Soli mit FFM: Straßenblockade in Potsdam
Am frühen Freitag Morgen haben etwa 50 Studierende der Uni und FH Potsdam gegen 8 Uhr den Potsdamer Berufsverkehr an der Breiten Straße vor dem Lustgarten für etwa eine halbe Stunde blockiert. Die spontane Aktion wollten die Studierenden konkret gegen die gewaltsame Räumung der Besetzer_innen des Casinos an der Universität Frankfurt am Main an diesem Mittwoch Abend durch Polizeieinsatzkräfte protestieren, aber auch allgemein die Kriminalisierung der Studierendenproteste durch polizeiliche Räumungen von mehr als einem Dutzend Uni-Besetzungen in Deutschland und weltweit verurteilen.
Die Kreuzung Breite Straße/Friedrich Ebert Straße zwischen Lustgarten und geplantem Stadtschloss-Neubau ist eine innenstadtzentrale Hauptverkehrsstraße am Nadelöhr Lange Brücke. Durch die Sitzblockade wurde der morgendliche Berufsverkehr in Potsdam erheblich beeinträchtigt. Mit dabei war ein Transparent mit der Aufschrift "Draufschlagen statt zuschauen? Gewaltsame Räumungen sind keine Lösung". Während der Aktion wurden ungehaltene Autofahrer_innen und Berufspendler_innen mit Flyern und Megafon informiert. Zahlreiche Passant_innen äußerten Zuspruch für die Aktion.
Mit diesem Mittel des zivilen Ungehorsams sollte eine breitere Aufmerksamkeit für die brutalen Räumungen in Frankfurt/Main und an anderen Universitätsstandorten geschaffen und gleichzeitig das Aktionsformenspektrum in den seit Wochen anhaltenden Protesten erweitert werden. Die Inhaltlichen Anliegen und Forderungen für einen emanzipatorischen Bildungs- und Gesellschaftsbegriff stehen bundesweit und international im gleichen Kontext einer vom Warencharakter durchdrungenen und diktierten Gesellschaftsordnung.
Der Präsident der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main, Müller-Esterl, hatte am Mittwoch Abend die Besetzung des Casinos am IG Farben-Campus durch Polizeikräfte beenden lassen. Bei dem auch nach rechtsstaatlichen Maßstäben unverhältnismäßigen Einsatz kam es zu Faustschlägen, gebrochenen Fingern und Beschimpfungen. Einige Studierende wurden von Polizeifahrzeugen angefahren und mussten sich im Krankenhaus behandeln lassen.
Bildungs- und Wissenschaftspolitik mit Schlagstock und Pfefferspray machen zu wollen, zielt funktionslogisch darauf ab, Dissidenz und Kritik am Bestehenden zu delegitimieren und Studierende als Gewalttäter zu etikettieren. Es ist eine bedenkenswerte Unkultur, kritische Diskussionen, wie sie im Moment der Räumung in Frankfurt stattgefunden haben, durch Polizei buchstäblich niederknüppeln zu lassen. Die Universitätsleitung in Frankfurt hatte die Räumung mit hohen Sachschäden an der Inneneinrichtung durch Vandalismus begründet. Bundesbildungsministerin Anette Schavan hatte die Räumungen diese Woche befürwortet und dagegen absurderweise Graffitis an Uni-Wänden als Gewalt verurteilt. Die Diskussion um Frankfurt hat offenbart, dass für Universitätsleitungen und vor allem die politischen Eliten die immer wieder eiligst versichterte „Dialogbereitschaft“ oftmals nichts mehr als ein Plastikwort ist.
An der blockierten Straßenkreuzung in Potsdam verspäteten sich die nicht eingeladenen Hero Turtles dann überraschend und tauchten erst nach etwa 15 Minuten mit zwei Streifenfahrzeugen und drei Bussen auf. Die Kreuzung wurde dann kurz vor dem dritten Verwarnungsbla, die Straße räumen zu wollen, von den Protestierenden freiwillig verlassen und die Demo als Sponti angemeldet. Im Anschluss an die zwar überschaubare aber kraftvolle Demonstration kam es zu einer Kundgebung vo dem Brandenburgischen Landtag, wo sich zufällig auch eine trostlose Menschenmege aus JU- und RCDS-Mitgliedern der Uni Potsdam und ein paar kahlrasierte Figuren zum traurigen und schweigenerfüllten Schilderhochhalten gegen Stasi-Verstrickungen Brandenburgischer Landtagsabgeordneter versammelt hatte.
Mit diesem Mittel des zivilen Ungehorsams sollte eine breitere Aufmerksamkeit für die brutalen Räumungen in Frankfurt/Main und an anderen Universitätsstandorten geschaffen und gleichzeitig das Aktionsformenspektrum in den seit Wochen anhaltenden Protesten erweitert werden. Die Inhaltlichen Anliegen und Forderungen für einen emanzipatorischen Bildungs- und Gesellschaftsbegriff stehen bundesweit und international im gleichen Kontext einer vom Warencharakter durchdrungenen und diktierten Gesellschaftsordnung.
Der Präsident der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main, Müller-Esterl, hatte am Mittwoch Abend die Besetzung des Casinos am IG Farben-Campus durch Polizeikräfte beenden lassen. Bei dem auch nach rechtsstaatlichen Maßstäben unverhältnismäßigen Einsatz kam es zu Faustschlägen, gebrochenen Fingern und Beschimpfungen. Einige Studierende wurden von Polizeifahrzeugen angefahren und mussten sich im Krankenhaus behandeln lassen.
Bildungs- und Wissenschaftspolitik mit Schlagstock und Pfefferspray machen zu wollen, zielt funktionslogisch darauf ab, Dissidenz und Kritik am Bestehenden zu delegitimieren und Studierende als Gewalttäter zu etikettieren. Es ist eine bedenkenswerte Unkultur, kritische Diskussionen, wie sie im Moment der Räumung in Frankfurt stattgefunden haben, durch Polizei buchstäblich niederknüppeln zu lassen. Die Universitätsleitung in Frankfurt hatte die Räumung mit hohen Sachschäden an der Inneneinrichtung durch Vandalismus begründet. Bundesbildungsministerin Anette Schavan hatte die Räumungen diese Woche befürwortet und dagegen absurderweise Graffitis an Uni-Wänden als Gewalt verurteilt. Die Diskussion um Frankfurt hat offenbart, dass für Universitätsleitungen und vor allem die politischen Eliten die immer wieder eiligst versichterte „Dialogbereitschaft“ oftmals nichts mehr als ein Plastikwort ist.
An der blockierten Straßenkreuzung in Potsdam verspäteten sich die nicht eingeladenen Hero Turtles dann überraschend und tauchten erst nach etwa 15 Minuten mit zwei Streifenfahrzeugen und drei Bussen auf. Die Kreuzung wurde dann kurz vor dem dritten Verwarnungsbla, die Straße räumen zu wollen, von den Protestierenden freiwillig verlassen und die Demo als Sponti angemeldet. Im Anschluss an die zwar überschaubare aber kraftvolle Demonstration kam es zu einer Kundgebung vo dem Brandenburgischen Landtag, wo sich zufällig auch eine trostlose Menschenmege aus JU- und RCDS-Mitgliedern der Uni Potsdam und ein paar kahlrasierte Figuren zum traurigen und schweigenerfüllten Schilderhochhalten gegen Stasi-Verstrickungen Brandenburgischer Landtagsabgeordneter versammelt hatte.
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Ergänzungen
danke für die solidarität
solidarität ist eine waffe!
Auch in Lüneburg
Mehr dazu auf www.hoersaal1lg.tk
Solidarität ist eine Waffe...
1000Dank!
Außerdem nochmal vielen Dank an all die auswärtigen aus Darmstadt, Gießen, Marburg,..., die gestern auf der Anti-Repressionsdemo in FFM waren. 1000 Leute, eine super Stimmung, vier Stunden Lautstark mit Power,durchgehend (und zeitweise bis ans hintere Ende) in Ketten gelaufen und sich nicht durch die Knüppelattacken an der Oper einschüchtern lassen...
so reagieren wir richtig auf Räumungen und Polizeiangriffe auf studentische freiräume. Wir lassen uns nicht spalten!
röpi
07.12. 18h Demo
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
super aktion! — ffm studies
muss ausgefüllt werden — Berliner
zähfließender verkehr ist besser als stau — tip
Yeah — blubb
hää — ä
@ hää ä — sadfgh