Polizei trennt Antideutsche und Antiimps

GGG 13.12.2009 19:28 Themen: Antifa Blogwire
Heute Nachmittag hielten in Hamburg ca. 400-500 Leute aus einem antideutschen Demonstrationsbündnis eine Kundgebung in unmittelbarer Nähe des Internationalen Zentrums „B5“ ab.
Um ein Aufeinandertreffen von Antiimperialisten, die vor kurzem die Vorführung eines Films über Israel gewaltsam blockierten, und den Kundgebungsteilnehmer_Innen zu verhindern, riegelte die Polizei die beiden Gruppen voneinander ab.

Um 16.00Uhr wurde im B5 angrenzenden B-Movie der Film gezeigt, dessen Vorführung von Leuten aus dem Internationalen Zentrum als Provokation gesehen wurde.

Ein merkwürdiges Bild gab es für den Beobachter: Auf der einen Seite im Wind flatternde Israel- und Amiflaggen neben FAU- und Antifafahnen und auf der anderen Seite der Polizeiketten die Fahne Palästinas und rote Banner. Skandiert wurden dabei von beiden Seiten anmachende Sprechchöre.

Auf der Kundgebung konnten Reden vernommen werden die sich inhaltlich kaum von den Texten die bisher dazu geschrieben wurden unterschieden.

Insgesamt ein trauriger Tag für die Hamburger Linke…

Erschienene Stellungnahme aus dem Spektrum der Antideutschen:  http://www.kritikmaximierung.de/flugschriften/laiendarsteller-schlagen-sich-durch/

Erschienene Stellungnahme aus dem Spektrum der Filmverhinderer:
 http://www.sol-hh.de/dateien_fuer_index/B5-Stellungnahme-Antid.htm
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Ergänzungen

Naja, nicht wirklich traurug

Pragmatiker 13.12.2009 - 19:35
Da kloppen sich diverse nach rechts offene K-Gruppen gegenseitig: die einen irgendwo zwischen MLPD, TKPML und NPD und die anderen irgendwo zwischen Pro-NRW, PI-News und der "Neuen Rechten". Die Linke kann nur gewinnen. Wenn sie es schafft, sich wirklich von allen autoritären und kommunistisch-sektiererischen Strömungen abzugrenzen und sich selbst hinterfragt, wo sie manchmal zuviel Ideologie und zuwenig Realismus/Pragmatismus walten lässt.

NDR.de

f.funkel 13.12.2009 - 19:46
500 Menschen demonstrieren für Israel-Film

Rund 500 Menschen haben am Sonntag friedlich für die Vorführung eines Films über Israel demonstriert. Sie zogen durch das Schanzenviertel vor das Kino, in dem der Film "Warum Israel?" des Regisseurs Claude Lanzmann am Nachmittag gezeigt wurde, wie ein Polizeisprecher sagte. Ende Oktober hatten vermummte Demonstranten die Vorführung verhindert - und sollen Kinobesucher antisemitisch beschimpft haben. Der 84-jährige Lanzmann hatte sich darüber schockiert gezeigt. | 13.12.2009 18:31

quelle: ndr.de

Zur Verhinderung der „antideutschen“

hanna 13.12.2009 - 20:00
Zur Verhinderung der „antideutschen“ Veranstaltung am 25. Oktober 2009 im B-Movie

 http://www.sol-hh.de/dateien_fuer_index/B5-Stellungnahme-Antid.htm

"Antideutsche und Antiimps"?

egal 13.12.2009 - 20:26
die einteilung in "antideutsche" und "antiimps" wird der geschicht in hamburg in keiner weise gerecht und dient nur der vereinfachung und dem verhindern politischer debatten. wenn man sich die unterzeichner_innen des aufrufes gegen antisemitismus anguckt, wenn man sich anguckt was andere hamburger gruppen zu dem verhalten der b5 samt umfeld geschrieben und gesagt haben, wird deutlich das sich die hamburger linke über szenegrenzen hinweg gegen das gewalttätige verhalten der "antiimps" stellt - egal ob antideutsche, autonome, anarchisten, ex-raf,... oderoderoder. einen ganz guten überblick ohne szenesumpf-blabla bietet dieser taz-artikel:

"Linker Antisemitismus - Wie halten wir´s mit Israel, Genossen?"

Einige Hamburger Linke verhindern mit Gewalt die Aufführung des Lanzmann-Films "Warum Israel" und sorgen damit für einen Skandal – auch innerhalb der Linken. VON DORIS AKRAP

HAMBURG taz | Andreas Blechschmidt ist immer mittendrin. Ob Studentenproteste, Schanzenfest oder Bambule-Demo, wenn Hamburger Linke auf der Straße sind, ist der 43-Jährige oft genug der Anmelder. So auch am Sonntag - und das bei einer Demonstration, bei der er sich vor zwanzig Jahren nicht hätte träumen lassen, auch nur mitzulaufen. Damals habe er als junger Autonomer, flüstert er verschmitzt, noch "Boykottiert Israel!" an Wände gesprüht.

Blechschmidt ist Aktivist der Roten Flora. Das große, mit Graffiti übersäte ehemalige Theater in der Hauptgeschäftsstraße des aufgehübschten Schanzenviertels, am Schulterblatt, ist das politisch-kulturelle Zentrum der Hamburger Linken und eines der wenigen sichtbaren Relikte, das hier an bewegte Zeiten erinnert. Die Demonstration am Sonntag wird hier beginnen. Ihr Motto: "Antisemitische Schläger unmöglich machen - Auch Linke!"
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Anlass ist der Vorfall am 25. Oktober, als die Vorführung des Films "Warum Israel" des Regisseurs Claude Lanzmann im Kino "B-Movie" gewalttätig verhindert wurde. Kinobesuchern wurde ins Gesicht geschlagen, sie sollen als "Judenschweine" beschimpft worden sein. Die Täter: Linke. Genauer: Leute aus dem "Internationalen Zentrum B5" in der Brigittenstraße 5, nur wenige Meter vom Kino im Viertel St. Pauli entfernt.

Seit Lanzmann in einem Interview erklärte, dass nie zuvor irgendwo die Aufführung eines Filmes von ihm verhindert worden sei, sorgt der Vorfall nicht nur in Hamburg für Empörung. Den Demonstrationsaufruf haben neben etlichen linken Gruppen auch Akademiker wie Micha Brumlik und Norbert Finzsch oder Popbands wie Tocotronic und Superpunk unterzeichnet. Noch mehr Unterstützer findet die Erklärung "Es darf keine antisemitische Filmzensur in Hamburg geben", darunter Cem Özdemir, Franziska Drohsel, Detlef Claussen, das Hamburger Institut für Sozialforschung und der Musikclub "Uebel & Gefährlich", der den Film im Januar in Anwesenheit des Regisseurs zeigen will.

Der Regisseur: Claude Lanzmann wurde mit dem neunstündigen Dokumentarfilm "Shoah" (1985) berühmt. Der heute 83-Jährige war Kämpfer der Résistance. Im Interview mit der taz erklärte er, sein Film "Tsahal" (1994) beantworte die Frage, warum die Armee Israels mit anderen Augen betrachtet werden müsse als andere Armeen.

Der Film: "Warum Israel" (1972) ist Lanzmanns Debüt. In dem Film fragt der Regisseur Israelis - Intellektuelle, Polizisten, Dockarbeiter und Gefängnisinsassen – nach ihren Gründen, in Israel zu leben. "Warum Israel" ist seit 2008 auf DVD erhältlich.

"Es ist das erste Mal, dass sich eine solche Initiative gegen antisemitische Übergriffe von links gebildet hat", sagt Andreas Benl von der Hamburger Studienbibliothek, Mitinitiator der Demo. Dabei ist dieser Übergriff nicht der erste seiner Art aus dem Umfeld der B5. Und es ist nicht das erste Mal, dass die Hamburger Linke über ihr Verhältnis zu Israel diskutiert.

Der erste Streit tobte Ende der Achtzigerjahre, ausgelöst von einer Demonstration zur ersten Intifada, die der damals in Hamburg einflussreiche Kommunistische Bund (KB) als zu einseitig kritisierte. Und von der Wandmalerei an einem der besetzten Häuser in der Hafenstraße in St. Pauli, die in haushohen Lettern zum Boykott Israels aufrief.

Zwanzig Jahre später vor der Hafenstraße 108: Von dem Wandbild ist längst nichts mehr zu sehen, 1988 ließ der Senat es übermalen. Eine Mittvierzigern mit Dreadlocks und einem Pappkarton mit Lebensmitteln unterm Arm rollt mit den Augen: "Hätte es dieses Wandbild nur nicht gegeben, dann würden nicht immer wieder Leute danach fragen", lacht sie. Ob sie auf dem Plenum über den jüngsten Hamburger Antisemitismus-Streit diskutiert haben? "Wir reden nicht mehr so viel über Politik, mehr über Miete und so. Aber jetzt, wo dus sagst: Da hätten wir mal drüber reden sollen." Eine andere Bewohnerin, die damals schon dabei war, sagt: "Wir haben es uns damals mit dem Antisemitismusvorwurf sehr einfach gemacht. Die Antisemiten waren für uns nur die Nazis."

Karl-Heinz Dellwo hat die Debatten um die Hafenstraße nur aus seiner Zelle in Celle verfolgt, wo er wegen seiner Beteiligung an der Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm 1975 seine zweifach lebenslängliche Strafe absaß. Das ehemalige RAF-Mitglied ist heute Filmemacher und hat sein Büro im Schanzenviertel. "Einen Film zu verhindern heißt ihn zu vernichten, und einen jüdischen Film zu verhindern heißt einen jüdischen Film zu vernichten", sagt der 57-Jährige. Er findet Sartres Überlegungen zur Judenfrage wichtig. "Wer den Juden ihren Ort, Israel, in der Welt streitig macht, erklärt, dass sie nicht zu ihr gehören sollen", sagt er bestimmt. Die B5 mache auf ihn den Eindruck eines "politischen Altersheims mit Katakombenmentalität"."

weiter unter:

Alles Sektenscheiße!

pjotr 13.12.2009 - 22:14
Hier mal ne Position die sich vom hirnlosen Schlagabtausch der hier stattfindet positiv abhebt:

Interkulturelle Spielgruppe RANTANPLAN Hamburg-Altona

Alles Sektenscheiße!

Ein paar Leute können inzwischen die Sekt(en)korken knallen lassen. Sie haben es geschafft, dass der urdeutsche Begriff des „Scheiß-Juden“ im Wallstreet-Journal, der Financial Times, der Jerusalem Post, in Le Monde und anderen internationalen Publikationen zitiert wurde, um einem Skandal um die Blockierung der Vorführung eines israelfreundlichen Films von Claude Lanzmann im Hamburger Kleinkino B-Movie die richtige antisemitische Konnotation zu geben.

Die Aufregung ist immer noch groß: Unterschriftenlisten kursieren, eine Demo wird vorbereitet, in der Roten Flora werden Hausverbote ausgesprochen, das deutsche bürgerliche Medienwesen ist immer noch dabei, den Vorfall intensiv zur Kenntnis zu nehmen, und die Semi-Prominenz der deutschen Poplinken meldet sich exzessiv zu Wort.

Unsere Gruppe, die Interkulturelle Spielgruppe Rantanplan aus Hamburg-Altona spielt dagegen immer noch wesentlich Volleyball, beteiligt sich an der einen oder anderen antirassistischen Aktion und versucht sich bei der praktischen Unterstützung von rechtlosen Migranten. Wenn wir im vorliegenden Sektenstreit zwischen „antiimperialistischen Antisemiten“ und „antideutschen Faschisten“ überhaupt Stellung nehmen, geschieht dies vor allem deshalb, um unserer Verachtung vor der Verkommenheit einer „linken“ Debatte, die nur noch der identitären Selbstversicherung dient, angemessen Ausdruck zu verleihen.

1. Die B5-Gruppen haben Scheiße gebaut

Die praktische Verhinderung einer Filmvorführung eines prozionistischen Films von Claude Lanzmann über die Entstehungsgeschichte Israels durch einige Gruppen aus der B5 war politisch und moralisch inakzeptabel. Es hilft alles nix: Auch wenn die Auseinandersetzung um den Antisemitismus (bzw. der Funktionalisierung des Antisemitismusvorwurfs) auf einem beklagenswert niedrigen Niveau geführt wird, bleibt das Mittel dieser Auseinandersetzung die öffentliche Rede, die Debatte, die Demo, der Artikel, die Radiosendung, der Film, der – wenn nötig – auch lautstarke Streit in der Kneipe oder in der WG. Natürlich: Auch für viele Mitglieder unserer Gruppe war die proisraelische Kundgebung während des Gaza-Kriegs in Hamburg-Eimsbüttel ein politisch-moralischer Skandal – aber wir wären ziemlich schlecht beraten, den Anhängern des israelischen Militärstaats ihr Recht auf öffentliche Meinungsäußerung streitig zu machen. Die Vorführung des Lanzmann-Films im B-Movie hätte im Vorfeld und im Anschluss an den Film auf vielfältige Weise öffentlich thematisiert werden können – darauf haben die beteiligten Gruppen aus der B5 verzichtet, und das macht sie zu politischen Sektierern, die zu Recht Gegenwind von Leuten erfahren, für die das Recht auf freie Meinungsäußerung keine Nebensache ist.

Wir wollen jedenfalls einen Zustand vermeiden, der uns in letzter Konsequenz in eine Lage führt, wo – womöglich – unüberwindbare Widersprüche mit Pistolenschüssen in die Knie ausgetragen werden. Das haben uns vor einiger Zeit hier in Hamburg mal einige zerstrittene türkische Stalinistengruppen vorgeführt.

Übrigens finden wir – unter politisch-propagandistischen Gesichtspunkten – überhaupt nichts Schlechtes daran, die Anhänger des israelischen Militärstaats mit der theatermäßigen Simulation eines israelischen Check-Points zu konfrontieren: So was kann manchmal Bewegung in verwirrte Köpfe bringen. Aber wenn die Leute unbedingt einen kritikwürdigen Film sehen wollen, sollten sie ihn trotzdem sehen können. Claro?

2. Die Gruppe „Kritikmaximierung“ – Territorialkämpfer im nördlichen St. Pauli

Die Gruppe „Kritikmaximierung“, die uns unbekannt ist und die ausweislich ihrer Website bisher noch nicht durch maximale Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen dieses Landes hervorgetreten ist, wollte mit der Filmvorführung im B-Movie provozieren. Das B-Movie ist mit der B5 räumlich eng verbunden: Die antiimperialistischen Gruppen in der B5 mussten die Vorführung eines prozionistischen Propagandafilms in „ihrem“ Territorium als „feindliche Landnahme“ begreifen, und genau dieser Effekt war beabsichtigt. Es war eines dieser taktischen Spielchen, die – von beiden Seiten – in den vergangenen Jahren beim FSK, in der Flora, bei antinationalen und antifaschistischen Demos immer wieder eine Rolle spielte und hochgradig symbolisch aufgeladen wurden: Es ging (und geht) um blauweiße Winkelemente, um textil angemessenes Outfit in der Flora (Khuffije-Verbot), es ging beim FSK darum, ob über die Jahre ausschließlich Endlosschleifen über den linken Antisemitismus ventiliert werden sollten und ob der Wertmullah einen Vortrag in einer linken Kneipe halten durfte. Man freut sich über billige kleine Siege und minimale territoriale Zugewinne: Sektenkämpfe eben.

Bei der B5 kam noch etwas anders hinzu: Hier treffen sich nicht nur mehr oder weniger traditionskommunistische Gruppen, sondern die B5 ist auch ein soziales Zentrum linker migrantischer Jugendlicher vor allem aus dem „orientalischen“ Teil dieser Erde: Türkisch, Arabisch oder ein afghanischer Dialekt wird hier gesprochen.

Da es unter „israelsolidarischen“ Gruppen inzwischen zum analytischen Standard gehört, das historische Zentrum des Antisemitismus aus der deutsch-europäischen Region in die orientalisch-arabische Weltgegend zu verlagern (der Mufti!), könnte man einen voraussehbaren und provozierten Krawall um einen israelischen Propagandafilm als Auseinandersetzung mit dem „Islamofaschismus“ interpretieren – glücklicherweise sind die „orientalischen“ Jugendlichen im Zentrum darauf nicht hereingefallen und haben sich an der Auseinandersetzung kaum beteiligt.

Die Geschichte mit den „Judenschweinen“ war der Gipfelpunkt der Perfidie – und hat wunderbar funktioniert. Einer will’s (gerüchteweise) gehört haben, fast alle haben rein gar nix gehört, und die Leute aus der B5 haben öffentlich erklärt, dass solche antisemitischen Beschimpfungen nie und nimmer Bestandteil ihrer sprachlichen Ausdrucksweise sind. Aber: Die Sache war in der Welt, wurde national und international in hunderten von Medienoutlets gespiegelt, und bewiesen war, was zu beweisen war: Der LINKE ANTISEMITISMUS erhebt sein Medusenhaupt im nördlichen St. Pauli.

Eine Steilvorlage für die mediale Verwurstung: Die (politisch und moralisch fragwürdige) Blockade eines israelfreundlichen Propagandafilms durch eine zionismuskritische Gruppe wird zur „Judenhatz der Roten SA in Hamburg“ (DIE WELT).

Es war halt einer dieser kleinen Siege im Sektenstreit. Die allzu deutschen Vertreter jenes israelischen „Gun-Zionism“ (Hannah Arendt) können allerdings ein grundlegendes Problem nicht lösen: Eine fundierte Kritik an den militärischen Aktionen des israelischen Staats dadurch abzuwehren, indem man grundsätzlich diese Kritik als „antisemitisch kontaminiert“ beschreibt, mag in dieser überschaubaren Szene identitätsstiftend wirken: Für die Masse des informierten Publikums wirkt die Sache nur noch lächerlich – Daniel Barenboim jedenfalls fühlt sich durch solche Zuschreibungen inzwischen durchaus geehrt: Er weiß, woher sie kommen.

3. Der Film

Claude Lanzmanns Film „Shoa“ ist ein tief bewegendes dokumentarisches Essay über die Vernichtung der europäischen Juden durch die deutschen Faschisten. Durch seine Dokumentations- und Interviewtechnik „enthüllt“ Lanzmann die Funktionsmechanismen der „Endlösung“, ihre technischen und logistischen Voraussetzungen, die Leiden der Opfer und die bürokratische Brutalität der Täter. Niemand kann sich der Wirkung dieses Werks entziehen.

Lanzmann versetzt sich in diesem Film häufig selbst in die Position des neugierigen, nachfragenden, emotional kontrollierten Aufklärers: Er klärt auf, indem er genau hinschaut und sein Publikum daran teilhaben lässt.

Seine beiden Filme über Israels Gründung und die IDF (Tsahal) haben einen vollkommen anderen Charakter: Er bekennt sich als französischer Jude zu Israel und möchte als „Wissender“ dem Publikum seine zentrale These näher bringen: Die Gründung Israels sei hauptseitig und ideologisch konstituierend der Erfahrung des Holocaust geschuldet – es sei der Staat der Überlebenden und ihrer Nachkommen. Jede politische oder militärische Maßnahme Israels sei auch heute noch unmittelbar durch die Grunderfahrung des antisemitischen Furors begründbar, zu erklären und zu rechtfertigen. Beide Filme sind in diesem Sinne eindimensional und propagandistisch – sie bebildern seine Zentralthese und vermeiden eine filmisch-dokumentarische Arbeitsweise, die Erkenntnis aus der Erfahrung und der Abbildung des Widerspruchs bezieht. Konsequenterweise kommen in beiden Filmen die autochthonen Bewohner Palästinas praktisch nicht vor. Sie bleiben Schattengebilde am Wegrand – stattdessen wird häufig vor imposanter militärischer Kulisse die alte These des historischen Zionismus bebildert: „Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land.“

Eine israelisch- jüdische Kritik (Amnon Kapeliuk) der filmischen Arbeitsweise Lanzmanns kann man sich unter www.pij.org/details.php?id=686 anschauen. (1)

Den israelsolidarischen „Antideutschen“ kommt der ideologische Ansatz Claude Lanzmanns durchaus entgegen, da er die Entwicklungsgeschichte der zionistisch-jüdischen Bewegung einengt auf die Leidenserfahrung des Holocaust. Unstrittig ist, dass der Versuch der deutschen Nazis, das europäische Judentum vollständig zu vernichten, konstituierend für die Gründung Israels im Jahre 1948 gewesen ist: Die Überlebenden brauchten Schutz und Unterstützung, und die Weltgemeinschaft stimmte der Gründung Israels –geographisch fixiert durch einen Teilungsplan Palästinas – zu.

Die historische jüdisch-zionistische Bewegung, deren Einfluss in Vergangenheit und Gegenwart die Politik Israels maßgeblich bestimmt, speist sich dagegen aus verschiedenen Quellen: Die frühe jüdische Arbeiterbewegung Osteuropas spielt eine Rolle, die antijüdischen Progrome in Russland um die Jahrhundertwende, ein gewaltiger Schuss Kolonialideologie in der Tradition der „weißen“ europäischen Kolonialmächte, der messianische Glaube an ein ethnokratisches, den Juden allein vorbehaltenes Gottesreich im historischen Land der Bibel und schließlich eine Sichtweise, die das ALTE TESTAMENT als eine Art Grundbuch Gottes begreift und aus vorgeschichtlichen Mythen Eigentumsansprüche im historischen Palästina ableitet („vom Fluss (Jordan) bis zum Meer“).

Alle diese Elemente spielen auch heute noch eine Rolle, und die Hartnäckigkeit, mit der die israelischen Siedler im Westjordanland an ihren territorialen Eroberungen palästinensischen Bodens festhalten, ist ohne ihre mythologisch-religiöse Prägung („God gave us the land“) überhaupt nicht zu verstehen.

Wenn gegenwärtig die israelische Regierung jegliche Gewalttat gegenüber der palästinensischen Bevölkerung mit der Leidenserfahrung der jüdischen Holocaustopfer begründet und rechtfertigt, mag das unsere „antideutschen“ Freunde Israels tief befriedigen – sie begreifen einfach nicht, dass etwa die Tötung von über 350 palästinensischen Kindern im letzten Gazakrieg unter expliziter Berufung auf die Erfahrung des Holocausts eine der schlimmsten Beleidigungen ist, die man den Millionen toten Opfern der Shoa nachträglich zufügen kann.

Zurück zum Film: Man soll ihn sich kritisch ansehen. Gelegenheit dazu gibt es mehrfach. Eine der in der B5 vertretenen Gruppen (Sozialistische Linke) wird den Film „Pourquoi Israel“ von Claude Lanzmann in der B5 zeigen: Am Mittwoch, dem 9. Dezember um 17.00 in der B5, Brigittenstraße 5, Hamburg St,Pauli. Eine anschließende Diskussion ist vorgesehen.

(Das ist übrigens das Beste, was die Leute aus der B5 jetzt machen können, um der Sektiererfalle zu entgehen)

4. Eine Sonntagsdemonstration

Wenn’s am nächsten Sonntag darum gehen würde, auf einer Kundgebung den Blockierern aus der B5 zu verdeutlichen, dass sich die Hamburger Linke nicht vorschreiben lässt, welchen Film sie sich ansieht und welchen nicht, wären wir eventuell dabei.

Es geht hier aber um etwas anderes. Der Vorfall in der B5 soll dazu herhalten, quasi „endgültig“ eine politische Agenda zu implementieren, die eine linke Kritik an der Politik des Militärstaats Israels als „kruden Antisemitismus“ delegitimiert.

Dieselben Leute, die vor 4 Jahren mit dem Wertmullah an der Spitze mit blau-weißer Winkelemente-Choreographie durchs Schanzenviertel zogen, „Waffen für Israel“ forderten und die Szene um die Rote Flora als „antisemitisch verseuchte Wursthaarträger“ apostrophierten, sehen auf Grund des bekloppten Verhaltens der Blockierer aus der B5 ihre Chance, die Reste der radikalen Linken in einen permanenten sektiererischen Diskurs über den „Antisemitismus in der Linken“ zu verstricken.

Wir sollten dagegenhalten. Unsere Aufgaben sehen anders aus: Es geht um die permanente Denunziation der kapitalistischen Normalität, um den Kampf gegen die innerstaatliche Repression, um die soziale Frage, um eine Stadt, in der wir leben und atmen können, um den Kampf gegen den ‚zivilen’ Rassismus der gesellschaftlichen Mitte, um antifaschistische Notwendigkeiten, um antikapitalistische Klimabündnisse. Es sei im Übrigen auf die – für manche Leute erstaunliche – Tatsache hingewiesen, dass dieser deutsche Staat seit einigen Jahren in einer weit entfernten Weltgegend Krieg führt und das eine oder andere Massaker an der dortigen Zivilbevölkerung veranstaltet. Wie wär’s also mit einer antimilitaristischen Kampagne gegen den „deutschen Krieg“ im Norden Afghanistans? Oder könnte es sein, dass Leuten, die mit der ausnehmend elaborierten Parole „Staat, Nation, Kapitalismus, Scheiße“ durch die Straßen laufen, den deutschen Kriegseinsatz in Afghanistan nur deshalb partout nicht zur Kenntnis nehmen, weil es sich bei den „Kollateralschäden“ dieses Krieges um Angehörige nichtswürdiger muslimischer Völkerschaften handelt??

Wir merken schon: Wir schweifen ab. Für die Demo am Sonntag unser exklusiver Tipp: Bei Fahnen-Fleck gibt’s blau-weiße Nationalfahnen im Ausverkauf – es bietet sich eventuell eine Kombination mit schwarz-rot-goldenen Fußballcaps an – die gibt’s dort auch: In der Grabbelkiste. Und: Solidarische Grüße an die zwei Jungs von der Emanzipatorischen Linken Lüdenscheid.

Und wir? Werden – wie immer – am Sonntag Volleyball spielen.

Im Auftrag der Spielgruppe: Georg, Cem und Rudi, 7. Dezember 2009

hier gewinnt nur einer

deniz 14.12.2009 - 00:02
die zwischen den lagern vor dem fanladen stehenden st.pauli fans, konterten die zwischen b5 und paulinen platz hin und her geschrienen parolen mit der einzig glaubwürdigen tagesanalyse: "hier gewinnt nur eineR - st.pauli und sonst keineR".

Blogbericht von der Demo

Kuno 14.12.2009 - 10:36

Für eine vielfältige und EINIGE Linke

Lord Blauhelmchen 14.12.2009 - 14:45

Wir betrachten die seit Jahren zum Teil auch mit physischen Mitteln geführten Auseinandersetzungen zwischen Gruppen, die sich selbst als antideutsch, beziehungsweise antiimperialistisch bezeichnen, mit zunehmender Sorge und wachsendem Abscheu. Und so haben wir die heute, am 13.12., durchgeführte Demonstration des „Bündnisses gegen Hamburger Unzumutbarkeiten“ zum Anlass genommen, den Beteiligten des Konflikts einmal unsere Sicht der Dinge zu übermitteln. Da die Abschlusskundgebung an der Einmündung zur Brigittenstraße, also unweit des „Internationalen Zentrums“ stattfand, ergab sich die seltene Gelegenheit, beide Seiten nahezu zeitgleich mit einem identischen Flugblatt zu beglücken.
Ob diese erste Aktion bereits in der Lage war, dem Beton in den Herzen ein paar Risse zuzufügen, sei dahingestellt. Aber wir bleiben am Drücker, denn wir wissen: Das Anrecht auf die absolute Wahrheit haben weder die einen noch die anderen gepachtet.





NÄCHSTER HALT GEFLIESTER BODEN?
Differenziertes Denken ist die Sache des Deutschen nicht. Hat er sich erst mal einem „höheren Ziel“ verschrieben – und das tut der Deutsche gern, denn ohne moralische Gehhilfe fürchtet er sich schnell – kennt er keine Zweifel, keine Gewissensnöte mehr. Im Bewusstsein unbedingter geistiger Überlegenheit folgt er seiner gewählten Fahne blind und unbeirrt. Ob ihn der Weg dabei in die Sackgasse führt, interessiert den Deutschen nicht. Wie auch?! An seinem „Wesen ist die Welt noch stets genesen“, da kann er sich schlecht von historischen Gesetzmäßigkeiten beeindrucken lassen. Vielmehr lässt der Deutsche auch andere Bewohner_Innen dieses Planeten von den Früchten seiner Weisheit kosten, indem er ihnen – möglichst aus der Ferne – regelmäßig den Unterschied zwischen Gut und Böse erklärt.
Deutsche Zustände angreifen heißt für uns von daher in erster Linie, die deutsche Stimme in unseren Köpfen zum Schweigen zu bringen. Konkret bedeutet das, dass wir all jenen die Gefolgschaft verweigern, die unsere unbedingte, also unkritische Solidarität einfordern. Wir werden uns das selbstständige Denken nicht durch eine einmal getroffene Wahl rauben lassen, genauso wenig, wie wir bereit sind, Positionen zu akzeptieren, die die Wirklichkeit ausschließlich in den Farben Schwarz und Weiß abbilden. Die freie Assoziation freier Individuen verlangt nach Bewegung in den Köpfen, nicht nach Beton.

Also lasst uns gefälligst selbst entscheiden, welche Filme wir uns ansehen und welche Theaterstücke wir besuchen
Packt euren szene-internen Repressionsapparat wieder ein, wenn wir eure politischen Positionen nicht zu hundert Prozent teilen
Und hört vor allem auf, unseren Freund_Innen auf die Fresse zu hauen, weil sie eine Israelfahne mit sich führen oder ein Palästinensertuch tragen. Eure Stellvertreterkriege helfen denen, die ihr vorgebt zu unterstützen, herzlich wenig. Und kommt uns jetzt bloß nicht mit „Daten und Fakten“ zum Thema „welche Seite wann wo was angefangen hat“ – Vendetta war schon immer ein hinterhältiger Ratgeber.
Redet mit uns! Überzeugt uns! Oder lasst euch selbst überzeugen. Redet vor allem wieder miteinander. (Oder schweigt euch an.) Aber lasst die Fäuste in der Tasche!
Zu einem Zeitpunkt, an dem die radikale Linke in Ansätzen endlich wieder in die Offensive kommt, sollte fürs Erste Schluss damit sein, Nazis und Staatsschutz ständig kostenfreie Comedy zu liefern.

Widersprüche aushalten! Schläger_Innen auf beiden Seiten ausbremsen! Die Vielfalt unserer Positionen zur Waffe machen!

Freie Radikale Hamburg

It is a simple as that

against_hyperventilation 14.12.2009 - 17:11
Um nur mal kurz auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Es gab eine Demo, um durchzusetzen, dass ein dreißig Jahre alter Film eines linken Filmemachers über Israel gezeigt werden konnte. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Filmvorführung war zuvor von einer stalinistischen Schlägertruppe verhindert worden, die ihn als "zionistisches Machwerk" gebrandmarkt hatte. Es braucht keinerlei Begründung, um sich - gerade in Deutschland - einem solchen Rollkommando entgegenzustellen. Wer dabei in der Demonstration welches Fähnchen gewedelt und was damit bezweckt hat, ist vollkommen unerheblich. Ein ansatzweise aussagekräftiger Beirag zum Thema findet sich hier:  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31718/1.html

Die Saat der Antideutschen ist aufgegangen

Hans Hurtig 02.05.2010 - 20:48
Mittlerweile hat die NPD von PI, Broder und den Antideutschen gelernt: ISLAM-HASS ist viel viel volkstümlicher als plumper Antisemitismus. Parallel-Antisemitismus ist doch "bürgernäher".
 http://npd-blog.info/2010/01/08/npd-islam-strategie0091282/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 61 Kommentare

@ Pragmatiker

Veganarchist 13.12.2009 - 19:53
Sehr schön auf den Punkt gebracht!

Titel der Ergänzung

Dein Name 13.12.2009 - 19:55
Ich bin ja nur von der FAU enttäuscht, das sie sich nich zu dumm ist neben Israel und USA-Flaggen zu marschieren... sollten sie mal den GenossInnen von der CNT erklären...

traurig

Die hamburger FAU

Erschreckend 13.12.2009 - 19:56
hat die Fähigkeit zu denken wohl leider verloren.

...

... 13.12.2009 - 20:15
Goodbye Linke!

Heute, am 13.12.2009, wurde in Hamburg unter dem Motto„Antisemitische Schläger unmöglich machen – Auch linke“ demonstriert. Die Demo, welche durchaus auch als Solidaritätsbekundung für Israel gesehen werden kann und muss, startete gegen 14Uhr vor der Roten Flora. Von dort aus ging es über den neuen Pferdemarkt in Richtung Paulinenplatz, an dem dann auch die Endkundgebung stattfand. Unterwegs kam man an, wahrscheinlich von übermütigen B5-Aktivisten geschmierten, als künstlerisch Wertvoll kann das auf jeden Fall nicht gewertet werden, Parolen vorbei. „Antideutsche klatschen“ oder „Fight Zionism“, das war in etwa der Inhalt eben dieser. Neben diesen: Hammer und Sichel. Am Endkundgebungsort angekommen wurde man sogleich freundlich empfangen: Ein „Hoch die internationale Solidarität“ brüllender Mob Antisemiten und Antisemitinnen wartete bereits. Die Palästinafahne, soviel zum allseits beliebten „Nationalfahnen-Argument“ welches seitens der Anti-Antideutschen oft Verwendung findet, wehte. Direkt daneben die obligatorische rote Fahne. Transparente, welche ganz offensichtlich nichts mit der, von und vor der B5 angemeldeten, Kundgebung zum Klimaschutz zu tun hatten, waren angebracht. Besonders amüsant war ein Transparent mit der Aufschrift „Gegen Antisemitismus, Gegen Zionismus“.

An alle, die nicht erschienen sind:

Ihr habt gezeigt, wo ihr steht bzw. wo ihr gestanden hättet, nämlich auf der Seite der Antisemiten und Antisemitinnen. Dabei ist egal ob als zuschlagende, anfeuernde bzw. mitgröhlende oder ignorierende Kraft. Wer aus persönlichen Gründen nicht kommen konnte ist natürlich außen vor. Es geht um die Personen, die Zeit gehabt hätten, aber ihren Allerwertesten nicht vom Sofa bekommen haben oder dies auch gar nicht wollten.

An alle, die da waren:

Hier gibt es einmal die Personen, die sich sowohl klar und deutlich gegen Antisemitismus und die B5, als auch für Israel, ausgesprochen und positioniert haben: Vielen Dank an euch!

Dann gibt es die Personen, welche auf die Frage, ob sie denn an der Demonstration teilnehmen werden, antworteten: „Ich werde mir das Ganze wohl mal angucken…“. Ihr zählt zu eben jener ignorierenden Kraft, die ich oben bereits erwähnt habe. Durch eure fehlende Positionierung gegen die Antisemiten und Antisemitinnen, stellt ihr auch auf die Seite jener. Mir schwirren Flüche in meinem Kopf herum, welche ich euch am liebsten entgegenschleudern würde, doch das werde ich weder jetzt und hier noch zu einem anderen Zeitpunkt an einem anderen Ort tun, da diese sowieso sofort und ohne, dass überhaupt auch nur einer bzw. eine von euch darüber nachgedacht hat an euch abprallen.

Neben dem antisemitischen Volksmob, welcher sich vor der B5 postiert hatte, gab es noch eine weitere Partei, welche aber auch durchaus, zumindest zu großen Teilen, der sich nicht positionierenden Masse zugeordnet werden kann: Die Fans des FC Sankt Pauli. Nach dem Spiel in der Brigittenstraße angekommen, kurzerhand zwischen den B5-Mob und die Demonstranten gestellt, zeigten diese deutlich, was man von ihnen halten soll. So wurden Demonstranten als Spalter bezeichnet, was an sich nicht negativ bewertet werden kann. Allerdings zeigten diese eben nicht ihre Absicht, irgendetwas zu spalten. Und wenn überhaupt, dann war schnell Klar, dass man sich auf Seiten der B5 stellt. Man kennt schließlich die „Genossen“ und weiß: „Die Antideutschen wollen die Linke zerstören“. Auch darf nicht vergessen werden: „In der B5 gibt es günstig Bier und die machen ordentliche Vodka-Mischen“. Alles Gründe, welche natürlich für diesen widerlichen Haufen sprechen. Eventuell ist meine Wahrnehmung hinsichtlich der Sankt Pauli Fans nicht ganz richtig. Ich möchte mich entschuldigen, sollte es größere Teile unter den Fans geben, welche klar und deutlich Stellung bezogen haben. Auch weiß ich, dass es in der Fanszene durchaus einige Personen gibt, die dies schon getan haben: Respekt an euch!

Ansonsten bleibt nicht mehr viel zu sagen. Der heutige Tag hat wieder einmal gezeigt, dass ein Großteil der Hamburger und Hamburgerinnen sich nicht traut sich zu äußern. Aber dies war ja auch nicht zu erwarten..

Für den Zionismus! Gegen jeglichen Antisemitismus!

 http://hateyourheimat.wordpress.com/

Hamburg AD

Susi 13.12.2009 - 20:16
Schon lange war Hamburg die letzte Bastion der nicht-ensolidarisierten "Rest"-Linken, gerne pauschal als "AntiImps" bezeichnet. Und diese Bastion zu brechen, darum ging es heute - nicht um Israel, nicht um Auschwitz und schon gar nicht um den Film, dessen Verhinderung DAS gefundene Fressen für den (anti-)Deutschen Mob war. Der wie ich finde gelungeneste Text zu den Hintergründen findet sich hier:
 http://kommunistischeassoziation.wordpress.com/

:(

rotefahne 13.12.2009 - 20:24
einfach nur bitter traurig

¡ A la mierda !

CNTista 13.12.2009 - 20:28
Auch die CNT findet diese stalinistische Antiimperialistas und Befreiungsnacionalistas zum Cotzen. Wenn dieses antisemitische Pack in spanischen Staat versucht haette, die Vorfuehrung zu blokkieren, haette sie eine auf die Mutze bekommen. Estalinistas sind Arschlocher - überall!

bilder ?

. 13.12.2009 - 20:36
vielleicht gibts ja bilder von der demo ?

gerne fau fahne mit usa ....

@hats

Veganarchist 13.12.2009 - 20:54
Die FAU ist und war ihrer anarchisten Ausrichtung folgend schon immer gegen Antisemiten und Faschisten. Bis dato war sie das allerdings ohne sich mit hirnlosen Nationalisten und Zionisten einzulassen, die mit Antifaschismus und Emanzipation so viel zu tun haben wie die CDU.

Antifaschismus geht nur ANTINATIONAL!

Allerdings sollte man jetzt bloß nicht die FAU allgemein verteufeln, das waren ein paar Spinner aus der Hamburger Gruppe, mehr nicht.

FAU HH

Sams 13.12.2009 - 20:59
mit Israel und USA-Fahnen gegen einen angeblichen Antisemitsmus.... Oh je, welch eine Farce für den Anarchosyndikalismus! Bitte löst eure Gruppe auf.

Auf keiner Seite

NoNation 13.12.2009 - 20:59
@hateyourself
Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Damit zeigst du ganz genau wer dein großen Vorbild ist. Den selben Spruch hat Bush Junior auch schon mal fahren lassen.
In deinem Hirn scheint neben Flüchen noch so einiges wirres Zeug rumzuschwirren.
Mit Leuten wie euch geh ich keinen Meter gemeinsam auf der Straße.

Was die FAU sich da geleistet hat ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Als Anarchisten mit Nationalfahnenträger auf Sonntagspaziergang. Wie steht die FAU eigentlich zur emanzipatorischen Linken in Israel bzw. zu den AATW?

@ CNTista

Jain 13.12.2009 - 21:00
Klar sind Stalinisten Arschlöcher, aber doch nicht mehr oder weniger als es Zionisten sind!

Es ist Zeit -

für die Spaltung! 13.12.2009 - 21:03
Es wird Zeit diese Antideutschen aus den radikalen linken Zusammenhängen entgültig rauszuschmeißen. Dieses Abgefeier von Kriegstreibern und Besatzungsmächten ist eine Katastrophe. Dieser ständige unangebrachte "Antisemitismusvorwurf" ist eine Verhöhnung all der Menschen die damals sterben mussten und relativiert den wahren Antisemitismus!

Was ist an einem Spruch "Gegen Antisemitismus und Zionismus" denn so lustig? Das du ihn nicht kapierst, oder was?



Hier das Ganze mal aus sicht jüdischer Menschen über Antisemitismus, Zionismus, Israel, Herzl:

 http://www.jewsagainstzionism.com/articles/Was%20haben%20die%20Zionisten%20mit%20dem%20Heiligen%20Land%20zu%20tun.pdf




israelische ANTIZIONISTISCHE Aktionen:

 http://www.youtube.com/watch?v=Vt557V2f0WI

Achtet darauf was der Siedler sagt! "Ihr Nutten ich knall euch ab!, IHR LINKEN HUREN!, dann sagt er zu IDF-Soldaten: auf ARABER würdet ihr schießen, los beschießt sie mit Gummischrot! und die IDF-Soldaten erwiedern: Wenn das ARABER wären HÄTTEN WIR SCHON AUF SIE GESCHOSSEN!"



noch mehr israelische ANTIZIONISTISCHE Aktionen:

 http://www.youtube.com/watch?v=ta-Y6I6RL98



israelische Linke gegen Zionismus und Rassismus:

 http://www.awalls.org/






und hier nochmal ein paar besondere Leckerbissen für alle Freunde des fröhlichen Zionismus:


 http://lawrenceofcyberia.blogs.com/.a/6a00d834522bcd69e201156f7492ac970c-pi

 http://lawrenceofcyberia.blogs.com/.a/6a00d834522bcd69e201157070a4b8970b-pi

 http://lawrenceofcyberia.blogs.com/.a/6a00d834522bcd69e201156f7a9a26970c-pi

 http://lawrenceofcyberia.blogs.com/.a/6a00d834522bcd69e201157070a715970b-pi

 http://lawrenceofcyberia.blogs.com/.a/6a00d834522bcd69e201157070a65d970b-pi



 http://www.youtube.com/watch?v=QH0o_07BBk0


 http://www.youtube.com/watch?v=e0N3eqI71mg





(A)



@ Goodbye Linke!

ich 13.12.2009 - 21:13
Danke das du einmal mehr beweist wie dämlich ihr eigentlich seid. Jeder der nicht mit euch Nationalisten/Faschisten demonstriert ist also ein Antisemit, ist klar, und jeder Mensch der noch nie auf einer Antifa-Demo war hat zuhause ein Bild vom Führer hängen.

lächerlich

antifa 13.12.2009 - 21:16
als unvermeidbare notwendigkeit müssen die klassenkämpfe heutzutage schon innerhalb der linken anfangen...
mensch würde sich auch nicht wundern wenn unter den demonstranten auch cdu bzw. fdp politiker vertreten waren...
naja bilder wären echt mal ne gute idee ;)
hoch die internationale solidarität!

@hateyourheimat

Anton 13.12.2009 - 21:20
"Dann gibt es die Personen, welche auf die Frage, ob sie denn an der Demonstration teilnehmen werden, antworteten: „Ich werde mir das Ganze wohl mal angucken…“. Ihr zählt zu eben jener ignorierenden Kraft, die ich oben bereits erwähnt habe. Durch eure fehlende Positionierung gegen die Antisemiten und Antisemitinnen, stellt ihr auch auf die Seite jener. Mir schwirren Flüche in meinem Kopf herum, welche ich euch am liebsten entgegenschleudern würde,"

Och bitte, du Kind, werd erwachsen, aber halt bis dahin das Maul. Andere haben schon gegen Antisemiten demonstriert, da hast du noch mit deiner Kindergärtnerin über den Mittagsschlaf verhandelt.
Die eigene moralische Empörung zu verallgemeinern ist immer peinlicher für dich, als für die Attackierten.

Armutszeugniss

mein name 13.12.2009 - 21:26
Echt traurig,das die hamburger "linke" es nicht geschafft hat sich klar und deutlich gegen Antisemitismus zu positionieren.Ihr habt die ausgestreckte Hand ausgeschlagen,euch damit bewusst oder unbewusst auf die Seite der AntisemitInnen geschlagen.Es ist für mich unverständlich wie jene,die vorgeben gegen das "Unrecht" zu kämpfen und den Faschismus in jedem Polizeieinsatz wittern schweigen wenn derartiges vor der eigenen Haustür passiert.Ihr hättet doch zb alternative Aufrufe schreiben können,oder wenigstens öffentlich machen können warum ihr den Aufruf nicht unterstützen konntet,aber euer Schweigen sagt mehr als 1000 Worte.Ganz kurz hatte ich das Gefühl jetzt bewegt sich was,die Sol wird isoliert und ihre kontinuierlichen Übergriffe auf AntifaschistInnen hätten jetzt ein Ende,aber euch ist es ja anscheinend wichtiger die "linke Einheitsfront" zu wahren als sich dem Verdacht ausszusetzen evtl als antideutsch "diffamiert" zu werden.Ganz grosses Armutszeugnis!Bisher habe ich an die "restvernunft der radikalen Linken" geglaubt,doch da war ich wohl zu naiv...Eigentlich sollte die Linke ein Hort der Aufklärung und Emanzipation sein,dazu gehört auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion,doch so ist es im Moment nicht,und wenn es so weiter geht wirds vielleicht auch nie was werden.Winke Winke Hamburger Linke!

fau

väth 13.12.2009 - 21:26
ich bin positiv überrascht dass die fau die demo unterstützt hat. super sache!

@ ... 13.12.2009 - 21:25

Recht hast du 13.12.2009 - 21:38

@ Armutszeugniss mein name 13.12.2009 - 21:2

Du bist das Armutszeugmis!! 13.12.2009 - 21:42
Leute mal im Ernst. Im Ausland wird über die (anti-) deutsche Linke doch nur gelacht und wir sollten es genauso machen! Anhand ihres Rumgekeifes und das endlose diffamieren in der Hoffnung noch ein paar junge Köpfe zu waschen zeigt, dass sie selbst merken dass sie am Ende sind! Ihr Einfluss geht den Bach runter und auf dieses dumme Geplärre von wegen "alles Antisemitismus" fällt auch keiner mehr rein! Redet mal mit israelischen Linken oder mal mit einem jüdischen Menschen der nicht gerade rechtskonservativ ist und erzählt ihm eure Weltanschauung und der Gleichen. Es gibt nur 2 mögliche Reaktionen. Entweder sie brechen in Gelächter aus oder ihr kriegt eine vor die 12!

in diesem Sinne: Antideutsche abschalten!

@ mein name

Anarcho 13.12.2009 - 21:47
Das verehren von Staaten und das tragen von Nationalfahnen widersprechen jeglichem Anspruch an "Aufklärung und Emanzipation" den du forderst.

Du hast mit "radikal Links" und "Antifaschismus" so viel zu tun wie dein "deutsches" Äquivalent , der gemeine NPD'ler....von daher

Antwort: Armutszeugniss

na dann 13.12.2009 - 21:52
Ein Armutszeugniss ist, mit welcher verlogenen Probaganda hier Deutsche gegen
AntifaschistInnen und Antirasistinnen vorgehen !

 http://steinbergrecherche.com/09dieantilinken.htm#RANTANPLAN

Werbung

Anarcho 13.12.2009 - 22:15
Wir unterbrechen unsere politische Kommödie mit einer kleinen Werbepause.


Jingle

- Anarchist against the Wall -

 http://www.awalls.org/

Helft uns den Kampf fortzusetzen! Spendenkonto auf unserer Seite

Jingle

@ hats

egal 13.12.2009 - 22:31
-die fau hats wohl verstanden sich gegen Antisemiten zu stellen.-

nein hat sie nicht,sie hat sich auf die seite der antideutschen gestellt obwohl klar war das die"kritikmaximierung"mit der polizei zusammenarbeitet und fotos mit namen und adressen vermeindlicher antisemiten der polizei übergab.
so kamen auch antifas ins visier der antideutsche und der polizei die mit dem geschmacklosen"israelischen checkpoint"nichts zu tun hatten sondern unterwegs waren um die cottbuser nazis aufzuhalten die durchs viertel liefen.
die tatsache das die"kleingruppe kritikmaximierung" eine antideutsche veranstaltung in direkte nachbarschaft der b5 und auch zeiltlich(sonntagsbrunch mit vielen migranten)so legt das es zwangsläufig nur als provokation verstanden werden konnte,beweist mir das der film"warum israel"nur mittel zum zweck war.


was die leute aus der b5 betrifft so müssen sie sich vorhalten lassen das sie der antideutschen provokation voll auf dem leim gegangen sind und ihnen durch ihr eigenes fehlverhalten erst die möglichkeit gaben die linken in hamburg gegeneinader aufzuhetzen,da hilft es auch nicht mehr den film"warum israel"nachträglich in der b5 zu zeigen.

die fau und auch die flora hätten frühzeitig eine solche eskalation verhindern können,doch sie sind nicht bereit sich konsequent mit der"unterwanderung"ihrer strukturen durch gemäßigte antideutsche(die gibt es nicht)auseinanderzusetzen.dadurch werden sie faktisch handlungsunfähig.

ich danke all denen die sich nicht haben misbrauchen lassen und es ablehnten sich den
druck zu beugen den die antideutschen durch ihre antisemitismuskeule aufbauten.
(tenor:wer nicht kommt ist ein antisemit)
man kann nur dann entschlossen gegen antisemitismus auftreten wenn sichergestellt ist das die antideutschen außen vorbleiben und ihnen somit keine plattform für ihr rassistischen weltbild gegeben wird,für das sie immer wieder die opfer der shoa intrumentalisieren,hinter denen sie sich verstecken um sich selbst jeder kritik zu entziehen.

ich hoffe das alle beteiligte etwas daraus gelernt haben.

Es geht NICHT um Antisemitismus

Baum 13.12.2009 - 22:51
An alle die sich nun darüber aufregen, es hätten sich wegen der geringen Teilnahme (ca. 120 Leute im USA/Israel-Block! - also mehr Aufrufer als Demoteilnehmer) nicht genügend Leute gegen die bösen "Antisemiten" oder "antisemitische Schläger" aufgelehnt: Es gibt diese antisemitischen Schläger so wie ihr sie gerne hättet einfach nicht. Der Sachverhalt wurde von Anfang an falsch dargestellt und auch die etwas dünne Erklärung der SOL hat nicht gerade zur Darstellung des wirklichen Sachverhaltes beigetragen. Tatsächlich wurde von der als antiimperialistisch bezeichneten Gruppe SOL ein symbolischer "Checkpoint" vor dem Kino errichtet, in dem die antideutsche Gruppe Kritikmaximierung einen Film über Israel zeigen wollte. So. Nun kam es ganz einfach zu verbalen und leichten körperlichen Auseinandersetzung (Schubserei) von beiden Seiten gleichermaßen. D.h. es lässt sich schwer ausmachen, wer denn nun mit der körperlichen Auseinandersetzung begonnen hat und von einer Schlägerei kann überhaupt keine Rede sein. Das dieses Ereignis nun von der antideutschen Fraktion dazu genutzt wurde Bundesweit zu einer Demo in HH zu mobilisieren, in Kooperation mit einer unglaublichen Hetze durch die bürgerliche Presse wohlgemerkt, spricht Bände: Für Antideutsche und Bürger gäbe mehr als 1000 Gelegenheiten in Deutschland an anderer Stelle gegen wirklichen Antisemitismus aktiv zu werden, aber nein, die Keimzelle des Antisemitismus scheint derzeit bei einer kleinen linken Gruppe in HH zu liegen. Wer soll das noch glauben?
Hier und Heute ging es einzig und allein darum, die im Vergleich zu anderen Städten noch einigermaßen funktionierenden linken Strukturen in HH zu stören. Glücklicherweise ohne Erfolg und die Dikussion hier und in der Szene wird die Position der ADs nicht gerade stärken. Die konsequente Forderung aus all dem kann letztendlich nur lauten: ADs RAUS aus linken Strukturen, RAUS aus der Flora und der FAU!

Sprechbeiträge auf der Demonstration

Communist 13.12.2009 - 22:55
Sprechbeiträge der Demonstration hier:

 http://b-g-h-u.blogspot.com/2009/12/darum-israel.html

 http://b-g-h-u.blogspot.com/2009/12/die-b5-ist-die-trutzburg-gewordene.html

 http://b-g-h-u.blogspot.com/2009/12/psychopathologie-des-antizionismus.html

 http://b-g-h-u.blogspot.com/2009/12/antisemitismus-in-der-linken-linker.html

 http://b-g-h-u.blogspot.com/2009/12/moishe-postone-hamburg-2009-another.html

Den ‚antinationalen’ AntizionistInnen ins Stammbuch:

Antinationalismus wird selbst Ideologie, wenn die ungleichen Nationen gleich gemacht werden. Israel ist zwar ein Staat an dem, wie an jedem anderen, die repressiven Mechanismen der nationalen Konstitution des Menschen zu konstatieren sind; jedoch ist Israel der Staat, der eine lebensrettende Funktion wahrnimmt, die der Nationalbolschewismus und seine maoistischen, stalinistischen oder vulgär-antinationalen Fraktionen sich nicht nur verweigern, sondern vielfältig sabotieren: den Schutz jener Bedrohten des durch`s Kapitalverhältnis produzierten Antisemitismus, der die Barbarei des falschen Ganzen begrifflicht. Antisemitismus ist die in Ressentiments umschlagende Bewusstlosigkeit gegenüber der „Herrschaft der Sachen über die Menschen“ (Karl Marx). Die zu ziehende Konsequenz aus der Erfahrung um die verhängnisvolle Dynamik der bewusstlos-fetischistischen Gedanken des in den verkehrten Verhältnissen erniedrigten, verlassenen und verächtlichen Menschen, liegt in der Verteidigung Israels als interime Notbehelfung für die vom Antisemitismus Bedrohten und Verfolgten. Die kommunistische Israelsolidarität denunziert die Verewigung des völkischen Furores durch die befreiungsnationalistische Ideologie und reflektiert zugleich die derzeitige (!) eigene Perspektivlosigkeit: auf die ersehnte klassen- und staatenlose Weltgesellschaft, jene freie und antinationale Assoziation. Die ‚nationale Eigentlichkeit’ der Juden besteht allein in der antisemitischen Verfolgung: Israel ist weder von der mosaischen Landnahme noch vom Baseler Zionistenkongress zu begreifen, sondern von Auschwitz. Die kommunistische Verteidigung Israels hat sich also in der Kritik der falschen Verhältnisse zu äußern, die den Judenstaat erst nötig machen.

@egal

gegen alle faschismus, imperialismus,.. 13.12.2009 - 23:18
Un TAZ sollte die gute zu sein ?

Kommt wie gerufen, wo doch gerade Krise ist.

Antiimp Staatsschutzprovo 13.12.2009 - 23:22
Was gibt's da schöneres als wenn die Linken sich mit sich selber beschäftigen?

vorgeschobener Machtkampf

Szenesumpf 13.12.2009 - 23:31
"egal" schreibt in seiner Ergänzung: "...einen ganz guten überblick ohne szenesumpf-blabla bietet dieser taz-artikel: ..."

Seit wann bietet denn die Taz einen guten Überblick? Habe ich irgendetwas verpasst? Die Taz bietet keinen Überblick im Sinne von "sachlich" - das macht eigentlich fast keine Zeitung. Die Taz Hamburg ist Teil des Konfliktes, wie von Tag eins nach der Filmverhinderung zu erkennen war.

Heute gingen nur 300 Leute trotz all dem Getrommel auf diese Demo. Mal gefragt, warum? Sicherlich, viele sind in Kobenhagen und das ist auch verdammt gut so. Da geht es wenigstens um was sinnvolles.

Ich denke, dass die B5 ihre gesellschaftliche Isolation schon lange begriffen und sich darin gut eingerichtet hat. Die Anti-Deutschen lernen es gerade, aber auch sie werden nicht die neuen Führer oder "Avantgarde", wem der erste Begriff nicht schmeckt.

Ich hoffe nur, dass wir den realen Antisemitismus in dieser Gesellschaft vor so vielen Nebelbomben wie in den letzten Wochen noch erkennen und erfolgreich verhindern können.

Wieso Weshalb Warum...

KAH 13.12.2009 - 23:31
Von der „antideutschen“ Schmierenkomödie zur Grand opéra.
Die Paralyse der Kritik: eine Gesellschaft ohne Opposition

Karrieren machen sich manchmal leicht: Eben noch Handy-Verkäufer in der Kleinstadt, gelang Paul Potts dank Britain’s Got Talent der Aufstieg zum weltberühmten Opernstar. Ganz ähnlich erging es der – allerdings völlig talentfreien – Hamburger „antideutschen“ Neocon-Gruppe Kritikmaximierung nach der Blockade ihrer kriegspropagandistischen Veranstaltung durch Antiimperialisten und andere Linke. Unversehens wurde diese Aktion einmal durch die neoliberale Medien-Mangel gedreht. Heraus kam ein „antisemitischer Krawall“ mit zahlreichen „Nazis“, jüdischen und anderen „Opfern“, ein Super-Skandal, der – seit ein „antideutsches“ Bündnis gegen Hamburger Unzumutbarkeiten (BGHU) für den 13. Dezember zur Protestdemonstration gegen „linke antisemitische Schläger“ aufruft – international und bis in die Spitzenpolitik für allerhand Empörung sorgt.

Was war geschehen

Rund 30 Aktivisten des Internationalen Zentrums B5 in Hamburg-St. Pauli hatten am 25. Oktober 2009 eine Veranstaltung der „antideutschen“ Gruppe Kritikmaximierung im benachbarten Kino B-Movie verhindert, in deren Rahmen der Film „Warum Israel“ des französischen Regisseurs Claude Lanzmann gezeigt werden sollte. Dafür hatten sie das Eingangstor zum Hof, in dem sich das Kino befindet, mit einer Kette verschlossen und mit einem Transparent bespannt, auf dem die Segregationsmauer im Westjordanland abgebildet war. Davor hatten sich vier junge Männer postiert, die, mit Holzgewehren bestückt und abgetragenen Tarnjacken verkleidet, die Besatzung eines israelischen Checkpoints darstellen wollten, um an die Lebensrealität der Palästinenser in den besetzten Gebieten zu erinnern. Die habe Lanzmann in seinem Film „vergessen“, hieß es in einem vor Ort verteilten Flugblatt.

Diesem Szenario sahen sich die Kinobesucher – eine mehr oder weniger geschlossene Gruppe „Antideutscher“ – gegenüber. Die im Internet verbreitete Legende hingegen will, dass sie vor dem B-Movie ein zum Äußersten bereiter linker Schlägertrupp erwartet hatte. Gerüstet mit „Quartzhandschuhen und Holzstäben“ (Rheinische Post), Gürteln und sonstigen „Waffen“ sollen die B5-Aktivisten die „Antideutschen“ mit Faustschlägen traktiert und daran gehindert haben, in den Kinosaal zu gelangen.

„Antideutsche“ schalten Staatsschutz ein

Wie die Antideutsche Gruppe Hamburg erklärt, wurde am 25.10. aus ihren Reihen die Polizei gerufen. Diese blieb jedoch untätig und beobachtete lediglich die Szenerie – offenbar sah sie keinen Grund zum Einschreiten. Die von den „Antideutschen“ behauptete „Prügelaktion“ (BAK Shalom) hat gar nicht stattgefunden. Es gab Rempelein, Schubsereien und unserer Kenntnis nach insgesamt vier Backpfeifen, als die „Antideutschen“ einen Durchbruch versuchten. Mittlerweile haben Zeugen berichtet, dass es nicht nur von Seiten der Antiimperialisten zu o.g. Tätlichkeiten gekommen war, sondern auch von den sich in den Medien als Saubermänner darstellenden „antideutschen“ Rechten. Sie sollen Pfefferspray gegen die Aktivisten der B5 eingesetzt haben.

Mindestens ein Angehöriger des „antideutschen“ Lagers hat nach Angaben der Antideutschen Gruppe Hamburg einen der Kino-Blockierer wegen einer angeblichen Schlägerei, die Tage später an einem anderen Ort stattgefunden habe, bei der Polizei angezeigt – der Staatsschutz ermittelt. Medienberichte, die sich auf Polizeiangaben stützen, bestätigen das. Sie schweigen allerdings darüber, wer die „Schlägerei“ angefangen hat.

Der „antideutsche“ Denunziant wird den Ermittlern Lügen der gleichen Preisklasse erzählt haben, wie sie von den „antideutschen“ Ultras der Zeitschrift Bahamas – einem Flaggschiff dieser Szene – und anderen Neocons samt ihrer Fan-Gemeinde aus der Roten Flora und der blau-weißen Web-2.0-Antifa über die Ereignisse am 25.10. verbreitet werden: Antiimperialisten sollen „Judenschweine“ und „Schwuchteln“ gerufen haben.

Nun fehlen nur noch seriös klingende Aussagen, die der mittlerweile überstrapazierten Verleumdungsmasche der „Antideutschen“ zum Erfolg verhelfen. Nachdem nämlich bekannt wurde, dass die am 25.10. vor der B5 eingesetzten Polizeibeamten „antisemitische Pöbeleien“ nicht bestätigen können und keine Anzeigen von Zeugen erstattet wurden, die mutmaßliche Täter identifizieren und ihre Aussagen notfalls auch unter Eid wiederholen könnten, bleibt den Urhebern der Schmutz-Kampagne nur ein letzter Strohhalm: „Lennart K.“.

„Lennart K.“

Vor dem Hintergrund des nord(„anti“)deutschen Bauerntheaters, das sich seit seiner Uraufführung zur Grand opéra auf internationaler Bühne ausweitet, mag es den einen oder anderen beruhigen: Wenigstens „Lennart K.“ (laut Spiegel Online „Augenzeuge“, der gehört haben will, wie „Judenschweine“ gerufen wurde) ist kein Phantom der „antideutschen“ Oper – es gibt ihn wirklich. Er gehört zu den ungezählten Pop„antideutschen“, die sich in der Roten Flora wohlfühlen wie die Made im Speck. Kein Wunder: Verbotsschilder auf dem Flora-Monatsprogramm mit durchgestrichenem „Pali-Tuch“ und durchgestrichener Friedenstaube machen deutlich: Araber und Kriegsgegner sind im Event-Center der mittelständischen Hamburger Jugend unerwünscht. Noch wohler fühlen sich die „Antideutschen“ allerdings im Web 2.0. Dort stellen sie – und so auch „Lennart K.“ – Fotos von Devotionalien der israelischen Armee neben Fotos von ihren Nike-Schuhen, ihrer Freundin, der israelischen Nationalfahne und Mettwurst-Brötchen aus.

So weit – so banal. Wichtigtuer wie „Lennart K.“, die schon immer gern mal in die Zeitung wollten, wären hier und anderswo nicht der Rede wert, wenn sie nicht Phänotyp einer neu-rechten Stammtischkultur wären: Mittlerweile treiben sich Heerscharen junger („Anti-“)Deutscher unter Pseudonymen wie „Moshe Dayan“ in den Sudel-Ecken des Web 2.0 herum, tyrannisieren erklärte Feinde (wie Kapitalismuskritiker oder Friedenspolitiker) mit permanenten Verleumdungen und sonstigem Dauer-Stalking. Vor allem aber tun sie in Foren, die ironischerweise unter Labels wie Anti-Defamation firmieren, bevorzugt eines: Sie lassen ihrer Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit freien Lauf und beschimpfen Palästinenser oder andere, die unter Verdacht stehen, aus dem arabischen Kulturraum zu stammen, wahlweise als „grüne Pest“, „Islam-Nazis“ oder „Musels“. „Lennart K.“ nennt Muslime, die gegen den Gaza-Krieg protestierten, „Fascist Madness“. Und einer seiner Gesinnungsfreunde bejubelt den massenhaften Tod von Palästinensern und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen zynisch: „Hamastan ist abgebrannt!“ Das „antideutsche“ Web 2.0 ist eben nicht nur Tummelplatz für Verleumder, Lügner und Psychopathen – dort gären auch Rassismus und Menschenhass.

„Den Global-Peace-Mob bekämpfen!“ – Das Bündnis gegen Hamburger Unzumutbarkeiten als Aussteigerprogramm

Aber warum sollte die politische Nähe zu unappetitlichen „Lennart K.“-Typen einem erschreckend großen Teil der (Ex-)Linken noch peinlich sein? Organisationen wie die FAU oder die Berliner VVN-BdA haben alle Ekel- und Schamgrenzen hinter sich gelassen und marschieren – ebenso wie Vertreter von jüdischen Gemeinden, Hochschuldozenten, Künstler und andere Bürger, die ins „antideutsche“ Jauchebecken hinabgestiegen sind, weil sie reflexartig alles blind unterschreiben, wo „gegen Antisemitismus“ draufsteht – Seite an Seite mit dem Bündnis gegen Hamburger Unzumutbarkeiten.

Unzumutbar ist dabei nicht zuletzt, dass die Organisatoren, inklusive ihrem Sprecher Andreas Benl, Autoren der Zeitschrift Bahamas sind – eines Sprachrohrs der neuen Rechten. Ein Bündnis mit Bahamas ist ein willkommenes Aussteigerprogramm für palästinafahnenflüchtige und andere Linke, die in die Siegerstraße zum Lager der Neokonservativen abbiegen wollen.

Bahamas verbreitet – selbstverständlich im Namen Israels und der Shoah-Opfer – offen, was man in der Roten Flora bislang nur hinter vorgehaltener Hand aussprechen kann: Ressentiments gegen das „Multikulti-Gewese“, gegen Migranten im Allgemeinen und Muslime im Besonderen und Begeisterung für die „vernünftigen Einwände“ des französischen Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen „gegen die ungebremste Islamisierung“ (Bahamas). Nur konsequent, dass das Zentralorgan der „Antideutschen“, zusammen mit der Jungen Freiheit, dann auch Jubelarien auf die italienische Rassistin Oriana Fallaci („Moslems vermehren sich wie Ratten“) und ihre Vernichtungsfantasien angestimmt hat.

Nicht wenige Unterstützer des BGHU stehen der Bahamas-Redaktion in nichts nach. Beispielsweise die Prozionistische Linke Frankfurt: „Den Global-Peace-Mob bekämpfen!“ Das Internet-Portal Lizas Welt, Experte für Rufmord-Kampagnen gegen die jüdisch-israelische Linke. Die Gruppe Morgenthau, die gegen „antirassistische Tabus“ und „Klimageschwätz“ wettert und für „militärische Interventionen“ zur Verteidigung der westlichen Zivilisation am Hindukusch und überall wirbt. Last but not least: die Antideutsche Gruppe Hamburg, die sich nicht einmal entblödet, öffentlich Stimmung gegen Barack Obamas halbherzige Friedensbemühungen zu machen, und sich nach der Rückkehr der Bush-Administration und ihrer Kriegsverbrecherpolitik sehnt.

Auch für Frontunterhaltung ist gesorgt – in jeder Beziehung: Der Schlagersänger Torsun von Egotronic, der Lieblingsband der zur Staatsräson gebrachten Merkel-Jugend, ist mit von der Partie. Denn der weiß ganz genau: „In puncto Israel oder so, da ist meiner Meinung nach die antideutsche Analysesituation die zutreffendste.“ Wenn er nicht gerade totalen Nonsens brabbelt, dann freut sich Torsun wie ein Schneekönig, wenn die israelische Armee gegen die Palästinenser „zurückballert“, wie er das Gaza-Gemetzel nennt. Ein IDF-Rave mit Bomben und verstümmelten Leibern macht fast so viel Spaß wie eine Elektropop-Party mit bergeweise Koks und Strömen von Alkohol.

13.12.2009 – mal wieder blau-weiße „Flagge zeigen“

Dieses Gruselkabinett ruft für den 13. Dezember zur Demonstration gegen „linke antisemitische Schläger“ auf. Der Zug, der sich an diesem Tag vor der Roten Flora zum Angriff auf die B5 in Bewegung setzen wird (sicher schließt sich noch, wie meist bei „antideutschen“ Aufmärschen, die Partei Bibeltreuer Christen an), besteht nicht nur aus Kriegshetzern, Kultur- und anderen Rassisten oder einfach Täterkindern und -enkeln, die die Palästinenser für die unmögliche „Wiedergutmachung“ des deutschen Menschheitsverbrechens an den Juden zur Kasse bitten. Er besteht auch aus autonomen und anderen Linken, die zu den deutschen, US-amerikanischen und britischen Barbareien in Bagram, Abu Ghuraib, Kunduz und sonstigen Zentren massenhafter Menschenschlächterei und -quälerei im Namen der Zivilisation geschwiegen haben und schweigen. Wir meinen all die deutschen Heuchler, die heute „antisemitische Zensur“ schreien, wenn die Kritikmaximierungs-Bellizisten in ihrer Hasspropagandafreiheit eingeschränkt werden, aber keine Probleme damit haben, wenn jüdische Linke wie Ilan Pappé in Deutschland Redeverbot erhalten oder ein Haufen „antideutscher“ Stammtischbrüder unter Leitung des Linkspartei-Politikers Andreas Waibel im Frankfurter Club Voltaire einfällt und dort wahllos auf Besucher eindrischt.

Hamburger LINKE gegen Linke

Apropos Linkspartei: Der Landesvorstand der Hamburger LINKEN, der an dem gewaltverherrlichenden öffentlichen Applaus einiger seiner Parteigenossen für das israelische Massaker auf dem Gaza-Streifen nichts auszusetzen hatte, beweist die gleiche Doppelmoral. Er prügelt, wenn auch verbal, fleißig mit: Statt Friedenspolitiker in den eigenen Reihen, wie Norman Paech und Joachim Bischoff, gegen „antideutsche“ Pöbler innerhalb und außerhalb der Partei zu verteidigen, dem grassierenden Neokonservatismus mit einer konsequenten Ideologiekritik zu begegnen und die Umtriebe des BGHU als das zu enttarnen, was sie sind: eine rechte Schmierenkomödie, machen Hamburger LINKE lieber Jagd auf linke Gegner der „Antideutschen“. Wie die Online-Zeitschrift scharf-links berichtet, wurde die Homepage der Arbeitsgemeinschaft Kritische Linke der LINKEN einfach aus dem Netz geschossen und die Gruppe zwangslaufgelöst. Auch die Website der AG.Medien unterliege der Zensur: Unerwünscht kritische Inhalte seien „auf Anweisung des Landesvorstands“ einfach gelöscht worden, so scharf-links. Aber das ist nicht alles: Christiane Schneider, Vizechefin der Linkspartei-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, hat Claude Lanzmanns Film „Warum Israel“ ideologisch verklärt und das große Halali gegen die Antiimperialisten z.B. mit der Falschbehauptung, jene hätten „das Existenzrecht Israels bestritten“, auch noch kräftig angeheizt.

Lanzmann

Wer und wessen Werk wird hier eigentlich mit allen Mitteln als politische und moralische Autorität inthronisiert? Claude Lanzmann war als Schüler in der Résistance, später Kampfgefährte Jean-Paul Sartres und ist Regisseur des Dokumentarfilms „Shoah“, der wohl bedeutendsten filmischen Dokumentation des NS-Völkermords, so die gängigen Angaben zu seiner Biographie in den Medien. Dies ist eine selektiv verkürzte Darstellung. Was seine Anhänger verschweigen: Von den kommunistischen Idealen Sartres hat sich Lanzmann längst verabschiedet. Setzte sich Sartre bis zuletzt für die Entrechteten dieser Welt ein – Lanzmann hat sich auf die andere Seite, auf die Seite der Mächtigen gestellt. Der Geschützdonner ihrer gewaltigen Militärapparate und nicht der Klang der „Internationale“ lassen sein Herz höher schlagen. Wie der Regisseur der Welt anvertraute, vernachlässigt er in seinem filmerischen Schaffen dann auch die Perspektive der Wehrlosen vor den Panzern, die auf dem Platz des Himmlischen Friedens von der brutalen Kriegsmaschinerie überrollt wurden. Er richte sein Augenmerk auf den „Mann im Inneren des Panzers“, so Lanzmann – „wenn es sich um einen Israeli handelt.“ Dass dieser Panzerfahrer nicht Israel in seinen Grenzen von 1967 verteidigt, sondern den Weg freischießt für eine völkerrechtswidrige Eroberungs- und Besatzungspolitik, erwähnt der Lautsprecher für Liebermans Groß-Israel-Ideologie lieber nicht. So verwundert es auch nicht, dass Lanzmann keinerlei Mitgefühl mit dem palästinensischen Zivilisten vor dem Panzer kennt – Millionen von Menschen, die auf der Westbank und dem Gaza-Streifen ohnmächtig in die Kanonenrohre der Tanks einer der stärksten Armeen der Welt blicken müssen. Die arabische Bevölkerung des Nahen Ostens existiert für Lanzmann nur als Inkarnation des Barbarischen schlechthin. „Israels Feinde machen keine Gefangenen.“ Solche reißerischen Slogans, die mittlerweile zum Markenzeichen des Regisseurs geworden sind, erweisen sich als Propaganda-Märchen – diverse Gefangenenaustausche, die israelische Regierungen mit arabischen Kriegsgegnern verhandelt und durchgeführt haben (aktuelles Beispiel: Gilat Shalit), strafen den Regisseur Lügen. Lanzmann zeichnet ein kulturrassistisches Schreckensbild des mordlüsternen Arabers, dessen angesichtig nichts gelte, so Lanzmanns Plädoyer für ein noch rücksichtsloseres Vorgehen des israelischen Militärs, außer der Logik des Krieges: „Töten, um nicht getötet zu werden.“ Eine Vorstellungswelt entfesselter Brutalität, in der „antideutsche“ Blogger ihren sozialdarwinistischen Gewaltphantasien freien Lauf lassen können – die Zahl der mit israelischen Merkava-Panzern und sonstigem Kriegsgerät geschmückten Internetauftritte lässt sich kaum überschätzen. Eine Welt, die Lanzmann mit schwülstigen Pathosformeln treffsicher bedient: „In ‚Warum Israel’ sehen wir in einem Bild einen Kampfjet am Himmel, wir hören den Lärm, und jemand sagt: ‚Das ist beruhigende Musik in meinen Ohren’“, schwärmt er der Welt mit bellizistischer Emphase von seinem Film.

Die machtpolitische Option der Antisemitismuskritik

Seit dem 25.10. reiten Claude Lanzmann und seine kriegsbegeisterten Fans auf einer Welle der Sympathie. Vom CDU-Hardliner Wolfgang Bosbach bis zur autonomen Kleinstadt-Antifa – überall Empörung über „antisemitische Krawalle“, die gar nicht stattgefunden haben, und „Courage!“-Rufe an den Filmemacher. Mit ihrer Unterschrift unter der Parole „Es darf keine antisemitische Filmzensur geben!“ sonnen sich auf der Internet-Plattform NPD-Blog dutzendweise A-, B- und C-Prominente im Glanz des heroischen Kampfes gegen den „linken Antisemitismus“: Cem Özdemir, Pop-Papst Diedrich Diederichsen, Ralph Giordano oder die Jura-Studentenband Tocotronic.

Alle wollen dabei sein, wenn es gegen den herbeihalluzinierten linken „antisemitischen Mob“ in St. Pauli geht. Denn da gibt es neben kostenloser PR eine Menge zu holen: Künstler Daniel Richter, der aus einem Milieu stammt (das hat er in seinem Interview mit der Welt vergessen zu erwähnen), in dem der Name Israel vor gar nicht langer Zeit noch in Anführungszeichen gesetzt wurde, nutzt die Gunst der Stunde für eine gründliche Reha-Maßnahme in der neuen Heimat: im bürgerlichen Lager. Dabei schreckt er nicht einmal davor zurück, den bekennenden Sozialisten und Kommunisten von der B5 – genauso, wie Die Welt und Wallstreet-Journal es gern hören – anzudichten, sie hätten eine zweite „Reichskristallnacht“ verbrochen. „Diese Linken sind aufgetreten wie SA-Männer, die in den Dreißigerjahren vor Läden standen, auf die sie die Worte ‚Kauft nicht bei Juden!’ geschmiert hatten“, weiß Richter ganz genau. Was für eine unfassbare Geschichtsklitterung und Verharmlosung der faschistischen Prügel- und Mordorgien gegen Juden, Kommunisten und Sozialdemokraten!

Diese für manchen vielleicht merkwürdige und bisweilen unübersichtliche Allianz von vermeintlich linksradikaler Szene und bürgerlich-konservativer Presse – der Antisemitismus in der CDU maximal eine Randnotiz wert ist ­–, liberalen Professoren wie linksliberalen Bundestagsabgeordneten repräsentiert das, was wir die „machtpolitische Option der Antisemitismuskritik“ nennen. „Antisemitismuskritik“ besteht hier wesentlich aus einer permanenten Gleichsetzung von Rechts und Links. Ihr Gegenstand ist nicht der Antisemitismus, sondern das, was ihre Wortführer darunter verstehen wollen: „Barbarischer Antikapitalismus“ und „Islamversteherei“. Das drückt sich in Worten wie „Linksnazis“, „Islamfaschismus“ oder „antisemitische Antifa“ aus. Die Behauptung, der Antisemitismus habe sich „aus seiner rechten Lagerbindung“ gelöst und nach Links ausgedehnt, wo er sich „hinter den Unschuldsmasken von Antirassismus, Antiimperialismus oder Globalisierungskritik“ verberge (Frankfurter Rundschau), erlaubt es, konsequent antikapitalistische Linke als „antisemitisch“ zu denunzieren.

Wenn Linke Kapitalismus sagen, dann meinen sie Ausbeutung, Elend und Armut – eben das „ganze System des Schwindels und Betrugs“ (Karl Marx). Wenn „antideutsche“ und andere Neocons linken Kapitalismuskritikern unterstellen, diese meinten in Wahrheit „die Juden“, dann projizieren sie ihre eigenen hässlichen Ressentiments – „Kapitalismus = Juden“ – auf andere. Der „antideutsche“ Philosemitismus ist nichts weiter als ein alter ego des Antisemitismus. Denn er fußt auf antijüdischen Vorurteilen (die ihren Ursprung in der westlichen Zivilisation haben und in Deutschland zur Vernichtungsideologie ausgewachsen waren) und verleiht ihnen ein freundliches Antlitz. Unter veränderten historischen Bedingungen kann dieser Philoantisemitismus wieder zurückfallen in blanken mörderischen Judenhass. Die philoantisemitischen „Antideutschen“ führen mit Parolen wie „Jede Kritik an Israel ist antisemitisch“ einen Kampf für „die Juden“, die sie fälschlicherweise mit Zionisten identifizieren, und verteidigen den nur in ihren deutsch-pathologischen Phantasien existierenden Idealstaat Israel, in dem es angeblich keine Klassenherrschaft, keinen Rassismus, keinen Antisemitismus, keinen Sexismus und auch sonst keine gesellschaftlichen Widersprüche gibt. Entsprechend begreifen „Antideutsche“ Juden auch nur als abstrakte Kategorie – eine für deutsche Vergangenheitsbewältigung und Neutralisierung von Kapitalismuskritik optimal zurechtgestutzte Spezies als Summe für Ideologieproduktion verfügbarer Exemplare. Der einzelne Jude, die einzelne Jüdin als menschliches Individuum ist den „Antideutschen“ nur ein Dreck. Besonders dann, wenn er/sie mit dem von „Antideutschen“ propagierten Klischee des einzig „richtigen“ Juden, des bis an die Zähne bewaffneten zionistischen Muskeljuden, nicht kompatibel ist. Die hasserfüllten Angriffe von „Antideutschen“ auf (israelische) jüdische Linke und ultraorthodoxe Juden demaskieren den „antideutschen“ Philoantisemitismus.

Israel und zionistisches Judentum wandeln sich zur Chiffre für das „zivilisierte Abendland“ und die kapitalistische Gesellschaft. „Wer Israel schützt, schützt nicht nur den Staat der Juden, er schützt die westliche Wertegemeinschaft“, erklärt Mathias Döpfner, Vorstandschef der Axel Springer AG. Und wer es nicht ganz so staatstragend mag, feiert Tel Aviv als „weltweit 10-beste Partystadt“ (Stefan Kunath, BAK Shalom). In jedem Fall aber soll gelten: Um eine „Westorientierung“ kommt man nicht herum, wie es Bahamas-Autor Martin Blumentritt zusammenfasst. Die „realen Möglichkeiten menschlicher Emanzipation“, so Blumentritt, seien „nur im Westen entwickelt“. Kritik an der westlichen Welt habe sich „in die Propagierung eines Rassenkampfes gegen die ‚weiße Rasse’ verwandelt“.

„Antideutscher“ und anderer Antisemitismuskritik von rechts geht es nicht um Israel, nicht um Juden, nicht um gesellschaftlichen Fortschritt. Sie ist vielmehr ein Mittel, jeglichen Widerstand gegen die restlose Durchkapitalisierung der Welt und gegen ihre Profiteure zu brechen und die Macht der herrschenden Klassen zu legitimieren. Diese „Kritik“ am Antisemitismus ist ein Mittel der Erweiterung und Vertiefung des kapitalistischen Zugriffs auf gesellschaftliche Ressourcen und die Ausbeutung von Arbeit, sie ist eine Ideologie der dynamischen Gewalt des Kapitals geworden. Westliche Werte und weiße Rasse gegen die „linken Antisemiten“. Das ist Kulturkampf für das Kapital. Deshalb wird diese „Antisemitismuskritik“ auch von seinen Nutznießern im Munde geführt und gegen seine Opfer gerichtet. Das Eintreten der „antideutschen“ Neocons für „zivilisatorische Mindeststandards“ und ihr angeblicher Kampf gegen die Barbarei sind eine Form des Klassenkampfes der Gewinner gegen die Verlierer des Kapitalismus.

Von der machtpolitischen Option dieser „Antisemitismuskritik“ sprechen wir, weil sie als Legitimationsideologie für eine geopolitische Neuordnung im Nahen Osten und imperialistische Kriege genauso funktionieren kann wie für eine radikal antigewerkschaftliche Politik oder auch – wie jetzt von den „Antideutschen“ in Hamburg betrieben – für die Schließung eines linken und migrantischen politischen Zentrums, wo Hartz-IV-Geschädigte und andere arme Schlucker immer offene Türen vorfinden.

„B5 räumen!“ (Martin Blumentritt). Genau darum, die Organisatoren des Spektakels sprechen es in ihren Publikationen ganz offen aus, geht es den Bahamisten, der „antideutschen“ Gruppe Kritikmaximierung, dem BGHU und seinen Unterstützern – schon seit Jahren, wie die Antideutsche Gruppe Hamburg freimütig erklärt. Denn schließlich dürfe die B5 „nicht anders behandelt werden als jeder andere Nazi“, meinen sie. Sollte das „antideutsche“ Bündnis sein Ziel erreichen, so wäre das jedoch nicht im Entferntesten die „Maximierung“ von Kritik, sondern das genaue Gegenteil: ihre Paralyse. Wir wären damit dem von Herbert Marcuse beschriebenen Horrorszenario einen Schritt näher – der Gesellschaft ohne Opposition.

Kommunistische Assoziation Hamburg (KAH)

der pragmatiker im indymod

huck 13.12.2009 - 23:36
das kommentar von Pragmatiker ist keine ergänzung. es gibt unter keine ergänzung bereits ein kommentar das sich bereits auf pragmatiker bezog. der wiederrum scheint für indymods eine ergänzung zum artikel darzustellen

@Antiimp...

Ein Nachtrag 13.12.2009 - 23:38
Womit natürlich nicht unterstellt werden soll, daß Antisemitismus nicht auch in der Linken ein Problem darstellt...

vorsicht

anarchist 13.12.2009 - 23:40
Ich denke die Frage die wir uns stellen sollten ist, warum unter anderen Linken Gruppen auch die FAU-HH zugegen war. Diese lässt sich damit erklären, dass die Fau-HH und andere, dem Bündnis gegen Hamburger Unzumutbarkeit angehören. Dieses Bündnis richtet sich gegen die Vorkommnisse rund um die B5. Diese Positionierung ist gut verständlich und sollte nicht einfach als "Antideutsch-solidarisch" abgetan werden. Dies sind diese Menschen durchaus nicht und wer meint er könne hier Meinung machen, sollte sich erst einmal mit den Gegebenheiten auseinandersetzen. Kritik an einer "Querfront" Demonstration zu üben ist meines Erachtens richtig, doch die Diskussion sollte sich über die Frage drehen warum die FAU-HH und andere Linken Gruppen, keine Abgrenzung zu den "Antideutschen-Gruppen" angestrebt hat. Hierzu die Bitte meinerseits, an die Fau-HH und andere Linke Gruppen. Schreibt eine Stellungnahme und versucht zu erklären, wie es zu solch traurigen Bildern kommen kann. Ich kann es nicht verstehen, wie ihr euch zu dieser gemeinsamen Demo habt hinreißen lassen. Hätte ich mich nicht schon länger mit diesem Thema befasst, würde ich wahrscheinlich genauso erschreckt reagieren wie manch ein Genosse.

Ps. Ja genau! Antideutschtum ist meines Erachtens nicht in der emanzipatorischen Linken beheimatet.

Lache mit den Planetengirls

Planetengörl 13.12.2009 - 23:41
Lachen über die Antideutschen und diese HH-Geschichte

 http://planetengirls.blogsport.de

@anarchist

Baum 14.12.2009 - 00:11
Du meinst das Bündniss sei nicht Antideutsch?
1. Das Bündnis wurde initiiert von einer eindeutig antideutschen Gruppe und ein großer Teil der Aufrufer sind bekennende Antideutsche (Oh je ;-). Hinzu kommt das es neuerdings zum guten Ruf gehört sich eben nicht mehr als Antideutsch zu bezeichnen, man betrachtet sich eher als eine Art "Weiterentwicklung" und löst damit das Problem der zunehmenden Unpopularität der Antideutschen. (Begonnen hat diese Verschleierung übrigens zunächst mit der Differenzierung zwischen Hardcore und Softcore-AD). Letztendlich spielt es aber auch keine Rolle: Ob sich das Bündniss als Antideutsch bezeichnet oder nicht, Mensch muss heutzutage in der Lage sein anhand der Inhalte zu erkennen mit welchem Geist er es zu tun hat.
2. Es war schon immer Teil antideutscher Agitation andere Akteure in das eigene Wirken einzubinden, Leute die nicht tief genug in der Materie drinstecken wie ZB tocotronic oder irgendwelche Konzertverantalter, das ist aber gut für die Publicity wenn sie mit auf dem Flyer stehen. Wahrscheinlich wurde Ihnen die Geschichte von den "antisemitischen Schlägern" aufgetischt. Wer das glaubt wird sich schnell der guten Sache anschließen.

B-Visualisierung der Innenstadt

Radikal Queer 14.12.2009 - 00:56
Wohl überlegt, blieb ich nach paar Kölsch im 'Stübchen' gestern/heute zu Hause und telefonierte an der 'Wall for ERIC' herum, während auf 'sky' St.Pauli grotte spielte. EIn wirklich angenehmer Nachmittag, mit dem 'Best of four - Klassiker Liverpool gg. Arsenal' mit englicher football comment. Das die 'Szene' in Hamburg nur Scheibenschießen betreibt im Kamp um Positionen der nächstbesten Party, hat mich dazu bewogen meine dürftigen 'x-mess Emos' im Hause zu behalten. Das der Mob, der sich 'Szene' nennt nunmal mit Hamburg (500 People) soviel gemein hat, wie der diffuse Sexismus um nicht- Sex in den Köpfen zu haben, bzw. der Rassismus auch zum Studienbeginn im 'national-gewerteten VierteL' wieder mal neue Doofheiten zutage bringt,..ist die Demo mit entsprechender Propaganda, stellvertetend nach einem im Frankreich organisierten Antifaschisten und Filmemacher eigentlich mehr Diskurs wert als dumm-deutsche Natur auf Indymedia zuzuschauen.

Was sollst, die Manie um eigen Sinnbildlichung im latenten Krampf um Einkommen, positiven Rassismus der Einwanderergeneration (die nochmal schlimmer ist, als alle wahrhaben wolln) und täglich abrufbaren Pornochic im Netz, hat es eigentlich genau die Richtigen in der internationalen Diskussion erwischt. Wenn ich daran denke, mit was fürn Lästermaul die Hamburger Linke schon die ein oder andere Existenz vernichtet hat bzgl. Gewalt und Apostophie.

Das die FAU positioniert am Start war find ich gut (Cheers Pingo!)

Ein (Alp-)Traum wird wahr.......

@Baum

anarchist 14.12.2009 - 00:56
Ich denke ich habe zu ungenau geschrieben. Meines Erachtens ist die nicht-Abgrenzung der FAU-HH und anderer Gruppen das essentielle Problem. Ich weiß, dass das Bündnis nicht ausschließlich aus "Antid." besteht und deshalb kritisiere ich dieses auch nicht Grundsätzlich. Ich denke das nach den Vorkommnissen sehr wohl eine Legitimation gibt, sich gegen bestimmte Verhaltensformen zu stellen. Auch denke ich das die Fau-HH erstens, die Überlegungen mit wem sie ein solches Bündnis eingehen nicht sorgfältig getätigt haben. Zweitens, eine Demonstration mit Reaktionären Kräften durchgeführt hat, was in meinen Augen schwer zu rechtfertigen ist.

Leute

autonomer 14.12.2009 - 01:15
...wie arm ist das denn? Ihr habt alle nichts begriffen!
Ihr seid verblendet und verschwendet eure Energie!
Und genau daran liegt es dass in Sachen Antifa viel zu wenig passiert, ihr verrent euch bei eurer Suche nach einer Nation die ihr supporten wollt und endet im Pseudo - Nationalisten Wahn, ob nun hirnrissig Rot oder noch schlimmer Veryuppiesiert, verwöhnt, poppig, unkritisch-"anti"DEUTSCH.

Die Antifaszene macht sich mit diedem Dünnschiss selbst kaputt, bravo! Die Bullen und Nazis werden sich freuen... mehr als ohnehin schon!
Idioten!

@anarchist

Baum 14.12.2009 - 01:31
Es gibt oft genug Gründe sich gegen bestimmte Verhaltensformen zu stellen, das ist richtig. Nur ob das Heute ein angemessener Grund war zweifel ich mehr als an, denn es ging ja - wie nun schon mehrfach auch hier im Forum dargelegt - nicht um Antisemitismus sondern um ganz offensichtliche identitäre Belange. Dazu kommt das es unterschiedlichste Versionen zum Sachverhalt gibt und nicht wirklich klar zu sein scheint, was tatsächlich an dem besagten Tag passiert ist, also auch der "objektive Tatbestand" wie die Juristen sagen würden ungeklärt ist. Wer sich also in solch einer Situation einem antideutschen Gegenbündniss anschließt leidet entweder an Realitätsverlust oder ist schon entsprechend ideologisch infiziert. Zumindest sollte die FAU dazu eine Erklärung abgeben und sich ggf. auflösen.

Wisst Ihr, warum Hamburg einfach klasse ist?

Es hat immer die 14.12.2009 - 01:45
meisten Ergänzungen + Kommentare auf Indy - das schafft noch nicht mal Berlin!

zur FAU (hamburg)

Argument 14.12.2009 - 02:21
Die FAU Hamburg hat nicht nur an der Demo teilgenommen sondern auch aktiv dazu aufgerufen,
zusammen mit Kriegstreibern ("Waffen für Israel") hat sie den Demoaufruf unterzeichnet.
Die FAU sollte sich bewusst sein das für viele der Unterzeichner die Kriegstreiberei kein bloßer Zynismus oder lustige Polemik ist, die meinen das so ernst wie Nazis die einen Afrikaner aus dem Zug werfen. Sprüche wie "Möge die IDF möglichst bald in der B5 einmarschieren!" (zu lesen bei  http://postidentitaer.blogsport.de/) sind typisch und geben gut die Denke der vermeintlichen Anti-Antismeiten wieder. Der Verfasser rühmt sich übrigens damit, das ja jetzt auch die FAU mit dabei sei und deswegen das Bündnis garnicht rein antideutsch sein könne. Merkt ihr eigentlich wie ihr instrumentalisiert werdet?

fau + israelfahnen

inhaltliche ergänzung 14.12.2009 - 02:26
foto von fau mit israelfahnen

St. Pauli? Unzumutbar!

HSVUNDST.PAULI! 14.12.2009 - 02:35
Leider ist in diesem Forum zur Demo eine recht einseitige Sichtweise zu vernehmen, die sich darauf reduzieren lässt,dass die israelsolidarischen DemonstrantInnen den Antisemitismusvorwürf für andere Zwecke missbrauchen würden. Eigentlich, so der Hambuger common sense, handle es sich bei den sogenannten "Antideutschen" um Rassisten und Kiregstreiber. Dass diese "Antideutschen", welche in dieser Reinform, wie sie hier beschrieben wird, kaum noch existiert, in der ganzen BRD gegen Abschiebungen und Rassismus, sowie aktiv gegen Nazis vorgehen, wird dabei vergessen. So what.

Ich will nicht den tausendsten Versuch unternehmen, jedes Detail der kruden antiimp-Positionen zu kritisieren, sondern hoffe lediglich, dass einige wenige AdressatInnen zuhören.

1) USP

Der St.Pauli-Block war für mich die größte Enttäuschung des Tages. Ich erwarte keine euphorische Israelsolidarität und kein blau-weißes Fahnengeschwenke. Doch eine Fanszene, die sich als links versteht, alternativ sein will etc. und in der ganzen Linken auftritt, als ob sie die Heilsbringer wären, dürfen vor ihrer eigenen Haustür nicht schweigen. Wo ist die kritische Stellungnahme? Leider habe ich von der Szene nur vernommen, dass sie sich durch Nationlfahnen provoziert fühle. Dass die hier bereits angesprochene Pali-Fahne und die erneute demonstrative Bedrohung der ZuschauerInnen des Films Warum Israel nicht Gegenstand der Fans ist, ist mir schleierhaft. Ihr, der St.Pauli-Mob, der dort als Mittelblock das Treiben mit Sprüchen wie "Hier singt St. Pauli und sonst keiner" begleitete, erinnert mich an die Harlekins von Hertha, bei denen Politik im Stadion nichts verloren hat. Sehr schade. Ich erwarte bei so einer heterogenen Fanszene nicht viel, aber ein Minimalkonsens z.B. bei der USP, die im Alerta-Network ist, erwarte ich dann schon. Also, statt hier die FAU anzupissen, bitte ich eher die USP, mal eine Stellungnahme zu der Sache zu schreiben!!!

2)zur Demo

Klar, die Demo war keine Glanzleistung, aber dennoch bitter notwendig. Ich hätte mir ein deutlicheres Zeichen gegen die B5-Combo gewünscht. Insgesamt aber gute Redebeiträge, lediglich der Ausklang war etwas suboptimal. Ich hätte mir noch ein breiteres Publikum gewünscht. dies hätte auch zu einer Differenzierung des Auftretens geführt. Aber war dies in HH leider nicht zu erwarten.



Harrharr

blubb 14.12.2009 - 03:38
Ein völlig verblendeter Glaube daran, dass antideutsche Positionen in der Linken minoritär und irrelevant sind und eh keine Chancen haben, das gibt es einfach nur in Hamburg und Berlin. Eine solche Borniertheit, die nur aus der Existenz der 30+ Autonomen-Generation, die sich (im Gegensatz übrigens zu manch ehemaligem RAFler wie Dellwo) nicht eingestehen kann, auch in bestimmten Politikfeldern Fehler gemacht zu haben und nicht perfekt zu sein, entstehen kann - ich bin mir nichtmal sicher ob ich es eher traurig oder lustig finden soll. Fahrt mal in andere Städte und geht mal in AZs; dann redet noch mit anderen Leuten, als den Streetpunks mit Dauerrausch oder der örtlichen 5-Personen-Stalo-Sekte. Fast nirgends ist eine Position, die einen ungebrochenen Antizionismus, ohne zumindest auf die Problematik dieser Position in Deutschland zu reflektieren, vertritt, zu finden. Niemand muss ja gleich Antideutscher sein um zu verstehen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Staatsgründung Israels und dem Holocaust gibt. Und bei aller Kritik an realer israelischer Politik, die mensch zweifellos haben kann, sollte es doch irgendwie möglich sein langsam mal zu raffen, dass die Dinge erst Recht in diesem Konflikt nicht so einfach liegen und dass es auch bei der Betrachtung Israels Ambivalenzen gibt und Punkte die durchaus auch für die Existenz ein israelischen Staats sprechen. Borniertheit der Szenegroßstädte - widerlich!

hey blubb

erika 14.12.2009 - 04:12
du bist wohl einer von denen die glauben das antideutsche irgendeinen beitrag zur innerlinken antisemitismusdebatte geliefert hätten. was für ein bullshit. ich komme nicht aus hh oder berlin sondern aus ner kleinstadt und selbst da wurde schon vor 20 jahren unter linken alles mögliche diskutiert, auch die frage um israel, allerdings auf einer andren ebene und nicht als event. der glaube das in den 80igern alle linken mit palästinafahnen rumgerannt wären ist absoluter spuk. in unserer stadt gab es genau eine palästinagruppe neben 25 anderen gruppen und diese palästinagruppe hat eher ihr eigenes ding gemacht, war zwar oft bei demos mit dabei aber es gab auch damals schon kritik. meiner beobachtung nach hat sich bei den antifakids heute die einstellung dazu wenig verändert, es gibt welche die sehen das thema so und andere eben so. das die antideutschen da eine irgendeine aufklärungarbeit geleistet hätten ist ein hirngespinnst, eher im gegenteil. mitlerweile reagieren viele allergisch wenn sie das thema hören so dass keine auseinandersetzung mehr stattfindet. das ist der verdienst der antideutschen. wenn ich diese ganzen antideutschen analysetexte zum antisemitismus in der linken lese frage ich mich einfach nur welche drogen die genommen haben, so eine verwirrte scheiße

@ pjotr

der wahre egal 14.12.2009 - 05:40
recht haste oder ihr
das aus so einer randgruppenrangelei ein internationales politikum wird hätte ich mir nicht träumen lassen.

@st.paulifans es war ganz klar kein abseits.



da gab es auch noch was wichtiges
z.b. http://www.mopo.de/2009/20091213/deutschland-welt/politik/angreifer_schlaegt_berlusconi_blutig.html

Immer mit der Ruhe

Telefon 14.12.2009 - 12:22
@ketzer

Nicht so aufregen, dann klappt das auch mit dem treffen der Tasten besser. Vielleicht können wir dann auch verstehen was du uns sagen willst.

danke rantanplan

assfc 14.12.2009 - 12:47
für den einzig erträglichen Beitrag zu dem Thema!!

st. pauli und so

egal 14.12.2009 - 12:53
ich hätte mir auch gewünscht dass mehr st. pauli-fans nach dem heimspiel zur kundgebung gekommen wären und sich gegen antisemit*innen positioniert hätten. Ich habe gestern ausnahmsweise mal ein heimspiel ausfallen lassen.

FAU

Hamburg 14.12.2009 - 12:53
!

Positonierung

FAUist@ 14.12.2009 - 14:10
Ich find es zwar richtig, dass man nicht auf einer Seite steht kann die aus nationalistichen/religiösen Fanatikern besteht. Aber muss man dehalb gleich auf einer Seite stehen die aus nationalistisch/religiösen Fanatikern besteht?

sowohl antiimperialisten als auch antideutsche sind untragbar und eine Positionierung in dem komplett unnötigen Konflikt ist generell falsch. Man wird da auch mal mit der FAU Hamburg über ihre Beweggründe sprechen müssen, ich kann das im Moment nicht wirklich nachvollziehen was da los ist.

Israel abchaffen
Palestina abschaffen
Deutschland abschaffen
JEGLICHE nationalstaaten abschaffen

(Reihenfolge egal ;-) )

für eine echte gesallschaftliche Veränderung statt nationalistische Konflikte!

danke rantanplan

bitte selber denken 14.12.2009 - 15:29
für diesen differenzierten beitrag der die situation sehr gut beschreibt. gegen antisemitismus und die vereinnahmung von kriegstreibern.

Die Frage ist schon geklärt

Dr. Evil 14.12.2009 - 15:41
Den Kampf der wetlichen Geheimdienste und ihrer unwissenden Handlanger um die Linke IST entschieden - vorerst. Es spielt keine Rolle wieviele Hamburger, die sich "links" nennen sich für oder gegen etwas auszusprechen. Entschieden ist, wie die Linken auf der Welt das sehen: Compromiso de Caracas:  http://die-rote-fahne.eu/headline510.html

50 Parteie/Organisationen aus 39 Ländern - darunter DIE LINKE aus Deutschland - haben sich dafür entschieden, daß ihr Platz an der Seite der vom Imperium mit KReig überzogenen Völker ist. Namentlich genannt unter anderem das von Palästina.

Nach so einer blamablen Niederlage, sollte die finanzierung solcher gruppen noch mal überdacht werden. Denn jetzt wird es dann ultra-peinlich, wenn sich "antideutsch" Nennende Gruppen und PErsonen einen "detuschen Sonderweg" der hießigen Linken fordern.

Man muß endlich Schluß mahcen mmit dem Schmusekurs: Antideutsche sind Faschisten! Das ist im übrigen keine Frage der angeblichen Ideologie dieser Gruppen, sondern ganz objektives Klassenverhältnis.

Demonstration gegen „linken“ Antisemitismus-

PRO ZION NRW 14.12.2009 - 17:45
Zum gestriegen Sonntag den 13.12.09 wurde vom Bündnis gegen Hamburger Unzumutbarkeiten (ein Bündnis mit UnterstützerInnen aus linken Gruppen, Privatpersonen und Organisationen) zu einer Demo gegen die antisemitischen Vorfälle im Hamburger Kiez aufgerufen. Bericht und Fotostrecke von Shimon Philipp.
Am 25.10.09 sollte in einem kleinen Hamburger Szenekino der Film ´Warum Israel´ (1973) gezeigt werden. Jedoch verhinderte das räumlich benachbarte ´Internationale Zentrum´ B5, die ´Sozialistische Linke´ SoL´ und die Tierrechtsaktion Nord (TAN) die Aufführung, indem sie die Kinotür mit einem Eisentor verrammelten und die eintreffenden Zuschauer mit antisemitischen Parolen beschimpften und auch teilweise erheblich schlugen und verletzten.
Heute sollte also ein weiterer Versuch gestartet werden, diesen Film zu zeigen. Damit dieses nicht wieder mit Methoden verhindert wird, die an SA-Methoden aus den frühen 1930 er Jahren erinnerten, sollte vorab diese Demo stattfinden.
In den Vorabinformationen rechnete das Bündnis selber mit ca. 200 Demonstranten. Doch schliesslich kamen nach Angaben des NDR ca. 500 Demonstranten, die auch ihre Empörung über diesen Vorfall deutlich machten. So wurde offen über den Lautsprecherwagen auch gefordert, dass die Gruppen Sol, TAN und B5 von anderen linken Gruppen isoliert werden sollten, da ihr Antisemitismus – verdeckt durch Antiisraelismus – mehr als deutlich geworden wäre.
Die Demonstration, gut von der Hamburger Polizei geschützt, ging von der Roten Flora, über den Neuen Pferdemarkt bis zur Kreuzung Wohlwillstr./Brigittenstr. und wurde dort von der Polizei gestoppt. In der Brigittenstr. befindet sich das Programmkino b-Movie und davor hatte sich ein Grüppchen Gegendemonstranten und Sympathisanten des B5 versammelt und skandierten ´Hoch die Internationale Solidarität´. Offensichtlich gilt dies aber nicht bei denen für Israel.
Über den gemeinsamen Eingang zum B5-Zentrum und dem Kino war eine einsam wehende kleine palästinensische Flagge gehisst. Leider war nicht mehr zu erkennen, da die Polizei unseren Weg zum Kino abriegelte und uns nicht zum Kino vorliess.
Ob die Filmvorführung ungestört stattfinden konnte, war bis zum frühen Abend nicht zu erfahren. Allerdings haben etliche Programmkinos extra für heute ihr Programm geändert und zeigen ebenfalls den Film ´Warum Israel´.
Deshalb an dieser Stelle auch meinen Dank an alle diese Kinobetreiber, deren heutige Solidarität und Empörung über die antisemitischen Vorfälle eine Selbstverständlichkeit ist.

VERDAMMTE SCHEISSE

is so 14.12.2009 - 18:15
Juden umbringen is scheisse is klar, Palästinensa umbringen auch, is auch klar; also wo-verdammte scheisse is euer problem. man man man ...

ps:
wenn man am "check-point" friedlich... ; trotz "checkpoints" leude durch gelassen hätte, wär es zu einer intelligenten auseinander setztung gekommen... in der man auch ruhig die verf... politik Israels angesprochen hätte...

leude macht den kopp auf !!!

@It is a simple

tja 14.12.2009 - 19:35
So "einfach" ist es nun doch wieder nicht. Der Film wurde bewusst als Provokation in einem Mulitkulti-Kino gezeigt, mit der Absicht die ebenfalls im Haus ansässige "anti-imperialistische" Gruppe herauszufordern in der Hoffnung auf eine verwertbare Reaktion, die dann ja auch kam. Es ging also gerade nicht um irgendeinen "linken Antisemitismus", sondern um identitäre Belange im Namen von Auschwitz und Israel. Sowas ist mal richtig ekelhaft und wer das nicht begreift, der macht es sich wirklich sehr "simple".

linker konsens? antiimp = sekte?!

a.i.p.a. 15.12.2009 - 14:38
interessant ist, dass die anti-ds in einer voelligen blindheit gegenüber ihrem eigenem widerlich-chauvinistischen ethnozentrismus immer von einem linken konsens reden, denn wir verlassen hätten. sie selber sind es ja schließlich, die sich als antwort auf den linken - in ihrer sicht anti-semitischen - mainstream gebildet haben. fakt ist, dass das die radikale linke weltweit - sei sie parteilich organisiert oder anarchistisch-autonom - bei weitem ueberwiegend mindestens israelkritisch ist. es gibt dort die selbst- bzw. fremdzuschreibung "anti-imperialistisch" als label nicht einmal, weil anti-imperialismus nicht nur konsens, sondern schlicht und ergreifend mindestanforderung für linksradikale politik ist. davon abgesehen ist die lage in der brd nicht anders, wenn man sich die parteilich gebundene linke anschaut. und auch in der anarcho-kommunistischen / autonomen / antifa-szene dürfte die menge derer, die aus ueberzeugung zustimmung zu antideutschen positionen äußern, zehn % nicht übersteigen, mit abnehmender tendenz. eine groeßere prozentanzahl an anti-ds in der deutschen buergerlichen bloggerszene, die schnell jeden, der nicht ihrer meinung ist, als stalinist beschimpfen und eine unreflektierte pro-israel-haltung neu in die szene dazugestoßener personen, die alles als "oldschool" abtun, täuscht dabei oft über die tatsaechlich eher geringe akzeptanz anti-deutscher positionen hierzulande hinweg. wer das anti-imperialistische lager mit seiner internationalistischen position dagegen als sekte bezeichnet und selbst nicht explizit anti-d ist, kann daher nur als weitgehend apolitisch und voellig blind gegenüber traditioneller und aktueller linksradikaler politik begriffen werden. insofern kann dem herbeifantasierten "riss" in der szene gelassen entgegen gesehen werden. wenn sich einige politisch-ideologisch divergente personenzusammenschluesse entschließen sollten "die szene" zu verlassen, wird das nicht annähernd so gravierende folgen haben, wie die laengst erfolgte aufspaltung in parteilich gebundene und anti-authoritaere linke. grundsaetzlich ist dieser vermeintliche "riss" sogar zu begrueßen, denn zurück bleibt eine linke, die nicht mehr kritiklos die positionen der israelischen großbourgeoisie nachbetet und sich dem neuen pseudo-faschismus und seiner eskalationslogik wirksam entgegenstellen kann. die fruechte einseitiger israel-unterstuetzung: Stufe 1 - die zensur die fruechte einseitiger israel-unterstuetzung: stufe 2 - die reaktion die fruechte einseitiger israel-unterstuetzung: stufe 3 - das ende

Zensur?

Fred 15.12.2009 - 16:56
warum der Text von "against_hyperventilation" nicht in die graue Zone verschoben wird, obwohl er keine inhaltliche Ergänzung darstellt sondern nur eine Werbung für einen antideutschen Artikel auf Heise - während andere Verlinkungen verschoben werden - verstehe wer will.

Da ihr ja einen anderen Artikel zur Thema völlig aus Indymedia rausgenommen habt - soviel zum Thema Zensur - kommt hier jetzt nochmal eine inhaltliche Foto-Ergänzung, nämlich die FAU mit Israel und USA Flaggen. Ein schönes Bild :-)

Ungeliebte Antideutschen

... 16.12.2009 - 17:58
da halten wohl einige jüdische Menschen nicht viel von eurer StellvertreterInnenpolitik:

 http://meldungen-aus-dem-exil.noblogs.org/post/2009/12/16/lob-der-innovation

eigenartig oder? Dabei kämpft ihr doch so mutig für Israel... Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass linke JüdInnen (nich nur in Israel sondern weltweit) nicht wirklich viel von der Politik Israels halten??? Und außerdem können sie ihre Interessen sehr gut alleine vertreten, dafür brauchen sie keine (Anti-)Deutschen!

Und an die FAU-HH, ihr habt euren GenossInnen von der Fau-Berlin wirklich einen Bärendienst erwiesen, gerade jetzt, wo sie auf eure Solidarität angewiesen sind, fallt ihr ihnen so in den Rücken und verhindert durch den Schulterschluss mit NationalistInnen, dass sich andere Menschen mit der in Berlin illegalisierten FAU solidarisieren. Tut der FAU einen Gefallen und löst eure Ortsgruppe jetzt auf!

(Anti-)Deutsche NationalistInnen raus aus der radikalen Linken!

Antideutsche Nationalisten?

egal 17.12.2009 - 09:57
Antideutsche sind also wahlweise Nationalisten, Rassisten oder Faschisten? Was sind denn dann Antiimps, die einen auf völkischen Prinzipien basierenden Staat fordern? Erinnert das nicht viel eher an die Blut und Boden Ideologie der Nationalsozialisten? Israel das Existenzrecht abzusprechen kommt Juden das Existenzrecht abzusprechen sehr nahe. Israel ist nicht als Staat unter vielen zu begreifen, sondern muss als Reaktion auf die Shoa und den industriellen Massenmord der Deutschen verstanden werden. Mann muss nicht alle gut heissen,was Israel macht, aber Israels Existenzrecht und damit einhergehende Recht auf Selbstverteidigung darf in der Linken nie zur Debatte stehen.

@egal

ach ja 17.12.2009 - 15:47
Ich würde Dir recht geben wenn der Streit eine Streit zwischen Antideutschen und Antiipmerialisten wäre. Ist er aber nicht. Ich bin kein Antiimperialist, habe nie was gegen Israel gehabt oder gesagt und Palästina interessiert mich einen Scheiß. Trotzdem wurde ich von Antideutschen als "struktureller Antisemit" bezeichnet weil ich mich bei Catsorprotesten beteiligt hatte, was denen nicht in dem Kram passte. Die Argumentation war irgendwas mit "nationalistisch weil Heimatschutz" usw. Ich denke es ist inzwischen klar, daß die Antideutschen alles angreifen was irgendwie links zu verorten ist und als Totschlagargument mit Antisemitismusvorwürfen überziehen. Um die sogenannten "Anti-Imps" geht es also gar nicht, wo gibt es denn überhaupt noch diese stalinistischen palistinafreundlichen Antiimp-Gruppen? Vielleicht irgendwo in einem hamburger Hinterhof, aber das wars dann auch. Diese weitgehend imaginären Antiimps sind der Sündenbock für Antideutsche an dem sie alles Linke denunzieren und das ist das eigentliche Ziel. Schade das sich dann irgendwelche anderen Gruppen mit einspannen lassen, im Glauben sie würden hier was gegen Antisemitismus unternehmen.