Exzessive Gewalt gegen Studenten (Ffm)

Christian Durchholz 03.12.2009 16:25 Themen: Bildung
Bei der Räumung des Casinos der Frankfurter Uni hat die Polizei exzessiv Gewalt angewendet. Es kam zu sexuellen Übergriffen auf Studentinnen durch Beamte. Unileitung begrüßt das Vorgehen.
Chronik Ca. 19.00 Uhr kommt der Unipräsident in das besetzte Gebäude, kündigt die Räumung & Strafverfolgung an. Einer Diskussion stellt er sich nicht. Die Besetzer_innen und zahlreiche Besucher_innen beschließen daraufhin das für den Zeitpunkt angesetzte Seminar zur Diskussion eines emanzipatorischen Bildungsbegriffes gemeinsam zu begehen. Sie ziehen sich mit dem Dozenten Prof. Thomas Sablowski in den Festsaal des Casinos zurück und schließen die Türen.

Schon währendessen drängen behelmte Einsatzkräfte gewaltsam in das Gebäude und nehmen Menschen fest. Kurz darauf stürmen sie auch den Festsaal, wo ca. 200 Leute gemeinsam das Seminar abhalten. Draussen vor dem Gebäude stehen mehrere hundert Studierende und zahlreiche Pressevertreter. Sofort nach dem Eindringen werden die Fenster durch die Polizei verhängt und Teile der anwesenden Pressevertreter_innen bedrängt und im späteren Verlauf unter Anwendung von Gewalt aus dem Saal entfernt. Während das Seminar bis zum Schluss ruhig und sachlich fortgesetzt wird, beginnen die Einsatzkräfte Menschen aus dem Saal zu entfernen - teils durch Tritte & Schläge. Teilweise finden beim heraustragen sexistische Übergriffe statt. Nachdem alle Personen aus dem Gebäude entfernt sind, treiben die Polizisten die restlichen, vor dem Haus befindlichen Menschen brutal vom Campus. Dabei werden mehrere Personen durch Schläge auch auf den Kopf schwer verletzt. Auch außerhalb des Unigeländes spielen sich brutale Szenen ab: Es kommt zu Szenen, die Hetzjagden gleichen, bei denen teils Menschen mit Streifenwagen angefahren und darauffolgend verprügelt werden.



Neben der allseitsbekannten Polizeiwillkür und -brutalität ist der große Skandal an diesem Abend, dass der Unipräsident Müller-Esterl sich nicht zu den inhaltlichen Positionen und den zahlreich besuchte Workshops geäussert hat. Seitens der Unileitung hat es keine Auseinandersetzung mit den Motiven und Positionen des Besetzer_innenplenums gegeben. Stattdessen hat sie ohne Vorankündigung einen Apparat von mehreren Hundertschaften(darunter auch Bundespolizei) eingesetzt, um inhaltliche Konflikte an der Universität einzustampfen. Auch mit den Anwesenden Dozent_innen, die das Gespräch suchten war Müller-Esterl nicht bereit ein Wort zu wechseln. Das Verhalten der Unileitung mit dem Versuch der gezielten Delegitimation studentischen Protests und die Ignoranz der inhaltlichen Auseinandersetzung, die auch heute wieder hunderte Teilnehmer_innen in das Casino gezogen hat, ist nicht tolerierbar. Das Protestplenum ebenso wie der AStA der Uni Frankfurt fordert den unverzüglichen Rücktritt Müller-Esterls


18h 3.12.2009 Demo Uni Campus Bockenheim vorm KOZ! Kommt alle, bringt ordentlich Wut mit!
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Ergänzungen

was soll denn das heißen?

asd 03.12.2009 - 17:10
"Teilweise finden beim heraustragen sexistische Übergriffe statt"
was der satz heißen soll ist schon klar, aber was ist damit gemeint?

anschließende demonstration

studi 03.12.2009 - 18:07
die eigentliche räumung habe ich nur von außen miterlebt und kann dazu nichts sagen.
aber was dem verlassen das campus folgte war nicht "wie", sondern war eine hetzjagd.
etwa 5 minuten nachdem die spontandemo begonnen hatte, stellte sich ihr eine polizeikette in den weg, die alle, die ihnen in die quere kamen, schubste, schlug o.ä. ein teil der demonstration versuchte, die polizei abzuschütteln, es kam wieder eine kette von der seite, und schon war die demo ein weiteres mal geteilt. mindestens vier zivilpolizisten liefen weitgehend unbehelligt mit, und die uniformierten und gepanzerten kollegen setzten immer wieder nach, bis von der demo nur noch kleine versprengte grüppchen übrig waren.
mein eindruck war, dass gewalt dabei gezielt eingesetzt wurde, um leuten angst zu machen und die demonstration zu sprengen, bevor sich die teilnehmer als demo formieren und auf die massive polizeipräsens einstellen konnten.
die polizei richtete sich mit keiner durchsage an die demonstration (abgesehen von einzelnen beamten, die "verschwindet!" riefen), erklärte sie also auch nicht für aufgelöst, sondern schaffte einfach tatsachen.
die demoteilnehmer waren durchweg friedlich, was wohl der grund war, weshalb die polizei ihnen zwar hinterherjagte, auf festnahmen (festsetzungen?) aber nicht unbedingt aus waren. wer sich nicht festhalten lassen wollte und sich losreißen konnte, musste halt laufen, hauptsache er/sie demonstrierte nicht.das demonstrationsrecht endet mit beginn der tagesschau.

Rundschreiben an Studierende

anonymous 03.12.2009 - 19:57
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Der Präsident  Präsidialabteilung
Der Präsident
An alle
Studentinnen und Studenten
der Goethe-Universität
Telefon +49 (0)69 798 - 22232
Telefax +49 (0)69 798 - 28793
E-Mail  praesident@uni-frankfurt.de
www.uni-frankfurt.de
Datum: 3. Dezember 2009


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Studierende,
ich wende mich heute an Sie, um Sie über die aktuellen Vorgänge auf dem Campus Westend zu
informieren.
Wie Ihnen bekannt sein dürfte, haben an diesem Montag (30.11.09) nach einer Vollversammlung,
zu der der AStA aufgerufen hatte, Protestierende das Casino besetzt, um „[sich] über inhaltliche
Ausrichtung und politische Perspektiven ihres Protests auszutauschen und sich Zeit zu nehmen für
kritische Wissenschaft, die sonst im universitären Alltag keinen oder nur wenig Platz findet.“
Bereits im Vorfeld der Besetzung hatte das Präsidium in Kenntnis dieser Absichten dem AStA
Räumlichkeiten angeboten, um Workshops und andere Veranstaltungen unter regulären
Bedingungen durchzuführen. Dieses Angebot wurde ausgeschlagen und stattdessen das Casino
besetzt.
Das Präsidium hat noch am selben Abend Kontakt mit den Besetzern aufgenommen und nach den
inhaltlichen Gründen der Besetzung gefragt; zu einem sachlichen Austausch ist es dabei allerdings
nicht gekommen. Immerhin wurde uns die Zusicherung gegeben, dass die Besetzung friedlich und
ohne Beschädigung ablaufen würde.
Am Dienstagmorgen (1.12.09) meldeten unsere Mitarbeiter erhebliche Sachschäden an Wänden,
Holzvertäfelungen, Fußböden und Toilettenanlagen, die mit Parolen beschmiert waren. In der
Cafeteria in der ersten Etage war es zu Verwüstungen und zur Entwendung von Mobiliar und
Geschirr gekommen; ein Zigarettenautomat war aufgebrochen worden.
Das Präsidium hat darauf erneut Kontakt mit den Besetzern aufgenommen. Vizepräsident
Schubert-Zsilavecz machte dabei deutlich, dass Sachbeschädigungen nicht toleriert und bei einer
Fortsetzung zu Gegenmaßnahmen führen würden. Seine Bemühungen um eine inhaltliche
Diskussion wurden dadurch beendet, dass man ihn mehrfach aus dem Gebäude heraus drängte.
Campus Bockenheim  Senckenberganlage 31  D-60325 Frankfurt am Main
2
Im Laufe des Mittwochmorgens wurde deutlich, dass die Besetzer ihr Verwüstungswerk weiter
fortgesetzt hatten. Insbesondere waren Grafiken von Georg Heck, der in der Nazizeit als „entarteter
Künstler“ gebrandmarkt wurde, beschmiert und in Mitleidenschaft gezogen, das Parkett war
besprüht und weiteres Mobiliar demoliert.
Nach einer Ortsbegehung durch mehrere Mitarbeiter, die das Ausmaß der Schäden bestätigten, ist
das Präsidium zu dem einhelligen Schluss gekommen, dass angesichts zu erwartender weiterer
Schäden die Besetzung nicht länger geduldet werden könne.
Um 18:15 Uhr habe ich das Gebäude aufgesucht und die Anwesenden darüber informiert, dass ich
angesichts der bestehenden und drohenden Schäden als Hausherr gegen die Besetzer ein
Hausverbot für das Casino-Gebäude ausspreche. Weiter habe ich die Anwesenden aufgefordert, das
Gebäude unverzüglich zu verlassen. Allen, die dieser Aufforderung umgehend nachkämen, habe
ich verbindlich zugesichert, dass allein wegen des Aufenthaltes im Gebäude keine Maßnahmen der
Strafverfolgung eingeleitet werden. Insbesondere werde keine Strafanzeige wegen
Hausfriedensbruchs gestellt. Schließlich habe ich darauf hingewiesen, dass – sollte die
Besetzungsaktion dennoch fortgesetzt werden – diese den Tatbestand des Hausfriedensbruchs
erfülle und somit strafbar sei. Es kam noch zu einer kurzen Diskussion; nach Ablauf einer Frist,
während der alle Willigen das Gebäude unbehelligt verlassen konnten, wurde das Casino von der
Polizei geräumt. Nach Auskunft der Polizei erfolgte die Räumung ohne besondere Vorkommnisse.
Ich möchte im Namen des gesamten Präsidiums betonen, dass wir weiterhin bereit sind, mit
Studierenden unserer Universität über alle hochschulpolitischen Fragen zu diskutieren, dass dies
allerdings nur in einem gewaltfreien Rahmen geschehen kann. Wir bedauern diese Entwicklung
außerordentlich und sind uns sicher, dass wir alles Notwendige getan und veranlasst haben, um
eine solche zu verhindern. Allerdings konnten und können wir nicht tatenlos zusehen, wenn
Protestierende, egal welcher Provenienz, ein – für Studierende, Mitarbeiter/innen und
Professor/innen – wertvolles Gebäude mutwillig zerstören.
Ich bitte Sie um Ihr Verständnis für unser Vorgehen und um Ihre Unterstützung, damit wir in den
nächsten Tagen und Wochen möglichst rasch wieder zu einem allseitigen, konstruktiven
Miteinander finden.

Mit freundlichen Grüßen
Professor Dr. Werner Müller-Esterl

PS: Damit Sie sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörungen machen können, haben wir für Sie
Fotografien auf der Homepage der Universität unter www.uni-frankfurt.de sowie auf
www.flickr.com/photos/goethe-uni/ ins Netz gestellt. Für Rückfragen, Anmerkungen und
Diskussionshinweise stehe ich Ihnen gerne unter  praesident@uni-frankfurt.de zur Verfügung.

° ^ °

°°Y°°°°Y°°°°Y°°°°Y°° 03.12.2009 - 23:45
Hier gibt es übrigens eine live-webcam auf das Casino, welches heute geräumt wurde.
 http://www.uni-frankfurt.de/ueber/campi/westend/Webcam.html

und hier der Uni-Park ->  http://www.uni-frankfurt.de/studium/fotos/bd-cw-a-007.html

Es ist ein wertvoller Ort und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass hier heute studiert werden darf.

nene

expro 04.12.2009 - 01:49
Liebe FreundInnen,

mit Wut und Empörung haben wir von der Räumung eurer erkämpften Freiräume erfahren.
Wir möchten hiermit unsere vollste Solidarität mit euch allen und vor allem den angezeigten KommilitonInnen bekunden. Gute Besserung an die Leute, die verletzt wurden.
Wir verurteilen diese Repression aufs Schärfste. Eine Unileitung, die solche Geschütze auffährst ist offenbar mit ihrem Latein am Ende und wird hoffentlich umso mehr von Euch unter Druck gesetzt werden.
Lasst euch diese polizeistaatlichen Übergriffe nicht gefallen!!
Solidarische Grüße von der Bildungsoffensive der katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin(KHSB)

Presse/Öffentlichkeit AG
email:  bildungsoffensive.khsb@yahoo.de
info-telefon: 0176-66632310
www.bildungsoffensivekhsb.blogsport.de

Unileitung setzte Spitzel ein

is egal 04.12.2009 - 10:59
Die Unileitung wird ihrem Ruf wieder voll gerecht. Sie hat während der Besetzungsaktionen rechte Studenten gebeten, sich unter die Besetzer zu mischen. Ziel der Aktion: die Studenten sollen in gegen die Besetzer geführten Straf- und Zivilverfahren als Zeugen aussagen. So hofft die Unileitung die Urherber der Verschönerungen in Casino & Co straf- und zivilrechtlich zur verantwortung ziehen zu können.

Lassen wir uns nicht von der Unileitung spalten! Bildung ist keine Ware, Solidarität ist eine Waffe!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 30 Kommentare

Solidarität mit Besetzerinnen

Überall 03.12.2009 - 17:45
Egal ob Wagenplatz, Haus oder Universität - Gemeinsam für freies Leben und freie Bildung. Die Spaltung zwischen Arbeiterinnen, Studierenden, Hausbesetzerinnen muss ein Ende haben. Das was die Herrschenden am meisten fürchten ist unser Schulterschluss. Solidarität ist unsere Waffe. Gemeinsam gegen ein entmündigendes Bildungssystem, gegen Polizeirepression und Unterdrückung im Dienste des Profits.

Gemeinsam gegen das System - Merry Crisis And A Happy New Fear!

Don't stop!

StudiKöln 03.12.2009 - 18:03
Ich denke das Vorgehen der Polizei sollte das Faß zum Überlaufen bringen. Vorallem weil die Unileitung diese Übergriffe begrüßt.

FUCK THE POLICE!

Ich wusste es immer schon: "Das Rektorat ist eine Hure der Wirtschaft!"

Sachbeschädigung

KLR 03.12.2009 - 19:02
Die Sachbeschädigungen haben in der Tat nur Kontraproduktives gebracht, selbst wenn sie einen gewissen Charme ausstrahlen und ich auch noch nicht den Grund einer hohen fünfstelligen Summe sehe. ABER: Malereien dieser Art bringen dem Protest gar nix. Man liefert der Gegenseite nur Vorwände, polizeilich räumen zu lassen oder den Protest als Radau-PARTY anzukanzeln. Zugleich bringen Farbbeutel, Pinsel und Edding inhaltlich nicht mal den Hauch eines Fortschritts und um die Inhalte muss es gehen. Daran hätten die Küsntler denken müssen.
Ein paar Eimer Farbe, einige Künstler und andere Besetzer und der Schaden ist im Groben behoben. Der politisch-argumentative Schaden wird dagegen nicht so einfach in Frankfurt behoben sein.
Im Übrigen freut sich Herr Müller-Esterl über eindringliche, aber respektvoll formulierte Mails:  praesident@uni-frankfurt.de (unverdächtigen Betreff wählen)

Vandalismus

Fragezeichen 03.12.2009 - 19:07
Wer entscheidet was Vandalismus ist?
Warum ist Vandalismus negativ?
Warum soll eine weisse Wand schön sein?
Warum solle eine bunte Wand hässlich sein?
Wem gehören Wände?
Warum stehen die Deutschen so auf Ordnung und Sauberkeit?
Warum wird die Ordnung und Sauberkeit als wichtiger erachtet als unversehrte Menschen?
Warum wird die Gewalt der Polizei befürwortet und ein bisschen Farbe als viel schlimmer angesehen?
Sind Wände wichtiger als Menschen?

@ Fragezeichen

Ausrufezeichen 03.12.2009 - 20:31
Der Hauseigentümer!
Muss nicht, kann aber!
Weil sie manchem Menschen Sauberkeit signalisiert, was sich wiederum auf seine Befindlichkeit auswirkt!
Weil nicht jede Ansammlung von Farben objektiv schön ist.
Dem Hauseigentümer!
Tun sie nicht, ist aber ein oft bemühtes Klischee!
Das frag die ausführenden Organe, nicht diejenigen, die sich für gescheite Aktionen aussprechen!
Hier wird keine Polizeigewalt befürwortet! Obwohl bei manchen...
Nein, ist auch gar nicht das Thema!

Zum Thema Hauseigentümer: Es ist nunmal so, dass de iure der Uni-Präsi das Hausrecht hat. Ich kann dir garantieren: Solltest du jemals auf die Idee kommen in mein Haus zu kommen und meine Wände anzumalen werd ich dir nicht nur einmal eine reinhauen.

Für mehr Nachdenken vor dem Schreiben!

Schmutzkampagne

war vorrauszusehen 03.12.2009 - 22:20
Was für unsolidarische Leute schreiben hier eigentlich?
Das es eine Schmutzkampagne geben wird, ist klar, seit der zdf die Studierendenproteste in den Griff bekommen soll.
Wer hängt eigentlich die Bilder eines durch die Nazis verfolgten Künstlers in einen Raum, der nach der Firma IG-Farben benannt wurde, die das Gas für die Gaskammern lieferte?
Und das die im Fernsehen immer wieder die gleichen drei Ecken mit Grafitties zeigen ist sicher Zufall.
Das zur Räumung gleichzeitig nur ausgesuchte Presse geduldet ist auch Zufall.
Und der Schaden: Abriss und Neubau wär sicher billiger.

Keine Soli mit Tätern!

Dein Name 03.12.2009 - 22:47
@Fragezeichen

"Wer entscheidet was Vandalismus ist?" <- Wer entscheidet dass es Körperverletzung ist, wenn dir jemand die Fresse dicht schlägt?!

"Warum ist Vandalismus negativ?" <- Du kannst mir nur leid tun, wenn du das ernsthaft fragst und bist eine Schande für alles, wofür linke Ideale stehen. Ihr Pseudo-Anarchisten solltet mal Bakunin komplett lesen, statt immer nur Zitate aus dem Kontext zu reißen und sie so zu verdrehen, dass sie euch passen!

"Warum soll eine weisse Wand schön sein?" <- Warum sollte eine bunte Wand schöner sein? Gabs da eine demokratische Mehrheit für sie zu verändern? Bezweifle ich nämlich sehr!

"Warum soll eine bunte Wand hässlich sein?" <- Warum soll eine weisse Wand hässlich sein?! Hä! Stell dir vor, wir würden ins Scharni fahren und da alles weiß streichen. Da würden die Leute genauso militant reagieren. Was da in FFM abging war einfach nur sinnlose Kinderkacke, wo eine Minderheit rücksichtslos Eigeninteressen durchgesetzt hat.

"Wem gehören Wände?" <- Bist du was besseres? Gehören sie dir mehr, dass du sie bemalen kannst, wie du willst??!

"Warum stehen die Deutschen so auf Ordnung und Sauberkeit?" <- Schön schwarz-weiß gedacht. Aber du irrst dich, wenn du glaubst, dass irgendwo auf der Welt die Menschen darauf stehen in einem keim-infizierten Saustall zu hausen. Jedes Jahr sterben hunderttausende Menschen, weil sie kein Zugang zu sauberem Trinkwasser und Lebensmitteln haben und ihre Fäkalien schön umweltverträglich in den Fluss gekippt werden! Alter, ich wünschte, du würdest mal einen Tag leben müssen wie die. Und hinterher kannst du ja dein anti-sauberkeitsvortrag nochmal halten.

"Warum wird die Ordnung und Sauberkeit als wichtiger erachtet als unversehrte Menschen?" <- Was erwartest du eigentlich???! Das wir es geil finden, wenn Prollmacker alles ruinieren, wofür wir hier kämpfen. Diese völlig unpolitische Anarchistenkacke is genau das, was jeden abhält sich eine andere Gesellschaft als den Kapitalismus überhaupt vorzustellen.

"Warum wird die Gewalt der Polizei befürwortet und ein bisschen Farbe als viel schlimmer angesehen?" <- Wenn du in unsere WG kämst und alles vollmalst, würden wirs dir auch nicht gestatten und verhindern. Wenn nötig mit Gewalt. Was ist daran nich zu verstehen? Soll ich jetzt Mitleid kriegen, weil Leute wie du es anders nich kapieren! Denkst du ernsthaft im Sozialismus oder Kommunismus würden wir sowas zulassen?? Was ist los mit euch?

Sind Wände wichtiger als Menschen? <- Sorry, aber es sind Typen wie du, die etwas sehr Elementares einfach nicht kapieren. Dass Kommunismus nämlich nicht das Fehlen von Regeln bedeutet. Dass es nicht heißt, einfach nur den persönlichen Hedonismus ohne Rücksicht auf andere auszuleben. Ihr tauscht einfach nur den Faschismus des Staates gegen einen Faschismus des Individuums aus.
Leute wie du, sind nicht links. Ihr seid keine Avantgarde, nicht progressiv oder im Mindesten emanzipiert. Ihr seid einfach nur vom Leben frustrierte ekelhafte Egoisten und sonst überhaupt nichts. Der einzige Grund warum so viele Leute wie du sich in der Szene rumdrücken, ist die Tatsache, dass man euch nirgendwo sonst aufnehmen würde. Einfach nur zum Kotzen.

Tut uns einen Gefallen und verpisst euch. Werdet Nazis meinetwegen. Da passen Typen wie du ohnehin viel besser hin.

Ursache und Wirkung

Harmonie 03.12.2009 - 23:09
Habe mir gerade den Vandalismus, diese Destruktivität und Aggressivität der Studierenden in der Mensa von Frankfurt auf dem ehemaligen IG-Farbengelände im ehemaligen Casino angeschaut. ->> www.flickr.com/photos/goethe-uni/
und muss sagen: Das war Kinderkacke!

Studierende, ihr wisst möglicherweise gar nicht, was es für ein Privileg ist, an solch einem schönen Ort weilen und studieren zu dürfen...

Wikipedia schreibt übrigens von dem „modernsten Campus Europas“ ->  http://de.wikipedia.org/wiki/I.G.-Farben-Haus

Tut mir leid ...

Kontroverso 03.12.2009 - 23:36
Bei uns an der HU sehen die Klos bei den Jurist_innen teilweise auch so aus. Und wer hat die rausgeschmissen? Richtig, niemand! Ich kann mich hier über einige KommentartorInnen nur wundern. Wo lebt ihr denn, dass ihr auf die Propaganda des Präsidiums reinfallt. An der HU wurde behauptet, dass Schülis/der schwarze Block (so ganz sicher ist man sich da nicht) im November 2008 eine Ausstellung zu Juden im NS zerstört hätten. Fakt ist aber, dass viele Leute zur gleichen Zeit ins Foyer der HU drängten und der großteil der Schäden tatsächlich durch die Menschenmassen verursacht wurde, was auch klar am Schadenbild zu erkennen war. (Sicherlich gab es auch mutwillige Beschädigungen). Dann hieß es hinterher man muss die HU jetzt immer bei jeder Popeldemo abschirmen, damit der fiese schwarze Block nicht wieder irgendwas kaputt machen kann.

Und wer sagt, dass Wände zwingend weiß sein müssen? Weil es dem Unipräsidenten gefällt? Weil es Konvention ist? Immerhin sollte die Universität allen gehören. Weiße Wände gab es sicherlich schon zig Jahre. Da musste mal was anderes her. Die Qualität der Bemalung kann ja jedeR unterschiedlich beurteilen. Und wegen ein bisschen Farbe ein Prügeleinsatz der Cops gutzuheißen verlangt schon viel linke Gutmenschenblindheit. Aber wenn man sich die "Proteste" der Studies so anschaut, ist dieser Bildungsstreik nicht arm an dieser Blindheit.

@Harmonie

anonymous 04.12.2009 - 00:09
"...Vandalismus, diese Destruktivität und Aggressivität der Studierenden..."

Diese Formulierung kann man so nicht stehen lassen - von den über 37.000 Studenten waren etwa 200 bis 250 bei der Besetzung dabei und von diesen war nur ein Bruchteil an der "Sachbeschädigung" beteiligt.

"und muss sagen: Das war Kinderkacke!"

Definitiv.

"Studierende, ihr wisst möglicherweise gar nicht, was es für ein Privileg ist, an solch einem schönen Ort weilen und studieren zu dürfen..."

Das mag sein, ändert jedoch nichts an den vorherrschenden Zuständen hinsichtliche der Infiltration durch die Privatwirtschaft, den Zuständen am Campus Bockenheim, dem nicht vorhandenen Mitspracherecht der Studierenden oder den überbelegten Räumen.

"Wikipedia schreibt übrigens von dem „modernsten Campus Europas“"

Das ist schön, tut aber wenig zur Sache. Im Übrigen ist Schönheit doch sehr subjektiv.
Hier mal Auszüge einer Gegendarstellung:

"Auch der selbsternannte „Schönste Campus des Kontinents“ rund um das I.G. Farben-Haus glänzt nicht bloß mit neuster Technik und größenwahnsinniger Architektur: Ein hoher Zaun, mehrere Dutzend Kameras und ein Sicherheitsdienst, der jede Spur studentischen Lebens verwischt, bemühen sich gemeinsam um einen Campus und eine Uni, an der es keine Widersprüche mehr zu geben scheint und an dessen Zaun die Wirklichkeit abprallt – während im Innern unter dem Glanz der Architektur und dem studentischen Saubermann-Habitus schon die nackte Konkurenz tobt.
[...]
Neue wie alte Gebäude des Campus weisen die stoisch-sterile Architektur der IG-Farben-Fabrik aus, die im Nazi-Deutschland vor allem durch Zyklon-B-Herstellung berühmt geworden war. Der Campus ist von einer Mauer umgeben. Die Grünflächen, die sich in perfekt abgemessenen Quadraten in das Design der immer gleichen, hohen Steinmauern einpassen, haben in ihrer starren Ordnung nichts Lebendiges mehr. Die sterilen weißen Gänge, deren Plakatierung untersagt ist, stehen dieser Architektur in nichts nach: Die Universität tritt einem als ein monolithischer Block entgegen, in dessen vorgegebenen Strukturen man sich einzufinden hat. Es bleibt kein Raum für eine freie Entfaltung, keine Möglichkeit für eine selbstständige Aneignung der Räume."

ja

ich 04.12.2009 - 00:18
ich unterstütze natürlich die besetzung, ich unterstütze auch zivilen ungehorsam, aber es ist schon blöd, die klos vollzuschmieren. auf klo schmieren kann jede_r.

Ablenkung = Geisel der Menschheit

Muse 04.12.2009 - 01:33
@Harmonie
anonymous 04.12.2009 - 00:09

Besagt die Lernpsychologie nicht, dass es in unserer reizüberfluteten bling-bling/blink-blink-Welt eine Qualität sein kann, in einer aufgeräumten Atmosphäre zu studieren, zu weilen?

Jeder, der schon einmal die Möglichkeit hatte in einer der Top Werbeagenturen sich umzuschauen, dem ist dort sicherlich auch aufgefallen, dass dort in einer Umgebung von kahlen weißen Wänden gearbeiten wird und zwar sehr erfolgreich!

Denkt mal drüber nach.

Ablenkung gibt es genügend ausserhalb vom Campus in dem Moloch called Mainhatten oder eben im Internet...

Was geht denn hier ab

destrukto 04.12.2009 - 01:38
Ich bin ziemlich verwundert von den meisten kommentaren hier. Hier werden Schmierereien in den Klos als kontraproduktive Scheiße bezeichnet? Wir sollten uns mal bewusst machen, dass die Leute, von denen wir hier die Abschaffung von Studiengebühren und BA/MA fordern, nur eine einzige Sprache verstehen und zwar die des Schadens, des wirtschaftlichen Schadens! Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass bei diesen Protesten, so wie sie im Moment laufen, irgendetwas bei rauskommt. Alles was bei diesen lauen Demonstrationen, Besetzungen bei denen Alternativräume gesucht werden und Dialogbereitschaft, mit den Leuten die das Alles auch noch eingeführt haben, rauskommt, kann doch nicht mehr sein, als ein ziemlich fauler Kompromiss. Gibt es denn bei der Abschaffung von Studiengebühren und BA/MA irgendeinen Kompromiss?? NEIN! Diese kosmetischen Veränderungen an der BA/MA Organisierung kann ja wohl nicht unser Ziel sein! So wie die Aktionen momentan ablaufen (zumindest in meiner Stadt) geben wir den Arschlöchern, die uns die ganze Scheiße beschehrt haben, auch noch ein Podium, auf dem sie sich als Freunde der Bildung darstellen können.
Wenn wir Forderungen an die Herrschenden stellen müssen wir Druck aufbauen! Diskussionen mit den Regierenden sind kein Druck. Schaden im 6 stelligen Bereich ist Druck, sowie Demos die außer Rand und Band geraten. Wenn sich überhaupt mal was ändern soll, dann muss die Dramatrommel so laut geschlagen werden, dass das jeder hört und das die Leute, an die sich Forderungen richten, auch mal Angst kriegen. Die Mainstream Presse wird niemals(!) auf unserer Seite sein, im Gegenteil, sie tun alles dafür, dass der Protest keine Bedrohung für die universitären Verhältnisse darstellt.

Jetzt kann ich hier bestimmt gleich lesen: "Scheiss Radikaler mach doch selbst mal was!" Schön und gut, aber ich bin die ganze Zeit damit beschäftigt gegen diese Anpassung, an die bestehenden Institutionen, anzukämpfen. Bei den ganzen Entsolidarisierungen hier in der Kommentarspalte kann ich nur kotzen. Diese Aktionen sollten nicht verurteilt sondern als Drohung in die eigene Position eingehen.

für die randale freaks hier

Dein Name 04.12.2009 - 03:21
... selbst wenn alle studis morgen loslegen würden wie besessen, würden wir nich annähernd so viel schaden verursachen, wie durch die ganz alltägliche misswirtschaft und managementfehlentscheidungen verursacht wird.

Der Kapitalismus wird fallen, wenn .. er seine inneren Widersprüche nicht mehr überbrücken kann. Wer glaubt, dass das sinnfreie Zerstören irgendwas bringt, der glaubt auch, dass sich der Klimawandel beschleunigen lässt, indem man jeden Abend FCKW-Haarspray benutzt.

so schade es ist, das system ist fest im sattel und das wird auch noch mindestens 20-30 jahre so sein. was wir jetzt tun können, ist den menschen die nicht an einer bessere welt glauben, eine perspektive aufzeigen. aber nicht, indem so eine macker-kacke abgezogen wird. jeder der das sieht, hat da einfach keinen bock mehr auf eine kommunistische gesellscahft, sondern wird eher versucht sein, im faschismus sein glück zu versuchen.

und dass hier einige versuchen, die schäden zu relativieren und als propaganda abzutun...hm. find ich albern. mir genügen die fotos. finds auch unerheblich ob's jetzt bilder von ehemals verfolgten sind oder nich. is in jedem fall respektlos ..

Die Fratze

D. Freyheyt 04.12.2009 - 07:14
Wegen ein paar (überflüsssigen) Schmierereien werden Leute verprügelt und teilweise schwer verlezt. Der bürgerliche Mob brüllt hurra, Prügelstrafe für Eddingmalerei. Da hat man unserer Elite ihre schöne Uni besudelt, den modernsten Campus Deutschlands, Pfui! Und ausgerechnet das wunderschöne Casino, wo doch große Wirtschaftsunternehemen so gerne representative Veranstalltungen durchführen. Aber es wird wohl nicht lange dauern bis mit Geldern der deutschen Bank das Casino wieder fit gemacht ist für den Kokurrenzkampf gegen die anderen möchtergern Eliteunis, inclusive Viedoüberwachung gegen "Randalestudenten" natürlich!

Edding vs. Besetzung?

Luise 04.12.2009 - 08:52
Sicherlich sind die Schäden unnötig und ohne jeden Sinn gewesen. Und sie lieferten einen (wenn auch fragwürdigen) Vorwand für die Räumung. Aber da waren vielleicht 10 Leute am Werk die da Scheiße gebaut hatten, bei über 300 anderen, die besetzt hatten!!!! Es wäre wohl auch besser gewesen, wenn man sie rausgeworfen hätte, hat man aber nicht. So weit so schlecht.

Wie diese 10 Leute jetzt aber als Rechtfertigung herhalten sollen 300 andere zu Räumen und zu verprügeln frage ich mich schon?

Ist das so üblich, wenn die Polizei vorbei kommt und einen Kriminellen festnimmt, dass sie dann die Nachbarn und Freunde auch einfach mal zusammenschlägt???

Also was soll diese Scheiße? Die Räumung ist nicht zu rechtfertigen und die Verweise auf die Sachbeschädigungen sind nichts anderes, als der Versuch von der politischen Auseinandersetzung abzulenken!

Solidarität mit den Besetzern, nicht mit den selbsternannten Edding-Künstlern!

Auf zur Demo!!!

@Luise

freak 04.12.2009 - 09:22
Wenn Ihr darauf Wert legt als Gruppe wahrgenommen zu werden ("Die Hörsaalbesetzer"), dann liegt es auch in Eurer Verantwortung, dass diese Gruppe keinen Scheiß baut. Das habt ihr einfach verbockt und könnt ihr auch nicht mehr ungeschehen machen. Der Rektor hätte bestimmt nicht geräumt, wenn ihr Eure Leute da unter Kontrolle gehabt hättet.

Ist genauso wie auf einer Demo. Wenn die explizit friedlich sein soll und dann ein paar Kids Randale machen wollen, dann muss der Rest die eben im Griff haben und denen klar machen worum es geht.
Das ist ja nicht irgendwelches Pillepalle sondern ganz simpel Verhalten, dass Euch Eure Aktion total kaputt gemacht hat.

Ich stelle einmal mehr fest ...

Kontroverso 04.12.2009 - 10:19
... das hier fast nur noch Arschgeigen kommentieren. Ist Indymedia nun Sprachrohr von unpolitischen Studienbedingungsverbesserer_innen geworden?

Ich weiß, dieser Beitrag stellt keine Inhaltliche Ergänzung dar und kann gelöscht werden, sobald ein Mod auftaucht. Wie man am Beitrag zum Tod von Manfred Dämmer sieht, kann das aber noch einige Stunden/Tage dauern.

shoa4you

fightantisemitism 04.12.2009 - 10:55
egal ob propaganda seitens der unileitung oder die disskusionen über weiße wände etc
wer "Shoa 4 you" unkommentiert im treppenhaus stehenläßt dem gönne ich es geräumt zu werden!
 http://www.flickr.com/photos/goethe-uni/4155353088/in/set-72157622800477749/

bild ist hier zu finden....

shoa 4 you?

Engelbert 04.12.2009 - 11:38
Das verstehe ich allerdings auch nicht. Der Studentenprotest ist vollkommen berechtigt, die Studienbedingungen sind katastrophal. Pure Effizienz, keine Chance mehr zum wirklichen Nachdenken, Überfüllung ohne Ende.

Aber der Spruch "shoa 4 you" an der Wand - welche Dumpfbacken haben das denn geschmiert? Wären nur ein paar weiße Wände verunziert worden, ok naja. Aber auch Türen, Heizkörper, Spiegel, Parkett, Lichtdecken, aufgehängte Bilder - bringt das irgendwas außer Argumente für den Präsi?

Grundsätzlich habe ich allerdings das Gefühl, daß an unseren Unis überhaupt nicht mehr richtig gedacht werden kann. Das sind Effizienz-Fabriken geworden, per Drittmittel tief mit der Wirtschaft verflochten. Traurig, daß es so weit kommen konnte.

Soli

fredolin 04.12.2009 - 12:36
SOlidarität mit den Besatzern.
Was ihr da gemacht habt ist Kunst.
In Frankfurt wurde das Casino besetzt von mehreren hundert aktiven STudenten, die sich über ihre Situation genauer klar werden wollten, alternative Lebensformen gilt es zu erproben, euer Seminarprogramm war genau das richtige. Klar das dieser subversive Protest für den Staat eine andere Gefahr ist, als diese Studienstreik Farce im restlichen Bundesgebiet wo meist in Absprache mit den Autoritäten "besetzt" wird und man über Apelle an diese überhaupt nicht hinauskommt.

Destrukto - die Revolution beginnt

KLR 04.12.2009 - 12:59
Ich würde vorschlagen, dass wir mit sinnloser Gewalt in deinem Zimmer/deiner Wohnung anfangen, Destrukto. Du hälst ein Bier in der Hand - ich reiss es dir aus den Händen und schmeiß auf den Boden.
Du hörst gerade MPS3s auf dem PC - Ich schlage ihn dir in die Einzelteile.
Du willst gerade was leckeres essen? pech gehabt - ich habe auch Hunger und ess es dir einfach weg.
Natürlich muss die Randale weitergehen. Die elitäre Randale-Avantgarde muss so alle Menschen überzeugen und ich bin ganz sicher, hinter uns werden die Massen her sein.

Schöne neue Welt Campus

name 04.12.2009 - 13:00
Wer mehr bewegen will, als als unterwürfiger Bittsteller, der Politik dem Präsidenten nach einigen minimalen Zugeständnissen wieder bis zum Anschlag in den Arsch zu kriechen, dem müsste klar sein das ein paar Parolen noch das mindeste Mittel sind an dieser "Schönen neuen Welt" zu kratzen, Kameras ab, Sicherheitdienst raus, und Zäune runter wären wohl ein vernünftiger erster Schritt hin zu freier Bildung an diesem Ort, nicht zu vergessen Präsi weg.

Wem gehört die Uni? Uns gehört die Uni, und wir können auch ganz gut ohne Präsident denken, handeln und gestalten.

Für Selbstverwaltung in allen Lebensbereichen!

@ Dan

! 04.12.2009 - 14:12
Ganz toll, dass die Leute nicht wussten, dass es sich um ein Kunstwerk eines im NS verfolgten Künstlers handelt. Dann gibt es ja kein Problem... Nein, es kommt nicht nur auf die Motive, sondern auch auf die Konsequenzen des eigenen Handelns an. Und unabhängig der Vergangenheit des Künstlers, welche Aussage ist es überhaupt, Kunstwerke zu zerstören. Das erinnert viel eher an unrühmliche Zeiten und hat mit linkem oder selbstbestimmten Handeln so rein gar nichts zu tun. Dieses blinde Verteidigen kontraproduktiver und sinnloser Aktionen ist wirklich kaum zum Aushalten. Und wenn ich das schreibe, geht es mir nicht darum einen brutalen Bullen-Einsatz zu legitimieren.
Hier lebt ein kleiner Personenkreis seinen Egoismus aus, auf Kosten aller anderen Studis, die auch unter ihren beschissenen BA/MA-Studiengängen und Studienbedingungen leiden. Gerechtfertigt wird das dann damit, dass der Streik eh nichts erreichen wird. Davon abgesehen, dass die Abschaffung von Anwesenheitslisten und möglichen Verlängerung der Bachelor-Studiengänge, die vielerorts auf dem Plan stehem, für viele Studis eine ernsthafte Verbesserungen darstellen, kann, wer so eine Einstellung hat, auch gleich zu hause bleiben. Im Endeffekt ist es für die Ziele, für die sich viele (natürlich trotzdem noch viel zu wneige) ernsthaft bemühen, nur kontraproduktiv.

@shoa4you

naja 04.12.2009 - 14:35
die geisteshaltung hinter "shoa4you" ist doch die selbe wie hinter "kekese,kotzen,kommunismus" oder "gegen jeden antisemitismus", auch wenn die slogans vordergündig unterschiedliches ausdrücken. da hat sich halt der pubertierende szenestreit an der campuswand ausgetobt. na und?

Studis

Stimme der Vernunft 04.12.2009 - 16:40
"Denk mal scharf nach, im Casino hingen massenhaft Bilder, unter anderem auch das besagte Wandbild. Woher sollen denn jetzt die Studierenden wissen, dass es sich hierbei um das Bild eines jüdischen Künstlers handelt?"
Das zeigt doch nur, dass dieser StudentInnen-Protest NICHTS mit linksradikaler Gesellschaftskritik zu tun hat. Denn sonst würde man sich mal informieren und nicht bloß blinden Aktionismus zeigen! Wenn ich irgendwas beschmiere, dann muss ich doch wissen, was ich da beschmiere und wieso ich das tue!
Dieser Protest ist mir ein bißchen zu erlebnisorientiert und zu wenig durchdacht!

Ein kleiner Kommentar von mir

Tut hier nix zur Sache 04.12.2009 - 17:26
Als erstes finde ich es Interesant wie in diesem Thema die Fronten aufeinandertreffen. Die einen findens Scheiße die anderen Toll doch ist es nicht Hilfreicher sich auf einen Gemeinsammen Nenner zu einigen bevor man hier Wild aufeinander loshackt.

Im Allgemeinen sieht man das an so vielen Stellen die Thematisiert werden. Studierende aus dem ganze Land kämpfen für eie bessere Bildungschance und ihr habt nix besseres zu tun als hier immer im wechsel zu sagen das war gut, das war schlecht. Vom logischem her kann man ja Urteilen in dem man sich anschaut was die Wirkung ist. Um die es ja geht wie ich meine man Demonstriert ja um auf was aufmerksam zu machen. Doch die Wirkung die ihr mit sochen Aktionen erziehlt ist die das die Leute auf der Seite der Polizei und somit auf der Seite des Staates stellen und eure Aktionen weniger oder Garnicht zu Unterstützen .

Im Beispiel wäre das Casino geräumt wurden und alles wäre "Sauber geblieben" und man würde nr die Orte sehen an denen die Studenten Diskutiert häten würden sich viele fragen ob dies Notwenig war. Doch die Leute die alles vollgeschmiert haben haben es geschafft das die Leute jetzt froh sind das diese Chaoten wie ihr euch selbst Darstellt raus sind.

Imm allgemeinen gillt: Erst Kopf einschalten dann Handeln und immer überlegen was dient der Sache für die wir kämpfen

wer die Diskusion ausserhalb des forums weiterführen will kann sich bei mir per E-Mail melden

bis dahin Anachistische Grüße

hirn, mehr hirn!

dan 04.12.2009 - 17:33
@student
nicht jede_r hat wie du reiche mamis oder papis die einem die wohnung in der ferne bezahlen können. außerdem hat mensch vielleicht schon angefangen zu studieren, als es noch nicht so weit war? ganz davon abgesehen: das aussehen des campus ist erstmal nicht kausal mit der qualität der lehre verknüpft, was sich unschwer an den ziemlich hochkarätigen frankfurter gesellschaftswissenschaften zeigen lässt, die immer noch im turm sitzen, der letzten endes mehr an ein squat als an ein unigebäude erinnert. darüber hinaus ist es ein problem an sich als uni ein haus zu nutzen, indem die deportation von jüd_innen nach auschwitz mitentschieden wurde und keine anstalten zu unternehmen das irgendwie aufzuarbeiten. erst durch jahrelangen massiven druck von studentischer seite konnte der unileitung eine minimale auseinandersetzung mit dem thema abgerungen werden.

@fightantisemitism
wer in "shoe4you" (das lässt sich bei vergrößerung des bildes gut lesen; unten ist ein waagrechter Strich...), "shoa4you" liest, der muss schon ganz schön einen an der Klatsche haben. Nicht zu übersehen ist übrigens auch das große Israel Tag im Treppenhaus, die überall präsenten Anarchie-As, Slogans für den Kommunismus und die leicht abgewandelten Adorno-Zitate im rechten Treppenaufgang. Aber sind ja alles Antisemiten, da kann der Beißreflex ja wieder einsetzen.

@Dein Name
es gab auch keinen demokratischen beschluss dafür die wand weiß zu streichen, es wurde einfach nie diskutiert du schlauberger. das nennt sich autoritärer führungsstil und die frankfurter unileitung ist ganz schön groß darin.
und achja, mir war neu dass die uni die wg der polizei ist. hauptsache äpfel mit birnen verglichen. und zum glück haben stalos wie du nicht die mehrheit in der radikalen linken.

@ich
stimmt, auf klos schmieren kann jeder, deswegen ist es ja eine so beliebte aktionsform.

@Muse
Ich stelle die gewagte These auf, dass es auch Werbeagenturen mit bunten Wänden gibt.

@!
Vielleicht (aber wahrscheinlich nicht) ist dir aufgefallen, dass du einen ziemlich bürgerlichen Kunstbegriff vertrittst, wenn du einen Unterschied machst zwischen offizieller Kunst (was man schön in die Galerie hängen kann, ergo: was sich verkauft) und Alltagskunst wie Graffitti. Ganz davon abgesehen kamen in den letzten Tagen eh Zweifel auf, ob das Wandbild wirklich beschädigt wurde oder ob es sich dabei schlicht um eine Lüge handelt. Auf der Homepage der Uni sind jedenfalls keine Bilder von dem Schaden, den Präsident ja angeblich besonders schmerzt (wers glaubt...) zu finden und das obwohl ansonsten wirklich jeder auch noch so winzige Schaden dokumentiert wurde. Auch konnte sich mehrere Aktivist_innen nicht erinnern, dass da was draufgeschmiert wurde.


Zum Glück gleiten die ganzen Spaltungsversuch wie Butter an den Aktivist_innen ab. Das hat die entschlossene und große Demo gestern mehr als deutlich gezeigt. Lasst euch nicht durch die Burschis und Präsidiumsbüttel irre machen, die hier schreiben, der Kampf geht weiter.
Übrigens: Indy ist immer noch ein linksradikales Media Center. Wem das nicht pastt, kann sich ja verpissen und auf der fr seite diskutieren.

Wahnsinn, diese Ironie ...

Dein Name 04.12.2009 - 18:36
... Zustände wie bei der chinesischen Kulturrevolution abzufeiern und jeden der keinen Bock drauf hat als Stalinisten, Bullenspitzel, oder Bürgi bezeichnen. Träum weiter ..