Small Farmers cool down the planet - and heat the power to fight.

IMC linksunten 14.12.2009 02:28 Themen: Globalisierung Weltweit Ökologie

Der Tag nach der Demo - aus der Kundgebung von Via Campesina entsteht eine kämpferische Spontandemo.

Den repressiven Ereignissen zum Trotz hat Via Campesina, dieinternationale Kleinbauern- und Landlosen-Bewegung, heute denöffentlichen Raum von Kopenhagen für seine Inhalte intensiv genutzt.Initiiert durch die mitreissenden Tunes der Sambaband, die mit mehr als50 TrommlerInnen am Start war, entwickelte sich aus der Kundgebungheraus eine kraftvolle Demo.

 

AktivistInnen von Via Campesina haben heute auf die verheerenden Folgen der industriellen Landwirtschaft auf das Klima und das Leben aufmerksam gemacht. Mehrere Hundert Menschen sammelten sich zu einer Kundgebund vor einigen big players der dänischen Fleischindustrie. Mehr als 85% des dänischen Schweinefleischs wird auf internationalen Märkten exportiert. Die Tierhaltung verbraucht enorme Mengen an Soja., welches größtenteils aus Lateinamerika stammt. "Die Soja-Anbauflaeche in meinem Land ist fünfmal so gross wie Dänemark", meinte eine Brasilianische Aktivistin der Landlosenbewegung MST. Sojaanbau auf rießigen Plantagen bedeutet für brasilianische Kleinbauern Vertreibungen und klimaschädliche Regenwaldvernichtung sowie den Einsatz von synthetischen Düengemitteln und Pestiziden. Die Lobby der Agrarindustrie versucht im Rahmen der aktuellen Verhandlungen Emissionsrechte für den Anbau von "klimafreundlichem Gensoja" zu verankern.

 

Via Campesina Schweine Via Campesina Protest Via Campesina Schweine II

Die Anliegen der Via Campesian AktivistInnen wurden von einer lautstarken Sambaband unterstützt, die viele zusätzliche Leute zum Kundgebungsort  einlud. Aus der Kundgebung heraus entwickelte sich eine kraftvolle Demo mit ca. 1000 TeilnehmerInnen. Viele berichten begeistert vom „Spirit“ dieser Aktion und beschreiben sie mitkämpferisch, selbstbewusst, mutmachend. Diese Stimmung kommt unter anderem inden Sprüchen zum Ausdruck, die mit viel Überzeugung gerufen wurden 

 

„Another world is possible - and we know how!

Power to the people for climate justice now!“

 

„Our climate is not your business“

 

„Freedom of movement is everybody's right. We are here and we will fight“

zu hören hier

 

Weitere TeilnehmerInnen aus dem Süden schilderten ihre Beweggründe, warum sieam Protest in Kopenhagen teilnehmen. Eine Vertreterin der internationalfeminist movement und national rural women coalition der Philippinenhebt hervor, daß die Länder des Südens in erheblich größerem Ausmaß vonden negativen Auswirkungen der Klimaerwärmung betroffen sind.Auswirkungen, wie verheerende Stürme, die in immer kürzeren Intervallenauftreten, der Anstieg des Meeresspiegels und die Erwärmung des Meeres,längere Dürreperioden infolge ausbleibender Regenfälle, würden dieLebensgrundlage von Millionen Menschen bedrohen und würden Frauen imbesonderen Maße treffen, weil an ihnen größtenteils die „foodproduction“ und das Aufziehen der Kindern hängen würde. All dieseAuswirkungen seien von den reichen Staaten verursacht. Und zu allerUngerechtigkeit seien es die reichen Staaten, deren ökonomischeSituation es erlaube, durch Anpassungsmaßnahmen die Folgen derKlimaerwärmung abzumildern. „Arme Länder sind vollkommen dieserMöglichkeit beraubt. Und sie können auch nicht umsiedeln und sich woanders einneues zu Hause aufbauen.“ (Interview zu hören hier)

 

Unterdessen führt die Polizei ihre repressive Linie weiter fort. AmRahmen der „Hit the Production“ Action (Video 1, 2 | Audio) wurden heute  280 AktivistInnen verhaftet. DasStichwort heißt 'präventive Verhaftung'. Es scheint, als verfolge die Polizei damit die Strategie derVerunsicherung und Einschüchterung. Die wahllosen Verhaftungen zeigen,dass es nicht darum geht, Straftaten zu vereiteln. Eine Absicht istwohl auch, die Leute massenhaft zu „fichieren“, d.h. ihre Personalienaufzunehmen und zu speichern. Sie bewirken nebenbei,  dass vieleAktivistInnen um ihren Schlaf gebracht werden und damit zusätzlich einStressfaktor erzeugt wird.


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Aber solange es aufbauende Aktionen, wie die von Via Campesina gibt,wird es ihnen nicht gelingen, die Entschlossenheit und Kampfkraft derKlimabewegung zu schwächen.

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Ergänzungen

Kleinbauern als Lösung für den Klimawandel

hörer 14.12.2009 - 09:43
Audiobeitrag auf freie-radios.net

Übersetztes Interview mit der ViaCampensina-Delegierten für Europa für die COP15-Konferenz über Zusammenhänge der Landwirtschaft und dem Klimawandel...
 http://www.freie-radios.net/mp3/20091213-kleinbauern-31134.mp3

Bei den Ursachen für den Klimawandel denken wir meist zunächst an den Autoverkehr, die vielen Flugreisen, die Kohlekraftwerke und unsere schmutzige Industrie. Die Lebensmittel aus den Supermarktregalen spielen beim Thema Klimawandel da eigentlich keine Rolle.
Doch, sagt die Kleinbauernorganisation Via Campensina. Am Sonntag machten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus den unterschiedlichsten Ländern daher eine Aktion in Kopenhagen. Direkt vor dem dänischen Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung stellten sie mit einer kleinen Theateraktion die Zusammenhänge dar.
Stefan Zimmer sprach nach der Aktion mit einer Kleinbäuerin aus Frankreich, die Via Campensina auf der Klimakonferenz vertritt.

 http://www.freie-radios.net/mp3/20091213-kleinbauern-31134.mp3

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fine de comedie — Ein Nachruf

hallo — ein zuruf

@Ein Nachruf — regenwald

Endlich — mal