UK: Sabotage gegen Braunkohleabbau

klimaschutzvonunten 24.12.2009 16:24 Themen: Freiräume Weltweit Ökologie

Auf Indymedia wurde bereits über die Waldbesetzung in Schottland, Mainshill, gegen einen neuen Braunkohle Tagebau berichtet. Die Besetzung ist akut räumungsbedroht, besteht aber noch. In den letzten Wochen haben in Mainshill 2 größere Sabotage-Aktionen stattgefunden:
  • In der Nacht auf den 7. Dezember, haben autonome Gruppen ein Bohrfahrzeug auf der gerodeten Fläche und andere Maschinen sabotiert.
  • Nahe der Besetzung kam es am Mittwoche, den 16. Dezember erneut zu einer Sabotage Aktion. Ein Manager eines Vertragspartners, der im Camp Bodenproben nehmen wollte, parkte seinen Van direkt am Eingang des Camps, als er zurückkam musste er feststellen, dass die Scheiben des Vans eingeschlagen waren, und "out of mainshill" und "no more coal" daraufgesprüht war.



Die Besetzung steht kurz vor der Räumung und braucht dringend Unterstützung. Eine inter(/anti-)nationale Vernetzung sollte nicht nur auf Gipfelprotesten wie in Kopenhagen stattfinden, sondern auch dort wo es darum geht, konkrete klimazerstörende Projekte, wie es der Abbau und die Verbrennung von Braunkohle zweifelsohne ist, anzugreifen und aufzuhalten.
Die Beschränkung auf Gipfelproteste muss als Schwäche der Bewegung gesehen werden:
  • Nur mit einer enormen Mobilisierung ist eine gewisse Dynamik in Gang zu bringen, anstatt das Menschen selbstorganisiert immer und immer wieder neue Konfliktpunkte aufmachen würden, an denen sich die (herrschaftsförmigen) Ursachen des Klimawandels klar thematisieren lassen.
  • Proteste werden so geplant und vereinnahmt von Bewegungseliten . Radikaler Widerstand ist so nicht zu organisieren. Weil erstens, das Vorhandensein von Eliten antiemanzipatorisch ist, und zweitens solche Bewegungen viel leichter integierbar sind. Mensch muss sich nur einmal anhören, was eine Ines Koburger , die "Sprecherin von Climat Justiz now", dem "radikalen Netzwerk", in der Presse für einen Mißt verzapft ("Wir wollen hier gar nicht die Legitimationsfrage stellen")
  • Gipfelproteste haben einen klaren Konsumcharakter: Mensch folgt einem Aufruf, schwäkt sein Fähnchen, oder wirft seinen Stein (wenn es blöd läuft sitz mensch auch mal 2 Tage präventiv im Käfig), bleibt unter sich, und fährt wieder nach Hause (natürlich könnten auch Gipfelproteste anders organisiert sein). Anders ist das, wenn als Kleingruppe konkrete Konfliktpunkte aufgegriffen werden. Hier sind eigene Fähigkeiten gefragt und müssen entwickelt werden. Eine Intervention in bürgerliche Spektren ist wahrscheinlicher, weil diese auch oft gegen die jeweiligen Projekte sind.

In Großbritannien gibt es weit mehr AktivistInnen, die selbstorganisiert direkte Aktionen machen, als im detschsprachigen Raum. Die Besetzung in Mainshill ist nur ein Beispiel. Ein weiteres ist der Widerstand gegen die geplanten Flughafenerweiterungen in London.Im deutschsprachigen Raum hat beispielsweiße die Reihe von Genfeldbesetzungen im Frühjahr 08 und 09 deutlich gemacht welche enorme Dynamik, direkte Aktionen in Selbstorganisation entfalten können. Auch die Waldbesetzung in Kelsterbach, oder die Baumbesetzungen in Lacoma , Dresden und, Lüneburg haben weit mehr erreicht als jede Großdemonstration.Zur Zeit findet in Hamburg eine Baumbesetzung statt, um die Fernwärmetrasse für das Kohlekraftwerk Moorburg zu verhindern.
Eine internationale Vernetzung von AktivistInnen die mit direkten Aktionen klimazerstörende Technologien angreifen wollen, und den Zusammenhang zwischen dem Kapitalismus und dieser Technologie deutlich machen wollen wäre sehr sinnvoll:
  • (Blockade-)Techniken könnten ausgetauscht werden
  • Internationale Kampangen könnten gestartet werden
  • Ressourcen könnten ausgetauscht werden
  • unterstützende internationale Pressearbeit könnte geleistet werden

Darum: Unterstützt jetzt die Besetzung in Mainshill:-)

Englische Seite der Besetzung
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ab 25.12.2009 - 10:30

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t

k 24.12.2009 - 22:08
wobei scheiben einschlagen und bespruehen noch keine sabotage sind :/

warum denn nicht mal richtig sabotieren?

Sabotage

name 24.12.2009 - 22:20
Ne Bohrmaschine platt zu machen ist meines erachtens wirkliche Sabotage. Die sind ganz schön dick die Dinger. Das sind nicht so Akkubohrer, sondern eher so die doppelte Dimension von nem Harvester.