LMU-BesetzerInnen sollen ausgehungert werden

Bildungsopfer 25.12.2009 17:35 Themen: Bildung Freiräume
Nachdem in Bayern nun fast alle Universitäten bis auf die LMU freiwillig geräumt worden sind, versucht die Unileitung der LMU jetzt andere Saiten anzuschlagen.
Bayerische BesetzerInnen sammeln Kräfte in der Weihnachtszeit

Den Anfang machten die BesetzerInnen der bayerischen Universität in Nürnberg( http://nuernberg-brennt.de/), dann kamen Coburg( http://bildungsstreikcoburg.blogspot.com/), Bamberg( http://bambergbrennt.blogsport.de/) und Erlangen( http://faubrennt.de/), wo man am vergangen Montag zum vorrübergehenden Abschluss eine Party mit mehreren tausend Gästen schmiss. Am 22. Dezember folgten dann auch die BesetzerInnen der Universität Augsburg ( http://uniaugsburgbrennt.blogspot.com) dem Beispiel der anderen Hochschulen und beendeten ihren Protest mit einer Pressekonferenz, die sie in einer Kunstperformance enden ließen. "Nach ziemlich genau fünf Wochen, 35 Tagen, über 50 Sitzungen und vielen vielen Nächten im Hörsaal 1 haben die Protestierenden am Dienstag nach einer Pressekonferenz den besetzten Hörsaal 1 in Augsburg verlassen", schrieben die BesetzerInnen aus Augsburg auf ihrer Webseite. Sie wollen wiederkommen, falls sich an den bestehenden Verhältnissen nichts ändern werde.


Proteste sind noch nicht vorbei

Die Unileitung in Augsburg hatte in den letzten Tagen die Semesterbeiträge um sage und schreibe 20 Euro pro Semester gekürzt, was zu eher größerem Unmut unter den Protestierenden geführt hatte, als dass es diesen befriedete. Dass der Protest auch mehr erreichen kann, stellte sich am 24. Dez in Bamberg heraus, als herauskam, dass die Studenten ab dem Sommersemester 2010 anstelle von 500 Euro, wie bisher, nur noch 400 Euro zahlen müssen. Das erste Semester kostet dort ab jetzt nur noch 300 Euro. In Regensburg( http://fhvv.de/) und in Bayreuth( http://bayreuth-brennt.de/) gab man die Gebäude am 23. Dezember frei. Während man in Bayreuth bis über den Jahreswechsel eine Protestaktion auf dem Rondell, dem zentralen Platz des Campus, inclusive Camping mit Feuertonnen auf dem Campus Gelände durchführen will, wollen die Regensburger WiderständlerInnen erst am 07. Januar wiederkommen. Eine spezielle Alternative hat man sich in Würzburg( http://www.wuerzburg-brennt.de/blog/) ausgedacht, da wurde der Hörsaal im Gebäude mitten in der Stadt zwar freigegeben, einen Tag später gibt es nun aber eine so genannte Mahnwache in einem großen Hörsaal an der Universität am Hubland.


Leitung der LMU gibt sich nervös

Während die Unileitung in München immer die Solidarisierung der anderen Universitäten zur Verteidigung gegen eine Räumung befürchtet hatte, scheint man nun eine andere Strategie zu planen. Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages hatten einige Leute dort versucht, in das besetzte Gebäude der LMU( http://www.unsereunibrennt.de/) zu kommen, aber dieses war von außen abgesperrt. Die dortigen Securitys haben die Anweisung Leute rauszulassen, aber es darf niemand mehr in das Gebäude hinein. Auch Essen darf nicht mehr in das Gebäude, die BesetzerInnen haben keine Möglichkeit mehr sich zu waschen. Laut einigen Aussagen den dort arbeitenden Securities soll am Montag geräumt werden. Die angekündigte erste Demo auf der Leopoldstraße war schnell vorbei, acht Polizei-Streifen waren angerückt. Im Raum stehen für einige jetzt Anzeigen wegen Hausfriedensbruch. Am Nachmittag hatten über 50 StudentInnen versucht, vor der Uni über das Internet und per Handy zu mobilisieren. Zwischenzeitlich waren die DemonstrantInnen in das Gelände vor dem Uni-Gebäude eingedrungen. Die Polizei wurde gerufen, die darauf die StudentInnen aus der Vorhalle wieder entfernt hatte. Die Entwicklung des heutigen Abends ist für die StudentInnen erst mal ungewiss. Sie rufen deswegen dazu auf, spätestens am Montag nach München zu kommen um eine etwaige Räumung zu verhindern.
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Ergänzungen

Aktuelle Situation

Lage LMU München 25.12.2009 - 22:23
Etwa 20-30 Leute vor Ort draussen am Haupteingang. Leute haben Glühwein und Kaffee gemacht. Es kommen und gehen immer wieder Leute. Sehr kalt.Leute holen sich Decken und Schlafsäcke und wollen im Freien vor der Uni übernachten (Cool im wahrsten Sinne).

Der Eingangsbereich ist mit Gittern verschlossen. Zusätzlich sind die Gitter mit Ketten abgesperrt. Ca. 40 Security-Beamte (Firma: SECURITAS) lassen nur Leute aus der Uni raus, nicht rein. Polizei ist direkt von der Uni wieder abgezogen. Polizeiautos fahren jedoch im Viertel durch die Gegend und halten LMU im Blickwinkel.

In der Uni soll gleich ein Soli-Konzert stattfinden. Einschätzung aller Leute ist, dass eine "schleichende Räumung " gerade in vollem Gange ist.

Die Leute sollen genervt werden und isoliert werden und zur "freiwilligen" Aufgabe gedrängt werden.

Unterstützung von draußen

Hotzenplotz 26.12.2009 - 03:48
Vor dem Hauptgebäude versammelten sich immer wieder Menschen, um ihre Solidarität zu bekunden, es gab Tee, Kaffee und Heißeschokoladespenden. So wie es aussieht wurden meisten Securities, die an Weihnachten mit den BesetzerInnen gefeiert hatten ausgetauscht. Durch einen Zufall erfuhren die BesetzerInnen, dass die Firma Securitas, welche die LMU unter Verschluss hält, noch bis zu 150 Leute in Reserve auf Abruf bereit hält. Viele Securities, die jetzt patroulieren erinnern vom Verhalten her an ausgemusterte KSK-Soldaten. Mitten in der Nacht gab es noch ein spontanes Solikonzert für die UnterstützerInnen und BesetzerInnen. Immer mal wieder fährt eine Polizeistreife vorbei und sieht nach dem Rechten. Einzelne Gruppen von Leuten laufen immer mal wieder um das Gebäude um Verwirrung bei den Securities zu stiften.

Morgen, Sa, 13.30h - Macht dem Ärger Luft!

Terminator 26.12.2009 - 03:59
Morgen, Sa, 13.30h, Geschwister-Scholl-Platz- Essen und Lichter bitte mitbringen

Bitte kommt am morgigen Samstag, den 26.12., bitte bis 13.30 Uhr zum Geschwister-Scholl-Platz!

Anlässlich der aktuellen Situation möchten wir möglichst viele Kerzen, Teelichter und Grablichter vor den Gittern (und dem Grabstein) aufstellen.

Ebenfalls bitten wir Euch, Essen mitzunehmen, das allerdings abgepackt sein sollte. Dieses wollen wir symbolisch ebenfalls vor dem Gebäude platzieren, um unserem Protest darüber Ausdruck zu verleihen, dass uns bislang weder Hausverwaltung noch Universitätsleitung genehmigt haben, die Abgeriegelten im Audimax mit Lebensmitteln zu versorgen. Ebenfalls wurde bislang noch nicht einmal zugesichert, dass die Versorgung mit dem Nötigsten (Essen, Heizung, etc.) gewährleistet wird.

Also: da wir auch Pressevertreter erwarten, kommt morgen um 13.30h zum Geschwister-Scholl-Platz mit Lichtern und (verpackten) Lebensmitteln

Mehr Info:  http://www.unsereunibrennt.de/

Pizza durch Frontgürtel geschmuggelt

Pizzastudierende 26.12.2009 - 16:06
Pizza ist durchgekommen - die Besetzer_Innen danken. Solidarität ist eine Waffe(l)!!!!!

Leider kam nur die Pizza durch

Max Brym 26.12.2009 - 18:10
Leider kam nur die Pizza durch

Die Pizza kam durch und das ist toll. Die Pizzas konnten nur mit verschiedenen Tricks in die Uni gebracht werden. Das Essen geht zur Neige. Waschen und Duschen ist in der Uni nicht mehr möglich. Auf dem Programm steht Repression, das errichten von Mauern und Sperrgittern, sowie eine Aushungerungstaktik. So sieht in München der Weinachtfrieden aus. Heute spielte sich wieder skandalöses vor der UNI heute ab. Zuerst verweigerte die Security der Bundestagsabgeordneten der „ Linken“ Nicole Gohlke, jegliches Gespräch. Es wurde ihr selbstverständlich nicht erlaubt, die Leute im besetzten Audi-Max zu besuchen. Desweiteren wurde ein Rechtsanwalt abgewiesen der mit seiner Mandantin im besetzen „Audi-Max“ sprechen wollte. All dies entscheidet ein Hausverwalter, ob ihm Recht und Gesetz ein Begriff sind darf bezweifelt werden.

Kommt!!!!

Mümmel 27.12.2009 - 14:06
Am Montag abend findet wieder ein Plenum im Audimax statt.

Kommt möglichst zahlreich. Wir müssen die nächste Absperrung (30.12-3.1) irgendwie vorbereiten um sie zu überstehen. Auch muss die neue aktuelle Lage, die nix weiter ist als der offene Konfrontationskurs der Hochschulleitung bzw. der Obrigkeit, analysieren und Konsequenzen für unser Handeln daraus ziehen.
Implizit die damaligen Besetzer der Akademie und der ersten besetzungwoche rufe ich auf wieder zu kommen - ihr habt das Know-How für solche Situationen.

Auch wenn ihr - oft zurecht - verärgert seid über die Entwicklungen der letzten Wochen (7 Vorlesungen, Bruch radikaldemkratoscher Beschlussfindung durch Stellvertreter und ähnliches; Anwesenheit von Burschis....) haben sich die Vorzeichen nun geändert: offene Repression gegen eine Fortschrittliche Bewegung (und bei aller berechtigter Kritik an ihr ist sie letztlich doch noch fortschrittlich) erfordern Solidarität. Diese darf und muss sogar kritisch seien, aber in Zeiten der Repression gibt es nur einen Ort an dem ihr seien könnt: auf Seite der Besetzenden.

Kommt in Mengen, kommt radikal und konsequent, aber kommt.

Kein Hausfriedensbruch

Fritz 27.12.2009 - 19:49
Weder Hausverwalter noch Polizei hatten in der kurzfristig besetzten Halle von Hausfriedensbruch gesprochen, sie war dann auch friedlich geräumt worden, weil es keinen Sinn machte, einen weiteren Besetzungspunkt zu machen. Es wurden auch keine Personalien aufgenommen, also bitte keine Angst aufbauen, sondern für korrekte Information sorgen!

Wat ne Scharade

kingkong 27.12.2009 - 21:34
1. Zahlt mensch in Bamberg schon immer nur 300 € für das erste Semester, ist also keine Errungenschaft der Studierendenproteste
2. Sind 400 € echt ein wahnsinns Erfolg! haha
Kommt mal von eurer Kund_innenmentalität herunter und hört auf Verwaltungsarbeit zu betreiben und fangt statt dessen an radikal Kritik zu üben und in "fortschrittlicher" Weise zu agieren!

Der Solisong zum download

Unimünchenbrennt 30.12.2009 - 12:39

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. 26.12.2009 - 10:57
"...wo man am vergangen Montag zum vorrübergehenden Abschluss eine Party mit mehreren tausend Gästen schmiss."

das war leider auch das einzige, was erlangen auf die beine bekommen hat. von distanzierungen ("autobahnblockade hat nichts mit bildungsstreik zu tun") mal abgesehen.

Freiheit stirbt mit Sicherheit !

Besetzerinnen 26.12.2009 - 17:01
Weg mit den Schlössern !
Weg mit den Wachdiensten !
Weg mit der Polizei !

Freiheit für die LMU und Freiheit für Mumia Abu-Jamal !



Augsburg ist solidarisch

Uniaugsburgbrennt 30.12.2009 - 12:20
Wir haben unserer Unileitung im Anschluss einer Pressekonferenz einen symbolischen toten Bachelorstudenten überreicht.

Videoausschnitt auf Youtube:
 http://www.youtube.com/watch?v=HKCaTK4wA-4

Blog:  http://uniaugsburgbrennt.blogspot.com/