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Marburg: Kein Raum für die Boxhamsters

Klara Z. 27.11.2009 19:16
Kein Raum für die Boxhamsters!

Am 19. Dezember 2009 lädt das KFZ Marburg zu einem Konzert der Reihe „still screaming“ mit den Boxhamsters ein. In der Geschichte der Boxhamsters gibt es eine Station, die bisher nicht ausreichend thematisiert wurde, jedoch die Band zu einem absoluten No-Go gemacht hat:
Der Sänger Martin Coburger hat nach einem Konzert im JUZ Aurich im September 2005 eine Frau vergewaltigt und ein Mädchen sexuell belästigt.
Einzige Reaktion der Band war das Löschen des Online-Gästebuchs, in welchem genannte Handlungen thematisiert und diskutiert wurden. Weder Martin Coburger noch die Band hielt es bis heute für nötig sich in irgendeiner Weise zu positionieren.
Die Tatsache, dass der Vergewaltiger von der deutschen Justiz nicht angeklagt wurde, kann für uns nicht als Argument angeführt werden, das einen Auftritt der Band rechtfertigen würde.
Antisexistische Praxis bedeutet im Sinne der Definitionsmacht zu handeln, d.h.: Die Betroffene benennt das Geschehene als ihr widerfahrene sexuelle Gewalt, und dementsprechend wird in ihrem Sinne Unterstützungsarbeit geleistet.
Ausschlaggebend für uns sind also nicht die vermeintlich objektiven Feststellungen eines patriarchalen Rechtssystems, sondern die Aussagen der Betroffenen.
Kein Raum für die Boxhamsters!

Am 19. Dezember 2009 lädt das KFZ Marburg zu einem Konzert der Reihe „still screaming“ mit den Boxhamsters ein. In der Geschichte der Boxhamsters gibt es eine Station, die bisher nicht ausreichend thematisiert wurde, jedoch die Band zu einem absoluten No-Go gemacht hat:
Der Sänger Martin Coburger hat nach einem Konzert im JUZ Aurich im September 2005 eine Frau vergewaltigt und ein Mädchen sexuell belästigt.
Einzige Reaktion der Band war das Löschen des Online-Gästebuchs, in welchem genannte Handlungen thematisiert und diskutiert wurden. Weder Martin Coburger noch die Band hielt es bis heute für nötig sich in irgendeiner Weise zu positionieren.
Die Tatsache, dass der Vergewaltiger von der deutschen Justiz nicht angeklagt wurde, kann für uns nicht als Argument angeführt werden, das einen Auftritt der Band rechtfertigen würde.
Antisexistische Praxis bedeutet im Sinne der Definitionsmacht zu handeln, d.h.: Die Betroffene benennt das Geschehene als ihr widerfahrene sexuelle Gewalt, und dementsprechend wird in ihrem Sinne Unterstützungsarbeit geleistet.
Ausschlaggebend für uns sind also nicht die vermeintlich objektiven Feststellungen eines patriarchalen Rechtssystems, sondern die Aussagen der Betroffenen.

Sexualisierte Gewalt ist Alltag

Vergewaltigung ist eine Form sexualisierter Gewalt, bei der Sexualität als Mittel zur Machtdemonstration, Demütigung und Unterwerfung von Frauen und Mädchen eingesetzt wird.
Das öffentliche Bewusstsein im Hinblick auf sexualisierte Gewalt - insbesondere auch Vergewaltigungen - ist auch heute noch mit vielen Vorurteilen und Fehleinschätzungen behaftet. Das führt nicht selten zu Tabuisierungen, Bagatellisierungen und dem Ruf nach Rechtsstaatlicher „Objektivität“.

Wenn das KFZ einen linksemanzipatorischen Anspruch hat, muss es sich hinter das Konzept der Definitionsmacht stellen und die Boxhamsters somit nicht auftreten lassen. Wir wollen ein deutliches Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und den sexistischen Alltag setzen und fordern deswegen das KFZ Marburg auf, den Boxhamsters ihre Räumlichkeiten nicht zur Verfügung zu stellen. Außerdem fordern wir die Vorband Todd Anderson dazu auf sich zu positionieren indem sie sich von den Boxhamsters zu distanziert und nicht mit ihnen auftritt.

Kein Raum für sexualisierte Gewalt!
Kein Raum für die Boxhamsters!
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Ergänzungen

link

No-Name 27.11.2009 - 19:47
Link zur Stellungnahme der Konzertgruppe des JUZ:  http://www.stattbahnhof.net/cgi-bin/sbb/sbb.cgi?&a=print&forum=1&beitrag=1658

Find es gut, dass dies Thematisiert wird!

anklage wurde damals nicht erhoben, s.u.

google ist dein freund 27.11.2009 - 20:03

weiterer Aufruf

ergaenzung 03.12.2009 - 20:45
Mittlerweile ist in Marburg ein weiterer Aufruf erschienen, diesmal von der gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t.:


Kein Friede dem Patriarchat!
Kein Auftritt für die Boxhamsters im KFZ!

Am 19. Dezember soll die Punkrockband Boxhamsters im Marburger Kulturladen KFZ auftreten. Die Boxhamsters sind im Jahr 2005 in die szeneinternen Schlagzeilen geraten, als bekannt wurde, dass der Sänger Martin Coburger nach einem Konzert in Aurich eine Frau vergewaltigt hat. Angeklagt wurde er dafür trotz einer von der Betroffenen gestellten Strafanzeige nie. Die Staatsanwaltschaft hat keinen Zweifel daran, dass der Geschlechtsverkehr nicht von der Betroffenen gewollt war, jedoch war die Staatsanwaltschaft sich nicht sicher, ob Martin Coburger den Alkoholkonsum der Betroffenen für sich juristisch zum Vorteil ausnutzen würde, wodurch die Gefahr bestanden hätte, dass er womöglich nicht verurteilt wird. Deshalb lieber gar kein Gerichtsverfahren. Die Band sagte zwar nach den Ereignissen einige ihrer Konzerte ab und schloss vorsichtshalber ihr Gästebuch auf ihrer Homepage, eine öffentliche Stellungnahme ihrerseits oder des Sängers gab es dazu jedoch nie. Schweigen und Aussitzen bis Gras über die Sache gewachsen ist, war immer schon die beste Strategie der Täter mit derartigen Vorwürfen umzugehen.

Der Fall des Boxhamsterssängers ist paradigmatisch für den Umgang mit Vergewaltigungen. Anstatt sich mit der betroffenen Frau zu solidarisieren, wird der Täter in Schutz genommen, da es ja zu keiner gerichtlichen Verurteilung gekommen sei. Das Gerichtsverfahren wird somit zur Instanz erhoben, die entscheidet, was passiert ist. Der Frau selbst wird jede Mündigkeit und Verantwortungsbewusstsein abgesprochen. Da das Gerichtsverfahren nicht stattgefunden hat, soll es keine Vergewaltigung gegeben haben. So argumentiert auch das KFZ für den Auftritt. Der Betroffenen werden erstmal böse Absichten unterstellt, sie wolle sich an dem Sänger rächen und ihn öffentlich schlecht machen. Vergewaltigten Frauen wird oft eine Mitschuld an dem Geschehenen gegeben. Sie hätte es doch auch gewollt, ihr Rock war zu kurz etc. Falschbeschuldigungen sind jedoch extrem selten. Viel öfter hingegen werden Vergewaltigungen aus Angst und Scham gar nicht angezeigt.

Vergewaltigungen sind keine Einzelfälle. Täglich werden Frauen vergewaltigt. Eine Repräsentativuntersuchung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland hat ergeben, dass insgesamt 40 % der in Deutschland lebenden Frauen in ihrem Erwachsenenleben körperliche oder sexualisierte Gewalt oder beides erleben.

Gerade bei einer Band, die sich – wie die Boxhamsters das tun – als linke und emanzipatorische Kapelle gibt, kann ein sexistischer Übergriff nicht als Beiläufigkeit, Nebensache oder Betriebsunfall abgetan werden. Der Auftritt der Boxhamsters sollte abgesagt werden, weil sie genau das versuchen.

Solidarität mit den Betroffenen sexualisierter Gewalt!


 http://gruppedissident.blogsport.de/2009/12/02/kein-auftritt-fuer-die-boxhamsters-im-kfz/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 29 Kommentare

ja?

ass 27.11.2009 - 19:27
ob das stimmt?
Kannste das ewentuell mal belgen anstatt nur zu behaupten

Fight sexism!!!

FEMINISTIN! 27.11.2009 - 19:38
Ihr habt meine solidarische virtuelle unterstüzung.
und zu dem bescheuerten kommentar, dass irgendeine/r etwas belegen soll:
1. was soll belegt werden?
2. wie?
3. warum?
Betroffenen immer und überall glauben, relativierenden verhältnissen entschieden entgegen treten!

an alle magdeburger

muenger 27.11.2009 - 19:41
seit ihr jetzt völlig übergeschnappt? ich erwarte mal eben so, daß ihr hier die täterprofile mal ins netz stellt...sorry! das täterprofil

gähn

. 27.11.2009 - 19:41
100 mal durchgekaut der mist. einmal löschen bitte. danke.

genau

li. 27.11.2009 - 19:43
Justiz nicht vertrauen schön und gut, aber wenn man so etwas behauptet dann bitte ein paar mehr infos.
wenn s wirklich so war, ist der protest gegen den gig ja voll richtig....es ist eben nur manchmal so, dass man dem "justizsystem" eines ajz s auch nicht immer vertrauen kann. merkt man z.b. in nicht so schweren fällen (also wirklich nicht vergleichbar von der tat her) in bielefeld.

informiern, bitte

she-man 27.11.2009 - 19:45
informier dich doch bitte selbst. das internet ist groß genug und die geschichte, von den unsäglichen boxhamsters ist doch allgemein bekannt...

ich muss zu blöd sein

o-s 27.11.2009 - 19:47
irgendwie verstehe ich das definitionsprinzip nicht.
gestellte situation:
zwei menschen haben sexuellen kontakt und beschreiben diesen im nachhinein beide als übergriff.
müsste mensch nach genanntem prinzip beide gegeneinander unterstützen??

Anzeige erstatten

olaf 27.11.2009 - 19:49
wäre der erste Schritt. Auch um andere Menschen vor Ihm zu schützen. Oder zumindest um zu klären ob was dran ist! Ohne Anzeige setzten die Leute die solche Vorwürfe erheben, andere Frauen der Gefahr der Wiederholung aus.

*tick tick an kopf*

schneekette 27.11.2009 - 19:51
definition von sexueller gewalt aus wikiped...mist, ham se nich.
was ist da vorgefallen genau, wer streut so ne gerüchte?

Ebenfalls Opfer

Sarah 27.11.2009 - 19:57
Ich bin auch vergewaltigt worden, und zwar von einem Marburger Antisexisten. Da Antisexismus Anerkennung der Definitionsmacht bedeutet, muss dieser Artikel aus dem Täterumfeld gelöscht werden!

@muenger

---- 27.11.2009 - 20:01
Welche Magdeburger? Ich lese hier nur etwas von Marburg.

Ist Magdeburg schon so groß, das Marburg eingemeindet werden konnte??


Mal wieder ein Beweis, das viele nicht wirklich lesen wärend sie schon geifern.

boxhamsters=vergewaltiger=haben piep

carpendale 27.11.2009 - 20:12
also irgendwer geht in der szene rum, sagt so der is vergewltiger, bewegt sich bedrohlich, ist vergewaltiger. ganz klares schema. diese lügen müssen aufhören, sonst baun wir die mauer wieder auf!

@----

muenger 27.11.2009 - 21:12
das war nur ein gedankenspiel. ich kenn boxhamsters persöhnlich von ihren platten. also bin emotional aufgewühlt und weiß definitiv, daß an diesen vorwürfen nichts dran ist. der blöde witz war nur, daß ich mich wie der führer persöhnlich fühle gegen alle exsowjets aus der drr. tut mir leid, wenn ich deine gefühle verletzt habe. ich glaube, das problem liegt in einer völlig überhitzten realität, und werde mich weiter äa...hahaha...äußern. nein artikulieren, zur emanzipation gehören beide geschlechter. na ja, jeder hat seine interesse, sein fundament...usw. das größte panoramafenster der welt, das ist es auf jeden fall...

hände weg von den boxhamsters!

Keine Macht der (Definitions)macht

Anarchist 27.11.2009 - 22:17
Aus anarchistischer Perspektive gehöhrt die Definitionsmachtdebatte auf den Müllhaufen der Geschichte.
Zumindest in soweit als hieraus versucht wurde einen eigenen Machtanspruch der betroffenen Person abzuleiten.
Es gibt niemals die Möglichkeit persönliche Erlebnisse "objektiv" nachträglich zu klären. Die bürgerliche Justiz geht daher fehl, wenn sie in Ihren Prozessen diese "objektive Realität" zu kreieren versucht.
Aus diesen Überlegungen jedoch den Schluss zu ziehen, dass alle die sich darauf Berufen "Vergewaltigt" worden zu sein die Macht zu zu erkennen andere Personen aus dem linksalternativen Umfeld zu verdammen, den höchsten Strafanspruch die der Linken zur Zeit zur Verfügung stehen geht jedoch ebenfalls fehl.
Es ist richtig die Definitionsmacht des Erlebten jeder einezlnen Person zuzubilligen. Verstöße gegen unsere Ziele der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Respekts sollten durch direktes Eingriefen begegnet werden. Verfehlungen sollten Anlass geben an sich zu arbeiten. Die Verbannung hilft da oft nicht weiter.
Es sollte mit Ausschlüssen nicht das Ziel verfogt werden, eine "Strafe" zu verhängen. Vielmehr sollte Prävention im Vordergrund stehen. Und hier ist es besser, dass mensch mit den Tätern redet und sie immer wieder direkt mit ihren Taten konfrontiert, und zwar in einer konstruktiven Art und Weise.
Soll der Sänger der Boxhamsters den in einer normalo Band irgendwelche normalo Menschen belästigen, anstatt links alternative Menschen?
Ist es nicht zielführender die Diskusion über die Vorkommnise solange aufrecht zu erhalten, bis sich die Band und der Einzelne zu diesen Vorwürfen erklärt?
Wenn die Band auch gerade von Freunden bei jedem Konzert von jedem darauf angesprochen wird, könnte es so sehr nerven, dass sich die Bandmitglieder vieleicht mal mit dem Thema Sexismus auseinandersetzen.
Was soll mit Vergewaltigern in einer anarchistischen Gesellschaft geschehen bzw. in dem Übergang zu einer solchen? Sollen sie in den Knast gespert werden?
Das widerspräche dem Anarchismus zu tiefst!
Daher Direkte Intervention statt Strafe und Rache!

definitonsmacht

erich 27.11.2009 - 22:23
Ob es jetzt stimmt oder nicht.
Keiner glaubt daran das es in der linken matriachisches denken geben könnte
da auch Sie im patrichat lebt!?
Es gibt immer zwei seiten einer Medaille.
Und Definitonsmacht übt die Person aus die immer weiblich sein muss
und nicht die Leute drum herum?

problem?

nicht wirklich 27.11.2009 - 22:24
Es ist doch immer wieder das selbe.

gibt es das "gerücht", also eine behauptung von einem opfer, es habe einen rassistischen an- oder übergriff gegeben findet keine sekunde eine diskussion statt.
der/ die täter_in wird isoliert oder zumindest zu rede gestellt.
und dies feindseligkeit hält sich - vollkommen zurecht - auch sehr lange.

handelt es sich aber - wie hier - um einen sexistisch-patriarchalen übergriff, bzw. um sexualisierte gewalt (wurde schon im artikel erklärt)wird ewig darüber diskutiert und die opfer werden erstmal alleine gelassen und sogar diskeditiert ("die soll sich nicht so anstellen", "wer weiß ob das überhaupt stimmt".
das abtun eines vergewaltigungsversuchs als "sie hat es doch so gewollt" gibt es viel zu oft.
sind denn übergriffe, die nicht unbedingt mit körperlicher gewalt erzwugen werden besser?
werden durch überreden, betrunken machen und dann anschleichen oder ähnliches nicht auch die bestehenden patriarchalen verhältnisse reproduziert?
übergriff bleibt übergriff!!!

warum sich hier so viele über diesen artikel muckieren und rummeckern, es gäbe keine beweise, hat sicherlich hintergründe.
denn die linke "szene" nennt sich antisexistisch, emanzipiert oder was auch immer.
aber rumgemacker, gepose, sexistische anmachen, reproduzierung von rollenbildern (schwache frauen, starke männer) und objektisierung gehören leider zum alltag, auch in einer "antisexistischen" (antifa-)szene.


eine diskussion um die definitionsmacht wird allzuoft abgewälzt auf ein "auch die frauen müssen mal was machen" gelaber.
dazu wird aber oft verkannt, dass in deutschland das patriarchat herrscht und fröhlich reproduziert wird.
die auflösung der patriarchalen geschlechterrollen wäre eine konsequenz der bestehenden verhältnisse, doch anscheindend sind viel zu viele doch noch stolz auf ohr "geschlecht" und wollen sich das nicht "nehmen lassen" (obwohl es darum gar nicht geht).

meine konsequenz:
anstatt hier opfer alleine zu lassen und täter zu schützen, eigene geschlechterrollen hinterfragen, sexistisches verhalten erkennen (wir alle haben sexismen verinnerlicht, meistens unbewusst) und thematisieren.

gegen unerträgliches rumgemacker und heterosexismus!




frage

fragender 28.11.2009 - 00:54
da muss die ganze band jawohl ein einziger frauenschänder-ring sein, wenn die ihrem für unschuldig befundenen member so die stange halten!?

ICH KÖNNT KOTZEN!

Profeministischer Mann 28.11.2009 - 01:31
Wenn ich die Kommentare hier lese, dann kommt mir bei den meisten fast das KOTZEN.

Wie kann es sein, dass in einer sich "ANTISEXISTISCH" nennenden "linken" Szene danach gefragt wird, ob es "BEWEISE" für eine Vergewaltigung gibt? Wie kann es sein, dass die Definitionsmacht nicht anerkannt wird? Wie kann es sein, dass Täter geschützt werden, indem mensch nicht parteiisch mit den Betroffenen ist?

Ich empfehle allen, die sich "antisexistisch", "emanzipatorisch", "links" oder sonst was nennen, sich über das Thema Sexismus ernsthaft Gedanken zu machen und sich darüber klar zu werden, dass wir in einer patriarchal-sexistischen Gesellschaft leben und wir ALLE Sexismus - ob bewusst oder unbewusst - in Denken und Handeln verinnerlicht haben. Eine sexistische Erziehung geht an KEINER_KEINEM spurlos vorbei!

Gerade die Männer sollten mal ihr Gehirn einschalten und auch nur drei Sekunden über das Thema nachdenken und sich bewusst werden, dass sie Priviliegien besitzen, die Frauen nicht haben, dass Frauen in dieser Gesellschaft - auch in der "Szene" - Beherrschte sind und dass sich daran nix ändert, wenn wir weiter die Macker, die Prolls und die Harten spielen.

Ändern könnte sich daran eher etwas, wenn die Männer anfangen, über ihr (sexistisches) Verhalten zu reflektieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und konkret antisexistisch zu handeln. Heißt: uneingeschränkte Anerkennung der Definitionsmacht, Abgabe von Priviligien, Reflektion über Redeverhalten, Mackerscheiße sein lassen, etc. pp.

Wer sich auseinandersetzen will; ich empfehle ein gutes Buch zu dem Thema:

Antisexismus reloaded
re.ACTion
Zum Umgang mit sexualisierter Gewalt - ein Handbuch für die antisexistische Praxis
Unrast Verlag, Muüster 2007
ISBN-13: 978-3-89771-301-7

Buch

re.ACTion 28.11.2009 - 02:19
Dieses "Antisexismus reloaded" Buch aus Münster sollte cht aus allen linken Buchläden rausfliegen. Da ist so ein Obermurks zusammenkonstruiert worden. Die Autorinnen haben das inzwischen zum Teil auch eingesehen und wenden sich ebenfalls gegen eine Verbreitung des Buches.

Das Thema...

Definitionsmacht ahoi! 28.11.2009 - 02:27
das thema wurde damals kurzfristig wirklich vielerorts thematisiert und viele konzerte der boxhamsters fielen aus bzw. ne zeit lang gab es überhaupt keine. leider hat sich das mittlerweile geändert. das ox fanzine hat ihnen grad sogar ne titelstory gewidmet und das thema (soweit ich weiss) mit keinem wort erwähnt.

wieso sind so viele punks und linke beim thema vergewaltigung so scheisse kacke?!?

wer zur höhle ...

[kotzen] 28.11.2009 - 03:17
definiert das wort bzw die tat einer vergewaltigung?

das können nicht gerichte,bullen,männer,freund_innen und schon gar nicht der pabst...
das können nur die die es erfahren haben...die die es durchgemacht haben, eine vergewaltigung ist "kein schlechter sex" es zerstört menschen und deren beziehungen und das ist nicht nur in der linken szene so, dabei geht es auch nicht um lust sondern viel häufiger einfach darum hierachien aufrecht zuerhalten oder zu erkämpfen und/oder andere zu unterdrücken oder...

also wer definiert was? wer sollte die definitions"macht" haben???
der staat? die bullen?die gerichte?...häääääääääää?

bands die sich so verhalten ("einfach fresse halten und aussitzen") braucht kein mensch, sind einfach nicht [mehr] ernst zu nehmen in ihrer politischen meinung (sofern diese überhaupt über phrasen dreschen hinausgeht und/oder ansonsten schön im kapitalistischen hamsterrad mitgelaufen wird) und schauen wir uns dabei noch die texte z.b. auf den aspekt der thematik "antisexismus" an...
als emazipatorisch ist das nämlich bestimmt nicht zu bezeichnen...

kill your idols!




@kotzen

muenger 28.11.2009 - 04:34
emanzipation beginnt aber ab einem bestimmten lebensalter auch vom elternhaus in vielen linken komplexen...

@ Profeministischer Mann

Dein Opfer 28.11.2009 - 04:35
Du hast mich vergewaltigt! Und streite es ja nicht ab denn es gilt ja die "uneingeschränkte Anerkennung der Definitionsmacht"!

dustin milsap

eure freiheit... 28.11.2009 - 08:02
...ist für mich wie stacheldraht!

wem soll mensch wohl glauben: den leuten vom juz aurich, die ein halbseitiges flugblatt dazu verfasst haben oder der justiz, die vermutlich neben den 2 beteiligten den haupteinblick in die vorwürfe hatten? und daraufhin die anklage fallen gelassen haben.

"im zweifel für den angeklagten" heisst es ja in der bürgerl. rechtsprechung. mit eurer definitionsmacht fallt ihr hinter diese bürgerliche errungenschaft zurück.

in hannover wurde der bus der boxhamsters und ein bus einer anderen an diesem abend auftretenden band beschädigt, von "antisexistinnen". so was nennt man sippenhaft! widerlich...

so, und jetzt beschimpft mich von mir aus als täterschützer!

Definitionsmacht für alle!

Bulle 28.11.2009 - 16:02
Ich fordere auch die Definitionsmacht für Bullen wenn es vor Gericht darum geht ob ein_e Demonstrant_in eine Straftat gegangen haben soll!

geht´s noch!

antisexist_in 28.11.2009 - 22:58
bin nachhaltig beeindruckt, wieviel in der linksradikalen auf die staatliche rechtssprechung aka justiz gegeben wird. und kriege das kotzen, wenn hier die forderung nach beweisen aufgemacht wird. schon mal darüber nachgedacht wie es den betroffenen damit geht. solche diskussionen und forderungen nach beweisen werden es betroffenen nach wie vor nicht leichter machen, vorfälle zu veröffentlichen. und wird anzeige erstattet, droht bestenfalls eine verleumdungsklage! vom support innerhalb der linken ganz zu schweigen wie hier scheint. danke für die wenigen inhaltlich wertvollen beiträge.
für die defintionsmacht streiten, macker auf´s maul!

mein gott

seid ihr 29.11.2009 - 06:07
peinlich....
was n kindergarten...
habt ihr nix besseres zu tun als irgendwelchen müll zu verbreiten....
es passiert echt wichtigeres auf der welt also pubertäre profilierung von angeblichen opfern...
und jahre späteres aufwärmen der peinlichen suppe...
armes deutschland...
was n kindergarten....

täterschutz my ass!

nie da gewesener 29.11.2009 - 06:22
euer bürgerliches rechtsverständnis ist für´n arsch. mensch fällt nicht hinter bürgerliche errungenschaften zurück, indem das definitionsrecht angewendet wird, sondern dadurch wird der patriarchale charakter bürgerlichen rechtsverständnisses hinterfragt und so gut wie eben möglich begegnet! die "reflektierten beiträge" einiger anarchist_innen, wie denn bitteschön mit dem täter umzugehen sei, damit er doch sowas bitte nicht wieder tue verweist schon auf den männlich/patriarchal zentrierten blick, den so viele in der linken haben, welcher die opfer ausblendet und den zwangsläufig gerade die männer ablegen müssen. das können und sollen feministinnen nicht übernehmen, dass müssen die leute verdammt nochmal endlich selber machen!

nicht in einem satz wird in entsprechendem kommentar überlegt, wie wir der situation in der sich die person befindet, die einen übergriff zu erleiden hatte gerecht werden können. darum geht es in linken räumen und nicht darum was der täter sonstwie macht. es geht nicht um räume "sauberhalten", sondern darum handlungsfähig zu bleiben um weiterhin raum für emanzipative lebensentwürfe bieten zu können!

wie fühlt die person sich wenn der täter immer noch in den räumen rumspringt, weil einige meinen, dass er doch ansonsten "gar nichts lernt" wenn mensch ihn aus räumen ausschließt...interessiert nicht, denn wichtig ist die befindlichkeit der täter, oder was?
genauso wird es als doppelte erniedrigung erfahren, wenn danach beweise und eine wiederholte forderung nach zugriff auf die intimssphäre des opfers eingefordert werden. genau das wird doch im patriarchalen rechtsstaat angewendet und dann auch noch sexistisch mit relativierungen verdreht ausgelegt!

aber wer sich nicht mit der strukturellen verfasstheit patriarchal bürgerlicher strukturen und ihrer konsequenzen für frauen auseinandersetzt, der sieht in der definitionsmacht niemals das gebotene mittel der zeit, sondern immer nur eine "lynchjustiz".

die linke macht eine_n an dieser frage immer wieder wütend und fassungslos ob soviel ignoranz!

vorband sagt das konzert ab

oile 17.12.2009 - 14:37
die vorband todd anderson hat das konzert abgesagt!