stunden Maloche, z.t. in Gewächshäusern, "wohnen" in heruntergekommenden Fabrikhallen ohne Strom und fliessend Wasser und von den 20 Euro täglichen Sklavenlohn kassiert meist noch die Ndrangheta 5 Euro "Steuer".
Italiens Politik - eh schon bekannt durch Terrorurteile von 15 Jahren Knast für DemonstrantInnen - ist derarten rassistisch, daß das Land eigentlich für Touristen gesperrt werden müßte. Aber da der brave Mitteleuropäer billig an seine Orangen und Zitronen herankommen muß, interessiert es hier eh keine Sau.
Als am Donnerstagabend Plantagenarbeiter auf ihrem Heimweg von "Jugendlichen" beschossen wurden, führte es nicht nur zu zwei Verletzten, sondern als Reaktion zu den bisher größten "Rassenunruhen" Italiens:
http://diepresse.com/home/panorama/welt/531714/index.do?_vl_backlink=/home/panorama/welt/index.do
http://www.breakingnews.ie/world/immigrants-riot-in-italy-after-racist-shooting-441197.html
http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1119447
Wenn es um Afrikaner geht, treten diese "Terroni" weiter nach unten durch. Wie in Spanien und Griechenland werden sog. "Illegale" zu Tausenden brutalst ausgebeutet: 15 Stunden Maloche, z.t. in Gewächshäusern, "wohnen" in heruntergekommenden Fabrikhallen ohne Strom und fliessend Wasser und von den 20 Euro täglichen Sklavenlohn kassiert meist noch die Ndrangheta 5 Euro "Steuer".
Italiens Politik - eh schon bekannt durch Terrorurteile von 15 Jahren Knast für DemonstrantInnen - ist derarten rassistisch, daß das Land eigentlich für Touristen gesperrt werden müßte. Aber da der brave Mitteleuropäer billig an seine Orangen und Zitronen herankommen muß, interessiert es hier eh keine Sau.
Als am Donnerstagabend Plantagenarbeiter auf ihrem Heimweg von "Jugendlichen" beschossen wurden, führte es nicht nur zu zwei Verletzten, sondern als Reaktion zu den bisher größten "Rassenunruhen" Italiens:
http://diepresse.com/home/panorama/welt/531714/index.do?_vl_backlink=/home/panorama/welt/index.do
http://www.breakingnews.ie/world/immigrants-riot-in-italy-after-racist-shooting-441197.html
http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1119447
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Ergänzungen
Kurzer Überblick bei Spiegel-Online
http://www.spiegel.de/video/video-1040316.html
http://www.msf.org/
Die Einzigen, die gegen Ndrangheta kämpfen
Anti-Mafia-Autoren sehen in Aktionen der Afrikaner in Reggio Calabria die letzte Hoffnung im Kampf gegen die Mafia, weil sich sonst niemand traut zu demonstrieren.
Bei letzten vergleichbaren Vorfällen hatten die Revoltierenden die Stadt Rosarno anschliessend wieder aufgeräumt und Schäden beseitigt...(grins!)
fehlender link
Titelbilanz leider fehlerhaft und irreführend
Rosarno, die dortigen Verhältnisse UND die Revolte mit ihren Inhalten und Beweggründen... das alles ist eine Vertiefung wert... die Tage wird vielleicht mehr dazu erscheinen. Gefährlich ist es aber jetzt im Augenblick: daher ist wirklich unbedingte Aufmerksamkeit angesagt und Klarheit darüber, dass ein paar verletzte Bullen wirklich das Geringste bei der ganzen Sache sind. Und öffentlicher Druck ist zweifellos dringend angesagt:
a) hat die 'ndrangheta (die örtliche Mafia) schon zurück geschlagen, zwei Migranten wurde heute in die Beine geschossen - ein Klassiker des mafiosen "Sanktionswesens".
b) reitet Innenminster Maroni die Welle angeblich übertriebener Toleranz von Migrantenpräsenz in Italien.
Die Migranten in Rosarno und Umgebung sind unmittelbar in Gefahr und alle Migranten in Italien sind es - mittelbar - auch, zwischen Mafia und dem italienischen Arm der "Festung Europa"... inmitten von einer in weiten Teilen manipulierten Bevölkerung, die besonders im Ländlichen, aber auch in den Städten, sehr wohl auch durchaus gefährliche Potenziale aufweist.
Also SOLIDSOLIDSOLIDSOLIDSOLIDSOLIDSOLIDSOLID mit den Migranten in Rosarno und überhaupt!
kommentare bei "die presse"
Schüsse in die Beine aber auch Prügeltrachten
MSF-BERICHT
Verprügelte Migranten in kritischem Zustand!
Schlacht in Rosarno, zwei Migranten in ernstem Zustand
Extrem hohe Spannung, die Bürger: "Jagt sie weg".
8. Januar, 21:26
Die Spannung in Rosarno, wo sich die Auseinandersetzungen mit den Migranten weiter fortsetzen ist extrem hoch: Dutzende Verletzte unter den Migranten und den Ordnungskräften. Zwei mit Stöcken [1] geschlagene Migranten befinden sich in ernstem Zustand. Zahreich die Verhaftungen. Die Afrikaner haben eine Demonstration ins Leben gerufen, die Straße 18 [2] besetzt und sich vor dem Rathaus in Rosarno versammelt. Auf die Demonstration sind weitere Auseinandersetzungen gefolgt, bei denen zwei Afrikaner auf nicht ernste Weise [3] durch Feuerwaffenschüsse getroffen worden, die sie an den Beinen erreichten. Polizeichef Manganelli hat die Entsendung eines massiven Männerkontingenten in die kalbrische Stadt angekündigt. Die Bewohner Rosarnos haben beschlossen, das Rathaus zu besetzen, bis die Migranten nicht des Dorfes verwiesen werden.
Anmerkungen:
(1)möglicherweise auch Eisenstangen. Im Original heißt es: "presi a sprangate" (etwa: mit Stockschlägen traktiert). Eine "Spranga" kann ein Stock sein - oft ist sie aber auch eine Eisenstange oder ein Metallrohr.
(2) Strada Statale 18, Staatsstrasse 18, was in Deutschland einer Bundesstraße entspricht (ungeachtet des Zustands der Straße selbst)
(3) Die übersetzende Person kan die Wahl bestimmter Begriffe leider nicht ändern. Dass die bewaffneten Übergriffe "nicht ernst" seien, steht nicht nur bei ANSA so. Es ist ein Spiegel des "öffentlichen" Diskurses, wie z.B. auch die Ethnisierung des Konflikts ("Die Afrikaner") unfd einiges mehr.
Die Meldung im Original (links auch eine Bildergalerie):
http://www.ansa.it/web/notizie/photostory/primopiano/2010/01/08/visualizza_new.html_1652613594.html
ANSA mäßigt Ton und Wortwahl leicht
Bilanz der Präfektur: 19 nicht EU-Angehörige und 18 Ordnungskräfte
8. Januar 2010, 21:50
(ANSA) Reggio Calabria , 8. Jan. - die letzte Bilanz der Zwischenfälle in Rosarno ist von 37 Verletzten, zwei in ernstem Zustand. Das hat der Präfekt von Reggio Calabria berichtet, Luigi Varratta. Eine der durch Stockschläge verletzten nicht EU-Bürger ist in ernstem Zustand, er wurde operiert und liegt jetzt, mit code-red [1] in der Neurochirurgie in Reggio Calabria. Auch ein Weiterer befindet sich in ernstem Zustand, während die beiden Verletzten durch Feuerwaffen keinen Grund zur Besorgnis geben.
Anmerkungen:
(1) "Codice rosso" - das heißt, der Mensch ist in sehr kritischem Zustand.
http://www.ansa.it/web/notizie/rubriche/topnews/2010/01/08/visualizza_new.html_1652613783.html
Weitere Meldung:
TGCOM (21:50)
Verbringung von 200 Migranten steht bevor
Rosarno, sie werden ins CPT [1] kommen
Mindestens 200 Migranten, die mit unterchiedlichen Beschuldigungen für die Auseinandersetzungen verantwortlich sind, die in Rosano stattgefunden haben, werden noch heute Nacht in den centro di permanenza temporanea von Crotone verbracht. Einige Busse von Privatunternehmen sind auf den Weg zum Dorf in der Ebene von Gioia Tauro, um den Transport zu bewerkstelligen. Dies soll eine der Maßnahmen der von der Präfektur Reggio Calabria [2] organisierten Task Force sein. .
Anmerkungen:
(1) Centro di Permanenza Temporanea - Abschiebezentrum
(2) Die "Task-Force" in der Präfektur von Reggio Calabria wurde laut Innenministerium in Anschluss an eine Sitzung, die der Innenminister heute Vormittag in Rom einberufen hatte eingerichtet. Sie soll, immer noch laut Innenministerium, unter Leitung des Innenministers, des Arbeitsministers und der Provinzverwaltung Kalabriens stehen.
http://www.ansa.it/web/notizie/rubriche/topnews/2010/01/08/visualizza_new.html_1652613783.html
"Bürgerbarrikade"
Rosarno: Barrikade von mit Stöcken bewaffneten Bürgern auf der Staatsstraße 18
Spannungsgeladene Lage, Manganelli [1] entsendent Polizeikontingent
08. Januar 2010, 19:35 Uhr
(ANSA) - ROSARNO /REGGIO CALABRIA), 8. JAN - Die Spannung in Rosarno macht keinen Anschein, nachzulassen: um die hundert mit Stöcken bewaffnete Bewohner haben auf der Staatsstraße 18 eine Barrikade errichtet.
Die Blockade ist auf Höhe des km 474, wenige hundert Meter von den Räumlichkeiten des einstigen Betriebes Opera Sila, wo sich zahlreiche Ausländer aufhalten, die in der vergangenen Nacht die Auseinandersetzungen ins Leben gerufen haben. Die Lage ist sehr angespannt. Und unter ihnen sind einige Benzinkanister in Umlauf gewesen. Polizeichef Manganelli hat im Einvernehmen mit Innenminister Maroni einen Kontingenten entsendet.
Anmerkungen:
(1) Oberhaupt der italienischen Polizei
http://www.ansa.it/web/notizie/regioni/calabria/2010/01/08/visualizza_new.html_1652589688.html
AFP zu Verletzten, Bürgerbarrikaden etc.
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gPaVI4W_yZirVKDFnKRCbHOfyJJg
Presse
Woher weißt du das? Die Problematik interessiert hier sicher auch viele, quer durch das politische Spektrum. Auch die Presse berichtet.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,671035,00.html
Interessant ist die Frage, ob die italienische Regierung absichtlich nichts an den Unterbringungsmöglichkeiten illegaler Migranten ändert, um Eskalationen zu provozieren. Die Lebensumstände der MigrantInnen werden von diversen Organisationen als unmenschlich bezeichnet.
Erinnert sich noch jemand daran, wie Rühe Anfang der 90er im Wahlkampf durch den Osten zog und die "Asylproblematik" zum Thema machte? Es folgten Rostock Mölln, Solingen und die faktische Abschaffung des Rechts auf Asyl 1993.
Die Rolle der Mafia in diesem Prozess ist auch interessant.
TV-Bericht
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
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@ 21:52 — nemo
NATO übernehmen Sie? — Boris K.
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