Schon wieder homophober Reggae-Sänger in Berl

jh 07.12.2009 00:39
Nachdem das Sizzla-Konzert in Berlin bustäblich in letzter Minute verhindert wurde, soll erneut ein international bekannter Sänger in Berlin spielen, der zum Mord an Schwulen aufruft und auch jenseits der Mordaufruf Homophobie propagiert. Diesmal soll im Yaam Mr.Vegas spielen.
Am Mittwoch den 09.12.2009 soll Mr.Vegas im Berliner Yaam auftreten. Das Yaam gibt sich gerne als Teil der Berliner Alternativ-Szene. Doch wirklich überraschend ist es nicht, dass dort Mr.Vegas spielen soll. Die Songs und Videos von Mr.Vegas sind übervoll von sexistischen Darstellungen in denen Frauen auf Sexobjekte reduziert werden.
Der Sexismus trifft sich bei Mr.Vegas mit Homophobie, da er u.a. darüber singt, dass Frauen nur von Männern befriedigt weredn können.

Zitat von Stop Murder Music Bern und Zürich:
"Ein Vertreter der militant-homophoben Subkultur innerhalb der jamaikanischen Dancehall-Reggae-Community soll am 31.7. im "LG-Club" in Zürich-Oerlikon auftreten: Clifford Smith, besser bekannt unter seinem Künstlernamen "Mr Vegas", der mit seinem Homohass-Song "Nah Promote" - aka "Bun Chi Chi Man" aka "No Promotion" - (2001, First Name Records, siehe auch  http://www.soundquake.com/mp3/80711.mp3) mit der Aufforderung zur Verbrennung von "Chi Chi Man" (Schwule) das pure Gegenteil der Messages von "Iries Révoltés" vertritt.

Weniger militant und tödlich sind andere "Mr Vegas"-Songs, die es bei postpubertär-homophoben Seitenhieben belassen. Ziemlich bizarr ist der Versuch von "Mr Vegas" in "Cocky She Want" (2002, Greensleeves Records), die Welt davon zu überzeugen, dass ein Heteromann (Mr Vegas?) Frauen besser befriedigen könne als eine "Sodomite" (Lesbe)... (siehe auch  http://www.youtube.com/watch?v=wMK-sPT99QU). "

Mr.Vegas werden mindestens vier explizite Battyman-Tunes (Anti-Schwulen-Songs) zugerechnet. Leider sind mimentan keine Übersetzungen der Texte auf deutsch vorhanden.
Die SOngs sind:
Nah Promote/Bun ChiChiMan (Verbrennt Schwule)
Must come a road (Songtext:  http://www.soulrebels.org/dancehall/u_lyrics_must.htm)
Girls Time ( http://www.soulrebels.org/dancehall/u_lyrics_girls.htm)
Cocky she want

Einen ausführlichen Text zur Kritik an homophoben Reggae gibt auf einer Homepage über den Wuppertaler U-Club:  http://uclubdichtmachen.blogsport.de/aufruf/lang/
Ebenfalls mehr Infos gibt es bei der Kampagne "Stop Murder Music" aus der Schweiz:  http://www.stopmurdermusic-zh.ch/index.html
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Ergänzungen

Das wird

hgep 07.12.2009 - 01:28
Das Yaam ist super. Redet mit den Betreibern, macht Druck. Dann sagen Sies ganz schnell ab, vermutlich kennen sie die einschlägigen Textstellen nicht.

Viel Erfolg, smash murder music.

auch...

reggaehead 07.12.2009 - 18:34

Laut Amnestie International wurden in Jamaica seit 1997 30 Schwule ermordet. In Deutschland wurden nach der Wende ca. 140 Menschen von Nazis umgebracht. Hinzu kommt das die allgemeine Mordrate in Jamaica wesentlich höher ist als hier, der Knüppel da "ein bisschen lockerer sitzt". Denkt mal drüber nach. ..und auch: das Eine passiert direkt vor der Tür das Andere am anderen Ende der Welt.

Homophobie ist nicht nur bei den Rastafaris sondern in der ganzen jamaicanischen Gesellschaft, die sehr bibeltreu ist. "U.a. sagt das sicherlich zu den problematischsten Teilen der Bibel zählende Dritte Buch Moses im Kapitel 18, Vers 22: „Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Greuel.""(riddim) Jetzt könnt ihr euch mal überlegen, wie die Bibel nach Jamaica gekommen ist.

Jeh mehr zusammenkopierte Artikel ich auf Indy lese, des so scheinheiliger find ich das ganze... So viel Oberflächlichkeit, Verkürzung und destruktive Energie. Wenn ich einen Song drüber schreiben würde, wie würde der wohl klingen? Mal drüber nachdenken...

K.I.Z.

antifa 07.12.2009 - 22:46
Bei aller Kritik an K.I.Z. kann man die echt nicht mit diesen homophoben Hass-Musikern vergleichen. K.I.Z. würden z.B. auf jeden Fall nicht nur eine Erklärung gegen Homohobie unterschreiben, sondern sich da auch weiter engagieren. Die haben da auch schon einmal in einem Interview in der linksradikalen Jugendzeitung "Straßen aus Zucker" was zu gesagt:

"Was sagt ihr zu den Vorwürfen, ihr würdet in euren Texten schwulen- und frauenfeindliche Vorurteile benutzen?

Ihr habt total Recht, das tun wir, „benutzen“ ist auch das richtige Wort. Wenn wir zum Beispiel brutalen Sex beschreiben, gehts hart zur Sache für beide Parteien, wir lassen uns auch anpissen und fressen Schlüpfer, Standard halt. Wenn wir sagen „es ist Zeit, sich auch unter Männern an die Schwänze zu greifen“, dann macht das Spaß, weil es homophobe Menschen gibt, die dann traurig sind.

Checkt das auch euer Publikum?

Das ist minderjährig und voll besoffen, das will nur noch gefickt werden. Spaß. Das Publikum checkt das auf jeden Fall, einige Homophobe sind sehr sauer auf uns, die haben das verstanden.
Man darf die jungen Dinger nicht unterschätzen, ich geb zum Beispiel Rapworkshops für 14-18jährige bei mir in Kreuzberg, und für die ist zwischen uns und ernstgemeinter menschenverachtender Musik – wie zum Beispiel Revolverheld – ein großer Graben."

Quelle:  http://strassenauszucker.blogsport.de/2009/04/21/kiz-im-rampenlicht/

Must Come A Road

Ergänzerin 09.12.2009 - 19:00
Der Song "Must Come A Road", der hier als Anti-Schwulen-Song bezeichnet wird, behandelt das Thema "in den Knast bzw wieder raus kommen" sowie "es im Knast aushalten statt andere zu verpfeifen".

Das Thema Homosexualität taucht darin ausschließlich auf im Zusammenhang mit "sich im Knast nicht vergewaltigen lassen" und "im Knast keinen Sex mit Männern haben" (und zwar nicht im Sinne von "Sex mit Männern ist falsch, auch im Knast" sondern im Sinne von "auch im Knast werde ich persönlich nicht mit Männern schlafen").

Ich will mit diesem Hinweis nicht den Typen in Schutz nehmen, aber: die Argumentation, warum er den Song nicht spielen darf, sollte mensch vielleicht noch mal genauer darlegen.

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