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[UPDATE] Alexandros-Gedenkdemo 6.12.09 D'Dorf

demo-orga 20.11.2009 22:24
Ein kleines Update zur Alexandros-Gedenkdemo - am 6.12.2009 in Düsseldorf - um euch auf dem Laufenden zu halten
Ein kleines Update zur Alexandros-Gedenkdemo um euch auf dem Laufenden zu halten:

Es wurden bis jetzt knapp tausend Flugblätter und Plakate verteilt und verklebt.
Des Weiteren wurde bereits ein Anwohnerflugblatt in verschiedenen Sprachen verfasst, welches über
Hintergründe der Demonstration aufklärt, dieses wird in den nächsten Tagen verteilt.
Der Lauti steht, die Strecke ist klar und weitere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.



Aktuelle Infos gibt’s wieder in ca. einer Woche!

Wir sehen uns am 6.12.09!! Kommt zahlreich!




Hier noch einmal der Aufruf:


Mit Wut reagierten wir vor einem Jahr – am 06.12.2008 – auf die Nachricht des Mordes am 15-
jährigen Alexandros durch einen Polizisten in Athen. Da dieser Mord kein Zufall ist rufen wir auf,
gegen Polizeistaat, Repression und deren ausführende Organe überall auf der Welt zu
demonstrieren.



Diese Gewalt ist System: überall greift die Polizei skrupellos an, schlägt zu,
tötet und terrorisiert: 1985 wurde Michalis Kaltezas in Exarchia von einem Polizisten getötet.
In Deutschland wurde am 29.06.1994 der 17-jährige Halim Dener von zwei deutschen Bullen
getötet. Am 21.11.2004 wurde der 12-jährige Ugur Kaymaz aufgrund seiner kurdischen
Herkunft von türkischen Sicherheitskräften mit 14 Schüssen getötet. Am 31.01.2008 tötete die
Polizei in Oakland vor Augenzeugen den 22-jährigen Oscar Grant. Die Liste ließe sich beliebig
fortsetzen...



Mord an Alexandros
Alexandros Grigoropoulos wurde am 6. Dezember 2008 in Griechenland von dem Polizisten
Epaminondas Korkoneas erschossen. Der 15-Jährige ist mit Freunden im alternativen Athener
Stadtteil Exarchia zum Feiern unterwegs. Die Jugendlichen treffen auf zwei Polizisten, die nach
einer verbalen Auseinandersetzung laut Augenzeugenberichten zwei Warnschüsse abgeben –
der dritte soll auf Alexandros gerichtet gewesen sein. Dieser dritte Schuss tötet den 15-
jährigen Schüler. Nach Angaben der Polizei griff die Gruppe die Polizisten an und daraufhin
wurden drei Warnschüsse abgegeben, von denen ein Querschläger Alexandros tödlich
verletzte. Er wird am 9. Dezember 2008 beerdigt.



Kein Vergeben! Kein Vergessen!
Der Mord an dem anarchistischen Genossen rief weltweit Proteste hervor: Bei den am selben
Abend in Griechenland einsetzenden Ausschreitungen wurden 24 Polizisten verletzt, 31 Läden,
9 Banken, 25 Personenkraftwagen beschädigt bzw. abgebrannt. Am Montag zogen ca. 4000
Autonome durch die Athener Innenstadt; an diesem Tag waren bereits etwa 500 Geschäfte,
Banken, Autohäuser und Behördengebäude in ganz Griechenland beschädigt und 40 Personen
verletzt. Vom 6.12.08 bis zum 14.Januar 2009 gab es mindestens 284 Festnahmen, darunter
111 alleine in Athen. In London wurde die griechische Botschaft angegriffen, das griechische
Konsulat in Berlin wurde von DemonstrantInnen besetzt – auch in Düsseldorf wurde das
griechische Konsulat besprüht. Die Bullen Epaminondas Korkoneas und sein Kollege Vassilis
Saraliotis wurden am 12.Juni 2009 wegen Mordes und Mittäterschaft angeklagt. Das Urteil steht
noch aus.



Ein Jahr später
Auf die andauernden Proteste nehmen die Medien noch immer Bezug – unter anderem wird die
veränderte Wählerstimmung in Griechenland und der Sieg der Sozialisten darauf zurückgeführt.
Der Protest hat sich zudem radikalisiert und bewaffnete Gruppen haben sich gegründet.
PolizistInnen betreten den Stadtteil Exarchia nicht mehr, der einmalige Versuch im September
2009 wurde direkt angegriffen. Das Vermummungsverbot steht aufgrund vieler Proteste auf der
Kippe; es gibt weiterhin Angriffe auf Banken, leider auch Festnahmen. Europaweit protestieren
Menschen gegen die unzumutbaren Zustände; gegen veraltete Schul- und Universitätssysteme,
geringe Löhne und Hartz IV, mangelnde Aufstiegschancen, Vetternwirtschaft, Korruption...
Und auf der anderen Seite? Nicht zuletzt hat ein Bulle seine Waffe bei der geplanten Besetzung
des Flughafen Tempelhof gezogen. AktivistInnen wurden in Berlin mangels begründeten Verdachtes
monatelang wegen angeblicher Brandstiftung an PKWs in Untersuchungshaft gehalten. Das
System versucht Proteste zu unterdrücken, zu kriminalisieren und damit zu verhindern.



Und jetzt?
Wir lassen uns nicht verbieten! Wir wollen soziale Unruhe und zwar jetzt!
Wir sind für eine herrschaftsfreie, solidarische, friedliche Gesellschaft – dafür werden wir alles
tun! ACAB! Fight the System!

06.12.2009 // 15:00 Uhr // Oberbilker Markt // Düsseldorf





Quelle

Aufruf als PDF

Flyer als PDF

Für Infos und Pennplätze: alexandros@linkes-zentrum.de
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