Sprengstoffanschlag in Mügeln
Am Montag 22.10 Uhr wurde auf das Soziokulturelle Zentrum, welches vom Verein „Vive le Courage“ gepachtet wird, ein Anschlag mit einem Sprengkörper verübt. Täter_innen schlugen dazu ein mit einer Holzplatte verschraubtes Fenster ein und warfen den Sprengstoff in den Vorraum des Gebäudes, wo die Druckwelle der Detonation Wände, Türen und Fenster in Mitleidenschaft zog. Der Anschlag lässt kaum Zweifel, dass die Täter_innen aus dem neonazistischen Spektrum der Region Mügeln kommen. Bereits in den vergangen Monaten kam es zu einer Reihe von Angriffen, Übergriffen und Bedrohungen seitens der Neonazis (siehe u.a. http://venceremos.antifa.net/art/review/sommer_2009/sommer_09_07.html )– der Anschlag hat eine neue Qualität der Naziangriffe.
Die Explosion konnte man noch 3km Entfernung wahrnehmen. Die Nazis nahmen dabei Verletzungen und Folgeschäden von Personen billigend in Kauf, denn nur durch Zufall befanden sich zum Zeitpunkt der Detonation 22.10 Uhr keine Personen im Haus, doch davon müssen die Täter_innen ausgegangen sein da in einem Fenster noch Licht brannte. Augenzeugen berichten stieg nach der Detonation dicker Rauch aus dem Eingangsbereich des Hauses.
Nach Bomben- und Sprengstoffanschlägen in Sachsen – 07.11.2004 NDK Wurzen http://www.redok.de/content/view/354/36 und 23.02.2008 Elektrogeschäft in Colditz http://de.indymedia.org/2008/02/208896.shtml - ist nun Mügeln der nächste Ort in dem Neonazis mit einer Brutalität und Einschüchterung gegen Nicht-Rechten, Alternativen und Linken vorgehen.
Die Einschüchterungen der Nazis führen zu einer bedrohlichen Situation aus der sich die Betroffenen nur selten ohne Unterstützung helfen können. Wenn die Stadt Mügeln, allen voran Bürgermeister Gotthard Deuse nur Ignoranz und Ablehnung gegen die Nicht-Rechten Jugendlichen empfindet ist das nichts Neues. Nach der Hetzjagd auf 8 Inder beim Stadtfest in Mügeln im August 2007 äußerte er sich am 20.09.2007 im Tagesspiegel „Bei uns gibt es keine rechtsextreme Szene.“.
Als die Polizei am nächsten Tag verständigt wurde, brauchte diese grade einmal 90 Minuten um am Tatort einzutreffen. Auch erste Untersuchungen ohne Handschuhe an Teilen des Sprengsatzes sowie die Aussage, die Explosion stamme von einem „Blitzknaller“ überzeugten von der Kompetenz der Beamten. Nicht zu verschweigen ist hier bei auch die umfangreiche Spurensicherung der Polizei, nachdem beim Aufräumen noch diverse Teile mit Aufschriften wie „Feuerwerkklasse IV“ und anderen technischen Angaben gefunden wurden. Abgerundet wurde dieser Besuch durch ein freundlichen Umgangston, so das es schon gar nicht mehr so schlimm war das Nazis nun schon auf Explosivwaffen zurück greifen.
Das Vorgehen der ermittelnden Polizeibeamten zeigt, dass die Ermittlungen von Polizei und Soko Rex ebenfalls nur schleppend voran gehen und die Dimensionen eines solches Angriffes nicht bewusst sind.
Aber auch der Verein „Vive le Courage“ nimmt immer krudere Formen an. So werden Antifaschist_innen kriminalisiert, welche eine Apeasmentpolitik gegenüber der Stadt und Deuse nicht ohne Weiteres hinnehmen wollen und der feste Glauben verbreitet, der Verein (VLC) habe das Patentrecht des Antifaschismus in Mügeln. Engagierte Personen die nicht mit dem "Dogma" der Vereinsführung übereinstimmen werden immer wieder von diesen ausgegrenzt.
Nach Bomben- und Sprengstoffanschlägen in Sachsen – 07.11.2004 NDK Wurzen http://www.redok.de/content/view/354/36 und 23.02.2008 Elektrogeschäft in Colditz http://de.indymedia.org/2008/02/208896.shtml - ist nun Mügeln der nächste Ort in dem Neonazis mit einer Brutalität und Einschüchterung gegen Nicht-Rechten, Alternativen und Linken vorgehen.
Die Einschüchterungen der Nazis führen zu einer bedrohlichen Situation aus der sich die Betroffenen nur selten ohne Unterstützung helfen können. Wenn die Stadt Mügeln, allen voran Bürgermeister Gotthard Deuse nur Ignoranz und Ablehnung gegen die Nicht-Rechten Jugendlichen empfindet ist das nichts Neues. Nach der Hetzjagd auf 8 Inder beim Stadtfest in Mügeln im August 2007 äußerte er sich am 20.09.2007 im Tagesspiegel „Bei uns gibt es keine rechtsextreme Szene.“.
Als die Polizei am nächsten Tag verständigt wurde, brauchte diese grade einmal 90 Minuten um am Tatort einzutreffen. Auch erste Untersuchungen ohne Handschuhe an Teilen des Sprengsatzes sowie die Aussage, die Explosion stamme von einem „Blitzknaller“ überzeugten von der Kompetenz der Beamten. Nicht zu verschweigen ist hier bei auch die umfangreiche Spurensicherung der Polizei, nachdem beim Aufräumen noch diverse Teile mit Aufschriften wie „Feuerwerkklasse IV“ und anderen technischen Angaben gefunden wurden. Abgerundet wurde dieser Besuch durch ein freundlichen Umgangston, so das es schon gar nicht mehr so schlimm war das Nazis nun schon auf Explosivwaffen zurück greifen.
Das Vorgehen der ermittelnden Polizeibeamten zeigt, dass die Ermittlungen von Polizei und Soko Rex ebenfalls nur schleppend voran gehen und die Dimensionen eines solches Angriffes nicht bewusst sind.
Aber auch der Verein „Vive le Courage“ nimmt immer krudere Formen an. So werden Antifaschist_innen kriminalisiert, welche eine Apeasmentpolitik gegenüber der Stadt und Deuse nicht ohne Weiteres hinnehmen wollen und der feste Glauben verbreitet, der Verein (VLC) habe das Patentrecht des Antifaschismus in Mügeln. Engagierte Personen die nicht mit dem "Dogma" der Vereinsführung übereinstimmen werden immer wieder von diesen ausgegrenzt.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
bitte mehr infos
der sprengkörper könnte auch nen sog. "La bomba" gewesen sein, heißt nen böller (in Doofland illegal) dessen druckwelle auf relativ engem raum auch fenster brechen lässt.
ansonsten ist das leider mal wieder nen krasses ding (mal wieder in mügeln).
organisiert den antifaschistischen selbstschutz (wenn nötig holt euch hilfe von ausserhalb) und solidarität im höchsten maße aus dem Krisengebiet Berlin!
alerta....
Vive le Courage = Aktion Zivilcourage
Pirnaer Zustände wie sie von der Aktion Zivilcourage bekannt sind. Dieser war es auch nicht zu blöde, Antifas anzuzeigen. Vielleicht bekommt ihr demnächst auch einen Extremismusbeauftragten, dann wird alles gut.
Trauriger Alltag in der Zone!
Überschrift: Die lange Leitung der "Soko Rex":
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,659503,00.html
Nazi-Überfall auf Fußballspieler und Fans des Roten Sterns Leipzig:
http://www2.de.indymedia.org/2009/10/264118.shtml
Böller
Die Klasse IV bildet den Abschluß. Das Großfeuerwerk wie diese Klasse bezeichnet wird besitzt (fast) keine Einschränkungen. Für den Erwerb und Umgang mit Feuerwerkskörpern dieser Klasse ist ebenfalls eine spezielle Ausbildung nötig. Dabei müßen Kenntnisse über Gesetzeslagen, Funktionsweise von Feuerwerkskörpern u.s.w. erworben und in einer Prüfung nachgewiesen werden.
So viele Leute mit einer solchen Ausbildung/in dem Gewerbe kann es doch nicht geben.
Das Zeug bekommt man ja auch nicht überall.
Da sollte es doch möglichlich sein, etwas herauszufinden.
Nazis und rechter Konsens sind das Problem
Dass die Sache hier zu einem Sprengstoffanschlag hochstilisiert wird, trägt nicht zum offensiven Umgang mit der Nazibedrohung bei. Es gab einen Anschlag, sicherlich mit hevy Böllern; Zerstörung und bedrohlicher Wirkung auf die Vereinsleute.
Dass im Beitrag aber gerade der Verein angepisst wird, der von allen Seiten unter Beschuss ist (jetzt auch von der Antifa-Seite) ist echt traurig und destruktiv. Anstatt solche Anwürfe in die Welt zu posaunen und damit alle linken und alternativen Ansätze zu schwächen, sollte mensch vielleicht endlich versuchen ne Klärung zwischen den Seiten hinzubekommen und darauf hinarbeiten, dass im Haus und im Ort verschiedene antifaschistische Ansätze solidarisch miteinander existieren können.
was soll das?
um über den verein und sie derzeitige situation zu urteilen sollte mensch die umstände kennen...ich finde es äußerst unpassend und überflüssig, in dem zusammenhang mit dem "anschlag" den verein zu diskriminieren (erst recht wenn dies leute tun, die von der ganzen situation keine ahnung haben).
aus dem umfeld des vereins weiß ich, dass es vor allem persönliche probleme sind, die zur spaltung geführt haben. der verein nimmt sich nicht das patentrecht für antifaschismus in mügeln raus, sondern versucht lediglich das haus zu halten, damit es auch in zukunft noch einen alternativen treffpunkt und freiraum für nicht rechte jugendliche gibt. wir alle sollten deuse kennen und wissen, dass er nur auf eine gelegenheit wartet, um das haus aus irgendwelchen nichtigen gründen zu schließen...um dies zu verhindern finde ich es durchaus gerechtfertigt dass der verein versucht, ihm keinen anlass dafür zu liefern. das hat aber nichts mit appeasement-politik zu tun...die leute wollen der stadt weder in den arsch kriechen noch mit ihr zusammenarbeiten, ist aber darauf angewiesen, eine gewisse lobby in und außerhalb von mügeln zu haben, da das haus sonst schneller weg sein könnte als gedacht.
dass es verschiedene haltungen zu diesem thema gibt, ist mir durchaus klar. doch soweit ich weiß, gab es bereits gespräche zur klärung der probleme. daher verstehe ich nicht, warum der verein hier angegriffen wird...
meiner meinung nach sollte mensch gerade in mügeln zusammenhalten und nicht gegeneinander arbeiten (was scheinbar zur zeit leider der fall ist wie der text zeigt). es ist schlimm, dass es wieder mal einen angriff gegen das haus gab, dennoch sollte mensch sich weder entmutigen noch zu vorschnellen aktionen hinreißen lassen.
solidarische grüße
Presseberichterstattung
Anschlag auf Vive le Courage
Unbekannte werfen Feuerwerk der höchsten Gefahrenklasse in Hauseingang / Keine Verletzten
Mügeln. Reichlich einen Monat war es ruhig um das Vereinshaus von Vive le Courage. Anfang dieser Woche hat es wieder geknallt. Unbekannte schlugen eine Holzplatte aus der Eingangstür und warfen durch die Öffnung einen Sprengkörper, der im Hauseingang explodierte. Verletzt wurde niemand.
Ohrenzeugen berichten, dass die Detonation am Montag gegen 22.10 Uhr noch im drei Kilometer vom Tatort entfernten Mügelner Stadtteil Oetzsch zu hören gewesen sein soll. Mehrere Scheiben in der Ernst-Thälmann-Straße 55 gingen zu Bruch. Verletzte gab es nicht, da an diesem Abend im Vereinsgebäude zufällig niemand war.
Von einem Sprengstoffanschlag will Roman Becker nicht reden. „Aber ein harmloser Böller war das auch nicht“, sagt der Vereinsvorsitzende von Vive le Courage. Der Verein ist seit seiner Gründung rechtsextrem Gesinnten ein Dorn im Auge und immer wieder Ziel von Angriffen. „Es ist ärgerlich, dass in die Sache keine Ruhe reinkommt“, sagt Becker, der die Täter auch diesmal in der rechtsextremen Szene vermutet. Als Konsequenz werde das Vereinsgebäude nun weiter verbarrikadiert. „Mehr geht aber fast nicht“, so der Vorsitzende.
Nach Angaben der Polizeidirektion Westsachsen soll es sich um einen Feuerwerkskörper in der Art eines Chinaböllers gehandelt haben. Durch die Detonation seien vier Scheiben über der Eingangstür im Rundbogen und in der Flügeltür zersprungen. Den Schaden schätzen die Beamten auf etwa 100 Euro. Polizeisprecherin Ilka Peter: „Reste der pyrotechnischen Erzeugnisse wurden sichergestellt.“ Diese würden nun kriminaltechnisch untersucht. „Das war nichts Selbst gebasteltes“, so Peter.
Nach Angaben eines Augenzeugen sollen die Reste des Sprengkörpers die Aufschrift „Feuerwerkklasse IV“ getragen haben. Das ist die gefährlichste Klasse, in der die größten, ausschließlich für Großfeuerwerke gedachten Sprengsätze wie Kugelbomben und Raketen eingeordnet sind. © Standpunkt
standpunkt
Höchste Zeit für klare Worte
Die Hoffnung, dass sich der Konflikt von selbst in Wohlgefallen aufgelöst hat, können die Mügelner begraben. Am Montagabend war das Vereinsgebäude von Vive le Courage in der Ernst-Thälmann-Straße erneut Ziel eines Anschlages, nachdem über einen Monat lang Ruhe geherrscht hatte. Gegner des Vereins, der sich gegen Extremismus und Rassismus engagiert, ließen am Montag einen Sprengkörper im Hauseingang explodieren. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Der jüngste Anschlag wirft erneut die Frage auf, wie sich die Stadt Mügeln zu Vive le Courage positioniert: Wird dem Verein der Rücken gestärkt oder wird er als Unruheherd abgestempelt? Eine entsprechende Erklärung der Stadtväter wird seit Wochen angekündigt – bis heute liegt sie jedoch nicht vor. Der Anschlag vom Montagabend zeigt einmal mehr, dass es für klare Worte aus dem Rathaus höchste Zeit ist.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
vive la courage!
wir hoffen euch geht es einigermaßen "ok"...lasst euch nicht unterkriegen.
grüsse aus nürnberg.
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Naja, ich wünsch euch, dass ihr das da in den Griff kriegt...
Niemals ein "Nazianschlag"
Hier von einem "Nazianschlag" zu faseln, halte ich für sehr, sehr weit hergeholt ...
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Trotzallem lasst euch nicht unterkriegen
Antifa heißt nicht rumsitzen und Tee trinken
Selbstschutz organisieren!!!!!!!
Thomas
Sind wir jetzt alle Silverster am Connewitzer Kreuz Terroristen??
21.11. "moelln92 - gedenken & anklagen!" Demo
Mehr Infos:
http://moelln92.blogsport.de
hinweis
dann hab ik echt keen bock drauf. und die kritik ist berechtig !!!
erst mal die leute vor ort fragen was abgeht ... und dann nachdenken und kommentieren ..
atze
atze so siehts aus
@atze
mügeln ist im übrigen einer deer wenigen orte in sachsen, in dem das npd-wahlergebnis zur landtagswahl 2009 stabil blieb im vergleich zu 2004 (jeweils 10.1%) - ein scheiss surrounding für jeden emanziaptorischen, linken oderund zivilgesellschaftlichen ansatz.
was du nicht willst, das man dir tu,
http://de.indymedia.org/2009/11/266300.shtml