Seifenoper Babylon: Kabale und Spekulationen
Während die halbe Linke darauf wartet, dass die Wirtschaftskrise endlich auch mal die bundesdeutschen Lohnabhängigen zu Taten reizt, kämpfen seit Monaten Beschäftigte des Kinos Babylon Mitte in Berlin nicht nur für höhere Löhne und sichere Arbeitsverhältnisse, sondern auch für Würde, Mitbestimmung, ja sogar für Gewerkschaftsfreiheiten, die in Deutschland ganz offensichtlich rar sind. Hartnäckig bestehen Sie auf ihren Forderungen und darauf, nicht entmündigt zu werden, so dass sie mittlerweile nicht nur im Konflikt mit der Geschäftsführung, sondern auch mit ver.di stehen, die sich unter dubiosen Umständen eingeklinkt hat. Selten hat ein so kleiner Betriebskonflikt solche Wellen geschlagen, selten solche eine Hartnäckigkeit gezeigt. Um die endlich in den Griff zu bekommen, greifen die Opponenten zu allen Mitteln. Nun wird gar ein Gewerkschaftsverbot bemüht. Spätestens jetzt sollte klar sein: Babylon geht alle an!
In dieser Woche sollte eigentlich die zweite Verhandlungsrunde zwischen ver.di und der Geschäftsführung des Babylon Mitte um einen Tarifvertrag stattfinden. Wie das „Neue Deutschland“ am 20.11. berichtete, wurde diese nun aber vertagt ( http://www.neues-deutschland.de/artikel/159531.verhandlungen-ohne-beschaeftigte.html). Warum und auf welchen Zeitpunkt, erfährt mal wieder niemand, auch nicht diejenigen, um die es geht: die Beschäftigten. Die Desinformationspolitik von ver.di ist man mittlerweile ja gewohnt, hat doch der selbsternannte ver.di-Verhandlungsführer Köhn niemals Zweifel daran gelassen, dass er auf einen wirklichen Einbezug der Betroffenen keinen Wert legt.
Vielleicht geschieht das deswegen, dass man alles möglichst spät erst preisgeben möchte (der Tarifvertrag soll zum 1. Januar gelten), um möglichst wenig Raum für Einsprüche zu bieten. Nach der ersten Verhandlungsrunde zumindest musste sich Herr Köhn einiges anhören, wurde doch deutlich, dass sich ein niedriges Ergebnis abzeichnet und die vielen zentralen Forderungen der Belegschaft (siehe http://prekba.blogsport.de/2009/10/21/die-belegschaft-fordert/) unberücksichtigt bleiben.
Vielleicht möchte man das Ergebnis auch deswegen soweit hinauszögern, um Zeit zu gewinnen, z.B. weil man einem Wiedererstarken der Aktivitäten von FAU und aktiven Beschäftigten wenig Vorschub leisten möchte. Denn womöglich gibt es Grund zum Fürchten, dass diese das Ergebnis nicht hinnehmen und wieder in die Offensive gehen könnten.
Aber vielleicht auch steht das damit im Zusammenhang, dass der Betriebsrat mit seinem Drängen auf Betriebsvereinbarungen und die Betriebsgruppe der FAU nach wie vor unbequem sind und auch der FAU Berlin nach dem Anti-Boykott-Urteil nach wie vor zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung stehen (vom weiteren Kampf für einen eigenen Vertrag bis zu hin zur Einforderung nichttariflicher Regelungen mit der Gewerkschaft), die man erst mal noch weiter ausschalten möchte. Denn – Überraschung, Überraschung! – jetzt droht die Geschäftsführung gar mit einer Einstweiligen Verfügung, dass die FAU Berlin nicht mehr als Gewerkschaft auftreten dürfe. Das würde faktisch einem Gewerkschaftsverbot gleichkommen. Mal sehen, ob die Geschäftsführung wirklich diesen Schritt hin zu türkischen Verhältnissen wagt und damit endgültig zeigt, was sie von ArbeiterInnenrechten und Gewerkschaftsfreiheit hält. Ob dann die massiven Subventionen für das angeblich „linke“ Kino für die „linke“ Linkspartei noch tragbar sind? Und wie steht wohl ver.di zu dem Versuch eines Gewerkschaftsverbots? Ob Köhn munter weiter mit der Geschäftsführung schnackt, statt sich endlich mal an die Seite der KollegInnen zu stellen? Klar dürfte sein: die Sache ist explosiv.
Und vielleicht auch liegt es daran, dass Herr Köhn sich nicht sicher ist, wie er das Ergebnis legitimieren soll. Zuletzt war die Kritik gegen ihn auch ver.di-intern gewachsen, weil das Untragbare in seinem Vorgehen immer offensichtlicher wurde. Lehnte er es zwischenzeitlich ab, dass das Ergebnis überhaupt abgestimmt werden sollte, musste er nun einräumen, dass die ver.di-Mitglieder es abstimmen dürfen sollen. Da darf man gespannt sein. Denn mittlerweile ist bekannt, dass eines der ominösen Vier schon länger nicht mehr im Babylon beschäftigt ist. Ein anderes hat seine Mitgliedschaft zum nächst möglichen Zeitpunkt gekündigt. Von Nummer drei munkelt man, dass es eher in der Chefetage angesiedelt sei. Und der Letzte, nun, der protestiert schon länger vehement gehen Köhns Vorgehen. Wer da wohl Köhn herbeigerufen hat und ihm ein „Mandat“ für Verhandlungen gab?
Oder vielleicht macht der unberechenbare Geschäftsführer Grossman das Spielchen gar nicht mehr so mit und denkt sich, dass Herr Köhn doch gar nichts in der Hand habe, um wirklich etwas durchzusetzen. Oder es ist etwa schon alles unter Dach und Fach und man versucht ein Bild von Unstimmigkeiten und Problemen zu erzeugen, um bloß nicht die Vorwürfe aus der Belegschaft und von FAU zu nähren, dass Machenschaften im Spiel sind. Oder, oder, oder…
Man weiß es nicht. Im Dunkeln ist gut Munkeln, wie man so schön sagt. Wo jegliche Transparenz vermieden wird, bleiben halt nur noch die Mutmaßungen. Sowohl Köhn als auch Geschäftsführung scheinen das so zu wollen.
Mit dem jetzigen, irrsinnigen Ansinnen eines Quasi-Gewerkschaftsverbots sollte wohl endlich allen klar sein, um was es alles im Babylon geht. Das Babylon ist zu einem Miniaturabbild der bundesdeutschen Arbeitsbeziehungen geworden. Es liefert einen deutlichen Vorgeschmack, was andere ArbeiterInnen zu erwarten haben, wenn sie es wagen, ihre Kämpfe selbst in die Hand zu nehmen und mehr als nur die typischen Krümel zu fordern. Alle Register werden hier gezogen, um eine aufmüpfige Belegschaft und eine kleine, aufstrebende Gewerkschaft niederzuhalten. Die FAU darf sich geehrt fühlen. Wie einst Bebel sagte, „Lobt dich der Gegner, dann ist das bedenklich, schimpft er, dann bist du in der Regel auf dem richtigen Weg.“ Da hier nicht nur geschimpft, sondern an allen Fronten getobt und gewütet wird, dürfte die Berliner FAU wohl (fast) alles richtig gemacht haben.
Und sie macht es weiter, wenn auch für viele Außenstehende unbemerkt. Wer die Beschäftigten und die FAU dabei unterstützen möchte, sollte sich direkt an sie wenden. Sie informiert erfahrungsgemäß auch gerne aus erster Hand und hat das eine oder andere Informationsbonbon zu bieten.
Vielleicht geschieht das deswegen, dass man alles möglichst spät erst preisgeben möchte (der Tarifvertrag soll zum 1. Januar gelten), um möglichst wenig Raum für Einsprüche zu bieten. Nach der ersten Verhandlungsrunde zumindest musste sich Herr Köhn einiges anhören, wurde doch deutlich, dass sich ein niedriges Ergebnis abzeichnet und die vielen zentralen Forderungen der Belegschaft (siehe http://prekba.blogsport.de/2009/10/21/die-belegschaft-fordert/) unberücksichtigt bleiben.
Vielleicht möchte man das Ergebnis auch deswegen soweit hinauszögern, um Zeit zu gewinnen, z.B. weil man einem Wiedererstarken der Aktivitäten von FAU und aktiven Beschäftigten wenig Vorschub leisten möchte. Denn womöglich gibt es Grund zum Fürchten, dass diese das Ergebnis nicht hinnehmen und wieder in die Offensive gehen könnten.
Aber vielleicht auch steht das damit im Zusammenhang, dass der Betriebsrat mit seinem Drängen auf Betriebsvereinbarungen und die Betriebsgruppe der FAU nach wie vor unbequem sind und auch der FAU Berlin nach dem Anti-Boykott-Urteil nach wie vor zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung stehen (vom weiteren Kampf für einen eigenen Vertrag bis zu hin zur Einforderung nichttariflicher Regelungen mit der Gewerkschaft), die man erst mal noch weiter ausschalten möchte. Denn – Überraschung, Überraschung! – jetzt droht die Geschäftsführung gar mit einer Einstweiligen Verfügung, dass die FAU Berlin nicht mehr als Gewerkschaft auftreten dürfe. Das würde faktisch einem Gewerkschaftsverbot gleichkommen. Mal sehen, ob die Geschäftsführung wirklich diesen Schritt hin zu türkischen Verhältnissen wagt und damit endgültig zeigt, was sie von ArbeiterInnenrechten und Gewerkschaftsfreiheit hält. Ob dann die massiven Subventionen für das angeblich „linke“ Kino für die „linke“ Linkspartei noch tragbar sind? Und wie steht wohl ver.di zu dem Versuch eines Gewerkschaftsverbots? Ob Köhn munter weiter mit der Geschäftsführung schnackt, statt sich endlich mal an die Seite der KollegInnen zu stellen? Klar dürfte sein: die Sache ist explosiv.
Und vielleicht auch liegt es daran, dass Herr Köhn sich nicht sicher ist, wie er das Ergebnis legitimieren soll. Zuletzt war die Kritik gegen ihn auch ver.di-intern gewachsen, weil das Untragbare in seinem Vorgehen immer offensichtlicher wurde. Lehnte er es zwischenzeitlich ab, dass das Ergebnis überhaupt abgestimmt werden sollte, musste er nun einräumen, dass die ver.di-Mitglieder es abstimmen dürfen sollen. Da darf man gespannt sein. Denn mittlerweile ist bekannt, dass eines der ominösen Vier schon länger nicht mehr im Babylon beschäftigt ist. Ein anderes hat seine Mitgliedschaft zum nächst möglichen Zeitpunkt gekündigt. Von Nummer drei munkelt man, dass es eher in der Chefetage angesiedelt sei. Und der Letzte, nun, der protestiert schon länger vehement gehen Köhns Vorgehen. Wer da wohl Köhn herbeigerufen hat und ihm ein „Mandat“ für Verhandlungen gab?
Oder vielleicht macht der unberechenbare Geschäftsführer Grossman das Spielchen gar nicht mehr so mit und denkt sich, dass Herr Köhn doch gar nichts in der Hand habe, um wirklich etwas durchzusetzen. Oder es ist etwa schon alles unter Dach und Fach und man versucht ein Bild von Unstimmigkeiten und Problemen zu erzeugen, um bloß nicht die Vorwürfe aus der Belegschaft und von FAU zu nähren, dass Machenschaften im Spiel sind. Oder, oder, oder…
Man weiß es nicht. Im Dunkeln ist gut Munkeln, wie man so schön sagt. Wo jegliche Transparenz vermieden wird, bleiben halt nur noch die Mutmaßungen. Sowohl Köhn als auch Geschäftsführung scheinen das so zu wollen.
Mit dem jetzigen, irrsinnigen Ansinnen eines Quasi-Gewerkschaftsverbots sollte wohl endlich allen klar sein, um was es alles im Babylon geht. Das Babylon ist zu einem Miniaturabbild der bundesdeutschen Arbeitsbeziehungen geworden. Es liefert einen deutlichen Vorgeschmack, was andere ArbeiterInnen zu erwarten haben, wenn sie es wagen, ihre Kämpfe selbst in die Hand zu nehmen und mehr als nur die typischen Krümel zu fordern. Alle Register werden hier gezogen, um eine aufmüpfige Belegschaft und eine kleine, aufstrebende Gewerkschaft niederzuhalten. Die FAU darf sich geehrt fühlen. Wie einst Bebel sagte, „Lobt dich der Gegner, dann ist das bedenklich, schimpft er, dann bist du in der Regel auf dem richtigen Weg.“ Da hier nicht nur geschimpft, sondern an allen Fronten getobt und gewütet wird, dürfte die Berliner FAU wohl (fast) alles richtig gemacht haben.
Und sie macht es weiter, wenn auch für viele Außenstehende unbemerkt. Wer die Beschäftigten und die FAU dabei unterstützen möchte, sollte sich direkt an sie wenden. Sie informiert erfahrungsgemäß auch gerne aus erster Hand und hat das eine oder andere Informationsbonbon zu bieten.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Köhns Privatkrieg?
Schiedsstelle, oder so ähnlich?
Sollte der Anwalt ver.di-Mitglied sein, würde ich ihm empfehlen ebenfalls diese Stelle anzurufen, sie regelt auch Konflikte zwischen Hauptamtlichen und Mitgliedern.
Wenn der Mann auch ansonsten wie die Axt im Walde bei ver.di rummacht, gebe ich hier mal den Tipp, es sind im nächsten Jahr Organisationswahlen bei ver.di, da kann man natürlich auch solche Menschen aus ihren Ämtern wählen (lassen). Ein Blick auf die Frauenquote könnte möglicherweise ohnehin die Wiederwahl dieses Mannes erledigen. Mir als ver.di-Mitglied ist daran gelegen, dass Hauptamtliche den Ruf meiner Gewerkschaft nicht schädigen, hier scheint leider jemand mit einem anderen persönlichen Auftrag unterwegs zu sein, aber um das genauer beurteilen zu können, müßte ich viel mehr über die Vorgänge dort wissen. Aber eines ist sicher, ein Tarifverhandlungsergebnis MUSS von den Mitgliedern auf Empfehlung der Tarifkommission durch eine Mitgliederbefragung bestätigt werden!!!
Klar kommen jetzt gleich die üblichen Kommentare, sind doch alle gleich und Seilschaftenklub usw., dem ist so nicht, habe da andere Erfahrungen machen dürfen.
Veranstaltung "It's time to organize"
Die Politik der Gewerkschaften ist aktuell mit massiven Umbrüchen konfrontiert. Im Zuge der Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen werden Mitbestimmungsrechte beschnitten, soziale Leistungen zurückgenommen und die Organisierung der Arbeitnehmer_innen erschwert. Wie sich Interessen der Beschäftigten gegen die Zumutungen der Arbeitgeber_innen durchsetzen, wie sich Mitbestimmung und damit eine Demokratisierung der Wirtschaft erstreiten lassen und wie Arbeitskämpfe politisiert werden können, sind daher zentrale Fragen emanzipatorischer Gewerkschaftspolitik. Um diese Frage zu beantworten, soll die Bedeutung des kritisch-psychologischen Konzepts der Handlungsfähigkeit für gewerkschaftliche Handlungsstrategien diskutiert werden, die eine Abkehr von Unveränderlichkeitsdenken und stattdessen eine Beteiligung an kollektiven Prozessen ermöglichen.
Montag, 14.12.2009, 19:30 Uhr, „Max und Moritz“, Oranienstraße 162, Berlin-Kreuzberg, U-Bhf. Moritzplatz. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Eingreifendes Denken. Kritische Psychologie und Politische Praxis"
Steigbügelhaltung und Tarifvertragsfähigkeit
Die DGB-Mitgliedsgewerkschaften führen seit Jahrzehnten Arbeitskämpfe auch in Kleinbetrieben, die bis zu mehrjährigen sehr öffentlichkeitswirksamen Streiks geführt haben, aber offensichtlich nicht erwähnswert sind, weil das den Anspruch der FAU, die sich gerne mit ihren bundesweit nur 150 aktiven Mitgliedern als die einzig wahre Gewerkschaft mit ihrem einzig wichtigen Forderungen geriert, den ersten Tarifvertrag ihres Lebens abschließen zu können, etwas in den Schatten stellen dürfte.
Das erklärt auch die Verbissenheit mit der agiert und die Kritik im üblichen FAU-Stil personalisiert und nicht mit Inhalten versehen wird.
Der Pathos mit welchem sich diese Gruppierung umgibt zielt ersichtlich an dem was aktive GewerkschaftlerInnen Solidarität nennen vorbei.
Anstatt die Chance der Tarifverhandlungen zu nutzen, Forderungen offensiv einzubringen, wird allein schon der Umstand, dass verdi und nicht die FAU die Verhandlungen führt als Affront gesehen, versucht die Tatsache als Privatsache zu diskreditieren.
Die über Mutmaßungen nicht hinausgehenden "Erörterungen" beispielsweise über Legitimation und verdi-Mitglieder im Betrieb, die auch noch versucht werden verdi selber in die Schuhe zu schieben, kaschiert nur, dass selbst die FAU kaum als stärkste Gewerkschaft im Betrieb zu bezeichen ist, da diese nach eigenen Angaben wohl nur 5-6 Mitglieder von ca. 20 Beschäftigten aufweisen kann, die mal so eben alle vereinnahmt werden, verdi wohl 3-4.
Der Streit um die Tariffähigkeit verbleibt und hat mitnichten etwas mit einem "Gewerkschaftsverbot" zu tun. Es geht darum, die bestmöglichen Ergebnisse für die Beschäftigten zu erzielen und nicht den Machtanspruch der FAU zu erfüllen.
Die FAU kann als Kleinstorganisation keine Tarifverträge abschließen, zwangsläufig muss verdi diese Aufgabe übernehmen. Das hat auch seinen guten Grund, immer wieder unterlaufen sogenannte gelbe Gewerkschaften (Christliche Gewerkschaft z. Bsp.) die Tarifverträge und die Arbeitgeber freuen sich über diese Vorgaben, die sie mitunter selber setzen (und finanzieren - siehe nur den Fall Siemens).
Die Tariffähigkeit erst einmal großen Gerkschaften zuzuschreiben, wie es bei den Arbeitsgerichten durchgesetzt werden konnte, ist also erstmal positiv zu bewerten.
Die FAU will vorwiegend ihren Namen unter einem Vertrag sehen, das ist jetzt zwar nicht besonders anarchistisch, aber verständlich für die selbsternannte "Gewerkschaft", nur so kann sie hoffen, wenn sie mal in wohl eher ferner Zukunft ein paar tausende Mitglieder haben sollte, bei Tarifverhandlungen darauf zu verweisen.
Der Dammbruch, der damit entstehen könnte, wenn sich die Kleinstgruppe FAU erstmal als Tarifvertragspartei aufgeplustert hat, und konservative ArbeitsrichterInnen dankbar diese Aufweichung des Prinzips der erkämpften Tarifverhandlungsfähigkeit als Vorlage nehmen, um den kleinen gelben Gewerkschaften auch diese "Rechte" zuzugestehn, ist der FAU egal.
Die Folgen werden tausende ArbeiterInnen in Betrieben zu tragen haben von denen die FAU nicht mal eine winzige Ahnung hat, was sie für gewerkschaftliche Kämpfe austragen, und das alles nur, weil sie aus organisationspolitischem Egoismus davon träumen mitzuspielen, aber nichts weiter als den Steigbügelhalter für eine reaktionäre Arbeitsgerichtsbarkeit setzen.
Die FAU kann ja gerne um tausende Mitglieder werben und wenn sie tatsächlich mal in wohl eher weiter zeitlicher Ferne diesen Zustand erreicht haben sollte, dann kann sie aus gutem Grunde für sich in Anspruch nehmen, Tarifverhandlungen, die selbst im konkreten Fall nur unwesentlich über den verdi-Tarifvertrag hinausgehen, anzusetzen, alles andere führt zur Zeit nur zu Rückschritten erkämpfter Rechte durch eine Kleinstgruppe.
Die FAU erweist der aktiven Gewerkschaftsbewegung wahrlich einen Bärendienst indem sie gewerkschaftliche Tätigkeit angreift.
DGB-Schlaffi
@arbeitsrechtlerin
Deine Analogie zwischen FAU und Christlichen haut einfach nicht hin. Weisst du, was die Christlichen mit dem DGB gemeinsam haben? Sie schließen Verträge ab, wo sie keine Mitglieder oder keine Legitimation haben und entmündigen ihre Mitglieder! Das verbieten die Statuten der FAU sogar. Und deswegen kann die FAU auch niemals irgendwelche Standards unterlaufen, was du hier als Schrecken hoch beschwörst. Das überlässt sie doch dann mal lieber den Gelben (wo ja mittlerweile ver.di hinzuzählen ist). Deine Theorie der Einheitsgewerkschaft/Korporationen haut einfach nicht hin. Es gibt übrigens viele neokonservative Studien, die zu dem Ergebnis kommen: wie brauchen mehr GEwerkschaften wie den DGB oder ÖGB auf dieser Welt! Denn: so zentralistischer und monopolistischer die Struktur, umso weniger können ArbeiterInnen fordern, was im besten Interesse der Arbeitgeber ist. Dabei stützen sie sich sogar unverhohlen auf die faschistischen Korporatismus-Theorien, wo diese Gedanken zum ersten Mal formuliert wurden. Ich bin mal gespannt, wie du diese empirischen Ergebnisse widerlegen wirst ;-)
Allerdings reicht mir das schon, was du da für eine Gesinnung offenbarst: Ein GEwerkschaftsverständnis mit Hang zum demokratischen Zentralismus oder gar Stalinismus. Eine Gewerkschaft ist das, worin sich ArbeiterInnen für ihre Interessen organisieren. Scheißegal, wie groß oder klein sie ist. Und sie haben das Recht, sich slebst zu vertreten, was du ihnen aber absprichst. Meine Fresse, da hat je selbst die REchtssprechung des Kaiserreichs mehr Freiheiten für Gewerkschaften geboten als das, was der DGB seit dem Zweiten Weltkrieg forciert hat. Aber gut, der wurde ja auch gleich von oben gegründet, während alle unabhängigen Gewerkschaften verboten wurden...
verdi vs. fau
fau und die immer wiederkehrenden fehler
der witz an der ganzen sache ist ja, dass die fau eine popelige gruppe mit sektenstrukturen ist. mir ist persoenlich ein fall aus bremen von einem fau-aussteiger bekannt, dem nach seinem austritt auf der strasse aufgelauert wurde und der dann gezwungen wurde saemtliche unterlagen herauszugeben und sei es auch noch das allerletzte flugblatt.
die fau, absolut maennerdominiert, hat in ihrer ganz propaganda nur simple erklaerungsmuster, kritik an ihnen wird nach dem motto "wer nicht für uns ist ist gegen uns" entgegengetreten, ein schon nahezu wahnhafter drang, der sich dann eben auch in verfolgung von aussteigern manifestiert, der ja wahlweise nur ein verraeter, geheimdienstspitzel, agent, provokateur etc. sein kann.
es gruselt mich bei jedem neuen auftritt der fau. das herangehen im babylonkonflikt ist eigentlich ein typisches beispiel, da es seit jahrzehnten nicht gelingt nennenswerte mitgliederzahlen vorzuweisen wird die geringe schwaeche umgebaut zur konzeption, dass die fau eben offen sei, die interessen aller miteinbezieht und so legitimiert sei. ueber genaue zahlen wird da mal eben geschwiegen, sympies zu mitgliedern gemacht (die offene struktur), die die sich nicht dem kampf in dieser weise anschliessen wollen, werden ignoriert und schlimmer noch ihre positionen haben sich der fau unterzuordnen, erwaehnung finden sie nicht mehr, auch nicht im angeblichen "beschaeftigtenblog prekbar", und irgendwie frage ich mich, ob auf den betriebsversammlungen auch nicht alle waren, weil sie die dominanz der fau satt haben?
die fau hat wegen ihrer nach innen regressiven politik auch schon diverse abspaltungen gehabt, erinnert sei hier nur an die fau/r die raetekommunistinnen.
kurze interessante verweise bietet auch eine rezension in der graswurzel ueber die fau-geschichte:
http://www.graswurzel.net/342/fau.shtml
ein satz trifft es ganz passend:
"Eine Ursache war sicher auch der ruppige Umgangston im Umfeld der FAU, der in dem Buch an mehreren Stellen konkret benannt wird. Die vollmundige, besserwisserische Verbalradikalität einiger Mitglieder, die stellenweise das Buch durchzieht, kommt bei vielen Menschen nicht gut an und wirkt abstoßend."
Soli aus einem Provinzkino
Nur mal so ein paar Einzelheiten
Worum geht es denn in dem Konflikt?
Die Belegschaft des Babylon leidet seit Jahren unter den Arbeitsbedingungen und den Dumpinglöhnen in dem Kino. Als sie diese Situation nicht mehr ertragen wollten, haben sie sich an die zuständige Gewerkschaft - ver.di - gewandt und um Unterstützung gebeten. Darauf geschah: Nichts. Irgendwann sind sie dann auf die FAU gestossen. Es sagt schon viel über die Zustände im DGB aus, wenn Mitarbeiter eines Kleinbetriebs aus schierer Verzweiflung in einer immer noch kleinen Organisation wie der FAU ihre einzige Chance sehen, etwas an ihrer Lage zu verbessern. Die FAU jedoch hat die Beschäftigten in Not nicht weggeschickt, sondern engagiert sich seit nunmehr gut einem Jahr in diesem Konflikt.
Eigentlich nichts ungewöhnliches. Was diesen Konflikt nun zu etwas Besonderem macht ist, daß der Geschäftsführer die Protektion von Teilen der regierenden Linkspartei geniesst, die ihm alle Steine aus dem Weg zu räumen scheinen. Nur über diese "Connection" ist nun auch zu erklären, warum sich plötzlich der Landesvize von ver.di höchstpersönlich in einen Konflikt einmischt, der den ganzen Laden vorher nicht im Geringsten interessiert hat.
Wohlgemerkt: Die FAU hätte es auf jeden Fall begrüßt, wenn ver.di sich am Arbeitskampf solidarisch beteiligt hätte. Schließlich geht es ja darum, die Situation für die Beschäftigten nachhaltig zu verbessern und nicht darum, irgendwelche "Duftmarken" zur Revierverteidigung zu setzen. Die FAU hat auch überhaupt kein "Revier". Sie kämpft ausschließlich dort, wo ihre Mitglieder beschäftigt sind und sich dafür entscheiden, selbstbestimmt etwas an den Zuständen zu ändern.
"Selbstbestimmt" bedeutet dabei, daß alle Beschäftigten, die vom Ergebnis abhängig sind, sich an dem Kampf beteiligen können - völlig egal, ob und wo sie organisiert sind. ver.di wäre also von Anfang an willkommen gewesen, sich solidarisch zu beteiligen. Stattdessen musste die FAU die ganze Zeit alleine kämpfen.
Die Kritik an ver.di bezieht sich ja nicht darauf, daß sie sich als konkurrierende Gewerkschaft einmischen, sondern darauf, daß sie das derart schlecht machen, daß sie den Erfolg des gesamten Arbeitskampfes gefährden und durch ihr brutales, unkoordiniertes Eingreifen sogar noch die Arbeitsplätze der kämpfenden und nicht bei ver.di organisierten Kollegen gefährden.
Das kann ich nach meiner Auffassung nur als extrem unsolidarisch und als Verrat an der Belegschaft bezeichnen.
Natürlich gibt es auch bei ver.di noch andere Bereiche, in denen die Funktionäre tatsächlich für die von ihnen vertretenen Mitglieder kämpfen. Das steht ja ausser Frage. Selbst die rückständigste Monarchie kann schon mal einen aufgeklärten Regenten hervorbringen, der seinen Untertanen echten, wenn auch bescheidenen Fortschritt bringt. Das ändert aber nichts daran, daß man irgendwann erkennen kann, daß die Monarchie selbst strukturelle Mängel aufweist, die auf die Dauer mehr Schaden als Nutzen für die Bevölkerung bringt.
selbstbezüglichkeit der fau
Ihr betreibt ganz schön Bauchnabelschau. Das finde ich eher zu kritisieren, als die Mitgliederzahl. In dem Sinn finde ich auch den Graswurzel-artikel treffend, auf den bubu verweist.
Halbwahrheiten
Denn das Vorgehen der FAU scheint beileibe auch keine objektive Zuverfügungstellung von Informationen zu sein. Wilde Anschuldigungen auf persönlicher Ebene, Mutmaßungen und plumpe Gerüchte wechseln sich ab mit Angriffen auf Verdi.
Der Hinweis, dass der Anwalt, der auch den Babylon-Betriebsrat vertritt deshalb von Verdi gekanzelt wurde, weil er auch die FAU vertritt http://de.indymedia.org/2009/11/266665.shtml wird auf der FAU-Seite mal so eben verschwiegen.
Die FAU stellt es so dar, als wenn es wegen der Beratung des Betriebsrates wäre. Das nenne ich mal Desinformation. Schließlich arbeitet Verdi grundsätzlich nicht mit Anwälten zusammen, die für konkurrierende Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Burschenschaften etc. tätig sind. Mit der Beratung des Betriebsrates hat es offensichtlich nichts zu tun.
Und zu allerletzt würde mich mal interessieren, wie viele der Beschäftigten eigentlich auf der Betriebsversammlung waren. Mit welcher Mehrheit, mit welchem Abstimmungsergebnis (Ja, Nein, Enthaltung). Diese genauen Information verschweigt die FAU nämlich leider auch bzw, liefert nur teilsweise ein paar genehme Sachen. Wenn die nämlich nur aus den Mitgliedern der FAU und Verdi herstammen, dann wäre ja immer noch die Hälfte der Beschäftigten nicht da gewesen bzw. sie wurde das ganze Vorgehen nicht interessieren. So kann aber nicht vorgegangen werden.
Überhaupt erscheinen die Mutmaßungen über Verdi-Mitglieder hier im Beitrag nicht übereinzustimmen mit der angeblichen Zusammenarbeit mit der Verdi-Gruppe im Kino Babylon. Was denn nun, entweder sind die Verdi-Mitglieder bekannt, es gibt ja eine Erklärung, sie sollen im Betrieb arbeiten oder sie sind es nicht, warum dann diese widersprüchlichen Informationen, die je nach Gusto des Argumentationsstrangs verwendet werden?
Diese ganzen Halbwahrheiten, die herumschwirren, machen eine objektive Bewertung äußerst schwer und die Rolle, die die FAU bisher gespielt hat, macht es eben auch nicht einfach ihre Berichte als vollständig wahr zu glauben. Da wird offensichtlich ganz schön manipuliert, das wiederum scheint ja FAU-typisch sein.
Denn, mehr Ehrlichkeit und Offenheit von anderen zu fordern, es aber selbst nicht für nötig zu halten diese zu praktizieren, passt nicht so richtig zusammen.
@ an - >Unwahrheiten
Die FAU und die Wahrheit
http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/anarchos-werden-zur-ordnung-gerufen/
Ein Sprecher der FAU (...)Es sei aber nun mal so, dass die Mehrheit der Babylon-Beschäftigten in der FAU und nicht bei Verdi organisiert sei.
Eine glatte Lüge wie inzwischen bekannt ist! Monatelang wurde dies übrigens verschleiert (die FAU bezeichnet sich als die größte Gewerkschaft im Betrieb und suggeriert damit, dass die Mehrheit hinter ihnen stände) Ganz versteckt in einem Kommentar gibt die FAU dann zu, dass sie noch nicht mal ein Drittel organisiert hat (verdi hat unwesentlich weniger).
Dieser ewige Kampf gegen Verdi, der nur dem Aufbau der FAU dient, die deshalb so vehement fordert, dass sie den Tarifvertrag unterzeichnet und nicht Verdi, offenbart deutlich, dass es nicht um die Rechte der Beschäftigten, sondern nur um die FAU und deren Rechtsstatus geht.
Die Beschäftigten sind mal wieder die "Dummen" in diesem Kleinkrieg.
!
Was ich sagen kann ist, dass ver.di nicht auf unsere anfragen reagiert hat nachdem wir mehrfach versucht haben kontakt mit ihnen aufzunehmen (per email und telefon auch von ver.di mitgliedern), sondern uns nur hingehalten hat.
daraufhin haben wir, die beschäftigten, mit hilfe(!) von FAU mitgliedern die weitere vorgehensweise geplant und nur(!) die beschäftigten haben den tarifvertragsentwurf erarbeitet. das wir der FAU teilweise beigetreten sind liegt in der natur der sache wenn man so viel unterstützung bekommt.
das uns die FAU massiv unterstützt hat, rechtlich, beim flyern etc, kann keiner bestreiten. aber wenn man um seinen job bangen muss, weil man beim flyern erwischt wird ist wohl klar, dass dort vornehmlich gewerkschafter die nicht im babylon arbeiten gesehen werden. das hat allerdings nichts mit vereinnahmungen zu tun.
und dann muss man nach monaten in der zeitung lesen ver.di und geschäftsführung verhandeln. keiner informiert einen, auch nicht die ver.di mitglieder die (teilweise) mit am tarifvertagsentwurf gearbeitet haben. das soll gerwerkschaftliches vorgehen sein?! auch jetzt erfährt kein (vlt doch dieses dubiose mitglied) ver.di mitglied was los ist. wie ist der stand der dinge, wann werden die verhandlungen fortgesetzt? das sind die fragen die wir haben. bei der FAU sind auch beschäftigte zu unseren betriebsgruppentreffen gekommen und konnten sich informieren und einbringen, was nicht alle, aber einige genutzt haben. diese offenheit im vergleich zu ver.dis geheimpolitik, im kungel mit linkspartei und geschäftsführung, sind für mich eindeutige zeichen! und dieser funktionär Köhn, mit seinem gönnerhaften "wir tun ja was wir können" gehabe, hat nichts gemacht, zumindest weiß kein mitarbeiter (egal ob FAU oder ver.di Mitglied oder unorganisiert) mehr als in den presseerklärungen von ver.di steht.
fakt ist: kein beschäftigter den ich kenne, und ich denke ich kenn alle bis auf dieses ominöse ver.di mitglied, hat noch vertrauen das ver.di uns helfen kann bzw wird.
die unendliche geschichte geht jedenfalls weiter....
FAU zensiert unbequeme Kommentare
Da wird erst mal die Story aufgetischt, dass die Beschäftigten zu Verdi (später der große monarchistische Koloss, die Eierblase, etc. pp. das FAU-Vokabular hat sicherlich noch Platz für mehr oder minder kreative Eigenschöpfungen)gegangen sind und niemand was tun wollte/verzögerte/kein Interesse (etc.pp.), komisch nur, dass das existierende Kinonetzwerk bei Verdi http://kinonetzwerk.verdi.de/ gar keine Erwähnung findet, dass verdi mehrere Streiks u.a. in anderen Berliner Kinos erfolgreich durchgeführt hat und etliche Verbsserungen erkämpfen konnte.
Dann wie durch ein Wunder wird die FAU gefunden (was für ein Zufall aber auch), die natürlich ganz uneigennützig die Chance für den ersten Tarifvertrag den sie unterzeichnen könnte wittert, von einer Information über die verbundenen eigennützigen Ziele - wie üblich nichts.
Stattdessen der übliche FAU-Stil: Pöbeln, Desinformieren, die Vorhut der Unterdrückten markieren und hübsch gegen Verdi hetzen (dann natürlich der übliche Fake-Comment in verschiedenen Versionen in verschiedenen Foren und Blogs: jetzt trete ich aber aus Verdi aus und -- um es glaubwürdiger zu machen was nicht erwähnt wird -- in die FAU ein),und weil es so schön ist noch persönlich auf Einzelpersonen mit mehr als billigen Mutmaßungen und Halbwahrheiten (z.B. angeblicher Freund vom Geschäftsführer, dann angeblich von der Linkspartei beauftragt -- ja was denn nun? etc. pp) rumhacken, die dem Alleinvertretungsanspruch der FAU im Wege stehen.
Im prekbar.blogsport-Blog ist das alles nachzulesen: Die FAU sei die einzige Gewerkschaft im Betrieb, dann nachdem verdi Mitgliedschaften zugestanden werden, immerhin die "Gewerkschaft", die den Großteil der Beschäftigten organisiert habe, dann nur noch die größte (immerhin ein Mitglied mehr als Verdi), habe alle Beschäftigten hinter sich, dann nur noch einige zu deren Treffen aber immerhin alle kommen dürfen - aber offensichtlich nicht kommen, dann, dass nur die FAU den Tarifvertrag unterzeichen dürfe(später dann wird scheinheilig eine Mitunterzeichnung angeboten um sogleich weiter gegen Verdi zu hetzen).
Wird die FAU darauf hingewiesen oder kritisiert, wird nicht etwa inhaltlich darauf eingegangen, sondern phrasenhaft das Gleiche wiederholt.
Aber alles gehe angeblich ganz offen zu bei der FAU - nur warum werden dann ganz normale Kommentare im FAU-Blog zensiert? Warum antwortet niemand auf die zugegeben kritischen Fragen.
Die Allgemeinplätze, die FAU sei doch offen, vertrete alle und wolle nur Gutes sind keine Erklärungen für persönliche Angriffe, Mutmaßungen, Desinformationen bezüglich Mitgliederstärke, Betriebsversammlungen, dem gewerkschaftlichem Handeln von verdi und der Zusammenarbeit.
Das ganze Herangehen ist nichts weiter als eine äußerst billige Attacke der FAU gegen Verdi und hat nichts mehr mit berechtigten Forderungen der Beschäftigten zu tun.
Der Rezension in der anarchistischen Graswurzel "Seit 30 Jahren: Für ArbeiterInnen Uninteressant (FAU)?" ist sicherlich noch ein Kapitel über den aktuellen scheinheiligen Versuch hinzuzufügen: http://www.graswurzel.net/342/fau.shtml
desinformation von ver.di / pm betriebsrat
Ich selbst bin übrigens ziemlich FAU-kritisch, aber deshalb muss ich nicht verschweigen, wenn sie gute Gewerkschaftsarbeit machen und Arbeitskämpfe gut und entschlossen unterstützen (ebensowenig wie ich da sbei ver.di muss) und vergesse auch nicht, was Solidarität heisst!
Pressemitteilung des Babylon-Betriebsrats:
Am 16. 12. 09 hat Ver.di mit den Geschäftsführern des Kinos Babylon Mitte Timothy Grossman und Tobias Hackel einen Haustarifvertrag abgeschlossen, der in vielen Fällen um gut 30% unter der Vergütungstabelle des entsprechenden Verdi-Bundestarifvertrages liegt, oft fällt der Verzicht aber weit deutlicher aus:
Einem erfahrenen Filmvorführer, der nach 23 Uhr 2 Projektionen betreut, stünden Verdi-Bundestarifvertrag ab Juli nächsten Jahres rund 18 Euro zu. Es sei denn er arbeitet im Babylon Mitte. Hier, im einzigen vom Berliner rot-roten Senat mitfinanzierten Kino, ist dieselbe Arbeit laut Verdi-Haustarifvertrag nur die Hälfte, gut 9 Euro wert.
Monatlich verdient ein Filmvorführer mit mehr als 5 Jahren Berufserfahrung laut regulärem Verdi-Bundestarif ab Januar 1900 Euro. Hinzu kommen üppige Zuschläge. Nicht so im Babylon. Hier hat er sich mit 1490 Euro zu begnügen, die Zuschläge wurden hier gestrichen oder deutlich gekürzt.
Wodurch dieser weitgehende Verzicht zu rechtfertigen ist, konnte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Köhn nicht erklären, denn den Tarifvertrag ließ Verdi von der Babylon-Geschäftsführung präsentieren. Auch kein anderer Verdi-Vertreter wollte offenbar an der heutigen Betriebsversammlung Verantwortung übernehmen. Bei der letzten Betriebsversammlung vor drei Monaten hatte Andreas Köhn dagegen noch versichert, es sei ihm nicht möglich überhaupt einen Tarifvertrag unter dem Niveau des Flächentarifs abzuschließen. Schon lange vor Köhns überraschender Intervention hatte die Freie ArbeiterInnen Union FAU Berlin mit großen Teilen der Belegschaft einen Tarifvertragsentwurf ausgearbeitet und versucht Verhandlungen herbeizuführen.
„Trotz des unangemessen niedrigen Verdi-Tarifabschlusses gibt es für manche Beschäftigte, die bisher nur 5,50 Euro verdienten, deutliche Lohnsteigerungen. Zu verdanken ist das dem langwierigen Arbeitskampf der FAU Berlin im Babylon, der Verdi und Geschäftsführung letztendlich zu einem Tarifabschluss zwang.“ So der Betriebsratsvorsitzende.
Finanziell gehe es dem Babylon gut, ließ die Geschäftsführung verlauten. Jahr für Jahr steigen demnach die Besucherzahlen und Vermietungen, hinzu komme der einträgliche Getränkeverkauf. Dennoch wird der Tarifvertrag fest an eine Erhöhung des Senats-Zuschusses um 30.000 Euro auf 350.000 Euro pro Jahr gekoppelt. Sinkt der Zuschuss des Senats, verliert der Tarifvertrag jede Gültigkeit.
In langwieriger Kleinarbeit wird der Betriebsrat nun versuchen, mit Betriebsvereinbarungen das Beste für die Belegschaft herauszuholen, wo dies der Dumping-Tarifvertrag Verdis noch erlaubt.
Betriebsrat Babylon
Richtigstellung zu Bremen
Naja, sei's drum, zumindest zu den Behauptung über Handgreiflichkeiten in Bremen möchte ich gerne etwas richtig stellen, da die Sache unter Ergänzungen steht: Als ehemaliges Mitglied der Bremer FAU, das die Ortsgruppe nach internen Auseinandersetzungen vor Jahren verlassen hat, danach aber weiter über die Entwicklung der FAU auf dem Laufenden gehalten und zu anderen Ehemaligen aus Bremen immer wieder Kontakt gehabt hat, weiss ich von einem solchen Vorfall nichts und bin mir ziemlich sicher, dass mir derartiges wohl zu Ohren gekommen wäre.
und @mods: Wieso steht denn eine blosse Behauptung über angebliche Handgreiflichkeit von FAU-Mitgliedern gegen Ehemalige im Bereich Ergänzungen statt in den Kommentaren, wo sie hingehören?!?
So, und damit hier nicht einfach nur Aussage gegen Aussage steht, hier noch eine Kontaktmöglichkeit: ex_fauhb3 [at] gmx.de (mit Unterstricht, NICHT mit Bindestrich)
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
... — muenger
Der Feind in den eigenen Reihen? — B. Sirske
Guten Morgen, Herr Grossmann! — Ebber
verdi - weiter so! — Gelber
Solidarität mit der FAU — Keks
Huhu Bubu — Bremer
@Kinosklavin — an
Gemeinsam gegen die Seilschaften — Syndikalist aus Westdeutschland
@wutzi — witzu
an bubu wutzi eiti eiti — ruhrproll
@witzu — babylon
FAU/R und FAU/AP @ bubu — (((A)))
Horst Blume — bitte richtig verstehen
Durchsichtiges Manöver — Silke
Apropo Argument: — robert
fau peinlich wie eh und je — bubu