[Weimar] Repressalien dauern an

AutorIn 08.12.2009 13:39 Themen: Antifa Freiräume Repression
Nachdem vom 6. auf den 7. Dezember ein Brandanschlag auf die Stadtwache der Polizeiund auf mehrere Autos verübt wurde, müssen sich nun anscheinend Jugendliche, die derlinken Szene zuzuordnen sind, dafür verantworten.
Seit gestern häufen sich immer wieder die Hausbesuche der Polizei bei vermeintlichenLinken. Sie geht anscheinend davon aus, das ein Zusammenhang zwischen Person A und Bbesteht, und somit ein Tatmotiv für Sachbeschädigung durch Brandstiftung.Abermals ähnelt die Stadt einer Festung, an jeder Ecke stehen Polizisten und führen Identifikations Kontrollen durch, mit der Begründung das mensch ja ein Brandstiftersein könnte. Die Betroffenen der Kontrollen sind nur "alternativ" Aussehende Jugendliche.Es wurde bis jetzt jeder dieser Menschen komplett durchsucht und befragt was sie denn am Wochenende getan haben.Personen die schon einmal mit "Tatmotiv Links" aufgefallen sind, bekamen von Beamten der Kripo Erfurt und Jena Hausbesuche, und wurden vor Ort ebenfalls befragt, wo diese zu denTatzeiten sich aufhielten.Andere Personen die auch mit "linksmotivierten" Straftatbestand in Verbindung kamen wurden in der Schule aufgesucht, auch befragt und es ging bis zur bitte freiwillig einen DNA Test abzugeben um die Vorwürfe von sich abzuwenden. In Thüringen gab es schon öfters die Aufforderung einen DNA Test abzugeben.Die Vorkommnisse im ÜberblickAm 6. Dezember gegen 21:30 Uhr wurde die innerstädtische Polizeiwache angegriffenund offenbar versucht durch "Knallkörper" einen Brand herbeizuführen.Dazu tauchte nach lokalen Medienangaben zufolge am Sonntagabend gegen 22.00 Uhr einArtikel im Indymediaportal auf:"Angriff auf Polizeiliche Stadtwache. Griechenland ist Überall! Heute Abend wurde aus Wut zu dem vor einem Jahr begangenen Mord an Alexis die Stadtwache der hier ansässigen Polizei attackiert."In den Morgenstunden des 7. Dezembers wurden mehrere Autos im Südviertel der Stadt Weimar angezündet. Ob dies im Kontext mit dem "Bekennerschreiben vom 6. Dezember" zusammenhängt ist bis jetzt noch unklar. Es ist allerdings davon auszugehen, das die beiden Taten nicht im Zusammenhang stehen.Darufhin wurde am 7. Dezember das ehemals Autonome Jugendzentrum Gerberstraße 1 durchsucht,mit der Begründung, die Fährte die der Spürhund aufnahm, folgte bis zur Gerberstraße wo sie sich im Haus der Gerber 1 verlief. Es waren ca. 20 Beamte der Kripo, die mehrere Gegenstände gefunden haben, unter anderem ein Gewehr und andere diverse Dinge wie ein schwarzes Tuch. Es wird zur Zeit geprüft ob zwischen den weiteren "Beweismitteln" ein Zusammenhang mit der Brandserie entstehen könnte.Bis jetzt ist anscheinend noch unklar, ob es eine links- oder rechtsmotivierte Straftat war, um R oder L etwas in die Schuhe zu schieben. Die Thüringer Allgemeine schreibt dazu:Die Betreiber(bezug auf Indymedia Artikel) selbst nahmen den Eintrag allerdings aus dem Netz. Zu plump lenkte er den Verdacht auf die Autonomen in Weimar.Genau das ist auch das Dilemma der Ermittlungen, die im Falle der Stadtwache das Landeskriminalamt übernahm. Nicht erst einmal hätten sich Linksautonome und Rechtsextreme einen Jux daraus gemacht, Verdacht auf die jeweils andere Gruppe zu lenken.Wir verurteilen das vorgehen der Polizeibeamten, wie sie versuchen vermeintlich linke Jugendlliche in Weimar und anderswo zu kriminalisieren.Es wurde extra dafür eine Soko eingerichtet.Wir bitten alle vermeintlichen "Linken" Personen ihre Wohnungen sauber zu halten,da eventuell wie bei der Gerberstraße 1 demnächst ein paar Personen klingeln und eucheinen Durchsuchungsbefehl vor die Nase halten! Indymedia Artikel I Indymedia Artikel II Presse: Thüringer Allgemeine TLZ Video TLZ 2. Artikel Thüringer Landes Zeitung MDR Freies Wort Süd Thüringer Zeitung Focus Online hier.Lasst euch nicht unterkriegen !Für Hinweise an die Polizei könnt ihr euch unter derKostenlosen Hotline 0800 8855110 melden !
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Ergänzungen

Verlinker

... 08.12.2009 - 23:38

keine haftbefehle

... 09.12.2009 - 16:48
laut mdr sind keine haftbefehle erlassen worden

Schluss mit dem Gequatsche!

Rote Hilfe Jena 10.12.2009 - 00:18
Ein Ziel hat die Polizei in Weimar ja anscheinend erreicht: Dass viele Leute jetzt sehr aufgeregt und vielleicht auch verängstigt sind. Sorge und Angst und auch Neugier sind angesichts der Ereignisse seit Montag gut verständlich. Aber niemand sollte diesen Gefühlen so nachgeben, dass er/sie mittelbar oder unmittelbar eine/n Andere/n oder sich selbst gefährdet.

Verschafft Euch Klarheit, wie Ihr Euch in dieser Lage am besten verhaltet. Alles Wichtige steht in unserer Broschüre "Was tun, wenn's brennt", die ihr hier herunterladen könnt:  http://www.rote-hilfe.de/content/download/1041/9912/file/wtwbaktuell1106.pdf Diese Broschüre ist zu Recht eine der in größter Auflage in der BRD erschienen linken Schriften. Was da drin steht, basiert auf jahrelanger Überlegung und Erfahrung und hat Hand und Fuß. Der wichtigste Punkt heißt: ANNA & ARTHUR HALTEN DAS MAUL! Gegenüber den Bullen nicht quatschen! Und das heißt: NICHTS sagen (außer den Personalien) und NICHTS unterschreiben, NICHTS!

Sehr gefährlich ist jede Spekulation, wer was gewesen sein könnte, wem man was zutrauen würde, was man womöglich jetzt selber aus diesem oder einem anderen Anlass zu befürchten hat, wann die Bullen auch zu einem selbst nach Hause kommen, warum sie beim A waren, aber noch nicht beim B, ob das eigene Telefon jetzt abgehört wird usw. usw. - ALLES MIST! Egal was Ihr in diese Richtung sagt: Das kann (wie auch immer) den Falschen zu Ohren kommen und Euren Genoss/inn/en, Freund/inn/en, Angehörigen und Euch selbst böse Probleme bringen (= KNAST!) Rhetorische Gegenfrage: Was nützt Euch solches Gerede denn wirklich?

Wer stattdessen sich ernsthaft mit der Repression auseinandersetzt, wird zwar nicht immun - aber er/sie gewinnt die größte Sicherheit und Selbstsicherheit (wieder), die es unter den herrschenden Verhältnissen für Oppositionelle gibt. Unsere Broschüre mit den wichtigsten Verhaltenstipps auf 32 A5-Seiten bietet einen guten Einstieg.

Viel Spaß beim Lesen & solidarische Grüße nach Weimar!

Bitte beachtet auch den Beitrag, der demnächst auf unserer Homepage  http://rotehilfejena.blogsport.de/ erscheinen wird.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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video direkt — meinname

@ artikel — egal

... krass gelöscht — D. aus B.