[Gö] Rückblick zur Conny-Demo am 14.11.

vorbereitungskreis 25.11.2009 16:19 Themen: Antifa Repression
Stellungnahme des Vorbereitungskreises zur Conny-Demo am 14.11.2009.
Wir möchten uns hier aus Sicht des Vorbereitungskreises zur Conny-Demo am 14.11.2009 äußern. Ein großes Dankeschön geht an alle Gruppen und Personen, die sich an den Vorbereitungen beteiligt und Aufgaben sowie Verantwortung übernommen haben. Unser Dank geht auch an die fast 2000 TeilnehmerInnen der Demo. Eine so große und so stark autonom geprägte Demo hat es in Göttingen lange Zeit nicht mehr gegeben.
Dem geschlossenen und entschlossenen Auftreten der Demo ist es zu verdanken, dass wir zu Beginn unser Konzept durchsetzen und trotz zahlreicher Vermummter und ohne Anmeldung losgehen konnten. Der weitere Verlauf entsprach dann allerdings zunehmend weniger unserem Konzept und unseren Vorstellungen. Wie ist es aus unserer Sicht dazu gekommen?
Bevor wir ins Detail gehen, möchten wir uns zunächst einmal für die miese Soundtechnik entschuldigen. Durchsagen waren praktisch nicht möglich und damit blieben viele wichtige Informationen auf der Strecke, die die DemoteilnehmerInnen für die Ausrichtung ihres Vorgehens benötigt hätten. Leider war es nicht möglich, die plötzlich aufgetretenen, technischen Probleme während der Demo zu lösen.
Zum Verlauf der Demo: Wir konnten nicht davon ausgehen, dass sich die Bullen an unsere Aufforderung im Aufruf halten und nicht auftauchen werden. Schließlich hatten sie schon im Vorfeld über die Presse lanciert, dass sie am Marktplatz entscheiden werden, ob sie uns laufen lassen oder nicht. Der Demo-Start würde also einer der kritischen Punkte sein. Eine spontane Aufstellungs- und Richtungsänderung sollte uns Vorteile verschaffen – hat aber wohl letztendlich neben Nutzen auch einiges an Chaos gebracht.
Wir waren uns im Klaren, dass zum Start der Demo eine körperliche Auseinandersetzung mit den Bullen hätte notwendig sein können. Wir wollen hier aber nicht den Eindruck erwecken, als ob wir in der Vorbereitung auch nur einen Augenblick davon ausgegangen wären, die Demo in direkter Konfrontation mit den Bullen durchsetzen zu können – das wäre eine komplette Selbstüberschätzung gewesen. Vielmehr brauchte es schon im Vorfeld ein Klima, in dem die Verhinderung der Demo für die Bullen keine Option darstellt. Breitgefächertes Engagement unterschiedlichster Gruppierungen und Spektren in der Mobilisierung hat letztendlich zusammen mit dem entschlossenen Auftreten der Demo auf dem Marktplatz für genau dieses Klima gesorgt, das für den Start der Demo notwendig war. Den halbherzigen Aufforderungen der Bullen, die Vermummung abzulegen, ist unserer Information nach niemand gefolgt.
Da in Göttingen schon seit längerem eigentlich keine linke Demo mehr ohne direkte Bullenbegleitung läuft, mussten wir auch am 14.11. damit rechnen. Es war aber auch klar, dass wir die Demo nicht von Bullen dominiert wissen wollten. Unsere Diskussionen im Vorfeld drehten sich also darum, wie eine Grenze definiert werden kann, deren Überschreiten zum vorzeitigen Abbruch der Demo und zum „Plan B“ führen sollte. Schließlich sollte während der Demo anhand der gesammelten Eindrücke über einen vorzeitigen Abbruch entschieden werden. Leider stellte sich heraus, dass die vorbereiteten Kommunikationsstrukturen innerhalb der Demo nicht geeignet waren, diese Informationen zusammenzutragen, was zusammen mit einem regional entlang der Demo stark unterschiedlichem Bullenaufkommen dazu führte, die Demo nicht auf den ersten 500 Metern abzubrechen. Rückblickend haben wir damit aber am Ende der FußgängerInnenzone den letzten Zeitpunkt verpasst, an dem ein Abbruch der Demo mit nur geringen Problemen möglich gewesen wäre.
Unerwartet deutlich haben sich die Bullen an der Todesstelle von Conny in die Tradition der menschenverachtenden Strukturen gestellt, die zum Mord an Conny vor 20 Jahren führten. Wir haben tatsächlich nicht damit gerechnet, dass sich die Bullen ausgerechnet diesen Ort für die schärfsten Angriffe auf die Demo aussuchen werden. Konnte die Demo den Versuch, sie auf die linke Fahrbahn zu prügeln, noch abwehren, hatten wir der willkürlichen Festnahme kurze Zeit später durch BFE-Bullen genauso wenig entgegenzusetzen wie wir die zahlreichen kleineren Angriffe am Rand der Demo verhindern konnten. Auch hatten wir keine Antwort auf die zahlreichen Bullen, die auf dem und um das Denkmal herum lungerten. Ab diesem Zeitpunkt ging es nicht mehr um die Frage ob, sondern nur nur noch wann und wie die Demo abzubrechen ist.
Wir sind im Nachhinein uneins darüber, ob es klug gewesen wäre, die Demo gleich an der Mahnwache abzubrechen. In der Situation haben wir uns gegen einen Abbruch entschieden, da wir mangels Rückzugsmöglichkeiten viele Festnahmen und Verletzte befürchteten. Auch hatten wir uns im Vorfeld schon darauf verständigt, die Demo nach Möglichkeit in der Innenstadt abzubrechen und so eine bessere Ausgangssituation für „Plan B“ zu erhalten. Eine (Fehl-)Entscheidung, die zum bekannten Ende der Demo führte. Der Weg zurück in die FußgängerInnenzone war von Wasserwerfern und Räumpanzer versperrt. Die Zahl der Bullen an der Demo nahm ständig zu, die Wasserwerfer fuhren hinter der Demo her, und alle Seitenstraßen waren hermetisch abgeriegelt. Es waren die Bullen, die, anders als wir das gerne gehabt hätten, unseren Weg zurück zum JuzI bestimmten. Allerdings hätte ein Abbruch der Demo in dieser Situation nur den Bullen in die Hände gespielt, so dass wir auch im Nachhinein noch davon überzeugt sind, dass der Weg zurück zum JuzI der einzig sinnvolle Umgang mit dieser Situation war.
Noch ein Wort zum eigentlichen Schluss der Demo am JuzI. Die abschließenden Durchsagen sorgten nicht für die nötige Klarheit. Niemand wusste so richtig, ob es nun noch weitere Aktionen geben soll oder nicht. Hier wäre es deutlich besser gewesen, sich die Zeit für ein kurzes Deli-Plenum zu nehmen, um zusammen das weitere Vorgehen am Abend zu beraten.

Wir blicken mit geteilten Gefühlen auf die Demo zurück. Letztendlich haben wir eine Demo unter Bedingungen durchgeführt, die wir so nicht hinnehmen wollten. Trotz vorbereitetem „Plan B“ ist es uns nicht gelungen, den „Plan A: Demo“ zu verlassen und eine angemessene Antwort auf die Angriffe der Bullen zu finden. Auf der anderen Seite haben wir eine Demo durchgesetzt, die die Bullen gerne verhindert hätten. Dank zahlreicher Seitentranspis und fester Ketten konnten wir ihre Handlungsmöglichkeiten deutlich einschränken. Solche, vor der Demo abgesprochenen Ketten bieten darüber hinaus auch einen guten Schutz gegen Zivis, von denen vor dieser Demo einige beobachtet wurden, wie sie sich in Hauseingängen als DemonstrantInnen verkleidet haben.
Vor allem zu Beginn der Demo haben wir eigene Akzente setzen und die Demo als Ausdruck unserer Politik gestalten können. Es ist so nicht nur gelungen an die Hintergründe der Ermordung von Conny im Rahmen einer brutalen Polizeistrategie zu erinnern, sondern auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen damals wie heute zu benennen. Auf zahlreichen Transparenten und in Redebeiträgen wurden zum Beispiel Überwachung, das neue Versammlungsgesetz aber auch politische Morde und die antifaschistische Selbsthilfe thematisiert.
Positiv bewerten wir auch die „Nicht-Anmeldung“ der Demo. Wir sind uns sicher, dass eine angemeldete Demo nicht besser gelaufen wäre – ganz im Gegenteil, die/der AnmelderIn hätte mit den Bullen sicher nicht nur über Vermummung, sondern zusätzlich noch über Seitentranspis, Knoten in denselben, Transpi-Längen, Fahnenstangen, OrdnerInnen und einen großen Zoo an weiteren Schikanen reden müssen, mit denen die Ordnungsbehörden Demos in den Auflagenbescheiden einzuschränken versuchen. Längst ist die Anmeldung von Demos zu einem Genehmigungsverfahren verkommen, in dem Bullen und Ordnungsamt Charakter und Ausrichtung der Demo festzulegen versuchen. Letztendlich werden die Bullen ermächtigt, den kompletten Verlauf einer Demo zu bestimmen (was allerdings, wie wir am 14.11. gesehen haben, auch ohne Anmeldung möglich ist). Durch das anstehende neue Versammlungsgesetz soll diese Situation weiter verschärft werden. Wir sollten also dringend unseren Widerstand dagegen organisieren und uns mit alternativen Ausdrucksformen unseres Protestes auseinandersetzen wie auch einen Umgang mit dem staatlichen Reglementierungswillen finden.
Wir glauben nicht, dass die unter speziellen Vorzeichen bei der Demo am 14.11. gemachten Erfahrungen eins zu eins auf andere Demos und Aktionen zu übertragen sind. Wir hoffen aber, dass die in diesem Zusammenhang begonnenen Diskussionen und Auseinandersetzungen aufgegriffen und weitergeführt werden. Denn wie das Fronttranspi am 14.11. schon sagte: Wenn du nicht kämpfst, kannst du nicht gewinnen.
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Ergänzungen

frage am rand

hans von etwas weiter her 25.11.2009 - 21:22
gibt es eine möglichkeit sich von leuten aus göttingen die einkassierten fahnen bei den bullen wieder abholen zu lassen? bei gelegenheit können sie ja zurück an die ursprünglichen benutzerInnen gehen. bei den genosInnen sind sie aber auf jeden fall um einiges besser aufgehoben als im asservat der bullen. und sollte es mal eine "gemeinsame" demo geben, wo nicht so krankhaft kontrolliert und beschlagnahmt wird, können wir da sicher was organisieren.

Was sonst noch so lief

deinname 25.11.2009 - 23:37
Seit ihrem Großaufgebot am 14.10. in Göttingen ist eine Entspannung für die cops nicht in Sicht.
Dabei sind es nicht nur die Studiproteste, die zu zahlreichen Überstunden führen, sondern die unterschiedlichsten Aktionen. Eine unvollständige Zusammenfassung, wobei die Studiproteste hier nicht berücksichtigt wurden:
Am 17.11., dem Todestag von Conny veranstaltete das Göttinger Tageblatt unter dem Motto „Keiner soll einsam sein“ ein Konzert mit der Bundeswehr, was Aktivisten zu verschiedenen Aktionen veranlasste. Siehe  http://de.indymedia.org/2009/11/267004.shtml
Laut Bericht wurde zuvor ein Kriegsdenkmal verschönert und die Stadthalle mit Parolen verziert. Nach der Mahnwache zu Connys Todestag am Abend zogen ca. 200 Leute in Form einer unangemeldeten Spontandemo in die Innenstadt. Der Versuch, die Leute mittels einer Polizeikette aufzuhalten mißlang, weil sie kurzer hand durchbrochen wurde. Festnahmen wurden verhindert und die Demo löste sich in kleine Gruppen auf. Laut Polizei brannten 2 Pkws und eine Bank wurde entglast. In einer Pressemiteilung der Polizei vom 24.11. heißt es „seit dem 14.11.09 haben Unbekannte im Stadtgebiet von Göttingen nach derzeitigen Erkenntnissen insgesamt 28 Mülltonnen und -container in Brand gesetzt. Aufgrund der besonderen Vorgehensweise geht die Polizei davon aus, dass alle Taten der linksextremistischen Szene zuzurechnen sind.“
Eine Veranstaltung des RCDS zum Thema Linksextremismus, die an der Uni mit einen Referenten des VS stattfinden sollte wurde aus „Sicherheitsgründen ins Parteibüro der CDU verlegt und konnte nur unter massiven Polizeischutz stattfinden. Seit dem 14.11. gab es aber auch mehrere Ingewahrsamnahmen und Festnahmen und die üblichen Repressalien wie Personalienfeststellungen und Platzverweise etc.
Quellen: indymedia, Augenzeugen, Lokalmedien und Presseportal der Polizei.

Wieder Strafanzeige : MdL Patrick Humke-Focks

Anti-Schünemann 26.11.2009 - 13:19
STATT ANTWORT AUF dringliche Anfrage im Landtag zum Polizeieinsatz:

Innenminister Schünemann verkündet neuerliche Strafanzeige gegen den Abgeordneten Humke-Focks

Am 25.11.09 gab es eine Anfrage der Fraktion DieLINKE im niedersächsischen Landtag: "Wie bewertet die Landesregierung den Einsatz der Göttinger Polizei sowie den Verlauf der Demonstration am 14. November 2009 in Göttingen? Wie bewertet die Landesregierung in diesem Zusammenhang die Äußerung des Landtagsabgeordneten der Fraktion DIE LINKE, Patrick Humke-Focks MdL, zum Einsatz der Polizei in der taz: "Eskalieren wollte die Polizei, die Demonstration wollte gedenken."?
Erläuternd hinzugefügt hieß es u.a.: "In der taz vom 16. November 2009 wird behauptet, dass "Greiftrupps Teilnehmer wegen angeblicher passiver Bewaffnung" festgenommen sowie "Unbeteiligte geschlagen und Journalisten getreten" haben. In einem Beschluss des Göttinger Rates vom 6. November 2009 heißt es: "Die Stadt Göttingen gedenkt ihres 20. Todestages und erinnert an die Notwendigkeit des antifaschistischen Kampfes gegen alte und neue Nazis." Unter dem neuen Polizeipräsidenten Hans Wargel hätten sich "viele Dinge sehr maßgeblich geändert", bemängelt der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Tom Wedrins, so die taz. Deshalb fordere der Göttinger Rat mit den Stimmen der SPD, der Grünen sowie der Linken die Polizei dazu auf, "zu einem friedlichen Verlauf" der Demonstration beizutragen. Niemals wieder dürfe es in Göttingen eine Demonstration geben, in deren Verlauf ein Mensch sein Leben verliert."

Innenminister Schünemann antwortete u.a.: "Am Veranstaltungstag wurden den sich am Marktplatz sammelnden Demonstrationsteilnehmern Auflagen erteilt. Insbesondere wurde die Aufzugsroute vorgegeben und auf das Gebot der Friedlichkeit sowie das Vermummungsverbot hingewiesen. Zur Durchsetzung der Auflagen ist die Demonstration eng polizeilich begleitet worden. Am Aufzug beteiligten sich letztlich etwa 1.200 Personen, darunter nach polizeilicher Einschätzung etwa 850 Gewaltbereite aus Göttingen und dem Bundesgebiet. Während des Aufzuges vermummten sich mehrfach bis zu 200 Personen. Die Polizei ließ den Aufzug jeweils stoppen und erst weiter gehen, nachdem die Vermummung abgelegt wurde. Vereinzelt wurden aus dem Aufzug heraus Leuchtraketen und Signalmunition in die Luft geschossen. Nachdem zwei Personen im Aufzug der polizeilichen Aufforderung zum Ablegen getragener Passivbewaffnung nicht nachgekommen waren, erfolgten kurz hintereinander gezielte Zugriffe zur Festnahme dieser Personen. Während die Festgenommenen abgeführt wurden, griff ein im Aufzug befindliches Mitglied des Niedersächsischen Landtages derart in das Geschehen ein, dass von der Polizeiinspektion Göttingen Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte erstattet wurde."
>> Pressemitteilung der Landesregierung
@  http://www.mi.niedersachsen.de/master.jsp?C=60027139&I=522&L=20

Ein Video das Humke-Focks vor der Polizeikette in Diskussion mit Beamten zeigt macht deutlich, daß Humke-Focks ein ruhiges Gespräch führt. Nach seinen Aussagen wurde er im Verlauf durch einen Schlag eines Polizisten vor die Brust derart getroffen, daß er in die Knie gehen mußte. Daß dies kein EInzelfall war belegt sogar eine Äußerung im GT , dort wird berichtet "Auch ein Tageblatt-Mitarbeiter erhielt von einem Beamten unvermittelt einen Schlag vor die Brust."

Wenn Humke-Focks nun durch den Innenminister erfährt, daß er eine "Anzeige wegen Widerstands" erhält, dann reiht sich das ein in die Versuche, einem unbequemen Landtagsabgeordneten Schwierigkeiten zu bereiten. Es erweist sich, daß es für die Zukunft wichtig ist, daß seitens der DemonstrantInnen selbst Film und Fotodokumentationen anzulegen sind, die als entlastendes Beweismaterial verwendet werden können.
>> YouTube-Video mit Patrick Humke-Focks: "Festnahme am Idunazentrum bei Conny Demo"
@  http://www.youtube.com/watch?v=N8-Tm3NYbOw

Die Vorsitzende der Fraktion DieLinke, Kreszentia Flauger: "In Medienberichten und in Filmsequenzen im Internet zu der Demonstration in Göttingen wird deutlich, dass Kritik am Vorgehen der Polizei berechtigt und notwendig ist – die Beamten sind teilweise brutal gegen Demonstranten vorgegangen. Solche Kritik wurde von Innenminister Schünemann wie stets ungeprüft zurückgewiesen. Stattdessen nutzte er seine Redezeit, um den Abgeordneten Patrick Humke-Focks zu diffamieren und ihn in die Nähe von Gewalttätern zu rücken. Dass er in aller Öffentlichkeit von einem Strafverfahren gegen Humke-Focks sprach, über das nicht einmal dieser selbst informiert war, offenbarte zudem einmal mehr den schlechten parlamentarischen Stil des Ministers."

>> Zur heutigen Landtagsdebatte um die Göttinger „Conny-Demonstration“ am 14. November und zu den Vorwürfen Innenminister Schünemanns gegen den LINKEN-Abgeordneten Patrick Humke-Focks, er habe im Rahmen dieser Demonstration „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ geleistet, erklärte die Vorsitzende der Linksfraktion, Kreszentia Flauger:
@  http://www.patrick-humke-focks.de/

>> Demonstration zum 20.Todestag von Conny Wessmann - Polizeieinsatz verurteilt - Verwaltungsspitze Göttingens schaut zu
@  http://www.die-linke-goettingen.de/

>> Kommentar: Alle DemonstrantInnen potentielle StraftäterInnen?
@  http://goest.de/conny2009.htm

>> YouTube-Video vom 14.11.2009: "Polizei blockiert Denkmal auf Conny Demo"
@  http://www.youtube.com/watch?v=ikz8YM34hyU

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„Widerstand gegen Polizei“ - Erneut Strafanzeige gegen Humke-Focks @

Erneut juristischer und politischer Ärger um Patrick Humke-Focks (Die Linke): Gegen den Göttinger Landtagsabgeordneten laufe ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt am Rande der Conny-Wessmann-Demo am 14. November in Göttingen, erklärte Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) gestern im Landtag.

Gegenüber dem Tageblatt stritt Humke-Focks die Vorwürfe ab und beschuldigte Polizeibeamte, ihn zuerst weggeschoben und dann grundlos getreten und geschlagen zu haben.

Schünemann antwortete auf eine Anfrage der CDU über die Umstände der Demonstration und den dazugehörigen Polizeieinsatz. Humke-Focks, so der Innenminister, habe bei einer Festnahme zweier Demonstranten derart in das Geschehen eingegriffen, dass von der Polizeiinspektion Göttingen Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erstattet worden sei. Ohne das Ergebnis der Ermittlungen abzuwarten, erklärte Schünemann weiter, ihm sei „völlig unverständlich“, dass „ein Mitglied dieses Hauses bei der Demonstration ein Verhalten an den Tag gelegt hat, das nunmehr Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ist“.

Humke-Focks erklärt zu den Vorwürfen, er habe nicht die geringste Ahnung, was ihm in der Anzeige zu Last gelegt werden könne. Er sei nach der Festnahme auf die Polizeibeamten zugegangen und habe sich mit hocherhobenem Ausweis als Landtagsabgeordneter ausgewiesen. Plötzlich sei er „von vermummten Polizisten weggeschoben und dann geschlagen und getreten“ worden. Nach mehrfachen Strafanzeigen von Polizeibeamten, so der Landtagsabgeordnete, „gehe ich auf keine Demonstration mehr, ohne dass ich Begleitung als Zeugen in meiner unmittelbaren Nähe habe“. Das sei auch am 14. November so gewesen: „Ich kann für jede Sekunde belegen, dass ich mir nichts habe zuschulden kommen lassen.“

Im Internet aufrufbare Videoaufnahmen deuten darauf hin, dass sich die Auseinandersetzung so zugetragen hat, wie sie Humke-Focks gegenüber dem Tageblatt schilderte. Während der Demonstration soll es außerdem Übergriffe von Polizeibeamten auf Journalisten gegeben haben. Auch ein Tageblatt-Mitarbeiter erhielt von einem Beamten unvermittelt einen Schlag vor die Brust. Von der Polizei war gestern keine Stellungnahme zu erhalten.

>>  http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Erneut-Strafanzeige-gegen-Humke-Focks

>> GT-Video zur "Demonstration zum 20. Todestag von Conny W."
@  http://www.goettinger-tageblatt.de/Multimedia/Videos/?bcpid=14727986001&bclid=14684576001&bctid=50320188001

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>> [GÖ] Bilderbericht zur Connydemo & weitere Links zur Conny-Demo auf indymedia
@  http://de.indymedia.org/2009/11/265904.shtml

@ "Hans und weiter"

Ist Doch Egal 27.11.2009 - 09:25
Ich muss auch noch zwei Fahnen dort abholen. Wohne zwar recht nah drann, habe jedoch nicht so viel Geld um nach Göttingen zu kommen. Am besten kontaktierst du mich mal, oder sowas.

Über ICQ?

Lächerliche Bullenhetze gegen Patrick im GT

Rinderwahnsinn 27.11.2009 - 21:50
Göttinger Tageblatt von heute (Lokalteil, S.11):

Mit Anlauf in die Polizeikette?

Göttingen (hein). Wenig Detailinformationen gibt es bislang über die konkreten Vorwürfe in der neuerlichen Strafanzeige gegen den Göttinger Landtagsabgeordneten Patrick Humke-Focks im Zusammenhang mit der Demonstration am 14. November am Idunazentrum. Von Seiten der Staatsanwaltschaft verlautete bislang nur, Humke-Focks habe sich während einer Demonstration mit Anlauf in eine Polizeikette geworfen, um zu einem Festgenommenen zu gelangen. Unterdessen übten Parteifreunde heftige Kritik an Inhalt und Umständen der Ermittlungen. Die Göttinger Polizeiinspektion hatte gegen den Links-Politiker Strafanzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erstattet (Tageblatt berichtete). Dieser Vorwurf, erklärte Sabine Lösing, Göttinger Europaabgeordnete der Linken, sei „inhaltlich absurd und formal bedenklich. Humke-Focks geht ohne ständige Begleitung von seriösen Zeugen auf keine Demonstration mehr. Die Vorwürfe der Polizei sind schlicht erfunden.“ Gerd Nier, Vorsitzender der Göttinger Linken, erklärte, Humke-Focks habe sich „nach allen Erkenntnissen korrekt, mutig und schützend für einen von Polizeiübergriffen bedrohten Demonstranten“ eingesetzt.


EIN Bulle reicht für öffentl. Vorverurteilung

Rinderwahnsinn 29.11.2009 - 22:09
Göttinger Tageblatt von heute, 28.11.2009 (Lokalteil, S.11):

Noch keine Ermittlungen

Göttingen (hein). Nach der Strafanzeige der Polizei gegen den Göttinger Landtagsabgeordneten Patrick Humke-Focks (Tageblatt berichtete) wegen dessen Verhaltens während der Conny-Demo am 14. November ruhen die Ermittlungen zunächst. Vor Aufnahme der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft müsse zunächst der Landtagspräsident offiziell unterrichtet werden, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Hans-Hugo Heimgärtner. Wenn dieser den Eingang des Schreibens bestätigt habe, werde die Staatsanwaltschaft mit Zeugenvernehmungen beginnen und verschiedene Videos des Geschehens am Idunazentrum auswerten. Besonders die Aussage eines Polizisten begründe den Anfangsverdacht, Humke-Focks habe sich in eine Kette von Polizisten geworfen, um zu einem festgenommenen Demonstranten vorzudringen. Humke-Focks bestreitet die Vorwürfe. Hinweise auf Übergriffe gegen Journalisten, sagte Thomas Rath, Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, habe er zurzeit nicht. Sollten bei der Polizei derartige Hinweise eingehen, werde ihnen nachgegangen.

Dringende Anfrage der CDU an Landesregierung

Schünemann 007 29.11.2009 - 23:19
Mit rotem Tuch auf breiter Brust
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@  http://de.indymedia.org/2009/11/267474.shtml

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