Griechenland streikt gegen EG-Kriecherei

So geht's: 1. Woche Randale, 2. Woche Streiks 17.12.2009 18:46 Themen: Antirassismus Soziale Kämpfe Weltweit
Es ist zwar kein Generalstreik, aber Warnstreiks der Lehrerschaft und ErieherInnen, der Seeleute, in den Medien, in Krankenhäusern, auf den Docks inklusive Demos in 58 griechischen Städten sind die Antwort auf Panpandreou's Arschkriecherei vor Euro-Profiteuren und durch die Leyman-Pleite umstrittene Ratingagenturen.
Nach der Illegalisierung des MüllarbeiterInnenstreiks wird jetzt die zentrale Mülldeponie blockiert.
Die Aktionen gegen die Autobahnmaut weiten sich aus, nachdem bekannt wurde, daß auch der neue Egnatia-Highway, der quer durch Nordgriechenland von der türkischen Grenze bis zur Adria führt, Gebühren kosten soll.
TaxifahrerInnen streiken gegen rassistisches Gesetz, daß verlangt von "migrantisch" aussehenden Fahrgästen die Papiere zu verlangen.
Besetzung des einzigen streikbrechenden Senders, u.a. wegen halblegaler Weitergabe von Filmmaterial an Ermittlungsbehörden.
Weiterhin blockiert ist der Grenzübergang von Evzoni durch Bauern.
Griechenland droht mit Schliessung der Grenze zur Türkei.
Es dürfte sich wohl Essig haben, mit Papandreous Plänen gleichzeitig Schröder's Agenda
2010, Projekt Rot-Grün zu kopieren und den Herren und Damen in Brüssel und diversen Banktürmen den Tanzbär zu mimen...
Nachdem der Müllstreik bereits zum zweiten Mal für illegal erklärt wurde, haben jetzt die ArbeiterInnen der zentralen Mülldeponie von Athen die Tore dicht gemacht. Hauptforderung:
Rücknahme der Kündigung von 200 befristet Angestellten und Umwandlung in unbefristete Arbeitsverhältnisse. Erneut fällt auf, daß Festangestellte zusammen und für Prekäre kämpfen!
Das Personal in den Schulen und Kindergärten streikt bereits den zweiten Tag und fordert u.a. 1400 Euro Mindestlohn und kostenlose Kindergartenplätze für die ersten 2 Jahre.
Nachdem ein Taxifahrer festgenommen worden war, weil er zwei Papierlose gefahren hatte, sind Athener Taxifahrer im Ausstand und verlangen die sofortige Freilassung ihres Kollegen und die Abschaffung des rassistischen Gesetzes, Immigranten nach ihren Papieren zu fragen.
Alle Krankenhausärzte sind heute in Streik gegangen und alle Intensivstationen bleiben geschlossen. Geologen, Mechaniker und Designer schlossen sich den Streiks an und verkünden: "Wir bezahlen nicht für Eure Krise!"
Auch die Seeleute wollen 1400 Mindestlohn und es gibt weiter Zoff um die Abfindungen der Packer im Zusammenhang mit dem Verdealen der Piers an den chinesischen Multi COSCO.
Fast die komplette Medienlandschaft ist bis Freitag Früh im Warnstreik: kein Radio, kein Fernsehen, kein Internet und Ausswirkungen im Printbereich. Auch hier geht es gegen den "Geisel-Status" durch prekäre und rechtlose Arbeitsverhälnisse, die Abschaffung aller neuen Gesetze, die die soziale Absicherung konterkarieren aber auch für mehr freie und unkommerzielle Berichterstattung.
Mindestens zwei Besetzungen in Saloniki richteten sich gegen Streikbruch, eine davon betraf den staatlichen Sender ERT3 und speziell auch den Direktor, der Krawallaufnahmen an die Bullen weitergegeben hatte; was einem Gewerkschaftsbeschluß zuwider läuft.
Mehr Infos - auch zu Antifa, etc. - hier:
 http://libcom.org/news/wave-strikes-sweeps-greece-17122009
 http://www.griechenland.net/
Autobahngebühren:
 http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_100013_17/12/2009_113388
Hafen: http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_1_17/12/2009_113392
Die Drohung die Grenze zur Türkei zu schliessen, könnte auch ein Ablenkungsmanöver sein, weil es definitiv die Lage verschärft. http://www.hri.org/news/greek/ana/2009/09-12-16.ana.html#07
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Ergänzungen

Nur wenige folgen Aufruf zu Generalstreik

egal 17.12.2009 - 19:51
Nur einige tausend Arbeitnehmer in Griechenland sind dem Aufruf linker Gewerkschaften zu einem Generalstreik gefolgt. In Athen demonstrierten etwa 4000 Menschen gegen die Sparpläne der sozialistischen Regierung. Sie steht auch wegen der Herabstufung von Griechenlands Kreditwürdigkeit durch eine weitere Ratingagentur massiv unter Druck.

Aufgerufen zu dem Generalstreik hatten die der Kommunistischen Partei nahestehende Gewerkschaft PAME und die mit der radikalen Linken sympathisierende Gewerkschaft SYRIZA. Da auch der einflussreiche Athener Journalistenverband ESYEA sich anschloss, wurden vorübergehend keine Radio- oder Fernsehnachrichten gesendet. Auch Mitarbeiter in staatlichen Krankenhäusern und Hafenarbeiter legten die Arbeit nieder.

Zu einem Verkehrschaos kam es trotz des Streiks nicht. Die von Sozialisten geführten größten Gewerkschaften des Landes, GSEE und Adedy, hatten sich dem Streikaufruf nicht angeschlossen.

Der seit Anfang Oktober amtierende sozialistische Regierungschef Giorgios Papandreou hatte am Montag Maßnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts vorgestellt. Geplant ist eine Kürzung der Staatsausgaben um zehn Prozent, unter anderem durch eine Begrenzung der Gehälter höherer Angestellter auf 2000 Euro und weniger Einstellungen im kommenden Jahr.

Trotz der Sparpläne stufte die Ratingagentur Standard & Poor (S&P) Griechenlands Bonität von A-minus auf BBB-plus herab. S&P drohte mit einer weiteren Herabstufung, wenn die griechische Regierung nicht die notwendige politische Unterstützung für die Umsetzung ihrer Pläne zur Haushaltskonsolidierung erhalte. Bereits am 8. Dezember hatte die Ratingagentur Fitch Griechenlands Kreditwürdigkeit von A-minus auf BBB-plus herabgestuft.

Der griechische Finanzminister Giorgios Papaconstantinou äußerte sich "eindeutig enttäuscht" über die Entscheidung von S&P. Von den Investoren kämen allerdings "viel positivere" Signale, sagte er am Donnerstag bei einem Besuch in London. Anschließend wollte der Minister zum Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main weiterreisen.

Griechenland hat Rekordschulden von rund 300 Milliarden Euro angehäuft. Die Neuverschuldungsrate liegt bei 12,7 Prozent, in der Euro-Zone sind maximal drei Prozent zulässig. Die griechische Statistikbehörde teilte am Donnerstag mit, dass die Arbeitslosenrate im dritten Quartal 2009 um 2,1 Punkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 9,3 Prozent gestiegen sei. Nach Einschätzung der Gewerkschaften liegt die Quote aber noch weit höher.

Arbeiterklasse gespalten

x 17.12.2009 - 19:58
Manche Indyaner schreiben hier wirklich Unsinn über Griechenland. Nicht nur das im Fall der Nazi-Übergriffe und auch bei anderen Artikeln die ökonomischen Hintergründe ausgeblendet werden, hier werden auch desinfos verbreitet. Die Mitgliederstarken sozialistischen Gewerkschaften (und damit die Mehrheit) haben sich nicht an dem Generalstreik gegen ihre eigene Regierung beteiligt.

 http://de.news.yahoo.com/2/20091217/tts-nur-wenige-folgen-aufruf-zu-generals-4286055.html

Diese Schwäche der Arbeiter und der Linken gepart mit der Krise könnte zu einem Anwachsen der Nazis führen und zu einer zusätzlichen Spaltung durch Rassismus. Es ist nun mal leichter Schwächere anzugreifen.

mehr als 4000!

athener 18.12.2009 - 15:31
auf der demo in athen waren auf jeden fall mehr als 4000 leute. allein in dem blog dem pame waren bestimmt 6000 menschen. und dann gab es an der spitze der demo bzw. vor der pamedemo nochmal ca 1000 menschen. war recht beeindruckend und die bullen hielten sich sehr im hintergrund und waren nur an wenigen stellen in groesserer zahl vertreten.
allerdings sind in der stadt seit tagen bestimmte punkte systematisch besetzt. sowohl an der uni, als auch in der naehe des mordes vom 6.12.2008 stehen die riotcops tag und nacht mit einem der grossen busse rum und posieren mit ihren schildern.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

abwarten — doofie

Krise? — häh?

für athener — imia