Nürnberg: Demo fordert Solidarität mit Mumia

rh 11.12.2009 22:05 Themen: Antirassismus Repression Weltweit
+ Nürnberger Stadtrat entscheidet kommenden Mittwoch + 100 DemonstrantInnen fordern Solidarität + „Stadt der Menschenrechte“ soll sich auch zu Mumia bekennen
Vergangenen Mittwoch versammelten sich ca. 100 Menschen vor der Lorenzkirche in Nürnberg. Das Weihnachtsgeschehen um den Christkindlesmarkt wurde um eine lautstarke Auftaktkundgebung bereichert. Ein Vertreter des Nürnberger Mumia-Bündnisses erklärte die Geschichte Mumias und der Solibewegung. Er forderte den Nürnberger Stadtrat auf, sich der Initiative aus München Fürth und Bremen anzuschließen sowie es der Stadt Paris gleichzutun, die Mumia zum Ehrenbürger gemacht und eine Straße nach ihm benannt hatte.

Eine Genossin des Antifaschistischen Aktionsbündnisses wies darauf hin, was unseren Kampf mit Mumia Abu-Jamal verbindet, obwohl er doch so weit entfernt in der Todeszelle sitzt. Entweder wir sind alle Onkel Toms oder wir sind wie Mumia, schloss sie ihre Rede sinngemäß.

Der Stadtrat Hans Patzelt vertrat die Resolution der Linken Liste zur Solidarität mit Mumia, ehe sich ein Demonstrationszug in Bewegung setzte. Deutsch-englische Soliflyer wurden an das internationale Publikum verteilt. Die Demo hielt wiederholt an, um in deutschen und englischen Kurzbeiträgen („Jingles“) zu Mumia aufzuklären.

Am Weißen Turm fand eine Abschlusskundgebung statt, auf der auch – ganz im Geiste Mumias – dazu aufgerufen wurde, Nürnberger Nazis am Samstag vor Weihnachten (19.12.) entgegenzutreten und ihre ausländerfeindliche Kundgebung in Fürth zu verhindern. Treffpunkt hierfür ist der Platz der Opfer des Faschismus in Fürth um 13 h 30.
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Ergänzungen

Bln: Info VA über Mumia am 16.12.

ALB 11.12.2009 - 23:54
Für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal - Freiheit für alle politischen Gefangenen !


Seit über 27 Jahren sitzt Mumia Abu-Jamal in den USA in der Todeszelle. Verurteilt für einen Polizistenmord, der ihm untergeschoben wurde, um ihn zum Schweigen zu bringen. Der afroamerikanische Aktivist kämpft seit seiner frühesten Jugend – damals als Pressesprecher der Black Panther Party in Pennsylvania– und bis heute als freier Journalist – gegen Rassismus, Polizeigewalt, Klassenherrschaft und Krieg.

Seine Verurteilung 1982 war eine Farce. Der Staatsanwalt siebte systematisch schwarze Geschworene aus, präsentierte manipulierte sowie frei erfundene Beweise und unterdrückte entlastendes Material. Seit diesem Prozess kämpft Mumia um ein neues Verfahren sowie um seine Freiheit.

Im April diesen Jahres verweigerte das höchste Gericht der USA den Antrag auf einen neues Verfahren. Jetzt steht nur noch die Entscheidung des obersten Gerichtshofes aus, ob das Todesurteil bestätigt wird oder ob er lebenslang in Haft bleiben muss. Mit der Bekanntgabe der Entscheidung ist jeden Tag zu rechnen. Diesen Justizmord werden wir nicht zulassen!


Veranstaltung | 16.12.2009 | 19 Uhr | Junge Welt Ladengalerie | Torstraße 6 | Nähe Rosa-Luxemburg-Platz


*Jürgen Heiser von der Jungen Welt berichtet über die Geschichte von Mumia und die Entwicklung seines Prozesses

*Rolf Becker, Schauspieler, besuchte im September diesen Jahres Mumia im Todestrakt und berichtet von seinem jetzigen Zustand

*Michael Bernhardt vom Berliner FREE MUMIA Bündnis berichtet über die Todesstrafe, die Knastindustrie und den Rassismus in USA.

*Kalle Gerber von der Rote Hilfe e.V. berichtet über die Notfall-Proteste gegen die Hinrichtung von Mumia hier vor Ort.


Veranstaltet von der Antifaschistischen Linken Berlin, Junge Welt, Rote Hilfe e.V., Berliner FREE MUMIA Bündnis



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